Hello, Guest the thread was viewed60k times and contains 551 replies

last post from root42 at the

Blank Screen Marathon

  • Blank Screen Marathon S23E02E03E04 Teil 1 - Nicht ein 324003, nicht zwei, sondern drei!

    Wie kürzlich schon erwähnt, habe ich von Togzip eine weitere Ladung alter Commodore-Boards bekommen. Wieder sind sie alle in leicht ramponiertem Zustand, die meisten diesmal mehr oder weniger "geplündert" und auch sonst wahrscheinlich wieder nicht funktionsfähig. Und wie schon angedroht, werde ich meine Arbeiten an diesen Boards zumindest teilweise wieder hier im Forum dokumentieren. :-)


    Folge S23E01 dieser Serie wurde ja bereits an anderer Stelle gesendet, da zu dem Zeitpunkt noch nicht klar war, ob es genug Material für eine weitere Staffel geben würde. Weiter geht es hier nun mit einer Sammel-Folge, in der gleich drei VC20 der "9V-AC"-Generation antreten. Hintergrund ist die schöne PET-Tastatur, mit der ich gerne einen vollständigen VC20 zusammenbauen möchte.


    Obwohl diese Tastatur in vergleichsweise gutem Zustand war, habe ich sie trotzdem zunächst erlegt, gründlich gereinigt und wieder zusammengesetzt:



    Anschließend habe ich dann einen Blick auf die drei Bewerber-Boards geworfen, die gerne mit dieser Schönheit arbeiten möchten:



    Auf den flüchtigen Blick fällt auf:

    • Die Boards sind recht verschmutzt und haben mechanisch etwas gelitten.
    • Bei einem fehlt der VIC, bei einem weiteren sowohl der VIC als auch die CPU.
    • An dem mit dem fehlenden VIC wurde in der Vergangenheit offensichtlich bereits gearbeitet.
    • Bei zwei von ihnen fehlen die Schrauben, die das Seitenblech fixieren. (Wo bleiben die eigentlich immer?)


    Noch bevor ich mich entscheiden konnte, in welcher Reihenfolge ich vorgehen möchte, habe ich zunächst sämtliche gesockelten ICs in Sicherheit gebracht, die oberen Kühlbleche entfernt und die 9V-Strippen angezogen. Dann wurden die drei Boards gereinigt und anschließend wieder gründlich getrocknet.


    Die Trocknungszeit habe ich genutzt, die eh schon gezogenen Chips auf einem bekannter Maßen funktionierenden Board zu testen. Zumindest jene, für die dort bereits Sockel vorhanden waren:


    Hierbei hat sich herausgestellt, dass einer der 6522 VIAs defekt ist und leider, leider auch der eine vorhandene 6561 VIC. ;(


    Als erstes habe ich mir dann das ursprünglich voll bestückte Board vorgenommen, auf den Bildern zunächst nur mit einer "2" markiert, welches nun aber als S23E02 firmiert:


    Die erste, offensichtliche Hürde bei diesem Board stellte der Schalter dar: Er ließ sich überhaupt nicht mehr bewegen. Also habe ich ihn zunächst ausgelötet und eine Weile in Isopropanol eingelegt:


    Nach diesem Bad bewegte er sich zwar wieder, jedoch noch immer sehr schwergängig. Daher habe ich mich entschieden, ihn zu zerlegen, gründlich zu reinigen und federgelagerten "Kolben" mein ein wenig Silikonfett zu behandeln:


    Das hat super funktioniert, der Schalter arbeitet nun wieder "butterweich". Nur die Metallklammer habe ich nicht wieder ganz so schön stramm gebogen bekommen, wie sie vorher war. Das selbe Problem hatte ich auch bereits bei der Reparatur von C64-Schaltern. Falls hierzu jemand einen sachdienlichen Hinweis hat, würde ich den sehr gerne hören!


    Anschließend habe ich das Board mit wieder großteils mit seinen ursprünglichen ICs bestückt. Da allerdings einer der VIAs defekt war, habe ich zunächst das Paar von einem der anderen Boards verwendet. Und den ja leider ebenfalls defekten VIC habe ich temporär durch den von meinem Test-Board ersetzt. Belohnt wurde das prompt mit einer sauber durchlaufenden Diagnose:



    Ich habe dann auch noch einmal den ursprünglichen 6561 zurück auf das Board gesteckt, und leider liefert er auch hier kein Bild. Interessanter Weise scheint er allerdings (noch) nicht völlig tot zu sein, denn er liefert den Takt an die CPU und beim Diag ertönt sogar noch der Sound! Nur ein Video-Signal liefert er leider nicht, was ich zur Sicherheit auch noch mit dem Oszilloskop überprüft habe.


