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letzter Beitrag von Schmitti am

486er Mainboard MB-4S16/20/25 Frage

  • Hallo,


    also das Experiment mit dem 66 MHz Oszillator (-> 33 MHz Bustakt) werde ich mal probieren. Im Moment habe ich den PC so wie ich ihn gekauft habe aus Sicherheitsgründen noch nicht in Betrieb genommen, sondern erstmal optisch inspiziert und entstaubt. Ausserdem fehlt mir noch eine Tastatur mit DIN Stecker. Ich frage mich, ob ich erstmal in das alte AT Netzteil nach dem Zustand der Elkos schauen sollte, bevor ich ihn einschalte ? Und die Problematik mit der fehlenden Bios Batterie habe ich noch. Der Vordruck ist zwar auf dem Mainboard vorhanden, aber eine Batterie war wohl nie drauf (!?)


    Grüße,
    Ralf

  • Die "Batterieposition" auf dem Mainboard könnte vermutlich eher für einen Akku vorgesehen sein. Das war damals die übliche Beschaltung. Falls Du da eine Batterie anschließt, achte darauf, dass eine Batterie nicht geladen werden soll. Die abgebildete Knopfzelle könnte aber auch ein Akku sein. Lieber mal draufschauen, was das für ein Typ ist. Es gibt auch Akkus in Knopfzellenform.


    Wenn Du ein AT-Netzteil hast, solltest Du es nur ohne Last einschalten, wenn Du sicher bist, dass es ohne extra Last zurecht kommt. Das muss nämlich nicht so sein und war auch nicht unbedingt Standard damals.
    Als Last kann man gut eine Glühbirne vom Auto nehmen, mit der der 5V- und der 12V-Zweig belastet wird.


    Was hast Du denn für ein AT-Netzteil? Prinzipiell reicht für einen 486'er was mit 145 W oder 150 W völlig aus. Gab aber auch mehr, die dann meist in einem schlechteren Wirkungsgrad gearbeitet haben, da sie an sich zu wenig belastet sind.


    Tausch von OSC2: Mit ein wenig Glück läuft der 486SX25 auch mit 33 MHz oder mit etwas mehr Glück auch mit 40 MHz, 50 MHz oder mehr. Es fehlt dann nur der Koprozessor, den damals aber nur wenig Software verwendet hat. Das kam bei vielen Programmen erst später und macht sich oft kaum bemerkbar in der Geschwindigkeit.


    Mit wieviel Speicher ist das Mainboard denn bestückt, 8 MB oder 32 MB? 8 MB wäre eine noble Ausstattung für DOS. Für Windows wären natürlich die 32 MB klasse.

  • So heute habe ich den PC mal in Betrieb genommen, er "sprang" ohne Probleme an und kam bis zum Startbildschirm: Er hat 16 MB RAM (4x4MB SIM-Module), dann kam wegen der fehlenden Batterie/Akku natürlich der CMOS Error (und fehlende Tastatur). Die Festplatte hörte sich bei dem ersten Einchalten etwas komisch an - so wie schwankende Drehzahl - das war aber später weg. Bevor ich jetzt weiter teste, werde ich erstmal alles auseinanderbauen und gründlich reinigen.


    Dann habe ich mir meine ST486DX2/66 CPU genauer angeschaut. Leider ist auf dieser CPU keine Spannungsangabe aufgedruckt. Ich habe mal die Beschriftung auf der Unterseite fotografiert, kann man evtl. daraus die Betriebsspannung ablesen ?



    Grüße,
    Ralf

  • Auf dem Bild hängt doch ne CMOS-Batterie an dem Board. Die Lösung mit "externen" CMOS-Batterien gab es früher auch. Die waren dann über nen zweipoligen Pfostenstecker mit dem Board verbunden und klebten irgendwo im Gehäuse des PCs.

    Da kenne ich noch einen Halter für 4 Mignonzellen für diesen Anschluss.


