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letzter Beitrag von oobdoo am

Was macht einen Homecomputer zum "One and Only"?

  • Hallo,


    ich war immer Amiganer und jetzt fange ich an, den C64 fast lieber zu mögen, obwohl ich ihn erst jetzt richtig entdecke und als Teenie nie damit zu tun hatte.
    ich dachte außerdem immer, die Glaubenskriege um das "beste System" kommen nur daher, weil man nichts anderes kennt als das, was man hat und fremde Systeme sind dann einfach die Konkurrenz, der man beweisen muss dass man besser ist.


    Wer mit Atari einsteigt ist emotional gebunden an Atari, wer mit Speccy einsteigt der liebt nur den ZX81 und in meinem Fall war die Entenküken-Prägung halt Amiga. Dann gibt es noch die Leistungsorientierten, die nur das Schnellste und Beste mögen und das was vorher war, vergessen ohne irgendeine nostalgische Bindung.


    Die "Schnellsten und Besten" heute - die PCs - sind für mich nach wie vor seelenlose Zweckobjekte, die zwar Spaß machen können, die ich aber nicht "mag", weil es ein "PC" ist. Zum PC habe ich genau die innere Gleichgültigkeit, welche die "Leistungsorientierten" wohl ihrerseits zu Retro-Systemen haben.


    Heute kommt man der Community sei Dank an Handbücher und Emulatoren sehr einfach ran, was vor 30 Jahren schon allein aus Kostengründen nicht möglich war. Heute kann man also Spectrum, Commodore, Atari, Amstrad funktional miteinander vergleichen, um sich ein objektives Urteil zu bilden. Früher war es doch so, dass man den Computer, der unter dem Weihnachtsbaum stand, geliebt hat und gegen andere Systeme verteidigt, auch wenn es am Ende nicht der war, den man seinen Eltern aufgetragen hatte - ohne Vergleichsmöglichkeiten, geschweige denn Budget.


    Ist für Euch auch im Zeitalter der günstigen Vergleichsmöglichkeiten der C64 immer noch das Lieblingssystem?

  • Ist für Euch auch im Zeitalter der günstigen Vergleichsmöglichkeiten der C64 immer noch das Lieblingssystem?


    Heute Ja. Obwohl ich das Anfangs 90er sicher noch anders beantwortet hätte.
    Die klaren Einschränkungen der Hardware, mit etwas modernen Accessoires aufgepeppelt, ist mir der C64 lieber. Dass wir heute soviel Informationen haben, alte Publikationen als PDF oder Tutorials im Web, das hatte man damals nicht und hilft heute den Wiedereinstieg zu finden. Auch mit Foren wie dieses hier.


    Ob bewusst oder unbewusst, viele von uns sehnen sich nach der Unbekümmertheit und Einfachheit des Lebens und eben auch der Computer, die wir in den 80ern als Teenager hatten.
    Obwohl das sicher durch eine sicher sehr dicke Rosa Brille betrachtet ist.


    Der Amiga war damals für mich eine viel kreativere und produktivere Maschine. Also so, wie sie beworben wurden.
    Endlich richtiges DTP mit PageStream, Textverarbeitung mit FinalWriter endlich Cartoons/Comics zeichnen und einscannen, Färben und Animationen mit DPaint erstellen. Das wurde dann mit dem PowerMac erst noch besser.
    Das Multitasking, mal schnell die CShell aufrufen, um was zu kopieren o.ä. das ging halt einfach viel besser und damit produktiver auf dem Amiga 2000/4000 als z.B. beim C64.
    Aber Programmiert habe ich aus Zeitmangel nicht mehr so wie beim C64. Erst mit dem PC und Windows habe ich das Programmieren wieder aufgegriffen.

  • Zitat

    Ob bewusst oder unbewusst, viele von uns sehnen sich nach der Unbekümmertheit und Einfachheit des Lebens und eben auch der Computer, die wir in den 80ern als Teenager hatten. Obwohl das sicher durch eine sicher sehr dicke Rosa Brille betrachtet ist.