    +++ Wegen des Bilder-Limits geht es nach einer kurzen Unterbrechung weiter mit Teil 2 dieser Folge! +++

  • Blank Screen Marathon S23E02E03E04 Teil 2 - Nicht ein 324003, nicht zwei, sondern drei!

    Weiter ging es mit dem nächsten Board. Bei diesem hing das seitliche Blech nur noch an der Buchse zur Spannungsversorgung. Also habe als erstes zwei M3 Schrauben auf die richtige Länge von 4mm gebracht, und das ganze wieder befestigt:


    An der Buchse zur Spannungsversorgung fehlte hier die Drossel, die bei den anderen Kandidaten vorhanden war. Das habe ich aber zumindest vorerst ignoriert, das Board zeigte saubere 9,1V AC und 5,2V DC am Userport.



    VIC und CPU fehlten bei diesem Exemplar, die VIAs hatte ich bereits dem vorangegangenen Board spendiert. Zu Testzwecken habe ich diese 4 ICs dann wieder durch funktionierende Exemplare aus anderer Quelle ersetzt. Aber auch mit diesen lieferte das Board kein Bildsignal. Also habe ich mich mit dem Oszi auf die Suche gemacht:

    • kein Taktsignal an der CPU
    • keines am Ausgang des VIC
    • keines am Eingang des VIC
    • und auch nichts am für die Takterzeugung zuständigen 7402 in UB9!

    Also habe ich mal den Quarz ausgelötet, um dort weiter zu suchen, und tatsächlich: Dieser kam mir schneller entgegen, als erwartet, weil eines der Beine abgerissen war!



    Einen passenden Ersatz muss ich erst noch bestellen, also habe ich das Board zunächst zur Seite gelegt. Aber um die Sache nicht unnötig in die Länge zu ziehen, hier auch gleich der "Spoiler": Da ich auch mit dem darauffolgenden Board zunächst nicht weiterkam, habe ich dann dort den Quarz "entliehen" und auf diesem Board verbaut. Damit (und mit den ganzen erwähnten geliehenen ICs) bekam ich dann nicht nur ein Bild, es lief auch gleich das Diag vollständig durch:




    Weiter ging es mir dem dritten Kandidaten aus dieser Runde, dem Board, bei dem "nur" der VIC fehlte, an dem aber offensichtlich bereits mal gearbeitet wurde:


    Auch bei diesem war das Seitenblech lose und der Schalter fest. Letzterer entpuppte sich beim Auslöten dann auch als stark verrostet, lies sich aber ebenfalls auf die oben bereits beschriebene Weise wiederherstellen:


    Als nächstes habe ich das Board dann, noch mit gezogenen ICs, angeschlossen, um die Spannungen zu messen. Aber da gab es keine. Schnell stellte sich heraus, dass die Sicherung durchgebrannt war. Also habe ich auf der Sicherung nach dem Wert geschaut und entsprechenden Ersatz aufgesteckt -- der dann prompt wieder durchbrannte. :strom:


    Ich meinte dann (so muss ich wohl im Nachhinein wohl sagen) einen Kurzschluss zwischen 5V und GND auf dem Board gemessen zu haben. Nachdem ich die arg verbogenen 100nF Kondensatoren alle gerade gebogen hatte, war der dann auch verschwunden. Also eine weitere Sicherung hinein, angeschaltet -- und verglüht! :gruebel


    Offensichtlich war es schon zu spät, denn ich hätte eigentlich früher mitdenken müssen: Die erste Sicherung, die ich auf dem Board vorgefunden hatte, hatte einen Wert von 0,315A und es hätte mir gleich klar sein müssen, dass das nicht für einen "ganzen VC20" ausreichen kann. Der korrekte Wert variiert zwar, soweit ich jetzt weiß, aber 3,15A scheinen nicht unüblich zu sein. Vermutlich hat sich vorher schon jemand bei der Kommastelle vertan, und ich habe zu spät darüber nachgedacht... :facepalm:


    Nun ja, nachdem das geklärt war, habe ich mit 1,6A den größten Wert eingesetzt, den ich vorrätig hatte, und das scheint zumindest vorerst zu genügen. Also habe ich auch dieses Board wieder mit (teilweise geliehenen) ICs bestückt, und es liefert einen schwarzen Bildschirm. Ein Sync-Signal ist also vorhanden, jedoch kein Bild. Immerhin!


