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Wie man einen Macintosh SE/30 restaurieren kann (aber nicht muss)

  • In den letzten Tagen bzw. Wochen habe ich mich mit folgendem Thea beschäftigt, das vielleicht für andere auch interessant sein könnte: Der Restaurierung eines Macintosh SE/30.


    Teil 1a: Das Motherboard


    Hier sollten - sofern noch nicht geschehen - auf alle Fälle die PRAM-Batterie und die Kondensatoren ersetzt werden, und zwar alle. Ob man die SMD-Elektrolyt-Kondensatoren wieder durch deb gleichen ersetzt oder durch andere, z.B. Tantal-Elektrolytkondensatoren, ist Geschmacksache. Mittlerweile bekommt man auch Organische Polymer-Aluminiumkondensatoren (z.B. hier), die nicht auslaufen. Wie man diese SMD-Kondensatoren vom Board bekommt und wie man sie wieder einlötet, kann man sich in YT-Videos anschauen, z.B. hier.


       


    Wichtig: Achtet darauf, dass die Lötstellen schön sauber und blank sind, sonst wird das mit dem Anlöten der neuen Kondensatoren schwierig. Und ja, auch die Axialkondensatoren sollten raus, denn die laufen auch aus - wenn auch nicht so häufig wie die SMD-Kollegen. Besonders C2 macht Spaß beim Auslöten, denn das eine Ende an einer großen Massefläche, welche die Hitze quasi aus dem Lötkolben zieht. Also lieber einen Lötkolben mit geregelter Spitze nehmen (z.B. einer T12-Lötstation), oder den Lötkolben - kurzfristig - auf 400°C stellen oder das Board mit einer Heißluftstation vorwärmen.


     


    Nachdem das erledigt ist und das Board gut gereinigt (!) und getestet (!!!) wurde, kann sich noch folgende Erweiterungen gönnen:


    Einige Leute ersetzen die Lithiumbatterie durch eine CR2032, die war nicht so lange hält, aber dafür nicht ausläuft. Dafür kann man den Batteriehalter auslöten und ersetzen, ich finde aber diese Lösung hier eleganter, weil man alles so lassen kann, wie es ist. Neben dieser Lösung gibt es auch eine Variante mit einer Verlängerung, so dass man die Batterie auch außerhalb des Gehäuses (oder zumindest leichter zugänglich) tauschen kann.



    Apropos Testen: Wenn man keine Lust hat, jedesmal das Board wieder in den SE/30 zu puzzeln, kann man für erste Tests außerhalb des Gehäuses auch ein 24 Pin ATX Verlängerungs-Stromkabel für ein paar Euro besorgen, so dass man das Board draußen lassen kann.



    Fortsetzung folgt.

  • Das Thema interessiert mich.

    Hab auch noch einen defekten SE/30 hier (Simasi Effekt und kein Boing beim Einschalten).

    Die Kondensatoren habe ich auch schon mal getauscht. Danach war erstmal auch wieder alles in Ordung .

    Letztes Jahr habe ich die Kiste mal wieder eingeschaltet und hatte den Simasi Effekt(CheckerBoard Bild) schon wieder.


    Vielleicht hast du ja noch ein paar Tips was das angeht um den Fehler zu beheben.

  • Teil 1b: Das Motherboard (Fortsetzung)


    30-Pin-SIMMs sind mittlerweile gebraucht ziemlich teuer geworden, daher kann man für die Speicheraufrüstung zwei Wege gehen: Entweder man lötet den (4MB) Speicher selbst (die Platinen dafür findet man z.B. hier, Video z.B. das hier), oder man kauft die sich gleich fertig, beispielsweise hier oder hier. Das macht zwar nur halb so viel Spaß und kostet auch etwas, aber deutlich weniger (speziell für 16MB-SIMMs), als sich Retro-SIMMs zu besorgen.



    Den SE/30 hier habe ich auf die erste Weise (selbstlöten) von 8 auf 32 MB erweitert.



