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letzter Beitrag von Larsvegas3012 am

Raspberry Pi 400 - ein neuer Heimcomputer?

  • Viel Kritik am Pi 400 kann ich nicht nachvollziehen aber bei den gequoteten Contras bin ich absolut bei Dir. Ein eMMC-Chip mit 64GByte 250MByte/s read kostet einzeln in der Apotheke Conrad gerademal €4 und der JEDEC-Anschluß dafür ist eine reduzierte USB3-Variante.

    Fest verbauten Speicher finde ich hingegen keine gute Idee. Mit der SD-Lösung kann man schnell zwischen verschiedenen OS wechseln, je nachdem was gewünscht wird.


    In der Schule, so der Pi400 dort verwendet wird, kann so jeder seine eigene Karte haben und hat immer seine eigene Arbeitsumgebung. Per USB booten geht auch, aber da ist, so wie ich das aktuell verstehe, kein so einfacher Wechsel möglich, der Pi merkt sich was im EEPROM.

  • Wollte ich auchnoch erwähnen:

    Ich habe mich früher immer gefragt wozu braucht man eigentlich diese Einplatinencomputer wie Arduino usw. bis ich dann merkte es gibt Anwendungen die es für diese Dinger gibt, welche es so nicht gab. Zb. Midi zu Gameboy.


    Ein Arduino ist gegenüber dem Raspi viel weniger Anfängerfreundlich weil man halt zwar die IDLE (oder wie das heisst) hat und jede Menge Beispiele, man muss aber die Sprache verwenden die einem vorgegeben wird.

    Das ist auf jeden Fall Anwedungsfreundlicher als einen Atmega ohne Arduino aber immer noch für Anfänger komplex.

    Die Pins vom Raspi kann man mit so ziemlich allem Ansprechen und kann da auch schnell mal was testen ohne vorher erstmal den ganzen Kram zu lernen.

    Man kann sich als Laie eigentlich sofort einen 5 Button Controller selbst löten und hat den per AMC64 direkt in seinem C64 emu eingebunden.

    Also mit rudimentärem handwerklichen Wissen ohne Advanced Nerdfähigkeiten...


    Oder halt sonsteigene Bedienoberflöche mit Drucktastern, das ist Kind und Anfängergerecht.


    Ich habe mit dem Pi noch vor Jahren nix anfangen können, weil ich überhaupt nicht wusste wozu er da ist aber durch die neue Leiszungsfähigkeit ist er halt wirklich für richtig viele Sachen zu gebrauchen.


    Aber wenn man die nicht braucht, muss man ja nicht kaufen.

  • Aber wenn man die nicht braucht, muss man ja nicht kaufen.

    Genau so ist es....meine Horizont hat das kleine Gerät erweitert und ich bin auch erst zu meinem ersten C64 gekommen, nachdem ich mich damit beschäftigt habe. Und das hat dann wiederum meinen Horizont erweitert. Deshalb bin ich in Sachen c64 und Co. noch so ein NOOB. Das geht aber auch anders herum......


    Edit : Ein Arduino ist natürlich auch nur immer für eine Sache gut, die bringst du dem bei und die macht der dann als Microcontroller stromsparend und nur so....der Raspi ist da vielschichtiger....genau so wie andere Einplatinencomputer.


    Der Arduino ist für Steuerung etc. ein tolles Ding, arbeite ich auch gerne mit.

    Aber da bin ich auf jeden Fall oft genug auf Hilfe angewiesen. Da geht nix, ohne dass du ihn richtig programmierst.


    Da muss man tiefer in die Materie..... hallo Horizonterweiterung :) aber genug OT

  • Per USB booten geht auch, aber da ist, so wie ich das aktuell verstehe, kein so einfacher Wechsel möglich, der Pi merkt sich was im EEPROM.