    Dann habe ich jedoch (wie oben erwähnt) den Quarz des Boards vorerst für dessen Vorgänger verwendet, um zumindest das abschließen zu können. Somit bleibt am Ende dieser eh schon zu langen Folge ein Cliff-Hanger, der hoffentlich aufgelöst wird, wenn ich passenden Ersatz habe. :D

  • ich werde mal morgen im lager stöber (ich glaube, das würdest du auch gerade gern) was ich noch an teilen habe.. 6522 auf jeden, vic muss ich suchen. quartz wohl nur von einem der noch vorhandenen assys. was fehlt noch?

    6522 habe ich selbst noch da, die bekommt man in China ja noch relativ gut, das hat also keine Eile! Der Quarz ist auch nicht dringend, den werde ich einfach bei Reichelt/Pollin/Kessler mitbestellen, wenn dort eh wieder eine Bestellung fällig ist. Das einzige, was bisher wirklich fehlt, sind leider die VIC.


    Aber mal abwarten, was die nächsten Board-Typen so bringen bzw. was denen noch so fehlt... ;)

  • Blank Screen Marathon S23E05 - Ein 250443 mit Extras

    Als nächstes auf der Werkbank hatte ich ein leicht lädiertes aber immerhin bestücktes Board für den C16. Dazu gab es ja auch schon den einen oder den anderen Hinweis. :-) Wie man erkennen kann, wurde es irgendwann einmal auf 64k RAM erweitert.



    Wie eigentlich bei allen Boards diese Tage, habe ich zunächst die gesockelten ICs entfernt, die Platine gereinigt und wieder gründlich getrocknet. Die recht lieblos direkt am TED angelöteten Strippen musste ich dafür zunächst entfernen.



    Etwas unmotiviert wirken auch die restlichen Arbeiten, die zur RAM-Erweiterung durchgeführt wurden. Hätte man den RAM-Bausteinen nicht Sockel verpassen können? Und wenn man die beiden LS257 auch noch gesockelt hätte, hätte man keine Leitungen auf der Platine durchtrennen müssen. Die Operation an U8 ist auf der Unterseite zu erkennen, und wie man sieht, wurde beim Auslöten des einen RAM-Bausteins auch noch ein Pad abgerissen, das geflickt werden musste:



    Für die grüne Farbe des Lötstopplacks, die sich in Isopropanol löst, kann aber wiederum wohl nur Commodore selbst etwas. Das habe ich so auch noch nicht gesehen!



    Nun ja. Ich habe dann die beiden Strippen etwas sauberer und auf der Unterseite der Platine neu verlegt:



    Und nach Meinung des Diag264 war meine Arbeit an diesem Board dann auch schon verrichtet:



    :thumbup:

  • Blank Screen Marathon S23E06 - Ein 250443 ... war was?

    Eine weitere Episode mit eher langweiligem Drehbuch gleich hinterher. Noch ein ordentlich verschmutztes C16 Board, diesmal mit lauter leeren Sockeln, das ich zunächst gereinigt und getrocknet habe.



    Ansonsten keine augenfälligen Besonderheiten. Nachdem ich eine Sicherung eingesetzt habe, messe ich saubere 5,02V an VR1.


    Die größte Schwierigkeit besteht darin, die leeren Sockel zu bestücken. Leider stellt sich heraus, dass wirklich alle weiteren 8501 CPUs, die ich bekommen hatte, defekt sind. :( Um das Board trotzdem prüfen zu können, muss ich also die CPU aus der vorherigen Folge entleihen.


    Bei den restlichen Chips sieht es schon besser aus. Lediglich ein defektes Kernal ROM, das ich zuvor irrtümlich als intakt eingestuft hatte, kostet mich ein zwei Stunden Fehlersuche.


