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Heute so repariert ...

  • Am Wochenende wieder etwas dazugelernt ...


    Als letztes hatte ich hier einen Brotkasten mit 250407er Rev C Board auf der Werkbank. Ein Tastenstempel war abgebrochen, und es fehlte das Commodore-Badge.



    Beim Aufschrauben dann die Vorfreude: 8 x µT-RAM + 5 x MOSlinge! Da werden wohl jede Menge Sockel fällig. Fun Fact: Den SID-Sockel hat Commodore damals verkehrt herum eingelötet.


      


    Der Anschaltest zeigte dann ein Phänomen, das ich so auch noch nicht erlebt hatte: Der C64 geht an und schreibt den ganzen Bildschirm mit "U"s voll, eines nach dem anderen, minutenlang. Jupiter Lander zeigt einen Startbildschirm mit fehlerhaften Zeichen und stürzt dann beim Spielen ab.


      


    Das DesTestMax-Modul läuft auch und zeigt ein paar potenzielle RAM-Fehler an. Wegen der µT-RAMs war ich geneigt, ihm zu glauben. Vorsichtshalber hatte ich hier im Forum in der Reparaturecke noch einmal nachgefragt, ob jemand anderes so etwas schon mal gesehen hatte, aber die Antwort war auch nur: "It's always the (µT-)RAM!". :prof:



    Aus diesen Gründen habe ich mich nicht lange mit einzelnen Chips aufgehalten, sondern alle 8 RAM-Plätze gesockelt. Danach lief der normale DeadTest dann auch - auf dem kleinen Testmonitor - fehlerfrei durch.


      


    Und das µT-RAM? (Mindestens) 5 defekt, 3 in Ordnung - die übliche Quote.


     


    Wegen Bilderlimit geht es im nächsten Beitrag weiter ...

  • Fortsetzung ... :hammer:


    Aber da war ja noch was mit den MOS-Chips! Auch diese habe ich gesockelt und getestet. Und was soll ich sagen? Zu einer großen Überraschung liefen alle problemlos, noch jedenfalls. Dem Board habe ich aber trotzdem "andere" Chips spendiert, weil ich den MOSlingen nicht über den Weg traue. :schreck!:


      


    Im VIC-Gehäuse waren kleine, schwarze Elkos zu finden. Denen traue ich auch nicht, auch wenn diese hier noch OK zu sein scheinen. Also wurden auch diese getauscht, sicher ist sicher.


      


    Jetzt sollte aber alles funktionieren, oder? Als ich das Board mit vollem Harness an meinem Fernseher getestet habe, lief der Diagnose komplett fehlerfrei durch. Das Bild allerdings war :X


      


    Weil ich so etwas schon einmal bei einem anderen Board hatte, fiel der Verdacht auf den VIC-II. Ein Tausch zeigte dann auch gleich ein besseres Bild. Schade eigentlich, VICs habe ich leider nicht so viele ...



    Den defekten Tastenstempel habe ich auch getauscht, glücklicherweise war die Kappe ja noch vorhanden, und Feder habe ich auch noch nachproduzierte aus Polen. Leider war ein Rest des Stempels in der Tastenkappe steckengeblieben, aber da hat sich bewährt, ein kleines Loch in das abgebrochene Teil zu bohren, eine Schraube hineinzuschrauben und den Rest mit der Schraube herauszuziehen.



    Jetzt funktioniert der C64 wieder wie am ersten Tag, vielleicht sogar besser! :thumbsup:

    Der wandert jetzt auch bei nächster Gelegenheit auf den Marktplatz …



    OK, das Logo fehlt noch, aber dafür haben wir ja den BadgeMan !

  • Als erstes habe ich mir aus dem Bastelpaket die 1541 herausgenommen, weil ich damit gerechnet habe, dass die einen Kopfschaden hat und damit unreparierbar ist. Erstaunlicherweise hat eine Widerstandsmessung gezeigt, dass der Kopf dem ersten Anschein nach noch OK ist. Immerhin! :thumbup:



    Bei näherer Betrachtung hatte es den Anschein, dass da schon mal jemand am Werk war. Auf der Platine waren Doppelfeder-Sockel, und der 6522 ist bestimmt nicht von alleine aus dem Sockel gehüpft. :grr:



    Die gesockelten Chips waren soweit in Ordnung. Danach folgte das Spiel "Ich bin ein Dauerläufer!" "Nein, doch nicht!" "Doch" ...


