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Heute so repariert ...

  • Und weil der Tag noch nicht zu Ende war: Von tokra habe ich noch einen Brotkasten mit 250407er Board bekommen, der einen Black Screen produziert.


    Was vorher geschah:

    - defekte RAM-Bausteine gefunden und getauscht

    - trotzdem schwarzer Bildschirm beim Start

    - wir vermuten den VIC-Chip oder PLA als Fehlerquelle

    - SID 6581 ist enthalten, aber nicht auf Funktion getestet

    - Im Gehäuse ist neben der LED ein Reset-Taster verbaut, direkt am User-Port angelötet, Kabel müssten aber neu an den Taster gelötet werden


    Ds Board sieht aus den ersten Blick vollständig aus, auch die Lötarbeiten auf der Unterseite sind solide. Zwei Überbrückungskabel bei den RAMs, aber das passiert schon mal beim Auslöten. :thumbup:


      


    Da schon viel gesockelt war, erst einmal die einfachen Sachen: Chips testen. Und was soll ich sagen? Die Vermutungen von tokra waren korrekt, und zwar alle. Leider. ;(


     


    Und natürlich war der SID auch defekt. Ja, solche Tage gibt es auch manchmal.

    Und nun? Wer auf dem ersten Bild genau hingeschaut hat, konnte dort zwei 7708 MOS-Chips erkennen, die da nicht hingehörten!

    :achtung


    Die durften also zuerst gehen … Die CPU hatte ich auch überprüft, die war aber in Ordnung. Der C64 startete danach, aber die Ergebnisse waren uneinheitlich. Mal lief der Deadtest durch, mal stürzte er gleich am Anfang ab.


      


    Und zwar je nachdem, ob ich auf die ROM-Sockel (mit dem ROMs) oder den PLA-Sockel (mit dem PLA) klopfte oder nicht. Da mir die Sockel ehrlich gesagt etwas dubios erschienen, durften die auch gehen.



    Der Grund, warum ich Sockel gerne selbst einlöte, ist, dass man dann nur seine eigenen Fehlern hinterherjagt. Deshalb fotografiere ich auch die Oberseiten nach dem Auslöten, weil man eben manchmal doch etwas übersieht.



    Ja, beim Auslöten der ROM-Sockel kam auch bei mir eine Leiterbahn mit hoch. Also mehr Flickwerk auf der Unterseite …

    :schande:

    Was außerdem auffiel: Ohne ROMs liefen die Tests - die ohne ROMs funktionieren, also DesTestMax oder Deadtest - problemlos durch. Sobald aber der Kernal-ROM im Sockel war, stürzten die Tests verlässlich ab. Ohne Modul kam nur ein Blackscreen. WTF?


    Wie sich herausstellte (durch sehr langes Piepsen mit dem Multimeter), gab es keine Verbindung zwischen dem PLA Pin 16 (Kernal Select) und dem Kernal ROM Pin 20. Die Unterbrechung musste sich unter dem SID-Sockel (den ich nicht angerührt hatte) befinden. Wie auch immer das passiert ist. Also noch ein Kabel auf der Unterseite …



    Danach lief der C64 aber wieder wie am ersten Tag! :thumbsup:



    Fazit: Das PLA wurde durch ein GAL-PLA ersetzt, für den VIC habe ich meinen letzten Ersatz-VIC 6569R3 geopfert. Einen SID-Ersatz bekommt man günstig hier im Forum oder im Restore-Store.


    :hammer:

  • Das letzte vor dem Schlafengehen (versprochen!):


    Ein schönes ASSY 250407 Rev. B in jägergrün



    Ein wahres Meisterstück der Handwerkskunst von Commodore


      


    Auf dem Board wurde schon mal herumgelötet, und zwar beim 74LS258 (U14), 74LS257 auf U25 und einem RAM-Chip auf U24.



    Folgendes Problem: DesTestMax läuft durch, aber auf dem Bildschirm sieht man nur wirre Zeichen.



    PLA, CPU und auch sonst viel scheint also zu funktionieren, nur der VIC kann nicht richtig auf das RAM zugreifen.



