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letzter Beitrag von Gerrit am

Atari SF354 seltsamer Umbau

  • Hi,


    ich hab hier ein SF354, wo scheinbar ein Doppelkopflaufwerk(Chinon FB354AA) nachgerüstet wurde. Hier wurde wohl die alte Elektronik außer Betrieb gesetzt, und das Kabel direkt an die Buchse gelötet. Leider funktioniert das Laufwerk nicht richtig, da es scheinbar nichts lesen kann. Beim Formatieren sieht erst alles normal aus, der Kopf steppt durch bis zum Ende, aber dann gibt es eine Fehlermeldung, das Laufwerk wäre nicht bereit oder so. Wenn ich statt des Laufwerks eines vom Amiga 500 anklemme(ist ja auch ein Chinon FB354), verhällt es sich genau gleich.


    Kennt jemand diesen Umbau und hat evtl. sogar noch eine Anleitung dazu?


    Zudem frag ich mich, wozu es damals original diese Controllerplatine mit eigener CPU gebraucht hat?
    (das SF314 hat sowas ja auch nicht)


    Klaus

  • Alles klar, dann ist der Controller wohl eh kaum noch für etwas zu gebrauchen, es sei denn, mir fliegt mal so ein altes Laufwerk in die Hände, was ich nicht glaube...


    Ich hab jetzt schon mal den 74LS38 entfernt, weil da auch noch die Read-Leitung drauf ging, und nicht daß der das noch beeinflusst hätte, hat aber nichts gebracht. Gibts sonst noch Tipps, warum das Laufwerk nicht lesen will?

  • Ich habe zwar auch schon einiges gesehen, aber das mit dem 8048 Microprozessor in der SF354 habe ich auch noch nie gesehen. Meine für den Einbau eines HxC vorgesehene 354 hat das nicht.


    Ich werde mal die Kollegen im atari-Forum auf diesen Thread aufmerksam machen, vielleicht kommt da eine Erklärung.

  • Ich habe gefade mal meine 354 (auch aus einer der ersten Generationen) aufgemacht und die Platine fotografiert! Man sieht: Der 8048 ist völlig korrekt da: (meine Empfehlung: Rückbau - dh wieder 'nen Stecker and das alte Flachband quetschen, evtl. das nachgerüstete ganz weg, und damit das Laufwerk anschließen)

  • Ich dachte generell, daß die Laufwerke alle mit einem "Industrielaufwerk" ausgestatt waren - dh weitgehend Shugart-kompatiblen Anschluß ausgeführt sind. Das ist wohl dann bei dem einseitigen Laufwerk SF354 der ersten Generation(en) nicht der Fall und der verbaute Mikro-Controller setzt die Signale entsprechend um! Bei der demontage meines Laufwerks habe ich auch feststellen können, daß das intern Gehäuse des Laufwerks höher ist als die "normalen" Industrielaufwerke ...

  • Alle ganz alten 3,5-Zoll-Laufwerke hatten etwa die 1,5 fache Dicke moderner 3,5-Zoll-Diskettenlaufewerke (und Festplatten), sprich sie waren etwa so dick wie 5,25-Zoll-Half-Height-Laufwerke (wie z.B. moderne 5,25-Zoll-CD-Laufwerke, man vergleiche die 5,25-Zoll Disketten Laufwerke in alten IBM XT, das ist "Fullsize"). Solche dicken 3,5-Zoll-Floppy-Laufwerke waren um 1985 herum normal. "Slimline-Floppys", also was wir heute als Normal betrachten, kam erst etwa 1988, und um 1990 herum konnte die Höhe nochmal um 30% verringert werden, für Notebooks.


    Was der 8048 in der SF-354 macht, würde mich echt mal interessieren, ich glaube ich muss mal meine eigene aufmachen und nachsehen ob der da auch drin ist.

  • Wie ich schon ausführte: ich vermute, daß die Laufwerke keinen wirklichen Shugart-Anschluß haben und der Mikrokontroller die Signale, die vom Atari kommen, "Laufwerksverständlich" konvertiert!


    Du kannst ja mal ausführen, wie Deine SF354 aufgebaut ist - zB von welchem Hersteller das Rohlaufwerk, ob mit breiter oder schmaler Auswurftaste (letztere Atari-Schräg oder gerade) usw.

