Hallo Besucher, der Thread wurde 68k mal aufgerufen und enthält 407 Antworten

letzter Beitrag von Hamlet am

Der MSX Thread

  • Ich hatte die Zeit Anfang der 90er leider komplett verpasst

    ich war recht spät eingestiegen. Den C64 kannten meine Mitschüler da hab ich noch auf dem GameBoy gedaddelt, kam aber etwa 1993 an einen C64. Spätestens 1994. Der hat mich lange begleitet, auch noch als ich dann meinen ersten Pentium 166 MMX hatte. Ich wollte ihn nie ganz wegschließen. Für mich gab es damals erstmal nur C64 und MS Dos, später dann Windows. Mit Beginn meiner Musikerphase wurde der C64 erneut attraktiv, zählt doch der SID zu den 20 wichtigsten Tongeneratoren der Welt und er hat ja auch meine Jugend geprägt. Der rauhe, komprimierte und diabolische 8bit Klang verzaubert bis heute, es ist wie verhext.


    Gegen 2015 etwa kam ich mit MSX in Kontakt. Zu spät, schade eigentlich, aber doch besser spät als nie. Zumal ich halt auch jetzt der Generation angehöre, die sich einen Teil der Jugend zurückholen oder zumindest greifbar nahe ranholen wollen, und dazu zählt sehr viel Retrotechnik.


    Für mich war das damals so, dass ein C64 eigentlich das machbare war, aber erst nach der Wende. Zu DDR Zeiten, und obwohl mein Vater Funkoffizier bei der DDR-Handelsmarine war und ins Ausland kam und viele Schätze mitbrachte, für Westtechnik dieser Art oder auch japanische war es schwer, wenn nicht gar unmöglich. Er hat ja nie die USA oder Japan angeschippert, sondern immer nur sozialistische Bruderländern, darunter auch China und Vietnam (ok, dort wäre es ggf. möglich gewesen, TV und Hi-Fi Anlagen von Sanyo etc. waren möglich, aber bei der Computertechnik weiß ich es nicht). Das erste was ich 1990 oder 1991 hatte, war der Gameboy, dann der C64, aber zu der Zeit war der C64 langsam am abflauen, ich will nicht sagen obsolet aber doch schon auf dem absteigenden Ast, lediglich die Fangemeinde und die Kenner, die Freaks und Nerds und die User aus der "Flohmarkt" haben das fortgesetzt. Ich wusste auch aus Unterhaltungen dass es noch einen viel genialeren Rechner gab, den Amiga. Zu gern hätte ich den gehabt, aber zu der Zeit war der grade in aller Munde und unerreichbar, weil zu teuer. Ich hab bis 1996 etwa Basic Programme geschrieben, aber 1997 war es dann mit meinem Pentium PC vorbei. Mutter wollte immer dass ich ausmiste und das hab ich nie übers Herz gebracht, zu der Zeit konnte ich mir etwa 5 weitere Diskettenlaufwerke 1541-II kostenlos sichern und jede Menge Disketten und Netzteile. Was ich heute alles noch habe. Mit dem bereits schon erwähnten Beginn der Musikerkarriere, insbesondere durch das Hören von Musik von Danny Wolfers (aka Legowelt) war das alles wieder im Fokus und der C64 wurde fester Bestandteil meines Setups. Ich habe angefangen die Originalspiele nachzukaufen, das MSSIAH Cartridge, Module und HD Konverter.


    Hätte ich damals den PC nicht gehabt, ich wäre wohl noch in die Versuchung gekommen einen Amiga zu kaufen, vermutlich einen 1200. Aber zu der Zeit war es bereits 1996 und meine Lehre begann, und damit auch das Interesse an besseren Spielen und Computertechnik durch erstes eigenes Geld. MSX hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht gehört. Ich kannte wie gesagt nur MS DOS durch die Schule, und C64 Basic, und dann Windows 3.11 und dann, 1996, war Windows 95 der neueste Schrei. Hätte ich in den Amiga investiert, ich hätte es ggf. damals wohl bereut, denn wie lange hätte mir das noch was gebracht? 2, 3 Jahre? Der PC wurde irgendwann auch notwendig. Aus heutiger Sicht allerdings, wenn ich einen C64 und einen Amiga hätte, das würde ich wohl auch sehr gut finden, tatsächlich hätte ich gern aber gern alle wichtigen Retrosysteme zu Hause: C64, MSX, Amiga, Atari. Und zwar alle wegen der Musikanbindung. Weniger beim Amiga, der hatte ja Tracker und MIDI musste nachgerüstet werden. Aber der Amiga hatte die beste Grafik und genießt auch heute noch sehr großes Ansehen. Hätte ich jedoch auch schon eher vom MSX gewusst, ich hätte ihn mir wohl auch zugelegt. Aber rückwirkend betrachtet war das halt unmöglich, schon allein aufgrund meiner Lebensgeschichte und der zeitlichen Abfolge. Wäre ich heut ca. 10 Jahre älter und ohne DDR Vergangenheit, dann hätte ich wohl wirklich bereits ein eigens hergerichtetes Kämmerlein mit allerlei Retrotechnik. Zum Glück war ich jedoch aber nicht so der Konsolenfreak (Sega Megadrive, NES etc.).