    Ja da stimme ich zu. Die 80er sind abgeschlossen und vorbei, wir kennen diese Zeit, es gibt nichts Unbekanntes und Bedrohliches was vor uns liegt und uns Angst macht sondern die Zeit liegt hinter uns, mit all ihren positiven Aspekten, ohne Ungewissheit und schlimme Überraschungen.


    Ohne vernünftigen Texteditor und Copy/Paste-Option in VICE hätte ich wahrscheinlich schon längst einen Schlaganfall beim Programmieren bekommen..

  • Es liegt in der Natur des Menschen, Lagerbildung zu betreiben.
    Ein gemeinsamer Feind ist es der die Gruppe zusammenhält.
    Es gibt dazu schöne Untersuchungen von Psychologen.


    Natürlich spielen Erinnerungen an die Jugend eine grosse Rolle dabei warum auch heute noch so viele am C64 festhalten, noch .. oder wieder.
    Als ich damals meinen 64er kaufte, war der plus/4 uninteressant geworden, als ich meinen Amiga kaufte, war der 64er uninteressant.


    Irgendwann besinnt man sich und wenn ich zum Beispiel die Musik vom International Karate, Krakout oder Last Ninja höre, fühle ich mich sofort in meine Jugend zurückversetzt.


    Und heute kann man sich natürlich auch Hardware in einer Menge und Vielfalt erlauben, woran man früher nicht zu träumen gewagt hätte.


    Ein ganz grosser Traum war damals, der eigene Arcade Automat.


    Damals für einen Privathaushalt unmöglich wenn man nicht grad schwer Reich war.


    Heute steht einer in meinem Keller :whistling:


    Ich habe aber auch viele Freunde oder Bekannte die sowas bekloppt finden den alten Schrott zu Sammeln.
    Gut so !

  • Wer mit Atari einsteigt ist emotional gebunden an Atari


    Sprich nur für dich selbst. Ich bin mit Atari eingestiegen, würde aber trotzdem - wenn man mich zwingt ein System aufzugeben - eher beim C64 bleiben. Natürlich habe ich heute - wie sehr, sehr viele hier sowohl massig C= hw als auch A.

    Es liegt in der Natur des Menschen, Lagerbildung zu betreiben.
    Ein gemeinsamer Feind ist es der die Gruppe zusammenhält.


    Over the top imho in diesem Zusammenhang. Klar macht man mal ein paar abfällige Sprüche, aber "Feindschaft" war schon damals falscher Begriff und ist imho heute totaler Blödsinn. Wer Systemscheuklappen trägt und sich weigert, mit Usern anderer 8 bit Systeme zu reden, vertut eine Chance, interessante Sachen zu lernen und nette Menschen kennen zu lernen.


    Ist bestimmt sehr individuell unterschiedlich, warum jemand welches System auch immer bevorzugt, Farbenblinde könnten sogar Spektrum mehr mögen als alles andere. (scnr) :bgdev


    Meine Hauptgründe für C=64:
    - größte Szene im 8 bit Bereich online und real life
    --> am meisten aktuelle Entwicklungen sowohl software als auch hardware
    --> größtmögliche Zielgruppe für eigene Entwicklungen
    - bester Sound Chip ever (Sorry, POKEY & AY & Co, aber Fakten bleiben Fakten)
    - es war (und ist sogar im Vergleich zu anderen Systemen immer noch) leichter & preiswerter, sich eine fette Sammlung einsclhießlich Ersatzteile anzulegen als bei Atari o.ä.


    Aber warum muss immer alles so dogmatisch ("One and only") gesehen werden. Ich schmeiß auch gern mal den A800XL mit SIO2USB an


    Ach so, warum 16 bit blöd sind, steht hier:
    Best of Forum64-Sprüche
    (ich würde sogar sagen, alles ab C128 )
    <- nicht aufregen, wer die Ironie nicht erkennt, wenn man sie ihm in den Ar... dübelt

  • Ja, diese Lagerbildung, mir ging das schon damals auf den Geist. XL gegen 64er, ZX81-User niedermachen, abgehobene QL-Verrückte, Amiga gegen ST, beide gegen DOSen und alle gegen Macs. Jedes System hatte zu seiner Zeit Stärken und Schwächen, und man sich einen Rechner für einen bestimmten Zweck kauft, dann kauft man natürlich denjenigen, der für den Zweck am besten geeignet ist, sofern man sich das leisten kann.


