Wenn der Hersteller den Support einstellt, sind die Dinger nur noch Briefbeschwerer (oder alternativ Virenschleudern)
Ich sehe das wesentlich entspannter. Ich nutze ja nun auf meinem MacBook Pro auch kein aktuelles OS und habe trotzdem kein Problem mit Schadsoftware. Die meiste Malware schafft es ja schon nicht aufs macOS – mit ARM darunter wird das sicherlich noch besser werden. Von daher, selbst wenn theoretisch ein alter Mac offen wie ein Scheunentor für Malware wäre – es gibt (im Verhältnis zu Windows) so gut wie keine. Bisher hat Apple seine Macs rund 7 oder 8 Jahre mit aktuellen System-Upgrades versorgt, danach nochmal rund 2 oder 3 Jahre mit Sicherheitsupdates. "Unsicher" wäre man also frühestens nach 10 Jahren unterwegs – da ist die meiste Hardware schon gar nicht mehr im Produktiv-Einsatz, sondern dient den Kindern oder Oma zum Spielen. Eigentlich kann den Geräten auch dann nichts passieren – die "Bedrohungslage" ist rein theoretisch.
Ich arbeite seit rund 25 Jahren mit Macs (und fast ebenso lang habe ich Internet) und habe sicherlich oft nicht die aktuellsten System-Updates auf den Geräten eingespielt gehabt. Und im Gegensatz zu den Leuten, die ich persönlich kenne und die Windows verwenden, hatte ich noch nie einen Malware-Angriff auf meinen Rechnern. Du kannst auch heute noch mit einen beliebig veralteten Mac ohne Router-Firewall ins Internet gehen, ohne großartig Angst haben zu müssen, angegriffen zu werden – mach das mal mit einem Windows-XP-Rechner!
Die meisten Menschen sind nicht so retro wie wir. Sie wollen nicht zwanghaft 15 Jahre alte Computer noch mit alternativen Systemen bespielen, um zu beweisen, dass sie doch noch für irgendwas taugen als nur zum Vollstauben. Die Geräte sind dann schon lange im Recycling oder halt bei einem Familienmitglied, das damit ein Text schreiben oder ein altes Spiel spielen will. Das geht auch mit einem alten Mac und dem Original-OS.
Ein Universal-Computer gehört 100% seinem Besitzer und der muss die komplette Kontrolle darüber haben können, welche Software er darauf laufen lassen will.
Apple verhindert auf macOS keine einzige Software. Du kannst aus den "dunkelsten Quellen" deine Programme laden und auf dem Mac installieren. Du kannst alles, was du möchtest, auch selber kompilieren oder per Paketverwaltung auf den Rechner holen. Dass du kein alternatives OS aufspielen kannst, sehe ich nicht unbedingt als große Einschränkung. Ich persönlich hatte noch nie den Drang, auf jede Küchenwaage oder Toaster oder mein Auto Linux installieren zu müssen, so auch beim Mac nicht. Ein Mac ist meines Erachtens eine Kombination aus Hard- und Software. Wenn man das anders sieht, sollte man einfach etwas anderes kaufen – Apple zwingt niemanden in ihr Ökosystem. Noch gibt es keine Mac- oder iPhone-Pflicht, selbst in den USA nicht.
Wenn man Linux auf den aktuellen M1-Macs laufen lassen will (und sicherlich auch irgendwann wieder Windows, Parallels arbeitet schon daran), dann halt per Virtualisierung. Und wahrscheinlich wird es in ein paar Monaten auch wieder einen Weg geben, wie man Linux nativ auf die M1 Macs bekommt. Es gibt sie gerade mal eine Woche – lasst den Hackern doch mal ein paar Tage Zeit, sich mit den Kisten und dem neuen Bootloader zu beschäftigen.