    Übrigens, dass ich anfing mich für MSX zu interessieren kam während der Anfangsjahre meines musikalischen Hobbys. Einer meiner Musikerfreunde war auch gleichzeitig großer Spielefreund, und er liebte das Spiel "Snatcher", was aber auf einer Konsole veröffentlicht wurde und auch für MSX2. Das war mein Einstieg, es ging nicht nur um das Spielen, sondern auch um die Musiktechnik, welcher Chipsatz, Grafik, etc.


    Wenn ich übrigens die ganze Peripherie da oben so sehe, muss ich schon sagen dass ich schwach werde.... aber als nächstes steht ebenfalls ein MegaFlashRom auf meiner Liste.

  • Wenn ich übrigens die ganze Peripherie da oben so sehe, muss ich schon sagen dass ich schwach werde.

    Das ist wirklich Hammer, dieser ganze Thread . Was es alles gibt für MSX wusste ich null, für mich nicht verständlich, das alles verpasst zu haben.

    Hab' wohl zuviel in einem bestimmten Forum über C64 Themen gelesen :D und wo ein Ding ist, kann kein zweites sein. Aber hier gibt es ja auch die anderen, spätestens ab 2011 hätte ich das Thema MSX eigentlich mitkriegen müssen, da ich trotz "angestammter C64 Heimat" ( ^^ ) auch bei anderen 8 Bit Systemen immer schon wohlwollend rübergeschaut habe. Nicht mehr als das, aber auch nicht weniger- wissend, dass es alles zuviel wäre, aber interessiert auf jeden Fall. Bei MSX habe ich mittlerweile das deutliche Gefühl, dass es genau das als zweite Retrocomputing-Leidenschaft gewesen wäre. Die anderen haben alle so ihr eigenes Flair, aber man kann ja nicht alles. Nochmal ein paar Jahrzehnte zur Verfügung haben, wäre schon toll. Aber wegen einem Schicksalsschlag nach dem anderen fürchte ich sogar um meine Retrogeräte, da muss ich realistisch bleiben und erstmal nichts mehr anschaffen. Habe ja auch E-MU (1971 - 2011 in der ursprünglichen Form mit dem legendären Filterchip-Erfinder und Chef D. Rossum) und ein paar Sachen, die keinen mehr interessieren, die aber für mich unersetzlich sind. Hatte schonmal 2014 Musik-Equipment verkauft, den Fehler wollte ich nie wieder machen. Dann klappte nach langem Suchen einiges wieder zu besorgen und im Fall des kultigen E-MU Themas sogar besser, als Früher. Aber das alles nützt nichts, wenn man sogar existenziell von Wohnungsnot, abbauender Gesundheit etc. bedroht ist, ich musste echt reduzieren, was geht, um nicht beim nächsten Wohnungsverlust meine Retrosachen zum Schrott geben zu müssen. Jetzt weniger zu haben ist aber auch andererseits nicht so schlimm, das hängt dann von dem Individuum ab, wie man das akzeptiert und mir liegt das "Erforschen" von wenig Equipment sowieso. Bei Musikproduktionssachen gibt es immer, wirklich immer viel mehr zu entdecken, als einem das YT oder Audio Testseiten etc. zeigen können. Das ist sogar sicher: man wird nie sowas bei anderen hören, was da teilweise möglich ist, nie. Selber machen und auch einfach locker rumzuprobieren, soweit wie man kommt ohne groß was zu wollen, ist auf jeden Fall was ganz anderes. Daher braucht es dafür nicht viel.