    Das sich dabei manch einer auch mal irrt, lese ich dann weiter oben mit "Endlich DTP auf dem Amiga mit Pagestream" *lach* Der Amiga ist ja für vieles gut, aber ausgerechnet DTP? Ich habe mir dieses Programm 1989 auf der AMIGA-Messe angesehen, und nach ein bischen bohren mussten die Leute zugeben, dass das Handbuch dafür auf dem Atari ST mit Calamus DTP erstellt worden war, weil das Programm die Gestaltungsmöglichkeiten garnicht bot, wie das Handbuch aussah. Mein trick war, ich ließ mir das Pagestreamhandbuch geben, setze mich an einen der Amigas und versuchte mit Pagestream eine etwas komplexere Handbuchseite damit nachzubauen, das gelang mir nicht, und das gelang auch dem Standpersonal nicht. Und dann sagte ich, ich nutze Calamus auf dem ST, dort wüsste ich wie das geht, und dann kam "äh.... ja... so haben wir das Handbuch auch gemacht..."


    Jeder unserer Heimcomputer ist/war eine tolle Maschine, man muss nur damit das machen, was er am besten kann. Das ist beim Amiga Multimedia, und beim ST die ernsteren Sachen. Der 64er ist natürlich eine Generation weiter zurück und man kann damit auch viel machen, aber der Umstieg von Printfox auf Signum!, das war nicht eine Generation weiter, sondern das waren Welten. Den Sprrung hat man ja auch bei den Spielen vom 64er auf den Amiga gemerkt.


    Übrigens, auch PCs können Flair haben. Natürlich darf man sich da nicht so einen Billigheimer ala Vobis oder Escom auf den Tisch stellen, aber so ein originaler alter IBM, Olivetti, Compaq oder sowas, die sind auch ganz nett, die haben ebensoviel Charakter wie ein Amiga oder ST. Wenn alles glatt geht habe ich auf der nächsten HomeCon meinen Olivetti M380XP1 dabei, da könnt ihr dann mal sehen wie schick ein 386er sein kann.

  • Ist für Euch auch im Zeitalter der günstigen Vergleichsmöglichkeiten der C64 immer noch das Lieblingssystem?


    Lieblingssystem ja, wenn es um Spiele und Sound geht oder auch um Gfx bei den 8-Bit Rechnern. Das kommt daher, weil ich damals keinen hatte und neidisch auf meinen Kumpel war.


    Aber der 64er muß sich die Zuwendung/Zuneigung mit einem Atari XL teilen, weil das mein erster Rechner war und mit dem CPC. Den gab es weil 64er ausverkauft waren
    und ich mich bequatschen ließ und ich den CPC liebgewonnen habe, weil man den so schön Programmieren konnte in seinem 80-Zeichenmodus.


  • Das sich dabei manch einer auch mal irrt, lese ich dann weiter oben mit "Endlich DTP auf dem Amiga mit Pagestream" *lach* Der Amiga ist ja für vieles gut, aber ausgerechnet DTP? Ich habe mir dieses Programm 1989 auf der AMIGA-Messe angesehen, und nach ein bischen bohren mussten die Leute zugeben, dass das Handbuch dafür auf dem Atari ST mit Calamus DTP erstellt worden war, weil das Programm die Gestaltungsmöglichkeiten garnicht bot, wie das Handbuch aussah. Mein trick war, ich ließ mir das Pagestreamhandbuch geben, setze mich an einen der Amigas und versuchte mit Pagestream eine etwas komplexere Handbuchseite damit nachzubauen, das gelang mir nicht, und das gelang auch dem Standpersonal nicht. Und dann sagte ich, ich nutze Calamus auf dem ST, dort wüsste ich wie das geht, und dann kam "äh.... ja... so haben wir das Handbuch auch gemacht..."


