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letzter Beitrag von rayden am

Frage zur Schreibweise in Datenblättern/Pin-Layout: Signal HIGH ist mit overline, gibt es eine plaintext Variante?

  • Wenn man sich z.B. das Pinout der 6510 CPU anschaut, so wird von Pin 3 IRQ mit einer overline oder von Pin 30 R/W das W mit einer overline dargestellt. Hiermit wird gekennzeichnet, dass das Signal HIGH ist.


    In HTML wäre die Schreibweise I̅R̅Q̅ und R/W̅ um eine overline an den gewünschten Stellen zu erhalten.

    In LaTex kann man sich das mittels &\overline selbst erzeugen.

    In CSS wäre es text-decoration: overline;


    In plaintext gibt es aber keine Overline.

    IRQ¯¯¯ oder R/W¯ wäre evtl. eine mögliche Schreibweise, sieht aber komisch aus. und benötigt auch mehr Platz.


    Gibt es eine offizielle/anerkannte/standardisierte plaintext-Variante, um HIGH zu kennzeichnen?


    (Einen Underscore in der darüberliegenden Zeile zu positionieren, wäre Frickelkram, welchen es zu vermeiden gilt)

  • Wenn man sich z.B. das Pinout der 6510 CPU anschaut, so wird von Pin 3 IRQ mit einer overline oder von Pin 30 R/W das W mit einer overline dargestellt. Hiermit wird gekennzeichnet, dass das Signal HIGH ist.

    Das Signal ist HIGH? Was soll das bedeuten?


    Der Strich kommt aus der boolschen Algebra und kennzeichnet eine Invertierung. Bei Chips bedeutet er, dass das Signal Low-Aktiv ist. Also der IRQ ist aktiv, wenn das Signal Low-Pegel hat.


    Ich kenne die Schreibweise /IRQ oder /R/W, wenn man Plain Ascii verwenden möchte.

  • Wenn man sich z.B. das Pinout der 6510 CPU anschaut, so wird von Pin 3 IRQ mit einer overline oder von Pin 30 R/W das W mit einer overline dargestellt. Hiermit wird gekennzeichnet, dass das Signal HIGH ist.

    kenne die Schreibweise /IRQ oder /R/W, wenn man Plain Ascii verwenden möchte.

    Ich kenne und nutze noch die Variante mit Hash:


    R/W# oder IRQ#

  • Hiermit wird gekennzeichnet, dass das Signal HIGH ist.

    Nein, es wird damit "active low" gekennzeichnet. Active high (positive Logik) wird niemals gekennzeichnet.

    Gibt es eine offizielle/anerkannte/standardisierte plaintext-Variante, um HIGH zu kennzeichnen?

    Active low wird in ASCII mit /IRQ oder auch _IRQ bezeichnet.

  • Kann man nicht einfach HIGH oder LOW dranschreiben, dann muss man nicht eine Legende suchen?

    Muss man ja nicht, wenn man gängige Schreibweisen verwendet.

    Ein LOW oder HIGH würde völlig verwirren, denn das Signal ist nicht High oder Low, sondern High oder Low Active. Und da das keine gänige und auch keine selbsterklärende Bezeichnung ist, müsste man gerade das dann noch mal explizit in einer Legende erklären.

  • Vielen Dank für den Input bisher :)

    Kann man nicht einfach HIGH oder LOW dranschreiben, dann muss man nicht eine Legende suchen?

    Wenn es eine gängige oder gar genormte Schreibweise ist, dann muss ein HIGH oder LOW nicht extra aufgeführt werden ;)

    Zumal ein Dranschreiben von HIGH oder LOW auch mehr Platz einnimmt und auch bei Datenblättern afair nicht üblich ist.


    Sir NOP-a-Lot antwortet auf Sir Bugalot, I like :)

  • Habe auch schon "~" gesehen - das ist in C die bitweise Invertierung (bitwise complement). Zum Beispiel kann man so auch in DipTrace entsprechenden Bezeichnern des Überstrich verpassen, um das Signal als invertiert (low active) zu kennzeichnen.

  • Habe auch schon "~" gesehen - das ist in C die bitweise Invertierung (bitwise complement). Zum Beispiel kann man so auch in DipTrace entsprechenden Bezeichnern des Überstrich verpassen, um das Signal als invertiert (low active) zu kennzeichnen.

    Das ~ wird manchmal als Ersatz für das \neg (Invertierung) in der Boolschen Algebra verwendet.

    In Schaltungen und in IC-Pinouts ist mir das noch nicht gegegnet.

  • Gibt es eine offizielle/anerkannte/standardisierte plaintext-Variante, um HIGH zu kennzeichnen?

    Dass du eigentlich "low active" meinst, sollte inzwischen klar geworden sein. Um deinerseits unmissverständlich klar zu machen, dass du meinst "Diese Funktion wird wirksam, wenn der Logik-Pegel dieser Leitung "LOW" ist", und der durchaus übliche und verbreitete Präfix "/" (z.B. /NMI) unpraktisch ist, wie z.B. bei R/W (obwohl hier gleich zwei Fliegen mit einer Klappe...), dann wirst du um Klartext im plain text nicht herum kommen. Also eben den Zusatz "low active" in Klammern, als Fußnote oder in einem Nebensatz unterbringen. Typografisch korrekte bzw. eindeutige Alternativen hast du ja schon genannt. Die gibt es in ASCII und UTF aber leider nicht.


