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letzter Beitrag von Axel Wieland am

Steuern mit dem C64

  • Das ist sehr ernüchternd. :whistling:


    Ich stelle mir gerade vor, ich hätte in den 80ern einen Haufen Geld dafür ausgegeben. Für diesen Haufen billiges Plastik mit einer Wiederholgenauigkeit von knapp 5 cm. Was nutzt ein programmierbarer Robotorarm, den man mangels Positionskontrolle gar nicht positionieren kann.


    Der ist doch eher was für die Vitrine. Da macht er den besten Eindruck. :thumbsup:

    Ein bisschen hin- und her schwenken, Winke-Winke machen. Mehr ist mit der Mechanik nicht drin.


    Was hat denn dieses Ding damals gekostet? Und wieviel das Interface?

  • Das Thema war bei mir vor ca. 15 Jahren aktuell. Da gabs paar Seiten wo man sehen konnte, dass jemand Potis zwecks Positionsabfrage eingebaut hat.

    Das Interface hatte ich nachgebaut und paar von vertickt.

    Originalpreise weiß ich nicht.

  • Hi,


    Im ersten Video ist der Roboterarm ein wenig aufgewertet.

    Bei dem Roboter erzielst du sicher eine bessere Wiederholbarkeit, wenn du statt der Batterien ein Netzteil verwendest.


    Ich denke das vieles aus der Zeit keinen Nutzwert hat. Ich kann mich beispielsweise noch an meinen ersten Scanner (ein Handscanner) am PC erinnern. Mehr als eine Demo das es funktioniert war das nicht. Buchstaben gingen noch gerade so, Fotos sahen wie schlechte Zeitungsabdrücke aus.


    Wie sah das denn bei den Fischertechnik-Modellen aus?


    Was ist überhaupt mit dem 64er möglich?

    Ok, über den USER Port kann man sich über eine Relaiskarte 8 Digitale Ausgänge generieren.


    Über die Joystick Ports müssten dann ja theoretisch 16 Eingänge Realisierbar sein?

    Kann ich zwei Richtungen gleichzeitig bekommen (z.B. Oben und Unten gleichzeitig)?


    Da man ja auch Paddels an die Joystickports anschließen lassen, müssten auch analoge Eingänge mögliche sein.


    Leider hat es in meiner Jugend mit dem Geld für Elektronik Basteleien nur für Lichtorgel und ein 10 Kanal Lauflicht gereicht. An den 64er hätte ich mich auch nicht heran getraut. Viel zu groß war die Angst etwas kaputt zu machen. Einen Reset-Taster einzubauen, war schon das höchste der Gefühle.


    Grüße hL

  • Conrad Elektronik plante Mitte der 1980er ein ganzes C64 basierendes Meß-System, semiprofessionell als 19" Eurokarten in nem Einschub.

    Allerdings kamen meines Wissens nicht alle geplanten Karten dann auch auf den Markt, denn Conrad war eher spät dran mit

    dieser Entwicklung, da waren viele schon auf 16bit Plattformen abgewandert...


    Ich habe irgendwo einen Prospekt von Conrad über diese geplante und zum Teil auch realisierte Produktfamilie, sobald ich es finde, wird es digitalisiert und hier im Forum hochgeladen...


    Hatte in den frühen 1990ern ebenso beruflich Kontakt mit Firmen, in denen C64 als embedded plattform genutzt wurden, ähnlich den Arduinos oder raspis heutzutage...


    Es wurden allerhand Prüfstände damit angesteuert, ob auch ne Klimakammer, das entzieht sich jetzt meinem Wissen, aber möglichweise HeisseLuft : sprichst Du zufällig auch von einem zeitweise sehr großen Automobil-(Technologie-)Zulieferer mit Sitz in Fulda, NL IN ?


    Zusammen mit einem 8296D SK fiel mir vor einiger Zeit ein Interface in die Hände, das auf eine hardwarenahe Verwendung hindeutet, in einem Krupp-Stahlwerk wohlgemerkt...

    Das Interface trug das Krupp-Logo und die Kennung einer Subfirma innerhalb des damaligen Imperiums.

  • Wie sah das denn bei den Fischertechnik-Modellen aus?

    Die FT interfaces haben eine SPI-ähnliche serielle Verbindung zum C64, somit sind dort deutlich mehr Funktionen machbar, als der Userport Pins hätte...

    Zudem war auch bereits ein HW-Watchdog mit an Board, der beim Ausbleiben von neuen Befehlen die Endstufen ausschaltete, um ungewollte Bewegungen und mech.

    Blockaden zu vermeiden. Die Module sind auch kaskadierbar, wobei in der Software wohl nur 2 Stk. unterstützt werden, obwohl in HW noch mehr möglich wäre.


    Analog-Eingänge waren auch möglich, wurden aber NICHT über die Paddle-Anschlüsse realisiert, aber mit einer ähnlichen Technik, die so auch in den analogen Game-Port-Karten im PC-Bereich üblich ist.


    Spätere FT-Interfaces nachfolgender Generationen waren dann intelligente Slaves, d.h. hatten nen eigenen Controller an Board.