    Ich hatte den Amiga ja schon, da würde/könnte/wollte ich doch nie dann noch einen Atari ST kaufen, ich war ja noch Stift (=Lehrling) damals und mein Lohn so knapp CHF 1000.- und davon musste ich ja auch die Ausbildungsbücher, Bustickets, Ausgang etc. finanzieren. Habe stattdessen in der Amiga '90 in Basel ca. CHF 1100.- für einen Controller ALF3 mit HD investiert. Das weiss ich noch, hat gleich mein Konto mit den Ersparnissen blank geplündert.


    Wie schon gesagt wurde: Heute haben wir das Privileg, dass wir uns mehrere Systeme antun können. Das lag damals finanziell einfach nicht drin.
    Pagestream 2.2 hatte ich mir Original gekauft, damals muss es ca. CHF 300.- oder mehr gewesen sein, mit Option auf v3.0. Bis die aber erschien....
    Und mit den Vector-Basierenden Zeichenprogramme (weiss jetzt nicht mehr, wie die hiessen) habe ich einiges auf die Beine gestellt. Viele meiner Comics/Cartoon sind noch aus dieser Zeit.


    Vorher in den 80ern hatte ich mit dem Schulkollegen eine "Szene"-Zeitung für die Jugendlichen im Dorf mit dem C64, Matrix-Drucker, Print-Shop, GEOS-Paint/Write, The Newsroom etc. und viel Schere-Geschnippel, Leimgeklebe und Kopiermaschine in der Gemeindeverwaltung "DTP" erstellt. Der Umstieg auf den Amiga und DTP waren für mich Welten dazwischen. Allerdings hatte ich damals auch nur einen Handyscanner, aber immerhin schon den HP Deskjet 500 (Laserdrucker waren privat ja quasi noch unbezahlbar).
    Der Traum vom echten DTP Feeling per Mac lag einfach finanziell nicht drin.


    Erst Mitte 90er habe ich für die Gestaltung der technischen Broschüren der Firma, wo ich damals angestellt war, für knapp CHF 40'000.- einen PowerMac8100, HP Scanner, 1200dpi S/W Drucker, Adobe PageMaker, Photoshop und Illustrator im Auftrag der Firma angeschafft und verwendet. Das war dann DTP! Natürlich verwendete ich diese Supermaschine auch privat für meine Comics. :thumbsup:


    Aber angefangen hat es trotzdem mit dem C64 und ich bin dankbar dafür. Hätte ich als Schüler das Geld gehabt, wäre damals das Pagefox Modul und ein eigener Drucker der Traum gewesen. Lag einfach ned drin in einer Arbeiterfamilie.


    Es gibt da in der IT einen schönen Spruch von Grady Booch: A fool with a tool is still a fool!
    Es kommt also darauf an, was man daraus macht, nicht ob man das SuperDuper-Tool hat.

  • Ist für Euch auch im Zeitalter der günstigen Vergleichsmöglichkeiten der C64 immer noch das Lieblingssystem?


    Ist man wirklich im Zeitalter der Vergleichsmöglichkeiten? Oder ist vielleicht sogar das Gegenteil der Fall? Daaamals™, ca 1983 konnte ich mal eben zu nem Bekannten Atarianer gehen, und mir seinen 800er reinziehen, inkl Haptik, Gehäuse, Ladezeiten, Joystick, Verarbeitung, und der wirklich tollen Farbpalette (wenn niemand da war, ging man halt ins Kaufhaus/zum Computerladen um nen Überblick über die Heimcomputer zu bekommen, und konnte ggf noch nebenbei ein paar Sicherheitkopien für die Brotkiste abgreifen - höre ich ein Vobis/Krohnskamp?) :P
    Ich fand den 800er klasse. Heute wüsste ich nicht mehr, wo ich den mal eben komplett aufgebaut in der täglichen Nutzung anschauen kann...