    Die Floppy lief manchmal ganz normal, konnte Disketten lesen, schreiben und formatieren. Und dann wiederum lief der Motor die ganze Zeit durch und die rote LED ging nicht aus. Interessanterweise flackerten manchmal, wenn der Motor durchlief, die beiden LEDs der Floppy. Und am Ende liefen die beiden LED gar nicht mehr, der Motor aber schon. Das sah also eher nach einem Spannungsproblem aus und nicht nach dem "Dauerläufer durch LS-Chip-Defekt!".


    Die 12V-Versorgnung war in Ordnung, sonst wäre der Motor auch gar nicht gelaufen. Aber auf der 5V-Schiene gab es manchmal 4V, manchmal aber auch nur 1-2V. So konnte das ja auch nichts werden ....



    Die beiden großen Kondensatoren schienen noch ganz OK zu sein. Dafür kam am Brückengleichrichter CR1 nur noch magere 4,1V DC statt der erwarteten 10V heraus. Zuerst dachte ich noch, es liegt am mangelnden Kontakt durch kalte Lötstellen, aber das Nachlöten hat auch nicht geholfen. Also durfte der BR-82D gehen und wurde durch einen KBP005 ersetzt. Von den Daten müsste der eigentlich passen, außerdem hatte ich sowieso nichts anderes da. :D


        


    Irritiert hatte mich, dass auf den Schaltplänen die Bezeichnung von CR1 und CR3 vertauscht sind. Das war nicht hilfreich ...



    Nach dem Tausch lief die Floppy aber sauber und bestand auch alle Tests. Der Kopf war auch noch akzeptabel justiert, das habe ich dann nicht mehr angefasst.


     


    Auch die 5V waren damit stabil.



    :hammer:


    Warum habe ich mir die Mühe gemacht? Falls ich doch mal eine defekte 1551 für wenig Geld finde, habe ich hetzt zumindest eine passende, funktionierende Mechanik. Haben ist besser als Brauchen!

  • Irritiert hatte mich, dass auf den Schaltplänen die Bezeichnung von CR1 und CR3 vertauscht sind. Das war nicht hilfreich ...

    Die Bezeichnungen CR1 bzw. CR3 der Gleichrichter wurden bei Assy 1540050 zur 250442 vertauscht.

    Der Schaltplan den du hast gehört 1540050. Ansonsten ist da aber was die Stromversorgugn betrifft alles gleich geblieben.

  • Als nächstes habe ich mir heute aus dem Bastelpaket einen der C64C vorgenommen.


    Ein schönes Gerät, etwas Gilb, etwas Dreck, Made in Hongkong, aber sehr gut erhalten und noch mit Garantiesiegel!


     


    Zuerst lief der C64C perfekt, doch nach nach ein paar Sekunden wurde der Bildschirm dunkel. Noch nicht einmal ein Blackscreen, sondern gar nichts. Also musste ich ihn wohl doch aufschrauben und reparieren ... :woot:

    Zum Vorschein kam wie erstattet ein ASSY 250469, diesmal in der Rev. 4. Ein wirklich schönes Board, die Rückseite ist definitiv einen Blick wert! Diese Boards sind sehr solide, da geht meistens nur das RAM kaputt oder - siehe unten.


      


    Beim Messen fiel sofort auf, dass das Board keine Spannung hat. Nirgends. Weder AC noch DV. Die Sicherung war OK, also wird es wohl wie so häufig ein vergammelter Stromschalter sein. Dieses Mal habe ich ihn nicht einfach ersetzt, sondern auseinandergenommen und sauber gemacht. Werde ich nicht wieder tun, weil diese Schalter beim Ali nur etwas über 1 Euro kosten und das Zusammensetzen doch etwas fummelig ist, jedenfalls mit meinen Fingern.



    Danach lief das Board problemlos und sauber durch, auch alle Tasten funktionierten. Schade, damit war die Reparatur schon beendet. :gahh:


       

  • haben wir ja den BadgeMan !

    Den User BadgeMan scheints nicht mehr zu geben, weil den habe ich schon vor etlichen Monaten eine Konversation geschickt, aber anscheinend möchte er oder will er die Konversation nicht lesen

  • Dann bleibt wohl nur den Weg über den Shop ... https://www.retro8bitshop.com/retrostore/badgeman/

    Ja, da liefert er auf jeden Fall! Habe mir dort dieses Jahr noch den schwarzen Amiga 500 Sticker bestellt.

  • Heute habe ich mir den letzten der C64C aus der letztens erfolgten Lieferung angeschaut.