    U8, U13, U14, U15, U26, was darf es sein? Ich habe mich für den 74LS258 (U14) entschieden, weil die Löterei nicht so hübsch aussah. OK, den 74LS257 auf U13 habe ich vorab schon mal getestet, weil der gesockelt war - der war aber OK.

    Und was soll ich sagen? Der 74LS258 war defekt. Mit einem neuen Chip und der vollen Besetzung gab es aber viele Fehler bei DiagTest.



    Mit einigem Herumprobieren konnte ich feststellen, dass das am CIA auf U1 lag, der war leider auch defekt. Und der SID sowieso - heute war kein guter Tag für SIDs bei mir ... :cry:



    Mit einem Leih-CIA und -SID liefen dann aber alle Test erfolgreich durch - wieder ein Board für den Marktplatz. Vielleicht ist das für den einen oder anderen interessant, weil ab Werk schon alle großen Chips gesockelt waren. Es fehlen aktuell nur CIA und SID(-Ersatz)


     


    :loet

  • Heute kam dann (neben den gefühlten 100 Briefen, die ich für die Modulplatine Airwolf fertig machen musste) der VC-20 von Kornel an die Reihe.



    Das Problem: Der Einschaltbildschirm kommt, aber kein Cursor. Aber manchmal schon, wenn man auf den gesockelten VIA-Chip drückt. Ein Kondensator hat sich auch verabschiedet, und den 74LS138 auf UC6 wollte ich auch noch einmal testen, ob der noch funktioniert. Die gute Nachricht: Alle gesockelten großen Chips schienen auf den ersten Blick in Ordnung zu sein! :thumbup:


         


    Zuerst wurde der Kondensator getauscht. Danach wollte ich mich um dem 74LS138 kümmern. Der leistete beim Auslöten aber erheblichen Widerstand, da blieb kein (Löt-)Auge trocken. Bzw. auf dem Board. :versohl:

    Nun ja, manchmal verliert man, manchmal gewinnen die anderen.


     


    Anschließend musste ich erst einmal etwas essen, um Abstand zu gewinnen. Aber so lassen konnte ich das ja auch nicht. Trotzdem gut zu wissen: Der 74LS138 hat mir das Auslöten nicht übergenommen, der war noch in Ordnung!



    Zuerst wurde ein Sockel eingelötet. Glücklicherweise waren die GND und 5V-Leiterbahnen noch intakt, die verleihen dem Sockel so viel Halt, dass man ihn nicht einfach so vom Board ziehen kann. Trotzdem muss man in Zukunft vorsichtig sein, wenn man den Chip aus dem Sockel hebelt. Mit sehr viel Fädeldraht konnte ich dann alle defekten Leiterbahnen wieder herstellen - und das waren so einige. Weil das Board außerdem wieder per Post verschickt werden muss, fixierte ich am Ende noch den Draht an einigen Stellen mit durchsichtigem Lack auf dem Board.



    Der Erfolg der ganzen Arbeit: Der VC-20 ging wieder an, der Startbildschirm erschien wieder - aber ohne Cursor. :nixwiss:



    Wegen Bilderlimit geht es im nächsten Beitrag weiter …

  • Fortsetzung der VC-20 Reparatur:


    Wegen des fehlenden Cursors probierte ich ein paar 6522 von mir aus, und mit einem kam dann tatsächlich auch der Cursor. Aber die Wahrscheinlichkeit war tatsächlich groß, dass es nicht an den ganzen VIAs lag, sondern an den schlechten Commodore-Sockel. Da der Plan sowieso war, die Sockel der beiden VIAs auszutauschen, wurden also noch einmal 40 Pins entlötet und wieder eingelötet. Lohn der Arbeit: Mit dem ursprünglichen VIAs kam beim Einschalten gleich der Startbildschirm inkl. blinkendem Cursor - Tastatureingaben funktionierten auch. :puhh:

    Ich falle aber immer noch auf den VC-20 rein, weil die sich ja sehr viel Zeit beim Einschalten lassen. Zuerst denkt man immer, dass der kaputt ist … :aerger:


    Aber war der VC-20 komplett in Ordnung? Um das festzustellen, durfte das Board erst einmal mehrere Runden mit dem Deadtest drehen - allesamt unauffällig.


