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letzter Beitrag von syshack am

Backup-Strategien [OT aus: Linux macht sich das leben schwer]

  • Moin !


    Ist ein Upgrade unter Linux Mint ein grober Unfug?


    Damit wären wir wieder bei "RTFM". In der Tat wird davon nicht nur im Manual, sondern auch auf der Homepage ausdrücklich abgeraten! Der richtige Weg ist es, mit den dafür vorgesehenen Bordmitteln ein Backup seiner persönlichen Daten und Einstellungen zu machen, das neue System aufzuspielen und dann die Daten zurückzuspielen. Da ich das Handbuch auch nicht erst gelesen habe, habe ich es auch prompt versäumt, mir eine zweite Partition anzulegen, damit ich nicht bei jedem größeren Update Berge an Filmen und Musik umkopieren muss. Zum Glück war da noch die alte, sinnlose Windows-Partition übrig...

  • Der richtige Weg ist es, mit den dafür vorgesehenen Bordmitteln ein Backup seiner persönlichen Daten und Einstellungen zu machen, das neue System aufzuspielen und dann die Daten zurückzuspielen.


    Ich habe aus guten Grund /home auf eine extra Partition gelegt und so OS und meine Daten/Einstellungen sauber getrennt. Einfaches Backup, keine Probleme bei OS-Upgrades usw.

  • In der Tat wird davon nicht nur im Manual, sondern auch auf der Homepage ausdrücklich abgeraten! Der richtige Weg ist es, mit den dafür vorgesehenen Bordmitteln ein Backup seiner persönlichen Daten und Einstellungen zu machen, das neue System aufzuspielen und dann die Daten zurückzuspielen.


    Das ist aber nicht sehr intuitiv. Zumal es User gibt, die keine 2. Platte bzw. Backup-Medium haben. Das ist natürlich grob fahrlässig, trotzdem kenne ich im Privaten mehr Leute, die keine richtigen Backups machen, als welche, die es tun. (Die, die es tun, haben meistens Macs, weil TimeMachine es wirklich sehr einfach macht, ein Backup zu erstellen.) Ein System sollte schon problemlos auf eine neuere Version upgegradet werden können, am Besten einfach mit einem Mausklick und ohne Erstellung von Backups oder (heutzutage) Installationsmedien.

  • Ein System sollte schon problemlos auf eine neuere Version upgegradet werden können, am Besten einfach mit einem Mausklick und ohne Erstellung von Backups oder (heutzutage) Installationsmedien.


    Ubuntu und seine Derivate bekommen das auch hin. Geht also.


    Auch wenn man nur eine HD hat sollte man partitionieren und so OS und eigene Daten sauber trennen.


    Bisher gibts das noch nicht mit schönem GUI für Linux, aber mit 'rsync' kann man ähnliches wie Timemaschine erzeugen. Ist Teil meines Backupscripts. Wer damit rumspielen will, die Option ist '--link-dest=<directory>'.

  • Bisher gibts das noch nicht mit schönem GUI für Linux, aber mit 'rsync' kann man ähnliches wie Timemaschine erzeugen. Ist Teil meines Backupscripts. Wer damit rumspielen will, die Option ist '--link-dest=<directory>'.


    Genau. rsync und ein Cronjob - das hat man schon vor ewigen Zeiten gemacht, und es brauchte noch nicht einmal einen schnittigen Namen wie Timemachine. :)

  • Genau. rsync und ein Cronjob - das hat man schon vor ewigen Zeiten gemacht, und es brauchte noch nicht einmal einen schnittigen Namen wie Timemachine.


    Timemachine ist mehr, das ist noch die ganze GUI und die Automatisierung wodurch man die Backup-HD(s) nur anstecken muss damit sie loslaufen. Ebenso der Restore.

  • Bisher gibts das noch nicht mit schönem GUI für Linux, aber mit 'rsync' kann man ähnliches wie Timemaschine erzeugen.


    Der Erfolg von TimeMachine liegt im GUI. Und auch darin, auf sich selbst aufmerksam zu machen. Schließt man eine "jungfräuliche" Platte erstmalig an den Mac an, fragt das System, ob man die nicht fürs TimeMachine Backup verwenden möchte (sofern man noch nicht backupt). Antwortet man per Mausklick mit "ja", wird das erste Backup auch schon angelegt. Und auch das Herankommen an verloren gegangene Files funktioniert sehr intuitiv. Und kauft man einen neuen Mac oder macht einen Clean-Install, fragt der Rechner nach dem Einschalten, ob er sich alle Daten, Einstellungen und/oder Programme vom Backup holen soll. Auch hier muss man nicht selbst aktiv werden.

  • Mir reicht ein passend geschriebenes Script mit rsync für die Backups, für die Normaluser ist Timemaschine aber die bessere Lösung vor allem da es wirklich alles sichert und wieder herstellt. Selbst die Migration damals vom PPC-Mac zum x86-Mac war kein Problem. Die mit iTunes erstellten Backups vom iPhone (*) sind übrigens genauso narrensicher. Nach einem Restore auf ein neues iPhone zeigt z.B. die Taschenrechner-App das letzte, auf dem alten Gerät, berechnete Ergebnis beim Start.


