1992 waren Digicams trotzdem noch eine Rarität im Heimbereich.
Meinst du digitale Consumer Still-Kameras (Fotoapparate)? Die dürften da noch gar nicht auf dem Markt gewesen sein. Apples QuickTake war eine der ersten (und hatte aus heutiger Sicht eine gruselige Qualität) und die kam 1994 heraus.
Aber davon sprach ich ja auch gar nicht. Ich sprach z.B. von der Photo CD, die man von analogen Farbfotos (Negativ- und Dia-Film) erstellen lassen konnte. Ich meine, dass das unter 1 DM je Foto kostete, also erschwinglich war – und qualitativ weit besser als alles, was man zuhause digitalisieren konnte.
Was kostete 1992 den ein digitales Foto bei Schlecker oder Rossmann wenn man denen ein JPG auf Diskette gegeben hätte?
Ich weiß nicht mehr, ab wann das möglich war. Ich kann mich zwar erinnern, dass ich im Studium Dias aus Dateien für Dia-Shows (mit mehreren parallelen Projektoren) habe produzieren lassen – aber ich erinnere mich nicht mehr, wann das war und welche Art von Dienstleistung das war. Ich meine, ich hätte damals einen Datenträger einschicken/wegbringen müssen. Auf jeden Fall war das nach 1992 aber bevor Beamer bezahlbar wurden, sonst hätten wir nicht alles auf Film ausgeben (und einzeln rahmen) müssen.
Es war natürlich so, dass Fotos damals sehr gezielt und punktuell in Präsentationen eingesetzt wurden. Die Mehrzahl der Dias waren Text-Dias, die verhältnismäßig einfach produziert werden konnten. Dafür montierte ich (z.B. in Illustrator oder XPress) "Nutzen" auf einem DIN A4-Bogen, also ganz viele "Dias" in 1:1-Größe in einem Raster – und diese Dateien gab ich dann einfach an ein Belichtungsstudio, das mir schwarzweiße Repro-Filme davon ausgab. Die zerschnitt ich in die Nutzen und rahmte die Text-Dias. Das war viel kostengünstiger, als die digitalen Farbfotos zurück ins Analoge zu überführen.