    Geht das jetzt mit dem Emu wirklich? Bekommt man im Emu wirklich einen Eindruck vom nem Specci? Fehlt da nicht die Hälfte? Kommt z.B. das Bild auf nem XL-Flatscreen + Emu wirklich so rüber, wie daaamals™ auf den für die 8bitter sehr dankbaren CRTs?


    Apropos seelenlos bzw auch nicht: Ich bau mir gerade nen 486/DX2-66 auf - der Traumcomputer anno 1993. Allein die bullige XXL-Tastatur mit dem historischen Klicken begeistert mich, wirkt wie der Fels von Gibraltar gegen das wenig Vertrauen erweckende moderne leichtgewicht Klappergestell, mit dem ich gerade tippe. Das Teil könnte punkto Qualität auch aus nem Kaugummiautomaten stammen. Das Ding wird in 20 Jahren bestimmt nicht mehr funzen...
    Ja auch sowas wie die Haptik einer IBM Edeltastatur, das Einlegen einer Floppy, den IBM-Beep beim Hochfahren (noch mit großem internen Speaker), erlebt man mit Dosbox nicht ;)


    Meine Lieblingscomputer sind der C64, und o.g. DOSe (+ Roland + Gravis - hier noch in meinem Hybriden) - mit dem Amiga bin ich nie soooo warm geworden...

  • Zitat

    Meine Lieblingscomputer sind der C64, und o.g. DOSe (+ Roland + Gravis - hier noch in meinem Hybriden) - mit dem Amiga bin ich nie soooo warm geworden...

    Das wundert mich nicht. C64 und DOS haben denselben "Tastatur-Computer-Approach". Nach dem Booten blinkt in beiden Systemen ein Cursor und wartet auf Eingabe. Man kann dann sofort etwas tun.


    Beim Amiga ist die Herangehensweise ganz anders, man kann nicht auf dieselbe Weise "loslegen".


    Zum Thema Echtsystem-Vergleich vs Emulation-Vergleich:
    Ja es stimmt, man hatte damals oberflächliche "echte" Vergleichsmöglichkeiten durch Kaufhaus- und Freundes-Besuch. Aber intensiv mit der Technik beschäftigen ging ja nicht. Welcher Freund und welches Kaufhaus leiht einem sein Gerät schon aus zum Programmieren und Verstehen lernen? Höchstens gemeinsam Spiele zocken war drin.


    Haptik, Geruch, Bildschirm-Look sind durch gar nichts zu ersetzen und auch mit speziellen Gefühlen verbunden, da stimme ich zu. Bei mir im Gehirn ist das Timing von Laufwerksgeräuschen in Verbindung mit bestimmten Bildern und Tönen fest verbunden und das löst Emotionen aus. Z.B. der dröhnende Trackloader von "Battle Squadron" am Amiga bevor die Titelmelodie mit einen ähnlichen robotischen Dröhn-Sound startet. Oder auch bei bestimmten Szene-Demos freue ich mich, den Amiga arbeiten zu sehen, wie das Diskettenlaufwerk rattert und der eine Effekt nachgeladen wird, während der andere am Bildschirm gerade zu Ende geht. Das prägt sich ein. Auch die Bücher hatten einen eigenen Geruch und Haptik. Das Amiga Assembler Buch von Peter Wollschläger zum Beispiel war heilig und Hardcover, das Amiga Basic Handbuch war billig und schlecht verarbeitet.


    Dennoch bieten gute Emulatoren heute aus meiner Sicht eine 99%-Erfahrung, wenn auch nicht 100%. Und sie verhindern Augenkrebs ;) .
    Da steckt viel Können und Liebe drin, vgl. VICE, CCS64 oder WinApe und WinUAE. Und scharf auf den C64 bin ich 2014 überhaupt erst durch Emulator und C64 PDF Handbuch geworden. Der ging an meiner Jugend nämlich komplett vorbei. Ich habe jetzt auch zwei echte C64, das musste natürlich sein, aber der Emulator nimmt viel mehr Platz ein als das Echtsystem, auch am Amiga ist das bei mir so. Zu 95% mache ich was den Classic-Amiga angeht (d.h. nicht NextGen Amiga) WinUAE, bzw. VICE beim C64.