    Es liegt nicht an Euch, es liegt am Plastik: Die Haltenasen der Plastik-SIMM-Sockel brechen schon, wenn man sie schief anschaut. Das passiert früher oder später, verhindern kann man das kaum. Aber mit einem 3D-Drucker kann man sich Halteclips machen, die auch bei abgebrochenen Sockel einen sicheren Halt der SIMMs garantieren:


      


    Das gleiche gilt natürlich auch für das ROM, das im SE/30 auf einem SIMM aufgesteckt wird. Hier gibt es mittlerweile Lösungen, die ein defektes ROM ersetzen, ein 32-Bit-Clean-ROM bieten (damit der SE/30 auch mit mehr als 8 MB RAM verwalten und man erspart sich die "Mode 32" Erweiterung, System 8.1 funktioniert dann auch). Es gibt auch ROMs mit 8 MB Speicher, die ein eigenes Betriebssystem (z.B. System 7.1) im ROM mitbringen. Damit kann man dann auch ohne Diskette oder Festplatte aus dem Rom heraus booten, ähnlich wie beim Classic oder Classic II. Ein solches ROM von Garretts Workshop verwende ich auch in diesem SE/30 (und ja, natürlich ist auch hier eine Haltenase abgebrochen):


         


    Ein Wort noch zum Motherboard: Dieses hat auf der (von unten gesehen) rechten Seite kerben. Diese sorgen dafür, dass man das Board nicht komplett aus der Halterung ziehen muss, sondern nur bis zu den Kerben. Dann kann man es seitlich wegklappen. Das scheint sich aber noch nicht bei den Youtubern herumgesprochen zu haben ...



    Fortsetzung folgt.

  • Teil 2: Das Diskettenlaufwerk


    Die Sony-Laufwerke im Mac SE/30 sind meiner Erfahrung nach recht robust, stauben aber im Laufe der Zeit sehr zu. Also ist hier Saubermachen angesagt. Daher: Laufwerk ausbauen (wie, kann man auch beim YouTube seiner Wahl nachschauen) und einmal komplett säubern.


         


    Es bietet sich auch an, bei dieser Gelegenheit das eine berühmte Zahnrad auszutauschen, das im Auswurfmechanismus sein Dasein fristet. Ersatz kann man sich selbst drucken oder bestellen z.B. hier. Macht man das nicht, kann es sein, dass irgendwann - eher früher als später - die Disketten nicht mehr richtig ausgeworfen werden.


    Teil 3: Die Festplatte


    Ich persönlich bin auch kein Freund von den alten SCSI-Laufwerken: zu laut, zu klein und sie sterben auch schnell, wenn sie nicht schon tot sind. Also lieber ein Ersatz auf SD-Basis. Früher gab es nur teure Lösung, z.B. SCSI2SD. Heute würde ich BlueSCSI empfehlen, die kosten nur einen Bruchteil und arbeiten absolut problemlos. Außerdem kann man sich Halterung für den Festplattenschacht oder auch für die Erweiterungsschacht drucken. Bei dem letzteren kommt man von außen an die SD-Karte, was sehr praktisch sein kann. Das lässt sich aber auch per SD-Verlängerung lösen.


         


    Wenn man eine Netzwerklösung benötigt, kann man das mittlerweile auch mit einer anderen SD-Lösung erhalten: RaSCSI bzw. PiSCSI. Die Netzwerk-Erweiterungskarten für einen SE/30 werden nämlich mittlerweile aus Unoptainium gefertigt und kosten dementsprechend.


    Und wenn man schon mal dabei ist, kann man natürlich auch eine neue LED (mit Vorwiderstand) seiner Farbwahl einbauen ..


    Fortsetzung folgt.

  • Teil 4: Das Analogboard


    Hier sollte meiner Meinung nach - anders als beim Motherboard - gelten: "If it ain't broke, don't fix it!". Ja, auch auf diesem Board gibt es Kondensatoren, die bestimmt in den letzten 30 Jahren nicht besser geworden sind. Aber wenn die Stromversorgung stimmt und die Anzeige auf dem Monitor in Ordnung ist, habe ich die Kondensatoren bisher nicht gewechselt. (OK, doch, beim Color Classic schon. Aber das liegt daran, dass dieses Board echt kompliziert auszubauen ist und ich mir die Arbeit nur einmal machen wollte.). Insbesondere der Bipolare Transistor C15 ist schwierig zu beschaffen, daher würde ich dort im fall der Fälle gleich auf einen Folienkondensator wechseln.


       


    Anschauen sollte man sich aber den Zeilentrafo. Wenn der schon Funken sprüht, sollte man den tauschen (viel Glück bei der Ersatzteil-Suche) oder sich gleich ein neues altes Analogboard suchen. Die Farbe der Gummiartigen Isolierung sollte Gelb/Orange sein, nicht vertrocknet Braun. Man kann den zwar nachisolieren, aber mit solchem Zeit wollte ich zuhause dann doch nicht hantieren.