    MSX ist etwas für ein ernstaftes Herangehen und man sollte ein Haus haben oder so, und schon mal Platz schaffen :love:, aber dazu passt mein Decay in dieser Zeit nicht mehr. Mal gucken. Wie das so ist, an Wertschätzung für Interessantes / Schönes / Gutes etc. mangelt es einem nicht, wenn man viel Mist erlebt / abkriegt. Daher, um das metaphorische damit abzurunden, ist auch im Falle von noch etwas Sustainzeit, viel interessantes zu entdecken, das würde ich echt gerne. Dann alles hier intensiv durchlesen und sich ein schönes System zusammenstellen (oder erstmal suchen etc.) . Kenne ich ja vom Wiedereinstieg in die C64 Welt, das war eine Zeit mit Staunen und Freude, wie ich das nie gedacht hätte. Wenn ich jemals nochmal sowas mache, ist es MSX :) .


    Nur kurz, um hier nicht vom MSX Thema zu weit wegzukommen: ich hatte auch einen P 200 MMX, als späten Einstieg in die PC Welt Ende 90er, das ist aus heutiger Sicht auch wieder Kult. Damit ging alles: Cubase mit Dongle, erste 24/96 Soundcard & S/P-DIF optical mit angeschlossener Digitaltechnik wie MD, dann Inet, Rollcage spielen (lief besser als die vorbildlich enhanceden Versionen für Win 10 PCs, da wurde sich wirklich Mühe gegeben, aber ist leider zu schnell), nur die 2 GB HD Platz waren etwas knapp. Und das damalige Wavelab Lite lief unter Win95, 98, und... immernoch unter XP auf meinem Audio PC. Das das überhaupt geht, wundert mich , aber es ist das beste was ich kenne für effektives Stereo Editing (auch einmixen geht).

    Es wird natürlich leider alles mal alt, ein 2008er Audio XP-PC kann auch täglich das Zeitige segnen wegen der alten HD und dann stehe ich da ohne Top E-MU Sampler plus Recording System, aber lieber nicht klagen, sondern genießen, solange das funktioniert.

    C64, MSX, Amiga, Atari. Und zwar alle wegen der Musikanbindung.

    Das alles bietet genug "Space", um sehr viel damit zu machen oder das erstmal zu erforschen :) . Was damit alles möglich ist, würde für einiges Staunen sorgen (wenn die Leute das können oder wollen). Mir gibt das mehr, als Rackweise Equipment zu stapeln (da fehlt eh das Kleingeld :D) .

  • meinen Win XP Rechner hatte ich bis Weihnachten letztes Jahr. Aber da ich meine Soundblaster Audigy4 Karte habe, die mit neuen Treiber für Win10 läuft und somit die Stereomix Aufnahme Funktion in Win10 hat, habe ich mich dazu durchgerungen und bereue den Schritt nicht. WinXP ist eigentlich DAS Betriebssystem für Musik, aber ich hatte den Dualboot einfach irgendwann über und das hatte dazu geführt dass ich aus Faulheit immer in Win10 für den täglichen Gebrauch gebootet habe obwohl die Musikproduktion komplett in XP war. Mit Jbridge kann ich auf dem 64bit System nun auch 32bit Plugins nutzen, es läuft aber auch ganze alte Software, FL Studio 9, Yamaha XGworks, Cool Edit 2000 usw. ich bin jetzt sehr froh wie es ist und es ist ungemein einfacher. Ich war ohnehin dazu gezwungen und konnte es nicht mehr lange aufschieben, da es für XP keine neuen Grafikkarten mehr gibt (Treiber) und meine alte ATI schon recht angeschlagen war. Aber sonst läuft alles, DOS Box, C64 mit CBMXfer , ZoomFloppy , FL Studio kann den C64 via MIDI ansteuern und wenn ich später richtig gut drauf bin lasse ich den MSX via MIDI 4 Synthis gleichzeitig ansteuern (MIDI Out geht ja auf dem mk1 des CX5M) und mittels MIDI Thru von einem anderen Synthi kann ich in den MIDI In meines USB MIDI, der den PC als Slave mittaktet. Das ist halt das, was ich mit dem C64 nicht kann, aber das will ich auch nicht. Der Cevi ist rein für die Soundgenese gedacht, der CX5M auch mittels Sampling und Sequencing. Ich könnte den MSX auch an den Atari anstecken und den als Slave laufen lassen, der Sequencer des Atari steuert dann über MIDI Out weitere Geräte an.


    Welchen E-Mu hast du? Den SP 1200 oder ein Keyboard? Ich hab 2 kleine Sampler, einen Boss SP-202 und den Yamaha SU10. (beide genial, wegen den verschiedenen Sampling-Raten von 8 bit, 12 bit, 16 bit.


    Ich wünsche es hätte damals einen MSX gegeben, der dem Amiga sowohl grafisch als auch von der Leistung her Konkurrenz geboten hätte. Das MSX Basic war ja schon das genialste daran, als Cevi-User und MS-Dos Kenner war man da schon auf dem MSX heimisch.

  • Weiterhin Danke fürs mitlesen!

    An der Stelle einfach mal wieder ein dickes Dankeschön von mir für deine ausführlichen Schilderungen über die MSX-Welt. :thumbup:


    Das öffnet einen fachkundigen Blick auf die MSX-Computer, die ich damalstm eher mit dem mitleidigen Blick "Dafür hat auf dem Schulhof doch niemand Disketten!" wahrgenommen habe. :)

  • Ich mache mal vorerst letzten Post, denn ich will diesen Thread nicht weiter stören- die Überschneidungen sind bestimmt hier und da ganz normal, da auch der MSX vielfältig zu sein scheint, aber ich wollte mich aus Musik- und Soundthemen hier im Forum sowieso langsam heraushalten.

    WinXP ist eigentlich DAS Betriebssystem für Musik

    Ja, das kann ich heute, nach 13 Jahren mit XP, immer noch sagen ;) . Leider auch für mein Interesse mit E-MU 1212m System, Wavelab etc. unersetzlich. Abrauchende HW bedeutet dann leider: wer installiert mir mein XP neu, mit welchen HDs etc.- ich kann es nicht. Aber erstmal nutzen, solange es geht.

    Welchen E-Mu hast du?

    nicht so oldschool wie SP 1200 (das wäre auch echt Kult), sondern ich komme vom Ultra ('99) und habe jetzt Ultra in High-End, nur heisst der EmulatorX2 (das ist das letzte Ultra OS 4.70, an Win XP und die besser bedienbare PC Benutzeroberfläche angepasst) mit Mastering Grade Soundcard gebundlet (nie im Leben so viel Freude mit Klang gehabt) und günstigst, da völlig im Unwissen der Leute und auch der Geschichte mit dem nicht mehr aktuellen XP, versunken. Das würde einen eigenen Thread erfordern, aber wie gesagt, das macht keinen Sinn mehr. Es gibt hier auch vielversprechende, angefangene Threads, die wieder von den Autoren eingestellt wurden. Außer bei allgemeinen Musikthemen hier und da etwas, ist hier weitergehendes Audio / Fachthemen / Synth & Sampling/ Recording / Instrumente / Komposition und und und, nicht erwünscht und wegen dem nahezu unendlichen Umfang auch verständlich irgendwo. Es scheint auch generell was nicht zu passen, Audio Threads werden schnell mit, ich sag' mal "bescheiden freundlichen" posts gefüllt, in jedem Forum oder jeder Konversation, das liegt hieran nicht explizit. Aber Jahrzehnte zu lernen und dann von Laien angepampt werden, törnt schnell "effektiv" ab, die Meisten normalen Leute kennen Musik und wissen gar nicht, dass Audio selbst in Teilbereichen ein fast unendliches Thema ist und selbst Profis (die bescheidenen meine ich, die nichts mit Arroganz oder erklären wollen etc. am Hut haben) nach 30 Jahren immernoch dazu lernen. Die halten sich aus allem raus. Es ist eine extrem auf's Visuelle ausgerichtete Welt, einhergehend mit dem Phänomen, dass bei Audio sehr viele Leute kaum Hemmungen haben, die Fachleute zu beleidigen oder irgendwie ins Lächerliche zu ziehen. Das geben sich die Interessierten und / oder Audioleute nicht lange, dann geben sie auf- die Meisten sind ganz weg hier. Wenn ich nicht der nächste sein will, lasse ich es beim Schweigen, ist mittlerweile ok., weil ohnehin müßig, über Praxis zu schreiben. Ist mir aktuell zwar weniger gelungen im allgemeineren Thread "Früher war alles besser", weil da auch Musik behandelt wird, aber auch ich mache ja mal Fortschritte :D.


    Edit: vielleicht kann man ja diesen Post auslagern, wenn das ein MOD machen will.

    Z.B. "Musikproduktion mit Retrogeräten" oder so. Auch wenn das wenig Chancen hat auf Fortführung, dann könnte rein theoretisch, alles an Fragen zu E-MU (ist auch kultig mit ein paar Parallelen zu C= ) und vielen anderen Sachen diskutiert werden. Es könnten sich Audioproduktionsposts dort einfinden, die über die normalen Überschneidungen hinausgehen.

    Ich wünsche es hätte damals einen MSX gegeben, der dem Amiga sowohl grafisch als auch von der Leistung her Konkurrenz geboten hätte. Das MSX Basic war ja schon das genialste daran, als Cevi-User und MS-Dos Kenner war man da schon auf dem MSX heimisch.

    War das nicht dieser 2+ oder was weitterhin gab, ich bin Megalaie bei MSX. Amigaartiges würde ich gar nicht vermissen bei Grafik, vielleicht die 7 MHz, die wie beim ST ja für stabiles MIDI reichen (und das ist noch untertrieben, aber ST Thema). Grafik halt, ist mir ziemlich egal, so stelle ich mir das bei den Anderen vor, wie die über Audio denken :D . Hilft manchmal, zu verstehen. Na ja egal, ich freue mich über so ein MSX Thema hier, halte mich daher ab jetzt mal raus. Dieser Thread ist ein Highlight, kann auch aufrichtig danke sagen dafür.

  • MSX-DOS ist also das ursprüngliche UI für MSX Rechner mit mindestens 64kB. Es ist Befehlskompatibel (nicht Programmkompatibel, das wäre ja noch schöner!) zu MS-DOS und größtenteils CP/M. Wer also vom DOS kommt, fühlt sich schnell zuhause. MSX-DOS unterstütze FAT12 Medien, ein großes Manko war allerdings u.a. die fehlende Unterstützung für Unterordner und die kurzen Dateinahmen (8 plus 3).

    Verzeichnisse wurden so schnell unübersichtlich, an eine Nutzung von Festplatten oder gar CD Medien war nicht zu denken.

    Abhilfe versprach das 1988 angekündigte MSX-DOS2. Feste Laufwerkszuordnungen, FAT 16 Struktur - ASCII nahm sich den Wünschen der User an.

    IDE Contoller kamen zeitgleich auf den Markt, Philips hatte da zwar mit seinem CD Interface vorarbeit geleistet, veröffentlicht wurde dies nicht. Es sind jedoch Prototypen auf manchen Messen zu bestaunen.


    DOS2 kam wie gewohnt als Startdiskette auf den Markt, allerdings mit einem ROM Chip auf Cartridge. Nur der tR hatte das ROM später eingebaut.

    Wiederum ein Bauteil, das die raren Cartridgeslots benötigte. Nur wenige Maschinen hatten mehr als zwei, also war die Anschaffung eines Slotexpanders obligatorisch.

    Ein Slotexpander splittete einen Modulport in 4 Sub-Slots auf. So waren 8 Erweiterungen gleichzeitig möglich. Wer bereits interne Laufwerke besaß, sparte hier nochmals.


    Allerdings taugen nicht alle Erweiterungen für alle Slots. Cartridges, die selber Sub-Slots erzeugen, wie z.B. viele moderne FlashRoms müßen in einem Haupslot sitzen. Auch geht die Spannungsversorgung des Rechners gerne in die Knie, wenn sich Erweiterungen noch Strom abzweigen wollen. Und das ist gar nicht so selten. Audio- und Grafikkarten wollen schonmal von den 12V naschen, moderne USB Cartidges füttern ihre Disklaufwerke mit 5V aus dem System. Deshalb bieten durchdachte Slotexpander noch eine externe Stromeinspeisung an.

    Der NEOS Slotexpander kann einiges an Musik ins Spiel bringen.

    Oder auch mächtig Speicherplatz.

    Hier kommt übrigens noch ein Fallstrick ins Spiel. Masseanschluß in der Mitte der Barrelstecker.

    Aber da sit den Japanern kein Vorwurf zu machen, waren die Originale doch auch nie für den Export bestimmt.