    (*) Verschlüsselung einschalten, dann sind auch alle WLAN- und andere Passwörter Teil des Backups.

  • Das ist natürlich grob fahrlässig, trotzdem kenne ich im Privaten mehr Leute, die keine richtigen Backups machen, als welche, die es tun.

    I do. Wenigstens alle vier Wochen ein mal, da werden Server, NAS und System gesichert. Aber ja, das gehört z. B. in die Ecke des sich-interessierens. Von Backups haben viele nicht mal was gehört, kann man ihnen auch nicht verübeln. Dass die Händler da offenkundig auch kein Interesse dran haben, was daran zu ändern, zeigt mir der Umstand, dass ich bisher in noch keinem Fachladen beim Kauf eines Rechners gefragt wurde, ob ich was zum Sichern daheim hätte. Und dann kommen da noch einige, die wissen was Backups sind, aber trotzdem keine fahren, aus $Grund, der meistens vorgeschoben ist und in Wahrheit mit dem Wort »Faulheit« umschrieben werden muss. Denn Backuppen ist seit es entsprechende Tools wie Acronis TrueImage gibt, echt kinderleicht geworden und Plattenplatz ist so billig wie nie. Man muss es aber auch wollen. Aber dann kommen sie wieder mit ihrer runtergefallenen und damit für mich nicht zu rettenden USB-Platte daher. Ob ich da was machen könnte. Und natürlich keine Backups vorhanden... Das erinnert mich immer an den alten Ottowitz: »Kommt ein Mann mit einem Halben Hähnchen unterm Arm zum Tierarzt und fragt: »Ist da noch was zu retten?««. Genau so kommt's mir dann immer vor.

    (Die, die es tun, haben meistens Macs, weil TimeMachine es wirklich sehr einfach macht, ein Backup zu erstellen.)

    Jetzt kennst du nen Linuxer/Windowser, der das auch macht und zwar schon eine ganze Weile. Mein aller erstes tolles Erlebnis in der Richtung war nämlich meine 40 GB Platte, die während der Installation von einem Mandrake damals, datenmäßig komplett geschrotet (sic!) wurde. (War der zweite Anlauf, nach dem auch ich erst mal wieder die Nase von Linux voll hatte, aber das war so um 2003 rum.) Plötzlich wurde die Platte nämlich nur noch als 6 GB Platte erkannt. Musste ich dann damals als Nix-Wisser selbst an den CHS-Einstellungen rum drehen, dass sie wieder so lief, wie sie soll. Die Daten waren alle weg. Zum Glück hatte ich noch ein paar DVDs, auf denen immerhin die MP3-Sammlung irgendwann mal gesichert wurde. Dabei war das noch die nette Variante. Ich hätte auch ohne da stehen können, denn zu der Zeit hatte ich dann wirklich kein Geld für extra Platten.

  • rsync und ein Cronjob - das hat man schon vor ewigen Zeiten gemacht, und es brauchte noch nicht einmal einen schnittigen Namen wie Timemachine. :)

    Falsch, den TimeMachine und rsync haben nicht viel gemein, denn: wenn eine Datei gelöscht/überschrieben wird (kann sowohl manuell als auch z.B. durch defekte platten passieren) dann macht rsync sofort die noch heile Kopie auch kaputt (halt dem "Original" angepasst) während TimeMachine viele alte Versionen vorhält.


    (Das system hinter der TimeMachine GUI ist eher mit rsnapshot verwandt, was VIEL besser ist als einfach nur rsync; wobei TimeMachine [ganz von der GUI abgesehen] vieles besser regelt)

  • alx
    Ich habe 2 x 2TB ext Festplatten an meinem RaspberryPi und synchronisiere da fleißig Daten mit rsync, wenn der Daten löscht gibt es einen Ordner wo er die alten Versionen von Dateien und Co. oder gelöschten erstmal reinkopiert. Dann geht erstmal nix verloren.


    "--delete vergleicht Quellverzeichnisse und Zielverzeichnisse und sorgt dafür, dass Dateien, die im Quellverzeichnis nicht (mehr) vorhanden sind, im Zielverzeichnis gelöscht werden. Dies kann dazu führen, das man ungewollt Dateien löscht, die man aber noch in der Sicherung behalten möchte.


    -b sorgt dafür, dass durch die Option --delete gelöschte sowie alle veränderten Objekte gesichert werden (siehe dazu folgende Option --backup-dir=) "
    https://wiki.ubuntuusers.de/rsync

  • Ich habe 2 x 2TB ext Festplatten an meinem RaspberryPi und synchronisiere da fleißig Daten mit rsync, wenn der Daten löscht gibt es einen Ordner wo er die alten Versionen von Dateien und Co. oder gelöschten erstmal reinkopiert. Dann geht erstmal nix verloren.

