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letzter Beitrag von Larsvegas3012 am

Raspberry Pi 400 - ein neuer Heimcomputer?

  • Ganz einfach: weil unsere Software heute Bloatware ist, und zwar die Anwendungen und genauso die Betriebssysteme. Auch das allseits bei Nerds so beliebte Linux. Wir sind es einfach gewohnt, dass 90% der Leistung verbraten wird für Dinge, von denen der Anwender nichts hat. Tausend tolle Frameworks aufeinandergestapelt und hundert Hintergrunddienste und für jedes Bit noch etwas Generiziät, OOP und Design Patters und das am besten mit glorifizierten, super-dynamischen, typlosen Interpreter-Sprachen wie JavaScript und Python, gegen die selbst BASIC2.0 ein Wunder an Effizienz war.

    Optimieren? Kann man später mal, wenn auch das 1000 Quatschfeature eingebaut ist. Ansonsten kann sich ja der Anwender ein schnelleres System kaufen.

    Das hoert man ja oft, dass die heutigen Programmierer "nicht mehr optimieren koennen" usw. Man darf das nicht so schwarz-weiss sehen meiner Meinung nach. Dadurch, dass es heute so moderne Sprachen gibt, kann man dafuer die Software auch viel schneller entwickeln als damals. Und dass die Programmierer damals so gut optimieren mussten, hat nicht immer zu besonders lesbarem oder wartbarem Code gefuehrt. Es war ein notwendiges Uebel, und es kann mir keiner erzaehlen dass er heutige Applikationen am liebsten in Assembler schreiben wuerde. Alles hat seine Vor- und Nachteile, auch die damalige Zeit. Wir waeren damals froh gewesen, wenn wir mit dem C64 das hinbekommen haetten, was wir heute mit modernen Systemen hinbekommen. Also nicht immer alles so verklaert sehen...

  • Jo, wird immer alles aufgeblähter. Kumpel meinte Gestern er hat ein altes Handy mit 2(?)GB RAM. Da musste er erst mal alle Apps runterschmeißen damit der RAM für seine DVD-Datenbank-App reicht. Ist wie damals, als ich meine Notebook nicht mehr nutzen konnte, weil der Virenkiller zwischenzeitlich mehr RAM brauchte als das System hatte. 8o


    Ist bei Games ja das gleiche, für was optimieren, hier haste dein neues [beliebiges AAA Game einsetzen], mach mal 100-300 GB auf der Platte dafür frei. Haste nicht, kauf halt mehr. Optimieren geht nimmer, weil nächstes Jahr ja der Nachfolger im virtuellen Regal stehen muss... vermutlich mit noch mehr Speicherplatzanspruch. ;)


    BTW: Wie viel Zuse Rechner bräuchte man heute, um nur eine Wischbewegung am Handy zu berechnen... 300 Stück, oder warens noch mehr? :freude

  • Der Pi 400 ist schon interessant, aber letztendlich auch "nur" ein kompakter PC (statt auf Intel- auf ARM-Basis), auf dem Linux läuft - das aber sehr günstig.

    Für die "breite Masse" stimmt das auch so. Ein "weiterer" Linux-Rechner.


    Allerdings hat der Raspberry mindestens ein (quasi) Alleinstellungsmerkmal, das einzelnen Leute wichtig ist: Er ist die mit Abstand günstigste Möglichkeit nativ(!) RISC OS laufen zu lassen. Das geht selbst auf einem "allerneusten" 3.000 EUR-Intel-Laptop nicht. ;)

  • Ist bei Games ja das gleiche, für was optimieren, hier haste dein neues [beliebiges AAA Game einsetzen], mach mal 100-300 GB auf der Platte dafür frei. Haste nicht, kauf halt mehr. Optimieren geht nimmer, weil nächstes Jahr ja der Nachfolger im virtuellen Regal stehen muss... vermutlich mit noch mehr Speicherplatzanspruch.

