#1 Was macht der 6502 (und derivate) genau beim 'Power On'? Macht er erst ein Selbsttest, oder 'Jumpt' er eine Init-Routine im ROM an, und wo genau erwartet er sein 1en Befehl?
Er liest nach ein paar Takten interner Initialisierung die Adressen $FFFC/$FFFD, welche den Reset-Vektor liefern müssen, z. B. aus einem ROM. Dieses Verhalten ist hartcodiert. Beim C64 steht an dieser Adresse im Kernal-ROM "E2 FC", was die Adresse der Reset-Routine des Kernals ergibt ($FCE2). Bei anderen Rechnern stehen da halt andere Werte, aber der Wert für den Reset-Vektor ist in der CPU hartcodiert.
#2 'Custom-Chips'. Also Sound, Video, CIA/VIA und ähnliche. Haben die vordefinierte Adressen, oder sind die Variabel. Also z.B. kann man ein Soundchip z.B. an Adresse &0200 einblenden, oder sind diese Adressen 'Fest' im Chip?
Das hat nichts mit der CPU zu tun. Die CPU hat einen 64 kB-Adressraum ($0000-$FFFF). Was in diesem Adressraum "zu sehen" ist entscheidet das Rechnersystem, das um die CPU herumgebaut wurde. Im Falle des C64 generiert das PLA (mit ein paar nachgeschalteten TTLs) die Chip-Selects für die ICs (SID, etc.). Die ICs selbst haben nur einen Adressraum von ein paar Byte - so viele, wie sie halt Register haben. Sie fühlen sich erst angesprochen, wenn das Chip-Select aktiv ist.
Du kannst also das IC beinahe "beliebig" im Adressraum der CPU einblenden. Weniger gute Ideen sind Page 0 ("Zeropage", $0000-$00FF) und Page 1 (Stack, $0100-$01FF), weil die für was anderes gedacht sind, aber selbst das ist möglich und wurde gemacht (Atari 2600 glaube ich).