    Ansonsten, so stellt sich mit Hilfe des Diag264 heraus, fehlt dem Board nichts weiter...



    Wie gesagt, keine spannende Episode, das ganze mehr der Vollständigkeit halber. :-)

  • Einfach lauwarme Seifen lauge

    und dann trocknen ?

    Ja, im Prinzip schon. Zusätzlich vorsichtiger Einsatz einer Bürste und anschließend mit klarem Wasser abspülen und abtropfen. Dann sprühe ich das Board noch großzügig mit Isopropanol ein, um damit weitere Wasserreste abzuspülen. Der Modulator und die Buchsen werden noch mit Druckluft nachbearbeitet. Anschließend dann 24h neben dem Heizkörper trocknen.

  • Einfach lauwarme Seifen lauge

    und dann trocknen ?

    Ja, im Prinzip schon. Zusätzlich vorsichtiger Einsatz einer Bürste und anschließend mit klarem Wasser abspülen und abtropfen. Dann sprühe ich das Board noch großzügig mit Isopropanol ein, um damit weitere Wasserreste abzuspülen. Der Modulator und die Buchsen werden noch mit Druckluft nachbearbeitet. Anschließend dann 24h neben dem Heizkörper trocknen.

    Das ist schon so sehr gut, but a Fön is your Friend as well. ;)

  • Blank Screen Marathon S23E07 Teil 1 - Noch ein 250443, aber fehlt da nicht was?

    Auch das nächste C16 Board kommt wieder mit reichlich Patina daher:



    Nach der oben beschriebenen Wäsche und gründlicher Trocknung sieht es schon etwas ansehnlicher aus. Allerdings fällt nun rasch auf, dass auf diesem Exemplar nicht nur die 5 "großen", gesockelten ICs fehlen, sondern noch ein paar andere Dinge:



    Na, wer kann sie entdecken und wie schnell? :)



    Was das Board allerdings aufweist und besser nicht haben sollte: Ein Kurzschluss zwischen der 5V-Schiene und GND! Gut, dass ich vor der Messung diesmal keine Sicherung eingesetzt und das Netzteil angeschlossen habe. :puhh:


    Nach kurzer, optischer Begutachtung ist die Ursache des Kurzschlusses auch schnell gefunden und mit ein wenig Entlötlitze beseitigt:



    Weiter bin ich mir diesem Kandidaten dann allerdings auch nicht gekommen, da mir Ersatz für 3 der 4 im Spoiler genannten Bauteile fehlt: Quarze liegen noch im Einkaufwagen bei Reichelt. 7-polige Mini-DIN-Buchsen habe ich tatsächlich bestellt, aber es wird noch ein paar Wochen dauern, bis ich herausfinde, ob die auch passen.


    Und diese "EMI Filter": Kann mir jemand genau sagen, was das für welche sind, und ob man die noch bekommt?



    Welchen Zweck erfüllen die auf der Select-Leitung? Die Joystick-Schalter entprellen? Oder ist das wieder nur eine überzogene Maßnahme zu Reduktion von Emissionen?


    Teil 2 dieser Folge wird warten müssen, bis ich Antworten und Teile beisammen habe. :)

  • Blank Screen Marathon S23E08 Teil 1 - Das 250443 und die MOSlinge

    Nächster!



    Wieder zu viel Schmutz und zu wenige ICs in den Sockeln. Also zuerst "waschen, schneiden, legen":



    Immerhin scheint außer den großen Chips und der Sicherung diesmal nichts weiter zu fehlen. Ins Auge fallen nur die berüchtigten MOSlinge in U7 und U12. Auch einen einfachen Kurzschluss gibt es diesmal nicht, also zuerst mal eine Sicherung hinein und Strom angeschlossen: Ordentliche 5,06V an VR1.


    Als nächstes dann getestete ROMs, PLA und TED bestückt, sowie die "Leih-CPU" der vorherigen Kandidaten. Das Board liefert zwar ein Sync-Signal, ansonsten aber nur ein schwarzes Bild. Also habe ich die "Troubleshooting Aides" für den C16 aus den "Commodore Techtopics" schrittweise befolgt, Abschnitt 1, "No Video":


    A) Check für 5V

    B) Check or oscillation at Pin 14 of U1

    C) Check for LUM signal: U1 pin 23, Modulator pin 4+8, EM3 CN6 pin1

    D) Check for reset

    E) Check various control signals...


    Die meisten der unter E) zu prüfenden Signale sahen mir normal aus, aber CS0 und R/W wirkten "fischig". Die rot blinkenden Warnleuchten neben den MOSlingen habe ich leider ignoriert, und weil R/W ja so ziemlich überall hinführt, habe ich zunächst CS0 zum 74LS139 Decoder in U14 verfolgt und diesen ausgelötet. Der Decoder war jedoch völlig in Ordnung. Der nächste Verdächtige war dann also doch der 7714 MOSling in U12, der schaltungstechnisch gleich "nebenan" liegt und R/W verarbeiten soll:



    Das war dann auch ein erster Treffer -- mindestens zwei der vier NOR-Gatter des Chips waren defekt:



    Nachdem ich einen frischen 74LS02 in U12 eingesetzt hatte, wurde ich mit einem ersten (nicht schwarzen) Bild belohnt:



    Schon besser, aber natürlich noch nicht ganz das, was man sehen möchte. Nun bot es sich an, den RAM-Test des Diag264 zu nutzen:



    Die drei Blinksignale deuten der Diag264-Beschreibung nach auf ein Problem an D2, welches beim C16 am RAM-Baustein in U5 anliegt. Gesagt, getauscht:



    Aber die Auswirkungen waren noch nicht die erhofften. Das Bild veränderte sich dadurch nur unwesentlich:



    Nun war meine Geduld mit den MOS-Gattern erschöpft. Ich habe den vor dem RAM sitzenden 8708 Multiplexer ausgelötet und gegen einen 74LS257 getauscht. Bingo!



    Und nachdem ich das ausgelötete RAM zurück in U5 gesteckt hatte, war auch klar, dass ich es zu Unrecht verdächtigt hatte.



    +++ Weiter geht es wegen des Bilder-Limits nach einer kurzen Pause +++

  • Blank Screen Marathon S23E08 Teil 2 - Das 250443 und die MOSlinge

    Damit war das Ziel auch schon fast erreicht. Nur am Datsetten-Port schien es noch ein Problem zu geben. Gab es da nicht schon irgendwo einen Hinweis?



    U9 war mir bei den Messungen mit dem Oszi vorher schon verdächtig vorgekommen, und saß nach dem Beweis seiner Unschuld bereits wieder fest im Sockel...



    ... somit konnte es dem Schaltplan nach eigentlich nur noch der 74LS125 in U11 sein:



    So war es dann auch:



    Nachdem auch dieser IC ausgetauscht war, hatte das Diag264 dann nichts mehr zu meckern:



    Und damit einen Haken an ein weiteres Board! :thumbup:

  • Also, zunächst einmal würde ich aufpassen, die Diagnose des SysTest64 (wenn das gemeint war) nicht überzubewerten. Das Modul kocht auch nur mit Wasser, und kann am Expansionsport auch nicht mehr aus dem Kaffeesatz lesen, als andere.


    Wenn es wirklich das R/W Signal ist, das nicht in Ordnung ist, muss nicht zwangsläufig das RAM Schuld haben, an der selben Leitung hängen auch noch eine Menge anderer ICs. Wenn ein Diagnose-Modul das RAM verdächtigt, kann es trotzdem noch andere Ursachen geben, wie die beiden Multiplexer zum Beispiel.


    Auf einen bestimmten RAM-Baustein kann man eigentlich nur mit gewisser Sicherheit schließen, wenn eindeutig eine der Datenleitungen betroffen ist. (Und auch dann kann es noch andere Ursachen geben. Wirklich eindeutig ist es nur, wenn man sich die Finger verbrennt.) Um einen Hinweis zu bekommen, mit welchem RAM-Baustein man anfangen sollte, verwende ich das Dead-Test Modul, und zähle die Blinksignale. Das ist auch keine Garantie, aber zumindest besser als Flaschendrehen.


    Wenn Du weitere Unterstützung bei der Fehlersuche brauchst, empfehle ich dringend, einen eigenen Reparatur-Thread für das Board aufzumachen, mit Fotos und allen bisherigen Tätigkeiten und Zwischenergebnissen. Rückfragen und Hinweise geraten in einem Sammel-Thread wie diesem sehr schnell durcheinander.