    Dafür ist so ein Spiel in 2-3 Jahren programmiert, läuft auf fast allen PC-Konfigurationen und kostet nur 50€. Und für weitere 50€ bekommt man eine Festplatte, auf die dann die nächsten 10 Spiele drauf passen.

  • Sorry knusperzwieback, aber hast Du mal gesehen wie heutige Spiele aussehen?


    Ich vertrete ebenfalls die Meinung, dass ein Spiel von 1979 noch Spass machen kann und mit nur ein paar Kilobyte auskommt. Aber dass ein heutiges Spiel mehrere Gigabytes an Daten braucht, das sollte einem eigentlich auch einleuchten. Irgendwo muessen die ganzen Texturen, Musiksoundtracks, Sprachausgaben, Videosequenzen etc ja schliesslich untergebracht werden.


    EDIT: Und dass damalige Spiele auch scheisse sein konnten, ist auch hinreichend belegt. Man denke nur mal an E.T., das wurde innerhalb von 6 Wochen entwickelt und gilt als schlechtestes Spiel aller Zeiten. Aber der Code war bestimmt schoen kompakt und zusammengehackt...

  • Aber dass ein heutiges Spiel mehrere Gigabytes an Daten braucht, ...

    Ach was: Ein gut optimierter und optimierender Packer und das Spiel passt locker auf eine 5,25 Zoll-Diskette. Einseitig! :D

    Dass man heute bei Spielen unendlich Content generiert und der auch gut komprimiert GB in RAM und natürlich den Datenträgern belegt, ist natürlich klar und das war auch gar nicht die Frage.

    Konkret ging es mir um die Aussage in der c't, dass man auf einem RasPi3 (1GB RAM) mit Raspian besser keine virtuellen Notiz-Zettelchen verwalten sollte, weil so ein "schwaches" System damit heillos überfordert wäre.

    Stattdessen sollte man sein Smartphone dafür nutzen.


    Ich habe keine Ahnung, welche gigantischen Mengen an Notizen c't-Redakteure da verwalten, aber für mich ist eine Notiz meist einige kurze Stichpunkte Text. Also nichts was mehr als ein paar Byte belegt.

    IMHO sollte es auch auf einem C64 möglich sein, dutzende solcher Notizen in BASIC zu verwalten und ab und an in wenigen Sekunden zu durchsuchen.


    Aber vielleicht müssen Notizen heute jeweils handschriftlich in unkomprimierten 8K Texturen mit RGBA32f gehalten werden, damit man sie per OpenGL ES auf den beiden 4K Bildschirmen eines Raspi400 dreidimensional sanftt animiert reinfliegen lassen kann.

  • Vielleicht haben sie auch OpenOffice gemeint, als ich das Früher mal benutzt hatte war ich erstaunt wie lange das gedauert hat zu starten, aber auf dem Raspi habe ich es noch nicht probiert.

    Ich habe mal testhalber den Libreoffice Writer auf dem Pi400 gestartet. Der Writer war schneller einsatzbreit als auf meinem iMac. So langsam kann der Pi nicht sein.

  • Nur so nebenbei : auf der Schule meiner Nichte hat die Klasse/Schüler beschloz,das IPads anzuschaffen sind..

    Da ist nichts gegen einzuwenden, wenn das Finanzierungsproblem gelöst ist – immerhin rund 300 € je iPad und nochmal 50 € für einen 3rd-Party-Pencil (wenn man sowas haben will). Und man kann natürlich Klassenraum-Ladestationen auf Rädern, Keyboards usw. anschaffen, wenn man es besonders komfortabel haben will.


    Die Frage ist halt, was man mit den "Rechnern" machen will. iPads würde ich nicht unbedingt für den Informatik-Unterricht anschaffen – da wäre so ein Pi 400 genau das richtige. Wenn man aber die IT benutzen will, um beim normalen Lernen (egal welches Fach) unterstützt zu werden, dann ist so ein Tablet nicht die schlechteste Wahl – unabhängig von der Steckdose, Bildschirm integriert (dadurch räumlich unabhängig und sogar draußen oder stehend einsetzbar), Video-Kameras eingebaut (Fotografie, Videokonferenz), extrem einfach zu bedienen und nicht kaputt-konfigurierbar, Massen-Administrierbar durch MDM, spezielle multimediale Lernsoftware, Handschrift-Erkennung etc. Das ist halt ein ganz anderer Anwendungs-Schwerpunkt als ein Computer-Lernsystem, wie der Raspi. Bei einem iPad will man sich gerade NICHT mit IT beschäftigen, während man beim Raspi meistens genau DAS will.