      


    Was man beim Analogboard aber auf alle Fälle machen sollte, ist, die Lötstellen des Zeilentrafos und der Stecker nachzulöten. Die haben nach Jahren in der Schwerkraft häufig kalte Lötstellen oder Brüche, die für Probleme bei der Bilddarstellung sorgen können (Klopfempfindlichkeit des Analogboards):


       


    Teil 5: Die Bildröhre


    Man kann sich darauf beschränken, die Bildröhre einmal von 30 Jahre Staub zu befreien. Falls sie zu dunkel leuchtet, kann man das am Analogboard - aber bitte nur mit Plastik- bzw. Keramikwerkzeug - nachjustieren. Sollte sie eingebrannt oder zu dunkel sein: Pech, sofern man nicht das entsprechende Werkzeug hat (und auch dann ist der Erfolg häufig zweifelhaft).



    Wer weitere Tipps oder Links hat, gerne hier posten. Danke!

  • Vielleicht hast du ja noch ein paar Tips was das angeht um den Fehler zu beheben

    Wichtig ist nicht nur das Tauschten, sondern auch das Saubermachen bzw. Reparieren von angegriffenen Leiterbahnen. Die Kondensatorsuppe ("Cap Juice") läuft gerne unter den Sound-Chip und frisst dich von da auch durch die Kupferbahnen. Falls vorhanden, würde ein Ultraschall-Bad bestimmt helfen. Ansonsten ein Bad in IPA oder Geschirrspüler mit anschließendem Bad in Alkohol und gut trocknen lassen.

  • Ich persönlich bin auch kein Freund von den alten SCSI-Laufwerken: zu laut, zu klein und sie sterben auch schnell, wenn sie nicht schon tot sind. Also lieber ein Ersatz auf SD-Basis. Früher gab es nur teure Lösung, z.B. SCSI2SD. Heute würde ich BlueSCSI empfehlen, die kosten nur einen Bruchteil und arbeiten absolut problemlos.

    Das ist schon irgendwie schizophren: den ollen Apple lässt man jede nur erdenkliche "Wiederbelebungsmaßnahme" zukommen, und sei sie noch so verquer "organische Elkos", angeblich auslaufsicher, mal schaun, ob das in 20+x Jahren auch noch gilt...


    ABER: die gute alte Quantum-SCSI-Platte, die die Daten seit fast 30 Jahren SICHER magnetisch speichert und notfalls auch noch mit Hilfe eines anderen Boards oder sogar ganz anderer Elektronik dran wieder ausspucken würde, die soll unbedingt getauscht werden, gegen etwas, das schon lt. Datenblatt die Daten nur 1-2 Jahre halten kann, SD-Karten sind für Kameras und mobile MPx-Player gedacht und da hat man selten Originale drauf, rsp. sichert zur Bearbeitung auf dem PC, d.h. die Datenerhaltungszeit spielt nur ne untergeordnete Rolle, ganz anders bei einem Computer, m.M.n. zumindest!


    Bei den Quantum Platten gilt letztlich das Gleiche wie auch für den Computer: Elkos und Tantals runter, Tantals durch MLCCs ersetzen, Elkos durch eine Reihenschaltung aus ESR lt Datenblatt des ursprünglichen und MLCC, dann 48h im Trockungsofen "backen" bei 60-80°C, kleinere MLCCs, die damals schon drauf waren werden dadurch genauso refresht, wie man Restfeuchte aus PCB und den Chips rausbekommt und danach: lackieren mit gutem PCB-Lack NICHT wasserlöslich und ohne UV aushärtend (3M oder Peters Lacke)

    Kontaktstellen und Steckverbinder natürlich auslassen, lackieren geht mit feinem Pinsel und "verlaufen lassen" am besten, Schicht muss möglichst dünn und gleichmäßig sein!


    An der Mechanik muss man meist wenig machen, ein kleines bisschen Modellbaufett an aussen zugänglichen Lagerbuchsen kann nicht schaden. Gegen klebende Köpfe hilft jedoch nur, die Platte nach deren Freigängigkeit dauerhaft zu betreiben in möglichst trockener Umgebung. (Trifft aber eher Connor-Platten als IBM/Quantum und weitere baugleiche)


    Für mich gehört das typische Lauf- und Zugriffsgeräusch sogar zum Flair klassischer Computer einfach dazu, genau wie auch das lautstarke Rekalibrieren der Floppy beim startenden PC oder bei Leseproblemen und 1541. Ohne kann ich gleich zum Emulator greifen, ebenso, wenn ich mehr Rechenleistung als Hilfstechnik verbauen muss, als die ganze Kiste überhaupt hatte!