    Es muss im EEPROM konfiguriert werden, aber man kann eine ganze Sequenz von Bootdevices angeben, die nacheinander ausprobiert werden: https://www.raspberrypi.org/do…2711_bootloader_config.md

  • Es muss im EEPROM konfiguriert werden, aber man kann eine ganze Sequenz von Bootdevices angeben, die nacheinander ausprobiert werden:

    Ich habe bisher nur 1 Device probiert und das funktioniert an meinem Pi4. Der kompakte USB3-SATA-Adapter IB-AC704-6G von ICY BOX scheint komplett zu funktionieren, ohne die Quirks-Einstellung für den Kernel. Mit einer SSD dran ist der Pi angenehm schnell.

  • Die Karten ab U1 sollen Wear-Leveling haben.

    Oh, das ist gut zu wissen!


    Es kommt aber natürlich immer auch drauf an was man so mit der Karte treibt. Im "normalen" Desktopbetrieb mache ich mir da nicht soviele Sorgen. Ich habe aber auch Raspis im Serverbetrieb laufen, bei denen sekündliche Logeinträge anfallen. Nachdem ich die erste SD Karte innerhalb eines Monats geschrottet hatte, habe ich die Logs ganz schnell in eine RAMdisk verlagert. Damit halten die Karten nun schon ein paar Jahre.


    Das ist aber zugegebenermaßen schon eher eine Spezialanwendung.

  • Ich habe aber auch Raspis im Serverbetrieb laufen, bei denen sekündliche Logeinträge anfallen. Nachdem ich die erste SD Karte innerhalb eines Monats geschrottet hatte, habe ich die Logs ganz schnell in eine RAMdisk verlagert. Damit halten die Karten nun schon ein paar Jahre.

    Dazu solltest du dir 'Log2RAM' anschauen. Schreibt die Logs in eine RAM-Disk und diese einmal pro Stunde oder beim Shutdown auf die SD-Karte.


    https://mcuoneclipse.com/2019/…berry-pi-lorawan-gateway/

  • Dazu solltest du dir 'Log2RAM' anschauen. Schreibt die Logs in eine RAM-Disk und diese einmal pro Stunde oder beim Shutdown auf die SD-Karte.


    https://mcuoneclipse.com/2019/…berry-pi-lorawan-gateway/

    Na schau, das kannte ich nicht. Macht aber nichts. Ich habe mir das genauso zusammengebastelt. Per Cron-Job stündlich auf die SD-Karte. Beim Shutdown muss ich das zwar manuell tun, der Fall tritt aber sowieso nie ein. Und bei einem Stromausfall hilft eh alles nix :)

  • Wusste ich nicht. Gut zu wissen.

    Stichwort hier ist 'sollen', ich kann die Quelle nicht mehr finden die es behauptet hat, aber wenn man Google bemüht findet man z.B. das hier: https://www.westerndigital.com…eillance-sd-microsd-cards und da steht es explicit dabei, das diese Karten Wear Levelling haben.

  • Wusste ich nicht. Gut zu wissen.

    Stichwort hier ist 'sollen', ich kann die Quelle nicht mehr finden die es behauptet hat, aber wenn man Google bemüht findet man z.B. das hier: https://www.westerndigital.com…eillance-sd-microsd-cards und da steht es explicit dabei, das diese Karten Wear Levelling haben.

    Das wäre schön das dies mal denjenigen bekannt wäre, die dieses Detail nicht kennen, man stolpert oft über diese Aussage:


    "Standardmäßig wird das Betriebssystem für den Raspberry Pi auf eine Micro SD-Karte geschrieben. Leider erlauben diese Karten nur eine sehr begrenzte Anzahl von Schreibzyklen bevor sie kaputt gehen. Hochwertige USB-Sticks sind haltbarer. Festplatten und SSDs nochmal deutlich langlebiger."


    https://bitreporter.de/raspber…tem-von-usb-stick-booten/

  • Ich habe gestern mal mit Ubuntu und LibreElec rumgetestet.