    Zitat aus der aktuellen c't: " ... bekommt man mit dem Raspi 400 einen Linux-PC mit knapper Rechenleistung für einfache Aufgaben ."

    'knappe Rechenleistung'? Die Leute sind heutzutage einfach zu verwöhnt...

    Was ist an der Definition auszusetzen? In der ganzen Range von erhältlichen PCs ist ein 80€-Rechner am unteren Ende der Leistungs-Skala angesiedelt. Und damit ist er nun mal für einfachere Aufgaben geeignet, weniger für 3D-Rendering, 8K-Videoschnitt oder Hi-End-Games. Im Prinzip ähnlich den Google Chrome-Books – die nimmt man halt auch für einfache Tätigkeiten.


    Ja, natürlich, jeder Raspi ist schneller als ein C64 oder Amiga (die einem damals "gereicht" haben) oder der Spaceshuttle-Computer. Nur macht man heutzutage mit einem Computer auch andere Dinge. Oder hat damals jemand große Foto-/Musik-/Video-Sammlungen verwaltet oder wollte im Internet surfen und gleichzeitig ein Spiel auf einem 4K-Bildschirm zocken oder Videokonferenzen mit 30 Teilnehmern abhalten?


    Ich habe keine Ahnung, welche gigantischen Mengen an Notizen c't-Redakteure da verwalten, aber für mich ist eine Notiz meist einige kurze Stichpunkte Text. Also nichts was mehr als ein paar Byte belegt.

    Keine Ahnung, wann du das letzte Mal eine Notizen-App verwendet hast – aber die wurden in den letzten Jahren massiv aufgerüstet. Du kannst neben Rich-Text und Handschrift auch Fotos, Videos, Webseiten, Tabellen, Slides, Link-Sammlungen und ähnliches verwalten. Je nachdem, was du also in die "Notizen" einfügst (und wieviele tausend du verwaltest), können die schon etwas an Power gebrauchen. Ich würde mich aber trotzdem wundern, wenn ein aktueller Raspi damit nicht klarkäme (außer wenn man das richtig heavy nutzt).

  • Vielleicht haben sie auch OpenOffice gemeint, als ich das Früher mal benutzt hatte war ich erstaunt wie lange das gedauert hat zu starten, aber auf dem Raspi habe ich es noch nicht probiert.

    Ich habe mal testhalber den Libreoffice Writer auf dem Pi400 gestartet. Der Writer war schneller einsatzbreit als auf meinem iMac. So langsam kann der Pi nicht sein.

    Ja. Nein.

    Ich hab eben mal im Taskmanager den Officewriter angeschaut und der nimmt sich 1.3GB(!) Speicher. Die CPU hat da kein Problem mit. Der CT Artikel bezieht sich auf den 3B+ und wenn so einer nur 1GB hat, dann verlangsamt das schon ziemlich das System ;)

  • 1.3 GB iIst vielleicht nur die Größe des momentanen (virtuellen) Addressraums des Prozesses. RSS sind die pages, die wirklich genutzt werden, und das sind 192 MB. Ist zwar immer noch gut doppelt so viel wie ZeHa unter Windows angezeigt bekommt, aber immerhin nicht mehr eine Größenordnung mehr.


    Ich würde mich z.B. nicht wundern, wenn unter Linux viel mehr statisch mit reinkompiliert wird, und immer gleich mitgeladen wird, als bei DLLs unter Windows.

    Oder irgendwelche Files mit memory mapping geöffnet werden und dann viel Adressraum brauchen, statt sie klassisch sequentiell zu lesen...