    Dieser C64C kann mit einer Tastatur, wo die Grafikzeichen auf der Vorderseite waren statt oben. Einige Tasten fehlten, andere waren abgebrochen. Außerdem hatte er eine Seriennummer mit "B1" am Ende, also vermutlich ein ASSY 250425 Board. Und so war es auch.


     


    Symptome: Er lies sich einschalten, die normale Einschaltmeldung kam auch, aber die Farben warn völlig durcheinander. Die "fehlenden" Zeichen habe ich dann auch auf falsche Farben geschoben. Manchmal waren die Zeichen aber auch falsch bzw. um ein Zeichen "verrutscht".



    DesTestMax lief manchmal durch, ohne RAM-Fehler (aber mit komischen Farben), manchmal spielte es völlig verrückt.


       


    Bei diesen ASSY250425 ist nach meiner Erfahrung sehr häufig das PLA defekt, außerdem lieferte der Diag-Test neben "Color RAM BAD" auch "PLA BAD". Eine Messung mit dem Oszilloskop war nicht ganz schlüssig, aber selbst wenn das PLA nicht defekt sein sollte, wird es vermutlich bald kaputt sein, daher schadet ein Sockel an dieser Stelle nichts. Und was soll ich sagen? Das PLA war es nicht, das lief in einem Testboard problemlos. :schande:


    Nächster Versuch: Das Color RAM. Das war tatsächlich defekt und hatte für die falschen Farben gesorgt. :hammer:



    Die "verrutschten" Zeichen waren aber noch da und traten sporadisch auf. Das kann man hier am Deadtest beobachten, z.B. steht da "NJ" statt "OK".



    Das konnte ein Problem mit der Adressierung sein oder der VIC II selbst. Da die Zeichen häufig im Sekundentakt wechselten und der VIC beim Betrieb sehr heißt wurde, habe ich diesen auf meinem Testboard ausprobiert. Und leider war der defekt. Schade, denn das war ein VIC II 6569R5, die sind nicht günstig.



    Mit einem Ersatz 6569R3 lief das Board aber wieder problemlos und bestand auch den Diag Test ohne Probleme. Das (nicht defekte) Original-PLA habe ich wieder eingesetzt ("Das ist doch noch gut!").


       


    Leider gehen mir so langsam die VICs aus. Vielleicht mache ich mal ein Gesuch im Marktplatz auf, hier gibt es doch bestimmt noch Leute, die den VIC stangenweise im Keller haben, oder? :D

    Der C64C kommt mit einer Ersatztastatur zu seinen Kollegen in den Marktplatz, und ich habe eine Tastatur mehr, auf der ein paar Tasten fehlen ...

  • Nix besonderes... Kleines billiges Thermometer, welches schon 10 Jahre anstandslos seinen Dienst tat, hat nur noch einige Segmente angezeigt. Hat sich wohl im Laufe der Zeit diese rosa Kontakt-Gummileiste verzogen. Ein wenig gereinigt und beigebogen. Ein klein wenig weniger Elektromüll der Welt erspart.

  • Heute so repariert - weils auch heute angekommen ist (ich kann das einfach nicht so liegen lassen :D )... Eine Nintendo Switch Lite.

    Sehr günstig in der Bucht geschossen, der Verkäufer hat selbst versucht zu reparieren - und so saß es dann leider auch aus...


    Kaputter USB-Port.

    Geschmolzener Akku-Connector.

    Geschmolzener und mit Flux überfluteter FPC-Connector zum Daughterboard (kriegt man kaum noch richtig sauber).

    M92 IC defekt (das war auch der eigentliche Defekt, warum er an den anderen Sachen rumgemacht hat... naja...).


    Alles defekte ausgetauscht, läuft perfekt!



    War wohl ein Star Wars Fan... :D

  • glaube so ne Switch sollte ich mir auch mal besorgen zum reparieren.

    Kann ich nur empfehlen, wenn man recht gut im SMD Löten ist und entsprechendes Equipment hat. Die Teile sind nicht gerade unkomplex und leider auch teils die kleinsten Baugrößen an Elementen vertreten.

    Tipp: Auf keinen Fall BSOD-Geräte holen (Blue Screen Of Death) oder Orange-Screen, dazu muss man schon was von Reballing und Reflow - teils von APU/RAM- wissen und anwenden können. Bin selbst noch nicht so weit...