  • Mein Lieblingssystem bleibt das, was ich anno 1998 "günstig" verscherbelt hatte und diesen Verkauf bis heute zutiefst bereue ( A4000/60 + Cybervision + viele Originale ( inkl. Great Giana Sisters )). Auch wenn ich die Kohle habe, würde ich mir so ein System nicht wieder anschaffen, weils dann trotzdem nicht MEINE Dreammachine von damals wäre und jemand anders schon seine Grabbeln darin hatte.
    Glaubenskriege hmmm... es hat spaß gemacht, über andere Systeme zu lästern, aber trotzdem habe ich mit allen Systemen irgendwie trotzdem Kontakt gehabt, hauptsächlich weil Freunde, Klassenkameraden und Verwandte ganz unterschiedliche Systeme hatten ( und ich das Beste :thumbup: !!).
    Auch wenn ich hauptsächlich mit C64 und co. unterwegs bin, ist und bleibt das Amigasystem mein "Liebling". DTP habe ich z.B. mit Professional Page am Amiga gemacht und auch Videoschnitt für ein paar Unireferate, viel Assembler darauf programmiert und und und.

  • Zitat

    Auch wenn ich hauptsächlich mit C64 und co. unterwegs bin, ist und bleibt das Amigasystem mein "Liebling". DTP habe ich z.B. mit Professional Page am Amiga gemacht und auch Videoschnitt für ein paar Unireferate, viel Assembler darauf programmiert und und und.


    Ich habe meine Uni-Hausarbeiten Ende der 90er mit Wordworth7 geschirben und per HP Deskjet ausgedruckt.
    Und das Internet habe ich mit dem Amiga entdeckt. Der hiesige Napster-Klon hieß Amster, damals konnte man kostenlos SMS übers Web verschicken, dafür hatte ich auch ein Tool, dann Multifax benutzt per 28.8er Modem, AmTelnet für BBS und um auf Uni-Rechner zu kommen, AmIRC, eMailer YAM mit POP3 und SMTP und natürlich der Web Browser IBrowse. Mein A1200/060 kann auch MP3s abspielen, auch das war ein wichtiges Thema, um "mitzuhalten". Heute nutze ich ein G4 Powerbook mit MorphOS als NG Amiga System plus ein G4 Mac Mini (der aber nur rumsteht seit das Powerbook da ist).

  • Dennoch bieten gute Emulatoren heute aus meiner Sicht eine 99%-Erfahrung, wenn auch nicht 100%. Und sie verhindern Augenkrebs ;) .
    [size=10]Da steckt viel Können und Liebe drin, vgl. VICE, CCS64 oder WinApe und WinUAE. Und scharf auf den C64 bin ich 2014 überhaupt erst durch Emulator und C64 PDF Handbuch geworden. Der ging an meiner Jugend nämlich komplett vorbei.


    Also das rein Pragmatische - das Programmieren + die Handhabung ist mit nem Emu natürlich super - aber auch nicht die Erfahrung von daaamals™ ;)


    Ich nutze übrigens auch gerade nen Emu. Bei mir läuft in Dosbox (!) Win3.1, damit kann ich dann wiederum eine alte Roland-Editor-Software ausprobieren (L/A Synth). Der Clou - auch die Ausgabe läuft auf nem Emu - dem Munt-MT32-Emulator (mittlerweile erstaunlich gut, inkl (!) Sysex-Verarbeitung). Warum das Ganze? Ich habe meinen Hardwarekram momentan nicht griffbereit... Also ich schätze Emus wirklich - aber sind sie zum Kennenlernen der Systeme, so wie man sie daaamals™ erlebt hat/hätte geeignet? IMO nicht wirklich...

  • A.


    Zitat von »Superingo« Es liegt in der Natur des Menschen, Lagerbildung zu betreiben.
    Ein gemeinsamer Feind ist es der die Gruppe zusammenhält.