    Das oben ist ziemlich sicher eine Batterie und kein Akku.

  • Ich habe jetzt auf meinem Board die Batterie gefunden. Es ist eine (leere) 3.6 Volt Lithium Batterie, die mit einem Klettstreifen etwas versteckt angebracht war, hatte ich bei der Erstinspektion nicht gesehen.


    Ich habe hier mal die Overdrive-CPU fotografiert, die aktuell drin ist:



    Oben rechts ist der 50 MHz Oszillator zu sehen, den möchte ich später gegen 66 MHz austauschen und so den ST486DX2/66 dann mit 66 MHz laufen lassen.


    Grüße,
    Ralf

  • Der STM 80486DX2-66 oben aus dem Bild sieht nach einem 5V-Typ aus. Somit würde ich in dem Mainboard keinen Defekt erwarten. Wie gut der läuft, hängt aber auch vom BIOS ab. Eventuell kann man da aber noch mit Software nachhelfen. Die STM-Prozessoren müssten im Gehäuse eigentlich das Cyrix-Pendant haben.


    Der Intel Overdrive ist die ODPR-Variante. Der muss dann raus und dort kommt der STM 80486DX2-66 rein.


    Der Tausch von OSC2 sollte kein Problem sein. Aus dem Takt werden typischerweise die Timings abgeleitet, die die typischen Takte auf den Bussen bestimmen. Die laufen ohne Änderung der Chipsatzeinstellungen dann entsprechend schneller. Gegebenenfalls muss man im BIOS oder per Software später etwas anpassen. Am besten einen Sockel auf der Position OSC2 einlöten. Dann kannst Du die Taktfrequenz später vielleicht leichter ändern. Vielleicht läuft der 486DX2 auch mit 80 MHz (OSC2 mit 80 MHz Quarzoszillator bestücken). Man kann auch "krumme" Frequenzen nehmen wie 73,38 MHz. Das ist dem System in der Regel egal, wenn die Komponenten mitspielen.
    Aus dem OSC2-Takt werden voraussichtlich der ISA-Bustakt, der Prozessorbustakt, die Speichertimings und ähnliches abgeleitet. Daher kann man in den Chipsatzregistern die Timings und Teiler dafür in der Regel über das BIOS anpassen. Die starren Takte wie für die Uhr kommen aus dem Takt von OSC1. Diese Frequenz findet man in der Regel auch auf ganz vielen Mainboards. Selbst die neueren haben die Frequenz und speisen darüber oft den Takt-IC, der daraus alle möglichen Frequenzen generiert.

  • So ich habe jetzt einen Kühler mit 2K-Epoxidharz auf die ST486DX2/66 geklebt. Alle anderen Versuche mit CPU-Wärmekleber oder selbstklebenden Wärmeleitpads haben nicht funktioniert, hat alles nicht gehalten. Ich überlege jetzt, ob die CPU ausreichend gekühlt wird, da der Wärmeleitwert von Epoxidharz nur 0,20 W/(M-K) ist. Hier mal ein Foto:



    Allerdings ist ja noch ein Lüfter drauf. Sollte das für den akt. CPU Takt 50 MHz und später, wenn ich den 66 MHz Quarz in das Board einsetze, für 66 MHz CPU-Takt ausreichen?


    Grüße,
    Ralf

  • Folgendes Verfahren wäre besser,
    CPU in Sockel, in die Mitte Wärmeleitpaste,
    auf den Rand den Epoxy-Kleber, Kühlkörper
    oben drauf, auf den Kühlkörper und unters
    Mainboard ein Holzbrettchen,
    alles bis zur Aushärtung mit einer Zwinge fixieren.
    Evtl. Chip laufen lassen, damit er warm wird,
    manche Kleber halten dann am Ende deutlich besser.
    (Während der anfänglichen Erhitzung werden sie
    zunächst dünnflüssiger und haften besser an der
    Oberfläche.)