    Eine Alternative wäre noch der Unterschied zwischen Groß- und Kleinschreibung, also z.B. R/w (w ist low active) oder invertiert r/W - dürfte aber auch nicht immer eindeutig sein, spätestens, wenn l,L und I,i vorkommt und sehr verbreitet ist diese Schreibweise auch nicht.


    Was hast du denn vor?

  • Typografisch korrekte bzw. eindeutige Alternativen hast du ja schon genannt. Die gibt es in ASCII und UTF aber leider nicht.

    In Unicode (UTF) gehts mit einem Combining Overline, U+0305 an jedem zu überstreichenden Zeichen.

  • Aber nicht ohne eine entsprechende Interpretation durch das Anzeigmedium, oder?

    Sämtliche Zeichen in einer Textdatei erfordern eine Interpretation durch das Anzeigemedium, sonst wären sie nur abstrakte Zahlen ohne Darstellung. Für einige davon steht in der Unicode-Spezifikation, dass sie zur Darstellung mit dem Folgezeichen kombiniert werden müssen, wenn man davon sehr viele auf ein Zeichen packt kommt Zalgo heraus.

  • Sämtliche Zeichen in einer Textdatei erfordern eine Interpretation durch das Anzeigemedium, sonst wären sie nur abstrakte Zahlen ohne Darstellung.

    Ja, gut, natürlich. :)


    Ich verstehe den Inhalt einer (reinen) Textdatei als den gemeinten "plain text". Steuerzeichen sind insofern auch "plain text" und nur der passende Interpreter, im Fall von Unicode- oder HTML-Steuerzeichen z.B. der Webbrowser, kann diese Steuerzeichen, sofern korrekt implementiert, entsprechend anwenden, alle anderen stellen sie eben als "plain text" dar, blenden sie aus oder geben eine Fehlermeldung (z.B. ?SYNTAX ERROR) aus.


    Die ASCII- und UTF-8-Kodierungen sind aber die gängigsten und werden wohl von >99% aller heutigen Textanzeiger korrekt interpretiert. Das wäre also das, was ich nun unter "plain text" einsortieren würde.


    Sowas: durchgestrichen macht ja der Browser draus. Im Quellcode ("plain text") steht das nicht (so), das steht durchgestrichen.

  • Steuerzeichen sind insofern auch "plain text" und nur der passende Interpreter, im Fall von Unicode- oder HTML-Steuerzeichen

    Da ist das Missverständnis: Combining Diacritics sind keine Steuerzeichen. Ein aus einem Combining Diaresis (U+0308) und einem "a" zusammengesetztes "ä"(*) ist das gleiche Zeichen wie ein als vorkombiniert codiertes "ä" (U+00E4, *). Typischerweise wird von Windows und Linux (wenn vorhanden) die vorkombinierte Variante von Zeichen verwendet und unter MacOS die aus Einzelteilen zusammengesetzte und ja, das macht Stringvergleiche komplizierter.


    (*) An dieser Stelle einfach als ä von der Tastatur eingetippt, da ich es spontan nicht hinbekomme ein separiertes ä zu konstruieren und einzufügen.


    Sowas: durchgestrichen macht ja der Browser draus. Im Quellcode ("plain text") steht das nicht (so), das steht durchgestrichen.

    Das war manuell mit der Strikethrough-Formatierung konstruiert, oder? Als Unicode sollte das auch im Seiten-Quellcode durchgestrichen aussehen: d̶u̶r̶c̶h̶g̶e̶s̶t̶r̶i̶c̶h̶e̶n̶

  • als Unicode sollte das auch im Seiten-Quellcode durchgestrichen aussehen:

    Nee, da steht (bei mir)



    was aber wiederum eine Interpretation der Quellcode-Anzeige von Firefox ist.


    Die Forensoftware macht daraus


    Code
    1. d̶u̶r̶c̶h̶g̶e̶s̶t̶r̶i̶c̶h̶e̶n̶

    was auch interessant ist. :)


    Im Gegensatz zu durchgestrichenen, unterstrichenen und überstrichenen Zeichen (modifizierte Zeichen) sind die Umlaute in UTF-8 enthalten, sozusagen hard coded. Die Darstellung von diakritischen Kombinationen hängt aber auch wieder vom Anzeigemedium und dessen Fähigkeiten ab. In WYSIWYG-Software auch vom Zeichensatz (Font).


    Der reine Textmode (zum Beispiel unter MS-DOS) enthält ASCII, evtl. mit lokalen Anpassungen, im günstigsten Fall UTF-8, worin die gängigsten Sonderzeichen wie Umlaute enthalten sind, ohne Kombinationen bemühen zu müssen.


    Aber am Ende werden doch durch Steuerzeichen auch bloß Unicode-Zeichen erzeugt/dargestellt?