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letzter Beitrag von x1541 am

1571 Netzteil Reparatur

  • Hi und Moin ihr guten Leute,


    heute würde ich mich gerne an das Forum wenden mit der Bitte um Hilfe.

    Habe ein altes 1571 Laufwerk, welches nicht mehr funktionierte (rotes Licht an, Dauerlauf, weißer Rauch aus Netzteil aufgestiegen.

    Durch diverse Anleitungen hier und in anderen Foren hab ich mir schon selbst helfen können und erfolgreich ein Meanwell RD35 eingebaut. Floppy läuft damit einwandfrei, liest 99% der 30 Jahre alten Disketten und ist subjektiv sogar schneller (nur meine Einschätzung).


    Fotos vom fertigen Umbau folgen noch mit einer schönen Anleitung, da ich nirgendwo eine komplette so richtig finden konnte.


    So, nun habe ich mir aber gedacht, was machen mit dem alten Netzteil. Nach dem Motto "kaputter als kaputt kann's ja nicht werden" und mit minimalen Lötkenntnissen (eher so nicht vorhanden vorher) hab ich mir also zum neuen Netzteil auch gleich 2 neue Elkos (10mF, 25V und 4,7 mF, 16V, beide axial) und 16 neue Dioden (8 für jetzt, 8 als Reserve, 1N 4001 50V, 1A, DO-41) und eine neue Netzbuche C13 ohne Netzfilter (anscheinend nicht unbedingt nötig, da gingen die Meinungen auseinander) bestellt. Sind auch letztes Wochenende angekommen.

    Dann hab ich die mal eingelötet und angeschlossen. .


    Leider funktioniert das ganze nicht. Ich habe an den Pins, an denen normalerweise dann die Kabel zum Laufwerk gehen durchgehend 80 bis 90 V AC, ebenso an den Elkos und an den Spannungswandlern.

    Klar, muss ja wohl ein Kurzschluss sein. Vielleicht hat es auch schon etwas gegrillt, ich habe zum Glück natürlich noch nicht die 1571 angeschlossen und dachte, ich schließe als Last mal nur ne alte Gurke von 80 mm Pc-Lüfter an (12 V, 5V) müsste ja eigentlich passen.

    Frage nun an die Leute, die viel mehr Ahnung als ich von Elektrotechnik haben: Was ist falsch? :thumbsup:

    Ich bin wie gesagt Löt-Anfänger, wie man wohl auch sieht.

    Danke im Voraus!


    Bilder hier:

  • Hast du da an CN1 gemessen, also wo die 5V; 12V und GND anliegen? Was bekommst du da für Werte, wenn du dort eine Gleichstrommessung (DC) machst?


    80V bis 90V AC kann ich mir kaum vorstellen, da wären alle Kondensatoren wie Popkorn geplatzt...



    Wenn du an CN1 zu hohe Spannungen (DC) anliegen hast, könnten die Spannungswandler VR1 + VR2 (7805 + 7812) den Eingang auf den Ausgang "durchschalten".

  • Ja, an CN1.

    Ich muss noch etwas weiter ausholen. Ich habe zunächst L1 und N angelegt ohne Schutzleiter direkt "aus der dose" über Kaltgerätestecker, dann lag dort an CN1 auf 5V, 12V, GND und GND jeweils 50V Wechselspannung an. Gleichstrom wurde gar nichts angezeigt glaube ich. Hab natürlich da nichts angepackt. Also liegt ja die Vermutung nahe, das der Kurzgeschlossen ist und die 230V durch 4 geteilt an die Pins durchleitet. es tat sich aber sonst nichts, kein Rauch, keine heißen Dioden. Es lagen aber überall 50V an.

    Dann hab ich nochmal nachgelötet, versucht so gut wie möglich alles wieder wie vorher aussehen zu lassen, trotzdem keine Änderung.

    Dann hab ich den Schutzleiter mit einer Schraube in das kleine Schraubenloch befestigt, das da unten rechts unter CN1 ist, und dessen Leiterbahnen zu GND gehen. Daraufhin gab es dann 80-90V AC an so ziemlich allen Teilen. An 5V,12V,GND,GND, vor den großen Elkos (also an der Plusseite), und sogar an den Spannungswandlern oben (Metallseite) VR1 und VR2.

    VR1 und VR2 hab ich durchgemessen muss mich aber gerade noch mal erinnern, was da eigentlich das Ergebnis war. Moment...


    Geht jetzt natürlich nur Spannungsfrei:

    Durchgangsprüfung

    VR1 (von unten, also Boardende unten) gesehen

    linker Pin zu rechter Pin: 592

    mitte Pin zu rechter Pin: langsam steigend auf 631

    mitte pin zu linker pin: 756


    VR1 hat Mitte pin durchgang zu GND von CN1 (sollte so richtig sein oder?)