  • Heute einen meiner 6 Stück Onkyo Integra DX-6770 weiter repariert. Auch bei diesem mussten sämtl. Taster auf der Frontplatine ausgetauscht werden. Auch hier wurden Eingaben über die Taster teilweises falsch interpretiert. Druck auf Taste Play machte Pause oder manchmal Stop usw.

    Auch wenn ich eigentlich nur die Fernbedienung nutze, konnte das natürlich nicht so bleiben. Das lässt mir keine Ruhe(!!!)


    Die Taster laufen alle über Widerstandskaskaden. Funktionen werden also über Widerstandswerte interpretiert. Eigentlich ganz simpel, nur wenn es dann zu Übergangswiderständen in den Tastern kommt, macht das Ding die komischten Sachen :D


    Vom flotten ALI aus Fernost hatte ich diesbezüglich mal nen Schubkarren voll dieser Taster bestellt. Komischerweise haben das nicht alle meine CD Player von diesem Typ.



    Also erstmal Deckel ab und die Front mit Laufwerk ab- bzw. ausgebaut:


      



    Dann alle 30 Taster abgelötet und neue draufgelötet:


      




    Und wie immer ganz zum Schluss, kommt der Erguss: :love:<3



    alles wieder zusammengebaut und den Finalen Test durchgeführt - läuft wieder und Taster funzen einwandfrei :thumbsup:

  • Vier C64 und (noch) kein Todesfall ...


    Schon am Montag waren vier C64 Boards bei mir angekommen, die ich Byte abgekauft hatte. Die Boards waren in einem sehr gemischtem Zustand, schienen aber zu retten. Leider kam ich erst heute dazu, mir diese einmal genauer anzuschauen.



    Board #1 ist ASSY 250469 Rev. 3. Diese Boards gehen eigentlich kaum kaputt, meistens ist es das RAM.



    Der Kondensator C66 lag lose dem Board bei. CIA1 und CIA 2 waren nachträglich gesockelt worden, und beim Color-RAM hatte einer der Vorbesitzer das versucht (siehe weiter unten). Die Sicherung war auch nicht vorhanden. Nachdem ich den VIC II und den 8701 geprüft


     


    (ja, auch in einem Testboard) und die Stromversorgung gecheckt hatte, gab es einen ersten Anschaltest ohne CIAs. Die Meldung war schon mal vielversprechend, bis auf die falschen Farben und die bunten Schlieren, die durch das Bild wanderten.



    Ob das Color-RAM defekt war, konnte ich leider nicht mehr feststellen, weil nur noch die Hälfte davon vorhanden war. :bmotz:



    Außerdem fiel mir auf, dass eine Feder beim dem Sockel für den CIA1 etwas weit aus der Fassung ragte.



    Das, liebe Kinder, passiert einem, wenn man mit Gewalt versucht, den Sockel in das Board zu drücken, obwohl noch Lötzinn in den Löchern ist. Mit einem neuen, gesockelten Color-RAM , repariertem Federsockel, zwei Ersatz-CIAs und einem Ersatz-SID aus meinem Testboard lief der Dead-Test durch, so dass ich mich an den Diag-Test (mit vollem Harness) wagte.



    Man kann ja auch mal Glück haben. Hatte ich aber nicht. Der Test lieferte eine Unmenge an Fehlermeldungen.



    Wegen Bilderlimit geht es im nächsten Post weiter ...

  • Vier C64, Teil 2 (Fortsetzung von Heute so repariert ...)



    Der "Interrupt BAD" erscheint unter anderem, wenn die beiden CIAs nicht richtig miteinander reden können.


    Quote

    Aus dem "C64 Diagnostic Instruction and Troubleshooting Manual":


    The interrupt test checks the internal timers of the 6526 CIA's U1 and U2, using the IRQ and NMI vectors.

    Und tatsächlich war auf der Unterseite des Board der Kontakt von Pin 40 des CIA1 (/IRQ) unterbrochen. Da ich keine große Motivation hatte, einen 40-Pin-Sockel auszulösen, habe ich die Verbindung mit einem Stück Lackdraht wieder hergestellt. Danach sah es besser aus, aber noch nicht gut:



    Für solche Tests ist übrigens die Interactive BOM von bwack hervorragend geeignet! :thumbup:


    Eine der Dioden beim Seriellen Port sah anders aus als die anderen, und zwar CR17. Grund genug, da einmal nachzulesen. Tatsächlich war die Diode CR17 keine Diode mehr, sondern nur noch ein Stück Draht, das in keine Richtung mehr sperrte. Also tausche ich die gegen eine 1N4148 aus, die ich gerade zur Hand hatte. Danach sah der Diag-Test noch besser aus, aber immer noch nicht gut.



    Wegen des"Control Port BAD" prüfte ich noch einmal alle Verbindungen von und zum SID durch und stieß dabei auf eine weiter unterbrochene Leiterbahn:



    Auch diese wurde mit einem Stück Lackdraht repariert und anschließend mit Nagellack fixiert, damit die sich nicht mehr löst.



    Unter den wachsamen Augen von Fleur wurde ein weiterer Diag-Test durchgeführt, diesmal aber mit vollem Erfolg! :thumbsup:


      


    Ergebnis: Im Endeffekt waren nur Kleinigkeiten defekt (den SID-Sockel hatte ich zwischenzeitlich auch noch getauscht, weil die Federn von dem alten sehr dunkel aussahen). Aber die Suche hat ein bisschen gedauert.

    Das Board wandert demnächst hier in den Marktplatz, ich habe ja noch drei weitere, die ich reparieren kann ...:hammer:


  • Vier C64, Teil 3 (Fortsetzung von Heute so repariert ...)


    Heute auf der Werkbank: Das zweite ASSY 250469, diesmal ein Rev. A.


    Auf den ersten Blick fehlten CPU, CIA1, ColorRAM und SID. Glücklicherweise wurden die so ausgelötet, dass keine Leiterbahnen beschädigt wurden. Dafür war ich schon mal sehr dankbar. Den einzigen gesockelten Chip, der 8701, habe ich separat getestet, der war OK.



    Als erstes hatte ich das Board wieder mit Sockeln versehen. Dann wanderten die fehlenden Chips von meinem Testboard auf das Board und beim ersten Anschalten kam gleich der blaue Startbildschirm.



    Allerdings - und das war für mich neu - waren einige Zeichen versetzt. Zum Beispiel "B" statt "R", "C" statt "S", "D" statt "T". Die anderen waren aber OK, also z.B. "Y", "E", "M". :nixwiss:


    Klang für mich nach Bit 4, also das RAM in U11. Die weiteren Test waren aber uneinheitlich, Deadtest lief problemlos durch (das bringt ja seinen eigenen Zeichensatz mit, daher sahen die Zeichen da OK aus. DesTestMax zeigte RAM-Fehler an.


     


    Das RAM war aber OK. Witzigerweise lief DesTestMax nach dem Auslösten und Sockeln mit den gleichen RAM-Chips problemlos durch.

    :hae:



    Auf einem ASSY 250469 ist ja bei Bit 4 nicht mehr so viel zwischen RAM, CPU, VIC und Character-ROM. Vielleicht ein korrodierter Sockel vom VIC? Das Auslöten des alten Sockels mit einem neuen Doppelfedersockel (ist sowieso besser) brachte aber auch nichts. Aber auch interessant: Ein Diag-Test mit vollem Harness lief ohne Probleme durch, von den falschen Zeichen einmal abgesehen.



    Beim Betrachten des Boards am Anfang hatte ich zwar bemerkt, dass am Character-ROM rumgebastelt worden war - vermutlich abgefallene Füße oder etwas in der Art. Beim Durchklingen der Verbindungen wirkte das aber unauffällig, ebenso wie die Analyse mit dem Oszi. Außerdem dachte ich immer, dass bei einem defekten Character-ROM die Zeichen falsch und nicht die falschen Zeichen dargestellt werden. :oob:


    Aber weil mir nichts kluges dazu eingefallen war, wurde das ROM auch gesockelt und durch ein neues, getestetes ROM ersetzt. Und danach lief der C64 wieder, wie er sollte.

    :ilikeit:


     


    Vielleicht kann mir einer der Profis hier ( kinzi ?) erklären, wo mein Denkfehler liegt. Oder war das ROM einfach so kaputt, dass es einige Zeichen vertauscht hat, andere aber nicht?


  • Außerdem dachte ich immer, dass bei einem defekten Character-ROM die Zeichen falsch und nicht die falschen Zeichen dargestellt werden. :oob:

    Naja, wenn der Zeiger auf das Zeichen im Char-ROM falsch ist, wird halt das falsche Zeichen ausgelesen.


    Es war also nicht D4 kaputt, sondern die Adressierung des Zeichens war um 16 Zeichen (x 8 Zeilen/Zeichen = 128 Bytes) verschoben. Es gab also ein Problem mit A7 am Char-ROM.