    Und das ganze immer schön 24/7 angeschlossen? Preisfrage: Hattest du schon mal einen Fall von Überspannungsschaden bei dir?

  • wenn der Daten löscht gibt es einen Ordner wo er die alten Versionen von Dateien und Co. oder gelöschten erstmal reinkopiert. Dann geht erstmal nix verloren.


    Das mag alles sein. Viel wichtiger ist für den Laien aber, wie er an die Daten wieder rankommt. Bei Mac OS geht man einfach mit dem Finder (Explorer) in das Verzeichnis, in dem die gelöschte (oder überschriebene) Datei liegen sollte, klickt dann das Time Machine Icon an und geht 2 Stunden oder 3 Wochen (oder was auch immer) im Zeitstrahl zurück, bis die Datei wieder erscheint (man kann übrigens mit der Space-Taste, wie im Finder üblich, in die Dateien reingucken, um die richtige Version zu finden). Dann klickt man "wiederherstellen" (und wird gegebenenfalls gefragt, ob man die aktuelle Fassung überschreiben oder die alte Version daneben legen möchte). Fertig. Ich sagte ja, der Erfolg liegt vorwiegend im GUI (auch wenn die Technik dahinter sicherlich nicht ganz ohne ist).


  • Das mag alles sein. Viel wichtiger ist für den Laien aber, wie er an die Daten wieder rankommt. Bei Mac OS geht man einfach mit dem Finder (Explorer) in das Verzeichnis, in dem die gelöschte (oder überschriebene) .....


    Gut, ich musste mich da auch erstmal reinfuchsen. Habe mir den Artikel in Ubuntu Users für rsync genau angeschaut und dann nach und nach aufgebaut wie ich ihn haben wollte und gestestet getestet getestet, aber dann weiß ich auch, was rsync genau macht und dass es einen "Gelöschte" Ordner auf meiner Backup Festplatte liegt, wo ich die Sachen finde.

  • Falsch, den TimeMachine und rsync haben nicht viel gemein, denn: wenn eine Datei gelöscht/überschrieben wird (kann sowohl manuell als auch z.B. durch defekte platten passieren) dann macht rsync sofort die noch heile Kopie auch kaputt (halt dem "Original" angepasst) während TimeMachine viele alte Versionen vorhält.


    Nein, eben nicht, wenn du rsync mit --link-dest= benutzt, dann kannst du damit das gleiche erreichen wie timemachine, also mehrere Versionen derselben Datei vorhalten. Du hast dann eine Sammlung von Directories, aber jede Inkarnation/Version einer Datei nur einmal dank Hardlinks. Die Funktion ist nicht besonders intuitiv, aber wenn man sie mal kapiert und in ein Script gegossen hat funktioniert sie genau wie beschrieben.


    Mein Script verwendet als Namen für die Unterdirectories das aktuelle Datum/Urzeit in einem bestimmten Format, so daß 'ls' die korrekte Reihenfolge ausgibt.

  • Der ist schon mal 24/7 an, ja. [...]Warum Überspannungsschaden? Der Raspberry bekommt Strom und die beiden ext. Festplatten haben einen aktiven Hub.

    Das wirst du dann mal verstehen, wenn ein Überspannungsschaden sowohl Original Datenträger als auch Backupdatenträger gleichzeitig grillt, weil eben beide gleichzeitig angesteckt sind. Drum nimmt man die USB-Platte am besten außerhalb der Sicherungs-Zeiten ab, oder sorgt dafür, dass Sicherungseinheit und Original Daten nicht dasselbe Los ziehen können. Sonst hat man am Ende gar nichts, keine Original-Daten und auch keine Backups mehr. Backups sind ein Konzept, keine Mittel die man einfach einsetzt. Wenn es eine realistische Chance gibt, dass sowohl Original- als auch Backup-Daten futsch sind, ohne dass es jetzt was total verrücktes sein muss, was eintritt, ist das Konzept fehlerhaft und beinhaltet ein nicht akzeptables Restrisiko. Wie klein das sein muss, damit es für dich akzeptabel ist, hängt natürlich vom Anwendungszweck ab. Für die Urlaubsbilder muss man jetzt keinen riesigen Aufwand betreiben. Wenn aber die gesamte Kundendatenbank davon abhängt, kann es sehr wohl sinnvoll sein, in regelmäßigen Abständen wenigstens die Backupmedien sogar außer Haus zu bringen, evtl. in ein Bankschließfach. Hängt vom Anwendungsfall ab. Aber da kann es durchaus sein, dass es um Millionenbeträge oder ganze Firmenexistenzen geht, sodass sich das mit dem Aufwand schnell relativieren kann.

  • Ein echtes Backup ist eines, was man in den Tresor legen kann ohne daß beim Schliessen der Tür ein Kabel abgeschert wird.


    Ein Blitztreffer auf das eigene Dach (oder das des Nachbarn) bedeutet normalerweise, daß alles, was an Elektronik zu diesem Zeitpunkt eingeschaltet war oder auch nur mit langen Kabeln verbunden war, defekt ist.