    LibreElec habe ich auf dem Pi 400 nicht zum Laufen bekommen. Black screen....


    Ubuntu 20.10 Desktop lief und Updates / zusätzliche Installationen wie VLC-Player waren kein Problem. BT habe ich aktuell nicht zum Laufen bekommen.


    Beides habe ich nur kurz getestet und nicht weiter nachgeforscht was wie und warum nicht lief.


    Hat jemand andere Erfahrungen oder weiss eine Media-Distri, die auf dem Pi 400 aktuell richtig läuft?



    Bezug:


    https://libreelec.tv/raspberry-pi-4/


    https://ubuntu.com/download/raspberry-pi


    Der Download von Recalbox meldet aktuell einen 500 internal server error.....schade, muss ich wohl noch warten.

  • Das Gaming Thema kann man gar nicht groß genug einschätzen, wenn man einen Computer erfolgreich machen will. Daaamals™ wie heute.

    Ja und eigentlich ist der Pi400 dafür garnicht schlecht.


    Die Leistung des Pi400 liegt um Faktor Zehn über Nintendo Gamecube, Xbox1, PS2, Wii und Faktor Zwei wenig über der Switch, XBox360, PS3 - selbst mit €500-Gaming-Smartphones kann es der Pi400 aufnehmen!!!


    Nur so als Beispiele, Fortnite, World of Tanks Blitz, Doom3, Halflife 2 gibt es native für ARM und laufen mit mehr oder weniger Tricks auf dem Pi400 und das macht grafisch schon etwas her. Java-Spiele laufen gut (Minecraft, Wurm Online), FDA/XDA/Mono-Spiele sind teilweise auch gut. Ich wette E-Sports-Titel wie Dota, CSGO, Fortnite kämen auch gut rüber. Portieren müßte man sie eben. Das ist weniger ein technisches als ein "lets do it" Problem.


    Das Problem: Die Nutzung vieler Spiele auf dem Pi400 ist schwierig. Man kann das Ding nicht einfach dem Sohnematz (oder in unseren Fällen eher den Enkeln) hinstellen und sagen "lad Dir mal Dota2 bei Steam runter". Da steckt sehr, sehr, sehr viel Arbeit dahinter und man muß regelmässig das OS wechseln. Z.B. läuft Fortnite "im Prinzip gut" aber eben nur unter Android. Also bootet man Android. Doom3 wieder läuft gut als 32Bit-Binary unter RaspberryOS und Minecraft wiederum läuft besser als 64Bit-Binary unter Ubuntu 20.10. Man wechselt dauernd...


    "Im Prinzip" wäre es sogar möglich alle genannten Spiele unter einem OS zu verwenden. Stichwort "Android unter Linux". Aber da ist das aktuelle RaspberryOS/Debian-32Bit nicht der richtige Ansatz, da muß man eher in Richtung eines angepaßten Debian64/Ubuntu64 sehen bei dem die Virtualisierungsfunktionen und Kompatiblitäts-APIs für Android+Google-Services, 32Bit und 64Bit ARM und eventuell XEN-86 integriert sind.


    Gäbe es ein besseres Basis-OS und darin eine Art Steam für den Pi bei dem man mit einem Klick das Spiel laden kann dann wäre das ein Killerfeature weil der Pi als Spielkonsole eigentlich ziemlich gut ist. Bis auf aktuelle Spielkonsolen kommt da derzeit nichts ran und die kosten "etwas mehr" als €70...


    Die echte Kröhnung wären natürlich Bare-Metal-Banging-Games. Aber naja, ich denke sowas werden wir in diesem Jahrtausend nicht mehr sehen...

  • Fest verbauten Speicher finde ich hingegen keine gute Idee. Mit der SD-Lösung kann man schnell zwischen verschiedenen OS wechseln, je nachdem was gewünscht wird.