    VR2

    linker pin zu rechter pin: 589

    mitte pin zu rechter pin: 671

    mitte pin zu linker pin: 671



    VR2 hat mitte pin durchgang zu GND von CN1


    Hilft das? Oder sagt mir bitte mal was ich messen soll.

    Danke vielmals!



    P.S.

    Könnte es sein, dass ich mir die Spannungswandler zerschossen habe oder die schon vorher kaputt waren? Ich weiß, dass man die eigentlich anschrauben soll an das Blech zur Kühlung aber ich dachte für so ein paar Augenblicke geht das auch so und dafür sollte ja auch eigentlich der PC Lüfter sein.

  • Kann mich Kinzi nur anschließen. Die einzige möglichkeit wie du 50V erreichen kannst, scheint mir, daß du die Netzleitung zwischen den Pins 220V und 240V angeschlossen hast. Wenn das so ist wäre es Selbstmord wenn du weitermachst.

  • bevor Du Dich umbringst..... nee, bitte nicht....

    Leider habe ich seit einer Woche genau das gleiche Problem:

    1571 mit kaputtem Netzteil (Schaltnetzteil), zaghafte Versuche der Analyse....

    Meine Reparatur-Kenntnisse sind noch weit unter Deinen anzusiedeln, daher interessiert mich die Lösung mit dem "Meanwell RD35". Ich scheitere aber schon daran, dass ich die Anschlüsse nicht zuordnen kann (COM?).

    Könntest Du dazu Deine Lösung mal kurz "übermitteln"? (Oder den Link zu den Infos, die Dir geholfen haben - habe bisher leider nicht das richtige gefunden)


    Und: Bitte sei vorsichtig, bei meinen "Untersuchungen" hats schon mal gebrummt....

  • Gezielt jemand um Hilfe fragen. Das Trafo-Netzteil der VC1571 ist eigentlich immer reparabel mit kleinsten Kosten. Der Trafo geht praktisch nicht kaputt und der Rest sind alles einfache Standardbauteile.

  • Kann mich Kinzi nur anschließen. Die einzige möglichkeit wie du 50V erreichen kannst, scheint mir, daß du die Netzleitung zwischen den Pins 220V und 240V angeschlossen hast. Wenn das so ist wäre es Selbstmord wenn du weitermachst.

    Danke für die Hinweise. Ich bin sehr vorsichtig gewesen und habe jetzt erstmal das Netzteil in der Schublade verschwinden lassen. Allerdings bin ich jetzt kein kompletter Laie, kenne die 5 Sicherheitsregeln und habe eine technische Gefahrenunterweisung in meiner Ausbildung gehabt (ok, ist 12 Jahre her).

    Trotzdem natürlich sollte man immer sehr vorsichtig sein.

    Also, ich habe nicht die Netzleitung zwischen 220 und 240 angeschlossen sondern ganz normal schwarz an L1 und blau an 240V. An L1 liegt auch ganz normal 230 V an, an blau aber 0 V.

    An den 5V,12V, GND,GND wie gesagt jeweils zwischen 50 und 90V AC und 0,15 und -0,15V DC.

    Der Trafo sieht eigentlich gut aus, die Spule hat keine Durchstiche etc. Wo könnte ich schauen, ob es dort Schlüsse gibt?

    Ich geh da wie gesagt jetzt unter Spannung nicht mehr ran, wenn jemand Lust hat, sich das mal anzusehen und zu reparieren, ich komme aus dem hohen Norden, Wohnort werde ich aber öffentlich hier nicht nennen. Gerne per PN.


    Im nächsten Post dann der "Umbau".

  • Der Trafo sieht eigentlich gut aus, die Spule hat keine Durchstiche etc. Wo könnte ich schauen, ob es dort Schlüsse gibt?

    Den Trafo mal auf Windungsschluss messen. Welchen ohmschen Widerstand haben die Wicklungen?

    Auf der Primärseite bekommst Du beispielsweise drei Messwerte, wenn Du die vollständig prüfst.


    Wenn Du die Messwerte hier schreibst, weiß bestimmt einer recht schnell eine Antwort.


    Dass die Dioden die Platine übrigens bränlich verfärben, ist normal. Die werden im normalen Betrieb recht warm, können das aber ab. Was eine Verbesserung ist: Die Dioden mit etwas Abstand in der Platine einbauen. Dann dienen die Anschlußdrähten gleichzeitig als Kühlkörper. In einigen alten Datenblättern findet man das sogar als Hinweis. Fest sollte die Lötstelle jedoch schon sein, ansonsten sich etwas "einfallen" lassen.


  • Ok, danke!