     


    Danach kam der Diag-Test mit komplettem Harness an die Reihe. Ja, so etwas gibt es auch für den VC-20, svenpetersen1965 sei Dank!


     


    Ich würde sagen, das Board kann wieder zum glücklichen Besitzer zurück!

    :thumbsup:


    Was im übrigen sehr bei so einer Reparatur hilft: Eine unbestückte Platine, um die Leiterbahnen nachverfolgen zu können. Alternativ geht natürlich auch eine Interactive BOM wie von bwack beim C64, aber so etwas gibt es meiner Wissens (noch) nicht.


  • Was hast Du insgesamt bezahlt

    Ich habe den schon seit 2021, damals für $150+$40 Porto gekauft. Bestimmt habe ich auch Zoll o.ä. bezahlt, das weiß ich aber nicht mehr genau.


    P.S.: Falls jemand hier bei Evie etwas bestellt, würde ich mich beteiligen wollen! :-)


    Spitze! Vielen lieben Dank für die tolle Reparatur. :) :) Den Rest klären wir per pn. Meine Vermutung mit Viasockeln hat sich bestätigt und freut mich auch, dass das Board alles überlebt hat. Danke !

  • Am Abend noch schnell einen Atari-Joystick repariert ...


    Einige Richtungen wollten nicht mehr so richtig, aber mit neuen Knackfröschen (Schnappscheiben) ging es dann wieder.



    Aber zum Zusammenbauen fehlt mir echt die Geduld, andauernd springt einer der Feuerknöpfe wieder aus der Halterung, das Kreuz des Joysticks verdreht sich, oder das Anschlusskabel löst sich aus der Aussparung im Gehäuse ... :cursing:

    Hilfreich war es im Betrieb damals bestimmt auch nicht, die Anschlüsse über den Klebebandstreifen zu schieben. Ein Wunder, dass der überhaupt mal funktioniert hat.



    Aber jetzt geht er wieder. Absolut unergonomisch, aber für Fetischisten/Fanatiker vielleicht interessant: Über dem Metall-Logo klebt noch die Original Abdeckfolie!

    :ilikeit:


  • Heute zur Abwechslung einen Game Gear ins Leben zurück geholt. Ein Trace war von einem Kondensator zerstört. Ansonsten nur kompletter Recap.

  • Heute kam ein ASSY 250407 Rev B Board bei mir an. Und weil das 8 µT-RAMs dabei hatte, habe ich das für einen kleinen Test verwendet: "Wie gut ist DesTestMax tatsächlich?".



    Dsa Board sah eigentlich ganz gut aus, obwohl jemand im letzten Jahrtausend den Kernal-ROM und das PLA getauscht hatte, ohne anschließend sauber zu machen oder gar einen Sockel zu verwenden! Außerdem fehlten VIC und SID, schade ...

    :abgelehnt


    Symptom: Beim Einschalten kamen nur wirre, bunte Zeichen, gelegentlich auch eine "out of memory" Meldung. Also vermutlich das RAM, was bei den µT-Chips auch nicht schwer zu erraten war.



    Also wurde das DesTestMax-Modul angeworfen, das schon bei den ersten Test (Stack-Page) einen Fehler beim Datenbit 0 anzeigte. Also wurde U21 ausgelötet und getestet, und tatsächlich: defekt!


       


    Mit einem Ersatz-RAM kam dann diese Meldung: Immer noch ein Fehler beim Stack-Page-Test, diesmal Bit 4, 6 und 7.



    Gleiches Spiel, U23, U24 und U12 durften auch gehen, die waren auch alle defekt. Danach lief der DesTestMax auch weiter und sogar durch, aber es wurde noch ein Fehler beim Bit 2 angezeigt.



