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letzter Beitrag von Schneider-Huetter am

Paula - oder was macht den speziellen Klang aus?

  • Ich möchte nicht nerven, aber wo kann man das mit der PWM nachlesen (also dass Paula diese Methode für die D/A-Wandlung verwendet) ? Ich habe bislang keine Quelle dazu gefunden.

    So einen richtig schönen Prosa-Artikel habe ich leider nicht gefunden, nur relativ schwammige Aussagen in Foren.

    Die beste Quelle bisher war https://github.com/FrodeSolhei…297f5f3f18a/src/audio.cpp

    gefolgt von https://bel.fi/alankila/modguide/interpolate.txt - welches in großen Teilen Einzug in das vorher genannte http://bax.comlab.uni-rostock.…Paula_SystemTheoretic.pdf gefunden hat.


    Aber...

    Für die Fehlersuche ist es die Hölle weil man nichts vernünftig mit dem Osz messen kann direkt an Paula. Nein ohne Filter kommt da nur Rechteck raus.

    ... der Code da oben und die erwähnten Aussagen lesen sich so, als käme da schon ein analoges Signal (viele verschiedene Spannungen zwischen 0 und 5V) raus, ABER mit einer PWM-artigen Maskierung (also harter Wechsel zwischen verschiedenen Spannungen statt kontinuierlicher Kurve). Das scheint auch von den Oszi-Bildern im letztgenannten Artikel bestätigt zu werden.

    Die Maskierung bildet die Lautstärke-Funktion (64 Lautstärken) ab.


    Was sagt Dein Oszi dazu? =)

  • Wenn das für Lautstärke nur eine Bitmaskierung ist, wie funktioniert dann die 14Bit Geschichte?

    Irgendwas mit 8-Bit-Samplewerten plus 6-Bit-Lautstärkewerten = 14-Bit-Effektivwert, wobei 2 Stimmen zu einer vermanscht werden.

    Aber die Details scheinen kompliziert zu sein, und diese 14 Bit relativ starken Nichtlinearitäten unterworfen. Aber auch das macht ja die spezifische Klangfärbung der Amiga-Hardware aus. =)

  • Beitrag von Schneider-Huetter ()

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  • Ich kann am Wochenende ja mal was messen und hier einstellen.


    Micha

  • Wenn das für Lautstärke nur eine Bitmaskierung ist, wie funktioniert dann die 14Bit Geschichte?

    Irgendwas mit 8-Bit-Samplewerten plus 6-Bit-Lautstärkewerten = 14-Bit-Effektivwert, wobei 2 Stimmen zu einer vermanscht werden.

    Aber die Details scheinen kompliziert zu sein, und diese 14 Bit relativ starken Nichtlinearitäten unterworfen. Aber auch das macht ja die spezifische Klangfärbung der Amiga-Hardware aus. =)

    Nach meinem Verständnis ist eine Kanal mit maximaler Lautstärke und einer mit minimaler und das wird zusammen gemischt, wenn es aber keine richtige Lautstärke gibt und einfach nur die MSBs wegmaskiert werden kann das so nicht funktionieren.

  • Nach meinem Verständnis ist eine Kanal mit maximaler Lautstärke und einer mit minimaler und das wird zusammen gemischt, wenn es aber keine richtige Lautstärke gibt und einfach nur die MSBs wegmaskiert werden kann das so nicht funktionieren.

    Die oberen 8 Bits werden auf dem ersten Kanal mit voller Lautstärke gespielt und nie per PWM wegmaskiert.

    Die unteren Bits werden auf dem zweiten Kanal bei geringster Lautstärke via PWM zu 63/64 der Zeit wegmaskiert und somit effektiv um ca. 6 Bits "leiser" als Maximallautstärke abgespielt.


    Das addiert sich dann und ergibt 14 Bits.


    Ich verstehe das so, dass die PWM-Maskierung pro Kanal passiert, die Bits eines Kanals dann also komplett oder gar nicht in die Wandlung zu einem Analogwert eingehen.

  • Dann bleiben von 8 Bits zwei über und 8 + 2 ergibt gerade mal 10 also so kann das nicht sein.

  • Dann bleiben von 8 Bits zwei über und 8 + 2 ergibt gerade mal 10 also so kann das nicht sein.

    Die 8 Bits des zweiten Kanals rutschen durch die Lautstärke 6 Bits nach rechts, die unteren 2 Bits verschwinden im Rauschen. :)


    EDIT: Bzw. Quatsch, tun sie nicht. Aber es gibt nur eine Überlappung der zwei 8-Bit-Werte um 2 Bits. Heißt dennoch 8 + 6 = 7 + 7 = 6 + 8 = 14.