    Aber die C64-Interfaces lassen sich mit minimalen Umbauten auch am PC-Parallelport oder entsprechend am CPC oder anderen Rechnern betreiben, es gab seitens FT selbst sogar eine späte Serie mit einem Universalstecker und passenden Adapterkabeln für die div. Plattformen anstelle der davor üblichen festen Verdrahtung und Vermarktung für je eine Rechnerfamilie. Software gab es für PC, Amiga, C64/VC20 und wohl auch für den CPC und/oder ST, wobei ich für letztere aber keine Disks rumliegen habe, möglicherweise verwechsle ich da auch was...


    Die C64 Software basierte auf einer Basic-Erweiterung, mit der das eigentliche Protokoll abstrahiert wurde. Für weitere Beschleunigung konnte man die einzelne Routinen auch direkt aus einem Maschinenspracheprogramm heraus aufrufen.


    Das Buch, das weiter oben angesprochen wurde stammt aus dem MuT-Verlag heisst "C64 Fischertechnik Messen Steuern Regeln" und ist von Said Baloui und sehr gefragt ;-)


    Am PC führte Fischertechnik mit den oben erwähnten "intelligenten" Modulen der 2. Generation auch eine neue Steuersoftware ein, die dann auch auf Windows portiert wurde. Inzwischen ist man dort wohl bei der min. 4. Generation angelangt, hab das aber aus den Augen verloren, da mir persönlich zu hochpreisig (meinen Eltern damals auch schon...)

  • Zusammen mit einem 8296D SK fiel mir vor einiger Zeit ein Interface in die Hände, das auf eine hardwarenahe Verwendung hindeutet, in einem Krupp-Stahlwerk wohlgemerkt...

    Das Interface trug das Krupp-Logo und die Kennung einer Subfirma innerhalb des damaligen Imperiums.

    Stahlwerk? Das interessiert mich als Stahlwerker. 8o

  • Was hat denn dieses Ding damals gekostet? Und wieviel das Interface?

    Einen Nachfolger gabs relativ lange bei Pearl und kostete so ab ca. 50 EUR aufwärts, mit USB-Interface dann knapp 80 EUR.

    Das Original für den C64 war teurer, 249 DM, wenn mich nicht alles täuscht, jedenfalls mehr, als ich mir damals für so ne Spielerei hätte leisten können/wollen...


    Das Pearl-Teil hatte ich mal für einen Demo-Aufbau verwendet und mit div. Automotive-Bussen dafür gekoppelt, um zeigen zu können, wie schnell und "echtzeitfähig" diese Busse jeweils sind. Das andere Ende waren dann analoge PC-joysticks Marke Gravis, da war genug Platz im Gehäuse ;-)


    Die Wiederholgenauigkeit bei Betrieb mit Labornetzteil war gar nicht soooo schlecht, auch ohne direkten Positionssensor, einen Nullpunkt-Schalter hatte ich den Achsen jeweils spendiert, allein schon, um die Plaste&Elaste-Teile zu schützen...


    Für ein automatisiertes "Türme von Hanoi" reichte es jedenfalls....

  • Conrad Elektronik plante Mitte der 1980er ein ganzes C64 basierendes Meß-System, semiprofessionell als 19" Eurokarten in nem Einschub.

    Allerdings kamen meines Wissens nicht alle geplanten Karten dann auch auf den Markt, denn Conrad war eher spät dran mit

    dieser Entwicklung, da waren viele schon auf 16bit Plattformen abgewandert...

    Hier ist schon mal eine Abblidung vom Prospekt. Den habe ich auch - nur wo... ;-)

  • Ja, genau den Prospekt meine ich! Der war mehrseitig, d.h. da gabs noch Infos zu den geplanten Einschüben. Wie im Thread vom Link oben erwähnt, war das wohl (zumindest die verfügbaren Einschübe) basierend auf einer Artikel-Reihe in der 64er Zeitschrift, das hatte ich ganz verdrängt...


    Aber die HW ist ja nur so gut wie die dazu verfügbare Software und da haperte es meist gewaltig, nicht nur bei der 64er, aber eben auch...


    Ich war zu der Zeit (studentisch) für Conrad tätig und habe auch seit Ewigkeiten ein 19" Rack samt Industrienetzteil rumliegen, dass ich mir dafür organisiert hatte, aber irgendwie verlief das genauso im Sande, wie viele andere Projektideen (seit) damals...


    OT: Ein inhaltlich und von der Erscheinung her ähnliches, aber deutlich anspruchsvolleres Projekt gabs ja 15 Jahre später von der ct, das ct-Lab, softwareseitig natürlich PC-basierend...

  • Es wurden allerhand Prüfstände damit angesteuert, ob auch ne Klimakammer, das entzieht sich jetzt meinem Wissen, aber möglichweise HeisseLuft : sprichst Du zufällig auch von einem zeitweise sehr großen Automobil-(Technologie-)Zulieferer mit Sitz in Fulda, NL IN ?