    U22 wurde also auch gewechselt. Danach lief der Test komplett ohne Fehler durch. Aus Gründen habe ich aber noch die restlichen 3 µT-RAMs ausgelötet und durch Ersatz-Chips ersetzt. Danach lief das Board dann wieder fehlerfrei und bestand auch den DiagTest (mit Harness und Ersatz-SID und VIC).


     


    Und die drei restlichen µT-RAMs? Leider testet diese Version von DesTestMax nur die ersten 4k des Speichers. Die letzten drei RAM-Chips waren nämlich auch defekt, aber vermutlich so, dass DesTestMax das nicht erkennen konnte.



    Fazit: Die ersten 4k testet das Modul aus meiner Sicht ganz gut, auch wenn es mehrere Läufe braucht, um alle defekten RAM-Chips zu erkennen. Interessant wäre es, wenn ich schon die neue Version hätte, die nach den 4k auch das restliche RAM prüft ...


    Ein weiteres C64-Board für den Marktplatz …

    :hammer:

  • obwohl jemand im letzten Jahrtausend den Kernal-ROM und das PLA getauscht hatte, ohne anschließend sauber zu machen oder gar einen Sockel zu verwenden!

    keiner machte eigentlich die platinen sauber. wir sehr selten, commodore nie.


    wir benutzten immer ic sockel, da wir (fast) nie auf gut glück ausgelötet haben ohne vorher zu messen.

    so hätte man die ausgelöteten ics schlecht in einen sockel stecken können.

    das reinigen und zurechtbiegen der pins wäre auch viel zu teuer für den kunden gewesen.

    mit dem risiko, das die ausgelöteten ics doch später kontaktprobleme bekommen.


    commodore selbst benutzte nie ic sockel. die löteten auch die nicht defekten ics wieder rein.

    eigentlich war das so üblich.


    so habe ich oft kaputtreparierte platinen von commodore und den händlern bekommen.

    wo das vorher ausgelötete ic wieder eingelötet wurde, aber nicht mehr richtig.


    lg

    helmut

  • Dieser Tage bekam ich einen Apple IIe für einen günstigen Kurs. Der stellte sich (wie erwartet und befürchtet) als Großbaustelle dar. An jeder Ecke wo man schaut Rost und oder Oxidation und Arbeit.


          


    Irgendwo muss man ja anfangen, also zuerst das Mainboard. Die IO-Ports, sprich der Cinch-Videoport, die zwei Klinkenbuchsen für das Tapelaufwerk und auch der Joystick-Port waren total vergammelt. Die mussten also weg.



    unten drunter sah es erwartungsgemäß nicht toll aus. Der Lötstopplack platzte größtenteils weg und es gab viel sauber zu machen.


       


    Jetzt noch Lötstopplack drauf und ordentlich trocknen lassen. Neue Anschlussports habe ich bereits im Mouser-Warenkorb.



    Wenn der Lack auf dem Mainboard dann durchgetrocknet ist, ist schon für nächste Woche Badetag angesetzt. Ich überlege noch, die Sockel, die nicht mehr die besten sind, gleich mit zu ersetzen. Wäre ein Abwasch und man hätte dann Ruhe.


    Die Tastatur habe ich auch schon bearbeitet. Leider ist gut die Hälfte der Alps-Switches nicht mehr funktional. Die Switches sind die gleichen, wie sie Apple in der ersten Mac-Tastatur M0110 verwendet hat. Da hatte ich noch einen ET-Spender mit gerade so ausreichend funktionierenden Switches. *puh*

  • Wenn der Lack auf dem Mainboard dann durchgetrocknet ist, ist schon für nächste Woche Badetag angesetzt. Ich überlege noch, die Sockel, die nicht mehr die besten sind, gleich mit zu ersetzen. Wäre ein Abwasch und man hätte dann Ruhe.

    So, Lack ist trocken und die Sockel sind weg. Genau die gleichen Müllsockel wie Commodore sie seinerzeit verbaut hat. Zwei mal hats mir dabei die Entlötstation verstopft. Das ist irgendwie auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss.