Ich hatte die Zeit Anfang der 90er leider komplett verpasst
ich war recht spät eingestiegen. Den C64 kannten meine Mitschüler da hab ich noch auf dem GameBoy gedaddelt, kam aber etwa 1993 an einen C64. Spätestens 1994. Der hat mich lange begleitet, auch noch als ich dann meinen ersten Pentium 166 MMX hatte. Ich wollte ihn nie ganz wegschließen. Für mich gab es damals erstmal nur C64 und MS Dos, später dann Windows. Mit Beginn meiner Musikerphase wurde der C64 erneut attraktiv, zählt doch der SID zu den 20 wichtigsten Tongeneratoren der Welt und er hat ja auch meine Jugend geprägt. Der rauhe, komprimierte und diabolische 8bit Klang verzaubert bis heute, es ist wie verhext.
Gegen 2015 etwa kam ich mit MSX in Kontakt. Zu spät, schade eigentlich, aber doch besser spät als nie. Zumal ich halt auch jetzt der Generation angehöre, die sich einen Teil der Jugend zurückholen oder zumindest greifbar nahe ranholen wollen, und dazu zählt sehr viel Retrotechnik.
Für mich war das damals so, dass ein C64 eigentlich das machbare war, aber erst nach der Wende. Zu DDR Zeiten, und obwohl mein Vater Funkoffizier bei der DDR-Handelsmarine war und ins Ausland kam und viele Schätze mitbrachte, für Westtechnik dieser Art oder auch japanische war es schwer, wenn nicht gar unmöglich. Er hat ja nie die USA oder Japan angeschippert, sondern immer nur sozialistische Bruderländern, darunter auch China und Vietnam (ok, dort wäre es ggf. möglich gewesen, TV und Hi-Fi Anlagen von Sanyo etc. waren möglich, aber bei der Computertechnik weiß ich es nicht). Das erste was ich 1990 oder 1991 hatte, war der Gameboy, dann der C64, aber zu der Zeit war der C64 langsam am abflauen, ich will nicht sagen obsolet aber doch schon auf dem absteigenden Ast, lediglich die Fangemeinde und die Kenner, die Freaks und Nerds und die User aus der "Flohmarkt" haben das fortgesetzt. Ich wusste auch aus Unterhaltungen dass es noch einen viel genialeren Rechner gab, den Amiga. Zu gern hätte ich den gehabt, aber zu der Zeit war der grade in aller Munde und unerreichbar, weil zu teuer. Ich hab bis 1996 etwa Basic Programme geschrieben, aber 1997 war es dann mit meinem Pentium PC vorbei. Mutter wollte immer dass ich ausmiste und das hab ich nie übers Herz gebracht, zu der Zeit konnte ich mir etwa 5 weitere Diskettenlaufwerke 1541-II kostenlos sichern und jede Menge Disketten und Netzteile. Was ich heute alles noch habe. Mit dem bereits schon erwähnten Beginn der Musikerkarriere, insbesondere durch das Hören von Musik von Danny Wolfers (aka Legowelt) war das alles wieder im Fokus und der C64 wurde fester Bestandteil meines Setups. Ich habe angefangen die Originalspiele nachzukaufen, das MSSIAH Cartridge, Module und HD Konverter.
Hätte ich damals den PC nicht gehabt, ich wäre wohl noch in die Versuchung gekommen einen Amiga zu kaufen, vermutlich einen 1200. Aber zu der Zeit war es bereits 1996 und meine Lehre begann, und damit auch das Interesse an besseren Spielen und Computertechnik durch erstes eigenes Geld. MSX hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht gehört. Ich kannte wie gesagt nur MS DOS durch die Schule, und C64 Basic, und dann Windows 3.11 und dann, 1996, war Windows 95 der neueste Schrei. Hätte ich in den Amiga investiert, ich hätte es ggf. damals wohl bereut, denn wie lange hätte mir das noch was gebracht? 2, 3 Jahre? Der PC wurde irgendwann auch notwendig. Aus heutiger Sicht allerdings, wenn ich einen C64 und einen Amiga hätte, das würde ich wohl auch sehr gut finden, tatsächlich hätte ich gern aber gern alle wichtigen Retrosysteme zu Hause: C64, MSX, Amiga, Atari. Und zwar alle wegen der Musikanbindung. Weniger beim Amiga, der hatte ja Tracker und MIDI musste nachgerüstet werden. Aber der Amiga hatte die beste Grafik und genießt auch heute noch sehr großes Ansehen. Hätte ich jedoch auch schon eher vom MSX gewusst, ich hätte ihn mir wohl auch zugelegt. Aber rückwirkend betrachtet war das halt unmöglich, schon allein aufgrund meiner Lebensgeschichte und der zeitlichen Abfolge. Wäre ich heut ca. 10 Jahre älter und ohne DDR Vergangenheit, dann hätte ich wohl wirklich bereits ein eigens hergerichtetes Kämmerlein mit allerlei Retrotechnik. Zum Glück war ich jedoch aber nicht so der Konsolenfreak (Sega Megadrive, NES etc.).
Übrigens, dass ich anfing mich für MSX zu interessieren kam während der Anfangsjahre meines musikalischen Hobbys. Einer meiner Musikerfreunde war auch gleichzeitig großer Spielefreund, und er liebte das Spiel "Snatcher", was aber auf einer Konsole veröffentlicht wurde und auch für MSX2. Das war mein Einstieg, es ging nicht nur um das Spielen, sondern auch um die Musiktechnik, welcher Chipsatz, Grafik, etc.
Wenn ich übrigens die ganze Peripherie da oben so sehe, muss ich schon sagen dass ich schwach werde.... aber als nächstes steht ebenfalls ein MegaFlashRom auf meiner Liste.