    Ne, mit Klimakammer ist in diesem Fall ein Gerät für die Korrosions-Diagnostik gemeint.

    Dort werden Prüflinge aller Art chemischen und thermischen Stress ausgesetzt, um einen beschleunigten Alterungsprozess zu simulieren. Ich habe noch ein paar Polaroids der C-64 Steuerung gefunden, aber die Scans sind zu schlecht fürs Posten. Ich meine aber mit einer Digicam ein paar Fotos von der letzten Reparatur gemacht zu haben. Ich suche mal noch weiter.


    Grüße hL

  • Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, wurden bei den Fischertechnik-Modellen die Eingangsdaten sowohl der digital Eingänge und auch die analogen Eingänge von einer externen Elektronik erfasst und via Serieller Schnittstelle digital als Daten dem C-64 übertragen und andersherum. Somit diente der C-64 also als HMI und konnte elektrisch auch nicht beschädigt werden. Macht Sinn.


    Grüße hL

  • jo.

    Seriell glaube ich nicht, da zu viele Stippen auf den Userport gehen. Auf irgendeiner Seite hab ich mal nen Schaltplan gesehen - muss ich mal gucken...

  • Ich hatte gestern abend Mist geschrieben, Ruudi hat recht. Die Schnittstellen zum Computer sind fest angeschlossen. Der Pfostenstecker dient den I/Os vom Modell.

    Sorry, war gestern abend halb am pennen 🙈

  • Software gab es für PC, Amiga, C64/VC20 und wohl auch für den CPC und/oder ST, wobei ich für letztere aber keine Disks rumliegen habe, möglicherweise verwechsle ich da auch was...

    Auf jeden Fall habe ich den Apple II unterschlagen...


    Da hat Ruudi recht.

    Daß ich das noch erleben darf :whistling::saint:


    Hatte mich im Winter in das Thema eingearbeitet, um meinen Sohn (11) auf diese Weise nicht nur von Fischertechnik, sondern auch gleich von Computer und Elektronik zu begeistern... Und war selbst begeistert, wie pragmatisch und weitblickend die FT-Interfaces ausgelegt sind. Beileibe nicht nur ein Spielzeug!

  • Software gab es für PC, Amiga, C64/VC20 und wohl auch für den CPC und/oder ST, wobei ich für letztere aber keine Disks rumliegen habe, möglicherweise verwechsle ich da auch was...

    Auf jeden Fall habe ich den Apple II unterschlagen...

    Macht nix. Den mag ich zwar auch irgendwie, aber ein CPC auf Deiner Auflistung ist wichtiger. :prof:

  • aber ein CPC auf Deiner Auflistung ist wichtiger.

    Wenn ich nur wüsste, ob es auch stimmt?


    Hat wer die FT-Software für den CPC?


    Anschliessen an sich dürfte kein Problem sein, hat ja nen Parallelport und somit auch min. einen Eingang fürs Handshake oder Papierfehler etc. aber die Libraries würden die Sache schon mächtig vereinfachen und wenn die dann auch noch "kompatibel" zu denjenigen der anderen Plattformen wären, liefe mit geringen Anpassungen auch jedes (FT-)Programm...

  • Ich habe mich mal auf die Suche nach Unterlagen der alten Steuerung gemacht. Leider ist die Firma in den 90zigern abgebrannt, was halt vieles vernichtet hat. Ich ging also in meine alte Werkstatt die, seit in der Firma keine eigenen elektronischen Komponenten mehr produziert werden, als Abstellraum für alles Mögliche herhalten muss. Mein altes Regal steht von der Tür aus gesehen auf der anderen Seite der Werkstatt, so dass der Weg dorthin wie eine archäologische Expedition durch die Firmengeschichte anmutete. Im Jura angekommen hat es mir viel Freude gemacht meine alten Prototypen und Versuchsaufbauten genauso wiederzufinden, wie ich sie vor ca. 15 Jahren verlassen habe (Anmerk. Von Staub muß ich niesen, ich habe viele niesen müssen). Von der alten Steuerung habe eine Bedienungsanleitung und einen Monitor gefunden. In einem Karton, in dem alte Installations- CDs aufbewahrt werden, sah ich dann aber doch etwas Besonders. Eine Pappschachtel mit 5 ¼ Zoll Disketten. Ein Blick hinein zeigte sehr schnell das es sich das es sich tatsächlich um die Programmdisketten zu der alten Steuerung handelt. Offensichtlich war die Programmierung eine Auftragsarbeit. Die Diskette ist mit dem Datum 05.03.1985 beschriftet. Leider gibt es hier niemanden mehr den ich dazu befragen könnte (Erkenntnis: Bin Dienstältester in der Bude geworden).

    Da selbst ich keinen Blick mehr auf das Steuerungsprogramm werfen konnte, bin ich jetzt doch ein wenig Neugierig geworden. Gibt es jemanden der mir die Disketten auslesen und ins d64 Format bringen könnte? Dann könnte ich es mir an meinem TheC64 Maxi einmal anschauen. Vielleicht sogar auf dem Treffen in Steinhagen?


    Grüße hL