  • Habe mir eben erlaubt, mal der ebenfalls vorhandenen "baugleichen" SF314 in den "Bauch zu schauen"! Chinon Laufwerk, ebenfalls höher wie Industrielaufwerke, aber die Platine setzt die 14poligen Ein-/Ausgangsbuchsen direkt auf den Shugartbus um. Die zwei Spulen sind auch hier vorhanden und liegen an den Stromleitungen, aber es sind keine IC's zu finden (mir sind jedenfalls keine aufgefallen)!

  • Ich dachte generell, daß die Laufwerke alle mit einem "Industrielaufwerk" ausgestatt waren - dh weitgehend Shugart-kompatiblen Anschluß ausgeführt sind.


    Die Betonung liegt auf 'weitgehend', die Adapterplatine kümmert sich um den kleinen Rest... ich könnte mir zum Beispiel denken, daß die einseitigen Laufwerke langsamere Steppermotoren hatten. Statt nun alle Laufwerke softwaremäßig runterzubremsen, hätte man die Spurwahl-Befehle im Laufwerk verlangsamt. Ebenfalls notorisch sind die verschiedenen Arten einen Disk-Wechsel anzuzeigen, etc.pp.


    Interessant wäre also zu wissen, an welchen Steuerleitungen der kleine Prozessor angeschlossen ist, welche unbehelligt durchlaufen, und welche von der Schaltung unterbrochen werden.

  • Hi,


    muss da einiges wiedersprechen...


    Die ersten 354er hatten keinen Controller eingebaut.
    Und auch die 314er nicht.
    Mann konnte einfach das Kabel verlängern und zwei Laufwerke anschliessen je nach Hersteller mit änderungen am Laufwerk.


    Hatte mir selbst ein 354er zu einem zweiseitigen umgebaut.
    Umgebau naja 354 Laufwerk raus und ein Zweiseitiges rein, nur ohne anpassung gings nicht irgendein Signal hat gefehlt so musste man entweder einen Widerstand oder Diode einbauen es gab zu einigen Laufwerken damals umbauanleitungen.


    Und zu der Platine mit dem 8048 die ist laut Datumcode von 1986 also keins von den ersten Laufwerken wurde warscheinlich genau aus den oben genanten Gründen so gebaut.
    Die 354 gabs ja schon 1985


    Gruß Jogi

  • Hatte mir selbst ein 354er zu einem zweiseitigen umgebaut.
    Umgebau naja 354 Laufwerk raus und ein Zweiseitiges rein, nur ohne anpassung gings nicht irgendein Signal hat gefehlt so musste man entweder einen Widerstand oder Diode einbauen es gab zu einigen Laufwerken damals umbauanleitungen.


    vermutlich das SIDE-Signal.



    Und zu der Platine mit dem 8048 die ist laut Datumcode von 1986 also keins von den ersten Laufwerken wurde warscheinlich genau aus den oben genanten Gründen so gebaut.
    Die 354 gabs ja schon 1985


    Schon seltsam. Warum sollte man sich dann später noch so einen Aufwand gemacht haben, wenns anfangs auch ohne Controller ging? Dann müssen die Laufwerke ja deutlich günstiger gewesen sein, damit sich der Aufwand gelohnt hat. Versteh ich nicht ganz...

  • Hi,


    muss da einiges wiedersprechen...


    Die ersten 354er hatten keinen Controller eingebaut.
    Und auch die 314er nicht.
    ...
    Gruß Jogi


    Woher nimmst Du eigentlich die Gewißheit, daß gerade die frühen Modelle NICHT den Mikrokontroller brauchten? Ich hingegen bin genau der Ansicht: Gerade in den Anfängen wurde der Mikrokontroller benötigt ...

  • Auf den Datecode hat bei den Fotos bisher niemand geachtet, und da hat Jogi durchaus recht, diese Floppys sind erst gegen Ende 1986 produziert worden. Es geht also tatsächlich nicht um frühe SF-354, sondern wohl eher um späte Laufwerke. Vielleicht hat Atari da (wir kennen ja die knausrigen Tramiels...) irgendwo noch eine Charge Uraltlaufwerke aufgetan, wo der Prozessor irgendeine Signalanpassung machen musste. Oder das war irgendwie ein komischer nachträglicher Versuch, den Nach- oder Umbau der Laufwerke zu erschweren, was aber dann wohl eher schief gegangen ist... Ich glaube, ich frage mal einen guten alten Kumpel...