    Also, ich hab noch nie einen Trafo gemessen. Mal kurz für Doofe, Physikkurs ist lange her. Ich stelle das Multimeter auf Widerstand und messe dann dort wo 220V und 240V reingehen und auf der anderen Seite der Wicklung da wo T1 steht?

    Das wäre dann die Primärwicklung. Und die Sekundärwicklung ist auf der zweiten Spule, so war das oder?


    Woher bekomme ich dann den dritten Wert?

    Ich habe jetzt

    220V zu T1: 85 Ohm

    240V zu T1: 94,3 Ohm

  • Für die Primärseite und zwei Werte richtig.

    Den dritten Wert bekommst Du, wenn Du zwischen den Anschlüssen von 220 Vac und 240 Vac misst.


    Die Sekundärseite ist auch richtig, das ist die Seite wo quasi dann die Energie (Spannung & Strom) für die Floppy rauskommt. Dort hast Du die Anschlüsse für die 5 V- und 12 V Schaltung, die im Prinzip aus den großen Elkos, den Gleichrichterdioden und den zwei Regler-IC's besteht.

  • Man, manchmal hat man aber auch echt Tomaten auf den Augen.

    Da mess ich doch mal spaßeshalber den Durchgang zwischen L1 und dem Spulenanfang und messe --nichts--


    Nee, die Sicherung sieht doch noch gut aus, die kann doch nicht kaputt sein.



    Ratet mal, Sicherung durch. Hab die gerade ersetzt. Aber jetzt ist die Frage, warum liegen solche Spannungen an, wenn die Sicherung durch ist (und somit ja definitiv nicht "sichert")?

  • Für die Primärseite und zwei Werte richtig.

    Den dritten Wert bekommst Du, wenn Du zwischen den Anschlüssen von 220 Vac und 240 Vac misst.


    Die Sekundärseite ist auch richtig, das ist die Seite wo quasi dann die Energie (Spannung & Strom) für die Floppy rauskommt. Dort hast Du die Anschlüsse für die 5 V- und 12 V Schaltung, die im Prinzip aus den großen Elkos, den Gleichrichterdioden und den zwei Regler-IC's besteht.

    Ah, wieder was gelernt. Ok, wie ein Trafo funktioniert kommt jetzt auch langsam wieder.


    Widerstand zwischen 220 und 240 beträgt 8,7 Ohm

  • ber jetzt ist die Frage, warum liegen solche Spannungen an, wenn die Sicherung durch ist (und somit ja definitiv nicht "sichert")?

    Weil du "einastig" gemessen hast, ohne Bezugspotenzial.

    hmm, ja das könnte es sein. Also, ich weiß, dass eine Spannung natürlich immer nur das unterschiedliche Potential beschreibt, also den Unterschied zwischen den Potentialen zweier Messpunkte.

    Gemessen habe ich mit dem roten auf der Leitung auf den schwarzen habe ich dann an mein altes PC Metall-Gehäuse gehalten, in der wagen Hoffung, dass dort 0-Potential herrscht.

    Der PC ist aber mit Netzteil noch an der gleichen Steckerleiste und wenn ich das gerade richtig gesehen habe sind hier im Haus (70er) zumindest teilweise auch nicht mal Schutzleiter verbaut, zumindest definitv keine FI-Schutzschalter. Was auch erklärt, warum die Sicherung nicht gleich rausfliegt wenn ich hier so nen Quatsch anschließ , höhö.


    Könnte es also sein, dass dann die 230V Außenleiter praktisch einmal "um die Ecke" geflossen sind?

  • Wenn ich das hier lese ...

    hmm, ja das könnte es sein. Also, ich weiß, dass eine Spannung natürlich immer nur das unterschiedliche Potential beschreibt, also den Unterschied zwischen den Potentialen zweier Messpunkte.

    Gemessen habe ich mit dem roten auf der Leitung auf den schwarzen habe ich dann an mein altes PC Metall-Gehäuse gehalten, in der wagen Hoffung, dass dort 0-Potential herrscht.

    Der PC ist aber mit Netzteil noch an der gleichen Steckerleiste und wenn ich das gerade richtig gesehen habe sind hier im Haus (70er) zumindest teilweise auch nicht mal Schutzleiter verbaut, zumindest definitv keine FI-Schutzschalter. Was auch erklärt, warum die Sicherung nicht gleich rausfliegt wenn ich hier so nen Quatsch anschließ , höhö.

    ... erneuere ich meine Aussage von oben:

    in beiden Fällen rate ich dir als offensichtlichem Laien (und das ist nicht böse gemeint) DRINGEND: LASS DIE FINGER DAVON und lass das jemanden ansehen, der sich auskennt!

    Ich bin hier raus. Das ist unverantwortlich.