Hallo Forengemeinde,
seit ein paar Tagen wird mir im Arbeitsplatz (unter Windows XP) bei meiner externen 3GB-USB-Festplatte statt dem Namen lediglich "Lokaler Datenträger" angezeigt. Versuche ich, auf das Laufwerk zuzugreifen, wird gemeldet, dass das nicht möglich sei, weil "die Datei oder das Verzeichnis beschädigt und nicht lesbar ist". In den Eigenschaften dieses Datenträgers werden keine Angaben zum belegten und freien Speicher und als Dateisystem "RAW" angezeigt. Per Checkdisk und diversen Checkdiskvarianten ist kein Zugriff darauf und somit auch kein Versuch möglich, etwaige Schäden am Dateisystem, die zu dieser Situation geführt haben könnten, zu beheben. In "HD Sentinel" und anderen Festplattendiagnoseprogrammen, wird dieses Laufwerk, inklusive sämtlicher Angaben wie Temperaturverlauf, den SMART-Werten, etc. angezeigt. Auch ein SMART-Schnelltest ist durchführbar, welcher keinerlei Probleme meldet.
In der Ereignisanzeige sind unter "System", etwa vor fünf Wochen beginnend, ein ganzer Haufen an Fehlermeldungen ("Der Treiber hat einen Controllerfehler auf \Device\Harddisk6\D gefunden.") und Warnungen ("Bei einem Auslagerungsvorgang wurde ein Fehler festgestellt. Betroffen ist Gerät \Device\Harddisk6\D." und "Die Daten konnten nicht in das Transaktionsprotokoll verschoben werden. Möglicherweise sind die Daten beschädigt.") eingetragen worden. Diese Einträge finden seit etwa drei Wochen nicht mehr statt und ich habe sie auch erst bemerkt, als ich nach einer Ursache dafür gesucht habe, warum ich nicht mehr auf herkömmliche Weise auf meine externe Festplatte zugreifen kann. Mit der Funktion "Explore" des Programms "MiniTool Partition Wizard" habe ich, mittels einer Art internem Explorer, die Möglichkeit, mir sämtliche Verzeichnisse und Dateien der externen Festplatte anzeigen zu lassen (allerdings bietet dieses Programm keine Möglichkeit, das Problem zu beheben). Die Daten sind also noch vollständig vorhanden, nur kann ich per Windowsexplorer und anderen Dateimanagern nicht darauf zugreifen.
Die naheliegendsten Gründe für dieses Problem sind, laut meinen Internetrecherchen, dass zum einen zuviele alte, längst nicht mehr angeschlossene USB-Laufwerke im System eingerichtet seien, welche ich per Gerätemanager mittlerweile entfernt habe, und/oder ein defektes USB-Kabel, was, nachdem ich dieses gegen ein als funktionierend bekanntes (eine andere externe Festplatte hängt an diesem dran, auf welche ich auch normal zugreifen kann) ausgetauscht habe, auch ausgeschlossen werden kann.
Als Ursache für dieses Problem sehe ich am ehesten (auch gemäß Internetrecherche), dass sich die Festplatte zuletzt des Öfteren abrupt selbst entfernt hat, nachdem ich wiederholt auf eine Datei zugegriffen habe, deren Daten sich (wahrscheinlich) über einen fehlerhaften Sektoren erstrecken. Die genaue Fehlermeldung kann ich leider, wegen den gegebenen Umständen, nicht regenerieren. (Kurz bevor sich das Dateisystem zu einem RAW-Dateisystem gemacht hat, gab es außerdem Probleme beim Zugriff auf andere Dateien der Festplatte, bzw. genauer ausgedrückt, einen sehr verzögerten Zugriff, bzw. ein allgemeines Hängen des Programms über das der Zugriff erfolgte.)