    Das eine schlließt das andere nicht aus. Einen Pi kannst Du wie einen Amiga oder einen PC sowohl vom internen als auch externen Speicher booten. eMMC wäre halt praktisch weils klein, preiswert und relativ performant ist.


    Es kommt aber natürlich immer auch drauf an was man so mit der Karte treibt. Im "normalen" Desktopbetrieb mache ich mir da nicht soviele Sorgen. Ich habe aber auch Raspis im Serverbetrieb laufen, bei denen sekündliche Logeinträge anfallen. Nachdem ich die erste SD Karte innerhalb eines Monats geschrottet hatte, habe ich die Logs ganz schnell in eine RAMdisk verlagert. Damit halten die Karten nun schon ein paar Jahre.

    Ja, das kenne ich auch. Gerade billige SD-Chips oder USB-Sticks halten nur ein paar hundert Schreibvorgänge pro Zelle aus. Mit ungepufferten Log-Dateien habe ich billige USB-Sticks an einem Tag geschrottet...


    Tipp, das Tool dumpe2fs gibt für Ext2-Ext4 Filesysteme die Menge der geschriebenen Daten seit Erzeugung des Filesystems an.

  • Dazu solltest du dir 'Log2RAM' anschauen. Schreibt die Logs in eine RAM-Disk und diese einmal pro Stunde oder beim Shutdown auf die SD-Karte.


    https://mcuoneclipse.com/2019/…berry-pi-lorawan-gateway/

    Das ist etwas redundant da man Logfiles auch gepuffert schreiben kann was die Last auf den Flash-Chips locker um 99% reduziert - war irgend eine versteckte rsyslog-Funktion oder alternativ das FS gepuffert ohne updated starten.


    Oder alternativ legt man /var/log ins RAM und weist das sowieso laufende logrotate an die Dateien einmal pro Stunde mit gzip/bzip2/xz zu komprimieren und nach /var/backup/log zu schieben.


    Angeber schreiben die Logdateien einfach auf einen anderen Server per Netz - das "R" in rsyslog steht nämlich für "remote", mit einer Konfigänderung schreibt dann der Pi-rsyslog die Dateien auf einen rsyslog eines anderen Systems ;-) Das war in der Uni immer lustig wenn auf hp00 die /var/log/messages ungelogen 2MByte/s wuchs weil rund 500 Rechner dort ihre Logs ablegten... wohlgemerkt, 1990 :-) Einmal pro Stunde Logrotate sonst wäre selbst das damals größte RAID nach einem Tag geplatzt...


    Faule Säcke wie ich lassen das Zeug einfach in der tmpfs/RAM-Disk verschimmeln, der Shutdown entsorgt sie dann normgerecht. Zumindestens auf reinen Arbeitsplätzen steht da nie was wichtiges drin. Auf meinem EEE901 LUbuntu18.04 32Bit oder dem Pi0 fallen da pro Tag keine 500kByte an Daten an. Server sind natürlich ne andere Geschichte.

  • Und natuerlich muss er sich auch den Vergleich mit einem 5-6 Jahre alten (damals guten) Laptop gefallen lassen, z.B. ein ThinkPad oder sowas. Dass der Monitor bei einem Laptop gleich mit eingebaut ist, IST nunmal ein wesentlicher Punkt. Bei den Heimcomputern der C64-Zeit gab es diese Alternativen halt einfach noch nicht in dem Umfang, heute muss sich aber eigentlich auch schon jeder normale Desktop-PC den Vergleich mit einem Laptop gefallen lassen, denn ein Laptop IST eine Alternative, je nach Einsatzzweck sogar die bessere.

    Damit er mit dem Pi 400 vergleichbar ist, muss der Laptop fix und fertig eingerichtet sein (mit einem aktuellen Betriebsystem inkl. Office-Software und außerdem mit Händlergarantie. Dann ist das schon nicht mehr ganz so günstig.