    Over the top imho in diesem Zusammenhang. Klar macht man mal ein paar abfällige Sprüche, aber "Feindschaft" war schon damals falscher Begriff und ist imho heute totaler Blödsinn. Wer Systemscheuklappen trägt und sich weigert, mit Usern anderer 8 bit Systeme zu reden, vertut eine Chance, interessante Sachen zu lernen und nette Menschen kennen zu lernen.



    Gut "Feind" ist sicherlich übertrieben und war auch nur auf die Zeit damals bezogen.
    Heute sieht man das ganze sowieso anders, früher WIR Commodore Fans und IHR Atari oder Weiss ich was Fans.
    Wie heute bei den PS4 und XBOX ONE Fanboys halt.


    Heute sind die Retrogamer eher eine Systemübergreifende Gemeinschaft.

  • Die persönlichen Erinnerungen an einen Computer machen den C64 zumindest bei mir zum "One and Only".



    Er war der erste von mir selbst finanzierte Computer. Ausserdem hatten 99% der Leute in meinem Umfeld einen C64.


    Klar wanderte damals der Blick zum Amiga, war aber für mich unerreichbar.

  • Ich denke man kann es sich auch leisten, den C64 zu lieben, weil man nicht auf ihn angewiesen ist für alles, was schnell und ohne Gebastel funzen muss für den Job oder wichtiges im Alltag. Dafür haben wir die seelenlosen Windows-Zweck-Kisten.


    Freude empfinde ich statt dessen dabei, den C64 auszureizen und zu sehen, was aus seiner Architektur rauszuholen ist was man sich niemals gedacht hätte. Stichwort Edge of Discrgae Demo oder Acid Pills Demo. Oder Oxyron Demos. Da fallen mir immer noch die Augen raus.

  • Ist für Euch auch im Zeitalter der günstigen Vergleichsmöglichkeiten der C64 immer noch das Lieblingssystem?


    Jepp. Schon alleine wegen 1.) SID, 2.) SID und 3.) nochmal SID und dann aus weiteren Gründen, die Ryk genannt hat =)
    Fällt mir immer dann besonders auf, wenn ich Kohina oder Nectarine Radio höre.


    Bin allerdings auch kein "Feind" von anderen Plattformen , - bishin zu modernen PCs kann man überall cooles Zeug machen. Aber kein anderes System hat halt diesen unverkennbaren Style (nicht nur hinsichtlich Musik, auch hinsichtlich Grafik).


  • Ist für Euch auch im Zeitalter der günstigen Vergleichsmöglichkeiten der C64 immer noch das Lieblingssystem?


    Ehrlichgesagt nein. Nicht unbedingt.
    Ich switche mitlerweile ganz gern, derzeit bin ein bissl auf dem Mega Drive-Trip (vor allem Shinobi III).
    Vor einiger Zeit hab ich mich mehr mit dem C16/+4 befasst, war ja auch meine erste Liebe seinerzeit ;)
    Obwohl, davor hatte ich sogar noch einen ZX81, allerdings ohne Spiele und somit etwas fad für mich.


    Damals war der 64er halt der Platzhirsch. Als ich auch schließlich einen hatte, war ich natürlich vorne dabei.
    Kann mich erinnern, ein Kumpel von mir hatte einen CPC 464 und hat sich ein Spiel gekauft, Robocop glaub ich...
    Er hat mir die Kassettenhülle gezeigt mit den Screenshots hinten drauf.
    Ich hab ihn dann ausgelacht, von wegen scheiß Grafik und so.
    Allerdings stand kleingedruckt drunter, dass die Screenshots vom C64 stammen :whistling:


    Etwas später war es dann das gleiche mit dem Amiga. Einer fing an und alle wollten mitziehen...


    Ist alles im Prinzip nichts anderes als heute:
    Samsung oder iPhone, Surface oder iPad, Schwarz oder Weiß.


    Schade eigentlich weil zwischen Schwarz und Weiß noch so vieles liegt, das es zu entdecken gäbe...