    Diese Platten gab es bis 4GB, das sollte für so nen ollen SE locker reichen und laut ist relativ, manch Lüfter ist lauter und man kann auch da noch nachbessern mit Gummipuffern an den Halteschrauben oder Versteifung des läppischen Original-Plaste-Gehäuses (sofern das überhaupt noch existent ist und nicht schon am zerbröseln...)

  • Den SE/30 hier habe ich auf die erste Weise (selbstlöten) von 8 auf 32 MB erweitert.

    Woher beziehst Du die Speicher-ICs, denn da gehen doch auch nur FP oder EDO, aber nix Neueres und diese Chips sind doch das eigentlich knappe und somit teure Gut, die Träger-Platinchen eher ein Nebenschauplatz ? Oder?




    OT rote PCBs finde ich persönlich viel zu aufdringlich, aber Geschmackssache...

  • Woher beziehst Du die Speicher-ICs,

    Bei eBay bekommt man 72-Pin-SIMMs (EDO-RAM) für sehr kleines Geld nachgeworfen. Ich habe mir 2 Stück 16 MB EDO-RAMs für ein paar Euro gekauft und daraus 8 Stück 4-MB-30-Pin-SIMMs gelötet. Klar kann man jetzt sagen: Die armen 72-Pin-SIMMs! Aber die will sowieso keiner haben und selten sind sie schon gar nicht.


    Notfalls kann ich das alles wieder Zurückbauen, falls ich das jemals wollen würde …

  • Ich habe mir 2 Stück 16 MB EDO-RAMs für ein paar Euro gekauft und daraus 8 Stück 4-MB-30-Pin-SIMMs gelötet

    Das ging aber auch nur mit den allerersten (und meist sogar instabilen aufgrund der vielen Einzelchips drauf), spätere PS/2 Simms hatten dann schon größere Speicherchips und dann geht die Rechnung zumindest nicht mehr so gut auf...


    Die 30Pin Module gabs auch als SIPs, d.h. mit Pins dran und als Sockel dann einfache DuPont-Header einreihig. Am Besten die SIMM-Sockel raus und SIPs dann direkt einlöten, dann sind Kontaktprobleme Vergangenheit...


    Schätze mal, die 5V DRAMs werden die nächsten Jahre bald selten und teuer werden und dann ist guter Rat erstmal teuer...


    PS: ich löte mir auch ab und an Chips von Speicherriegeln ab, allerdings von 30pin Simms, die ich noch in rauen Mengen rumliegen habe und verfrachte die auf selbstdesignte Speicherweiterungen in proprietären Formaten für div. notebooks und frühe Tablet-PCs. Da lohnt sich das wirklich vom Preis her ;-)


    Zudem habe ich hier die notwendige Ausstattung (IR-Rework-Station und Reflow-Ofen mit Schutzatmosphäre), um das schonend und prozesssicher zu tun....

  • Insbesondere der Bipolare Transistor C15 ist schwierig zu beschaffen, daher würde ich dort im fall der Fälle gleich auf einen Folienkondensator wechseln.

    Rejoice - deiner hat wie man sieht bereits einen Folienkondensator als C15.


    Ansonsten eigenen sich diese Polypropylen Foliencaps hier ganz gut:
    https://www.mouser.de/ProductDetail/667-ECW-FD2W395JB.
    Manche bohren da Löcher um den weiteren Lochabstand zu erreichen, aber besser ist es, den Jumper, der da in der Nähe ist auszulöten und eines der Löcher davon zu nehmen und dann einen kürzeren Jumper einzusetzen. Ändert nix an der Schaltung, aber man muss nicht bohren.

    Generell würde ich aber zumindest mal nachmessen, bei mir zeigten einige Kondensatoren schon Ermüdungserscheinungen. Und ein Flyback ist teurer als ein Cap. Auch im Netzteil kann man die Sekundärelkos fast schon ohne Messen tauschen, Schaltnetzteil. Die Elkohölle.