Nach weiteren Internetrecherchen bin ich dann auf andere Lösungsmöglichkeiten gestoßen. Nachdem ich sämtliche kommerziellen Programme beiseite gelassen habe und ein Rückkonvertieren nach NTFS per "convert g: /fs:ntfs" entweder nicht heilsversprechend genug, bzw. schlicht zu riskant erschien, hab ichs dann mit der scheinbar ultimativen Megalösung "TestDisk" probiert. Nach genauestem Studieren der nötigen Vorgehensweise (sh. https://www.computerbase.de/20…datenrettung-mit-testdisk) wähnte ich mich schon erfolgreich, wurde aber nach dem nötigen Neustart des Computers jäh enttäuscht. Im Arbeitsplatz wurde (nach wie vor) "Lokaler Datenträger" angezeigt, das Dateisystem (nach wie vor) als "RAW" und ein normaler Zugriff war (nach wie vor) nicht möglich. Auch nicht nach mehrfachen Versuchen mit entsprechend mehrfachen Neustarts.
Auf einer anderen Seite, als der oben verlinkten, steht, dass TestDisk einige Zeit brauchen würde, nachdem man, wenn man seine Festplatte/Partition ausgewählt hat und "Write" auswählt, um die verlorengegangenen Datenträgerinformationen auf die Festplatte zu schreiben. Jedesmal, als ich "Write" ausgewählt habe, hat TestDisk, jedenfalls scheinbar, überhaupt nichts gemacht, sondern nach einer Millisekunde schon angezeigt, dass man neu starten solle, damit die Änderungen übernommen werden.
Mache ich hier etwas falsch? Ich starte die Windowsversion 7.0 von TestDisk (nur diese läuft noch unter XP), wähle den entsprechenden Festplatteneintrag aus, wähle den vorgegebenen Eintrag "Intel" für die Partition, wähle "Analyse", wähle "Quick Search" und dann die (einzige) angezeigte Partition. Nun "Write" und die Bestätigung mit "Y". Das müsste doch eigentlich funktionieren.
Warum funktioniert es aber nicht, was ist hier los? Wie kann ich trotzdem (mit TestDisk, oder einer anderen Weise) wieder, wie gewohnt, auf die externe Festplatte zugreiffen, ohne sie neu zu formatieren und sämtliche Daten aufwändig, langwierig und potentiell nervenbelastend wiederaufspielen zu müssen.
Vielen Dank im voraus für sämtliche Antworten!
P.S.:
Wie oben im ersten Satz schon erwähnt, nutze ich eine externe 3TB-USB-Festplatte(!) unter XP(!) mit lediglich einer Partition(!) und kann tatsächlich auf mehr als 2TB(!) zugreifen (es sind derzeit etwa 250GB frei, also etwa 2750GB belegt), was eigentlich nicht möglich ist, da XP laut Microsoft keine Festplatten über 2TB unterstützt (sh. hier). Warum es trotzdem funktioniert, weiß ich leider nicht genau. Bei einer internen 3TB-Festplatte musste ich z.B. zwingend zwei Partitionen anlegen (1x2TB, 1x1TB) um den ganzen Speicher nutzbar zu machen.
Die Smartmontools geben per "smartctl -i" für die entsprechende externe Festplatte aus, dass die Sektorengröße bei ihr "512 bytes logical, 4096 bytes physical" sei, was laut dieser Seite Advanced Format, bzw. 512e, bzw. 512-byte Emulation genannt wird und erst ab Windows Vista mit einem gewissen KB-Update unterstützt wird.
Allerdings steht auf der einen oben genannten Seite auch folgendes: "Windows XP does not support 512e or 4Kn media. While the system may boot up and be able to operate minimally, there may be unknown scenarios of functionality issues, data loss, or sub-optimal performance. Thus, Microsoft strongly cautions against using 512e media with Windows XP". Was ja bedeutet, dass man, wenn auch eingeschränkt, doch Datenräger jenseits der 2TB unter XP nutzen könne. Muss man hier vielleicht, bezüglich meines "RAW-Problems" genauer hinschauen?
Gruß, n0tlob