    Nervig ist das heute noch.

    So ätzend, wie passive Slotexpander oder Slotumschalter. Laßt Euch da nix aufschwätzen.


    Schon früh gab es Nachbauten aus Holland, manche besitzen 8 Steckplätze, andere über das durchaus sinnvolle Feature Slots abschalten (und im Betrieb auch wieder anschalten) zu können. Ein heute noch erhältlicher Expander kostet um die 120 Euro und eröffnet Musikfreunde grüße Möglichkeiten. So kann in vielen Trackern das Philipsmusikmodul auch doppelt bestückt werden, Soundmixer mit mehreren PSGs sparen auch hier wieder Plätze ein.

    So komplizierte Mischungen verlangen jedoch oft Feingefühl und Experimentiergeist. Je nach genutzer Maschine und verwendeten Modulen, kann ein Soundboard in Slot eins funktionieren oder in Slot drei leise vor sich hin brummen.

    So mannigfaltig die MSX Welt, so unterschiedlich sind auch hier die Möglichkeiten.

    Wer was passendes für sich gefunden hat, notiert sich die passende Konstellation besser für die nächste Session.

    Auch empfihlet sich be mehreren Soundquellen das externe Abmixen. Hier ist der voreingestellte Rechner sicher überfordert und wird so leicht keinem gerecht. ICs rufen auch häüfig Interferenzen oder Störgeräusche hervor.

    Manche Maschinen, wie die Sanyo MSX2+ oder auch Philips 82x0 Reihen sind von Haus aus zu laut für die interne PSG Stimmen voreingestellt. Das läßt sich leicht wegbasteln, aber gelötet werden muss halt dennoch.


    Die üblichen FlashRom Cartridges kommen heute mit NEXTOR, einem MSX2 Derivat mit angepaßten und erweiterten Funktionen, ein MSX-DOS2 ROM Modul ist also nicht mehr vonnöten.

    Natürlich lassen sich heute noch Festplatten an die Rechner anschließen, IDE Module sind günstig zu erstehen. Die SD Karte und USB Sticks haben diesem Medium allerdings auch auf dem MSX den Rang abgelaufen.

    Für einen günstigen Einstieg in die Welt de Massenspeicher ist vielleicht noch ein IDE Interface interessant, meist trübt jedoch schnell der fehlende Zusatzspeicher (und der belegte Slot) die Freude.


    Der neue MSXVR (ich habe in einem anderen MSX Tread hier im Forum darüber kritisiert) bietet viele Hardwarelösungen als Softwareimplementation an und umgeht z.B. damit die Brumm und Falschtonseuchen. Dafür habe ich dann eben auch einen PI, der mir alles kleinemulieren darf. Und noch ist Wunsch weit von Realität entfernt.

    Mein MSXVR benötigt noch einige Entwicklerstunden um rund zu laufen.


    Das spricht aber wiederum auch die Sorache des Standards: Eine perfekte Maschine gibt es nicht. Dafür hat jede ihre Stärken.

  • wir müssen ja nicht gänzlich die Musik raushalten, solange wir immer wieder den Bogen zum MSX schlagen, oder?

    Mich stört das überhaupt nicht. Auf solch nette Art kann ich meinen Horizont gerne noch erweitern. Mein Akkordeon verhinderte ein größeres Interesse an musikalischer Selbständigkeit. Auch wenn ich in die Synthiewelt gerne reinschnuppere, das Feld ist mir zu groß um mich niederzulassen.

  • Auch geht die Spannungsversorgung des Rechners gerne in die Knie, wenn sich Erweiterungen noch Strom abzweigen wollen. Und das ist gar nicht so selten.

    Gibt es da ein modernes Flashrom Cartridge welches du für den CX5M mk1 empfehlen kannst? Oder bleibst du bei dem zuvor empfohlenen mit der SD Card ?

  • Ich mache mal vorerst letzten Post, denn ich will diesen Thread nicht weiter stören

    siehst du, wie Hamlet schreibt - du kannst also ruhig mit mir weitere Parallelausflüge in die Musik machen. :)

  • Gibt es da ein modernes Flashrom Cartridge welches du für den CX5M mk1 empfehlen kannst? Oder bleibst du bei dem zuvor empfohlenen mit der SD Card ?