    Btw: Shameless Plug:

    Ich hab für meinen damals eine minimalistische Halterung für den Speaker designed, wenn man selber oder jemand anderes die Schweissnasen mal abgesäbelt hat (z.B. fürs Waschen des Gehäuses oder zum Bleichen). Ziel: kein Bohren, beliebig lös- und wiederverwendbar.

    https://www.printables.com/mod…intosh-se30-speaker-mount


    Hier noch meiner, vor ziemlich genau einem Jahr:

  • An der Mechanik muss man meist wenig machen, ein kleines bisschen Modellbaufett an aussen zugänglichen Lagerbuchsen kann nicht schaden. Gegen klebende Köpfe hilft jedoch nur, die Platte nach deren Freigängigkeit dauerhaft zu betreiben in möglichst trockener Umgebung. (Trifft aber eher Connor-Platten als IBM/Quantum und weitere baugleiche)

    Dun dun duuun. Grade die Macs haben fast alle Quantums Prodrives mit klebenden Köpfen dank sich auflösender Bumpstops. Die reine Seuche, kaum eine läuft noch. Nix mehr mit "muss man meist wenig machen".


    Hab die in meiner getauscht, danach lief die wieder. Aber das ist nun wirklich nix für "mal eben so".

  • Letztes Jahr habe ich die Kiste mal wieder eingeschaltet und hatte den Simasi Effekt(CheckerBoard Bild) schon wieder.

    Wenn du Glück hast hast du nur nicht sauber gemacht beim Recap. Das ist eigentlich typisch für SIMASIMAC.


    Mein Board sah auf den ersten Blick okay aus, aber am Ende musste ich mehrere SMD-Chips erneuern, deren Beine direkt abfielen. Und ich habe auch ALLE Vias in den Bereichen gesäubert und neu mit Zinn gefüllt.

    Und danach in ein Bad aus IPA und mit einer Ultraschallzahnbürste alles gereinigt.

  • Dun dun duuun. Grade die Macs haben fast alle Quantums Prodrives mit klebenden Köpfen dank sich auflösender Bumpstops. Die reine Seuche, kaum eine läuft noch. Nix mehr mit "muss man meist wenig machen".


    Hab die in meiner getauscht, danach lief die wieder. Aber das ist nun wirklich nix für "mal eben so".


    Muss meine aus solchen Macs stammenden mal wieder einschalten, Macs (apple im allgemeinen) sind für mich nicht erhaltenswert, daher nur die Platten und sonstigen Standardteile ausgebaut aus den Kisten seinerzeit...


    Einen so Pizzagehäuse-Mac hab ich tatsächlich aufgehoben, aber der hat inzwischen diefür die Low-Cost Fertigung üblichen Alterungsprobleme alle auf einmal, angefangen von Netzteil über Akkuschaden bis hin zu eben Zinnpest ...


    Habe aber einige von IBM (die 1GB ausführung), die vom Chassis her baugleich sind, die haben bislang KEINE Probleme gemacht...


    Frage: wo hast Du denn die "Bumpstops" herbekommen, Gummiteile altern ja auch im Regal, die Erfahrung durfte ich bereits mehrfach mit Einzugsrollen und dergleichen aus Laserdruckern machen.... Da ist also nix mit "NOS", wobei Ersatzteile aus dem Inneren einer HDD, das ist ja nochmals ne andere Hausnummer...


    Und wie bekommst Du den Gummi-Teer-Zeugs von Platte(n) und Köpfen, oder zerbröseln die "nur" ?


    Bei den Connerplatten war es die Beschichtung der Platten selbst, die klebrig wurde bei zu viel Luftfeuchte, da hilft dann nur dauerlaufen lassen oder ab und an eben mal kräftig auf den Tisch kloppen, damit die Köpfe wieder gangbar werden (man muss nur wissen wie rum...)


    Aber die Daten bekommt man eigentlich immer runter von magnetischen HDDs, ganz im Gegensatz zu defekten Flashspeichern aller Coleur, die SD-Karten sind wohl die schlimmste Pest, aber hab auch schon einige defekte SATA-SSDs gesehen, wo von jetzt auf gleich kein Byte mehr zu retten war, da lobe ich mir die HDDs, das kündigt sich das an oder lässt sich im Falle Elektronikdefekt durch andere PCB leicht lösen (neuere SATAs mal ausgenommen, die ab Werk eine Controllerspezifische Verschlüsselung eingeschaltet haben und an ner anderen (baugleichen!) PCB aussehen wie unformatiert und oft sogar dann ungewollt neu initialisieren, d.h. auch am ursprgl. Controller dann keine Daten mehr auf Anhieb preisgeben, sondern nur mit Hilfe von Disktools...) Aber SCSI und PATA sind in dieser Hinsicht noch safe und neben optischen Speichern die langzeitsicherste Art Daten zu lagern!


    Flash nur für die dritte Sicherheitskopie!