  • Dann muss ich wohl oder übel mal selber ran :)

    Wenn ich raten sollte ist die Sinuswelle das, was rauskommt nach dem analogen Filter, und das gezackel ist die PWM Kodierung desselben Signals. Wenn man da reinzoomt sieht man vermutlich auch eine Sinusstruktur im PWM Signal, also Laufweiten abhängig vom Sinus.

  • Um nochmal auf die usprüngliche Frage zurückzukommen, was den Sound des Amiga ausmacht. Ich finde das sind die Musiker, die damit gearbeitet haben. Der unverwechselbare Sound eines Turrican oder R-Type stammt daher nicht von Paula sondern von Chris (Hülsbeck). Und der hätte es auch mit einer anderen Hardware hingekriegt, wie man ja an seiner CD "Shades" eindrucksvoll hören kann.

  • Ich stelle mal die ketzerische Frage:


    "Gibt es den speziellen Paula-Sound überhaupt?".


    In sofern prägend, auch für mich, weil der Amiga mit seiner Paula für die meisten von uns das erste Mal war, wo man Samples in einigermaßen vernünftiger Qualität aus einem (Heim-)Computer hören konnte und somit auch durch die 4 unabhängigen Stimmen die Grundlage für das Thema MOD-Files war, wobei da ja die SID-Files auf dem C64 als Tracker eine Art Vorläufer waren, wenn auch die Tonerzeugung mit Oszillatoren usw. ganz anders ist.


    Es gab da vorher schon einzelne Demos usw. auf dem C-64 und später auf dem ST, die Samples über den SID bzw. Yamaha-Chip ausgegeben haben, aber das war ja nur mit Tricks möglich und die Qualität war noch nicht so überzeugend, und auch nur Mono. Auf dem ST etwas besser als auf dem C64, weil der mehr RAM und mehr Rechenleistung hatte, also MOD-Files gingen da schon, aber der Unterschied ist immer noch hörbar, zumal der Yamaha da sowieso "seine" unverwechselbare Klangfarbe einstreut.


    Aber spätestens mit dem STE und seinem DMA-Sound, der Samples in verschiedenen festen Sampleraten mit bis zu 44 kHZ abspielen kann (die Zwischenstufen kann man mit etwas CPU-Last errechnen), und mit den Soundblaster-Karten beim PC hat sich meines Erachtens das Thema "spezieller Paula Sound" erledigt, ob das MOD jetzt nun auf einem STE/TT/Falcon oder einem PC mit SB-Pro oder GUS abgespielt wird, das hört sich mindestens gleich zum Amiga an, wenn der Modplayer nicht sogar dank der Rechenleistung der CPU per Oversampling da noch mehr rausholt. (Ein paar Modplayer für MS-DOS spielen manche MOD-Files tatsächlich fehlerhaft ab)


    Da fing ja dann beim Amiga langsam auch das Problem an, Paula wurde nicht weiter entwickelt, selbst in dem "Walker" Prototypen steckte im Prinzip noch die gleiche Paula drin, nicht mehr Kanäle, keine höher aufgelösten Samples, keine höheren Sampleraten.

  • "Gibt es den speziellen Paula-Sound überhaupt?".

    [...]

    ob das MOD jetzt nun auf einem STE/TT/Falcon oder einem PC mit SB-Pro oder GUS abgespielt wird, das hört sich mindestens gleich zum Amiga an, wenn der Modplayer nicht sogar dank der Rechenleistung der CPU per Oversampling da noch mehr rausholt. (Ein paar Modplayer für MS-DOS spielen manche MOD-Files tatsächlich fehlerhaft ab)

    Lies Dir mal https://bel.fi/alankila/modguide/interpolate.txt durch, da beschwert sich Antti Lankila (Held der Paula- und SID-Emulation) über MOD-Player auf Nicht-Amigas, die zuviel Oversampling machen und auch anderweitig nicht den typischen Paula-Sound wiedergeben. Für diesen Klang muss die Original-Hardware schon recht gut in Software nachgebildet werden.

  • So hatte ich das schon auch gedacht, aber das "Gezackel" (bei 100 mV/div) irritiert mich doch ziemlich. Ich weiß auch nicht, ob es an der Stelle gut ist, mit einem 1x-Tastkopf zu messen.

    Das Gezackerl ist Rauschen ! Aus Paula kommt ja pegelmäßig kaum was raus.


    Was den Amiga Sound für mich ausmacht ist das Kliren der Samples, wenn im PC Bereich die gleichen Samples abgespielt wurden dann haben die nicht geklirt sondern waren einfach dumpf.


    Der VNV Nation Sound hat mich auch daran erinnert.



    Micha