Hallo,
ich habe jetzt mal einige 68HC001 bekommen, das sind 68000er, die man auch in den 8-bit-Modus schalten kann, also ein optionaler 68008.
Allerdings hat der 68HC001 den vollen Adressraum. Ich finde es ja nicht gut, daß Retro-Hardware so teuer ist. Jetzt stellt sich mal die Frage:
Könnte man aus einem A500 mit 68HC001 vielleicht eine Art Low-Cost-C65 basteln? Das wäre ein gutes Recycling für A500 Rev.3 und Rev.5-
Boards mit 512K Chip-RAM-Agnus 8371. Für ein 8 bit-System würde das allemal reichen, während es bei einem Amiga recht knapp wird.
Also es soll ein typischer Commodore-Rechner draus werden, mit BASIC direkt nach dem Einschalten. So wie es eben der C65 geworden wäre.
Die Daten zwischen C65 und 8 bit-A500 sind erstaunlich ähnlich. Ein 68008 soll etwa doppelt so viele Taktzyklen benötigen. Ein PAL Amiga hat
einen Takt von 7.09 MHz, das wären 3.545 MHz, was den 3.54 MHz des C65 entspricht. Allerdings läßt sich der 68HC001 bis 20 MHz takten.
Ich habe die gesamte Liste der Unterschiede mal in einem PDF angehängt.
Preislich hat es natürlich enorme Vorteile, da man nur den 68HC001, einen PLCC-to-DIP-Adapter und ein Eprom benötigt. Zudem könnte man
das ganze hardwaremäßig schaltbar machen, da der 68HC001 auch 16bit-fähig ist. Das würde sich dann auch in andere A500 einbauen lassen,
es muß dann per Schalter gleichzeitig das ROM und Prozessormodus umgeschaltet werden. Das geht über Pin 18 des 68HC001.
Klar, wenn man an so etwas denkt, könnte man das auch auf Basis eines normalen 68000ers machen, aber wäre das bei einem C65-ähnlichen
System notwendig? Zudem gibt es kuriose andere Möglichkeiten: Es sind ja 16 Datenleitungen vom 68000 auf dem A500-Board vorhanden.
Im 8 bit-Modus werden die übrigen Datenleitungen ignoriert. Also hätte man nochmal 8 Datenleitungen für einen weiteren 8 bit-Prozessor
übrig. Die könnte man vielleicht für einen zweiten 68HC001 verwenden oder für einen 65C816. Dann wären auch 6502-Programmierer glücklich.
In dem Fall sollte man die unteren 64K natürlich unbenutzt lassen, um dort ein C64-ähnliches System einzubauen, inklusive Nachbauten des
SID, der dann natürlich höhere Taktfrequenzen abkönnen muß. Auch der serielle CBM-Bus muß dann unterstützt werden.
Ein 68K-Retro-System von Grund auf neu zu programmieren wäre natürlich eine Herausforderung, aber möglich. Und es würde keine Probleme mit
einem Software-Copyright geben. Bei der Programmierung des BASIC kann man sich am Sinclair QL oder am Kiwi Homebrew Computer orientieren.
Also, es ist einfach mal eine Überlegung, ob man auf diese Weise nicht mit geringen Kosten ein interessantes System auf die Beine stellen kann.
Vielleicht funktionieren die Amiga Custom Chips mit 8 bit ja gar nicht. Für alle, denen ein MEGA65 zu teuer ist, wäre das sicher eine interessante
Sache. Der Projektname wäre dann C500. Der Name ginge auch ganz gut bei der Internetsuche, denn da findet man hauptsächlich eine Canon EOS
mit diesem Namen.
Grüße von TeSoto.