    Das MFRSCC+SD512 hat nicht nur den geilsten Namen, es ist einfach einfach zu bedienen.

    Dein CX5M wird mit 512kB gepusht, es wird Dich auch bei Ausflügen in die nächsten Generationen treu begleiten.

    Ein FM Pac willst Du sowieso extern regeln können und wirst Dir früher oder später ein MSX Audio Cartridge holen.

    Einstecken, SD Karte formatieren, loslegen.

    Grüße Manuel beim Bestellen von mir.

    Im Ernst, als "Anfänger" tust Du Dir eine riesen Freude mit dem Ding. Natürlich hat das Carnivore2 auch MSX-Music eingebaut, Du mußt jedoch softwaremäßig umschalten zwischen SCC+ und FMPac.

    MFR arbeitet als richtiges Flasmodul, ein eingelesenes Cartridge bleibt bis zur Löschung durch Dich als solches erhalte.

    Beim C2 schreibst Du mehrere Programme in den Flash Speicher und wählst bei jedem Systemstart neu aus.

    Das geht mit dem UI SofaROM (zB) auch beim MFR, nervt mich aber mehr.

    Das ist dennoch sehr subjektiv, ich mag das MFRSCC+ halt am meisten und andere haben eigene Vorlieben. Ich hatte beide, das C2 gab ich nach langem einstauben weiter. Auch meine anderen (weit teureren) FlashROM Carts nutze ich erheblich seltener als mein MFR.

    MFR ca 140 Euro aus Spanien,

    C2 ca 90 aus Russland,

    GR8BIT ca 150 aus Russland,

    Flashjacks ca erlege einen Drachen und bringe ihm dem Entwickler persönlich in Spanien vorbei.

    8bits4ever verkauft um 60 euro noch ein reines SD Interface. Ja.

    Dazu brauchst Du noch ein gemapptes Memorymodul und schon gehen Deine Steckplätze flöten...

    Auch das SD MApper 512k cartridge ist eine günstige Alternative. läßt sich unter DOS und BASIc wie ein Floppy Laufwerk ansprechen, sogar speichern ist möglich.

    Gebraucht gibt es sicher auch noch alte MFR ohne SD, da stehst Du dann vor dem Massenspeicherproblem.



    So eine Speichererweiterung taugt auch als Platz die Kaffeetasse warm zu halten.


    Und zu den Bitcordern (so heißt Sonys Datasette) schreibe ich gerne noch etwas extra. :)

  • nicht gänzlich die Musik raushalten, solange wir immer wieder den Bogen zum MSX schlagen, oder?

    Das ist auch soweit gut, weil ich da wie gesagt bei MSX selbst als Laie mit dem Abstand eine Menge Möglichkeiten sehe. Nur den Bogen kriege ich bei all dem nicht hin, das find ich aber auch wichtig. Beispiel unten :anonym .

    Dieser Thread ist zu wertig, um von anderen Themen oder überbordenden Alt-Nerds wie mich befüllt zu werden. Ich übe schon lange, mich zurückzuhalten, das sieht nur Null danach aus und klappt nur sehr leidlich, vielleicht seit kurzem endlich besser (bin jetzt fast 50, habe 33 Jahre Drums und 21 Jahre Synth exzessiv betrieben, und bei Musik allgemein wahrscheinlich so um die 44 Jahre intensiv Fan gewesen sowieso, also ca. ab 5.Lebensjahr). Dazu Multistyle interessiert, von Klassik bis Tribal Techno, von reiner Filmmusik bis Trance, dazu Handmade aller Arten. Soll heißen: ich sehe da schon lange sowas wie eine Pflicht, mich zu bremsen. Meine eigenen Bücher schreiben und dann ab in die Tonne, wenn sie fertig sind, so mache ich das im Prinzip. Aber nicht woanders tippen, es sei denn der Thread passt (und auch da wollte ich nicht mehr) daher neuer Threadvorschlag, wenn das hier MSX zu verwässert, das wäre zu schade.

    Mein Akkordeon verhinderte ein größeres Interesse an musikalischer Selbständigkeit.

    Glaub's mir, ich habe das vorhin zufällig entdeckt:

    - erst das MSX Thema von CC2 auf YT gesucht & geguckt, wusste noch, dass diese Retrodinge dort nett aber nicht so fachlich wie von unsereins hier sein können, ist auch ok für mich.

    - dann wollte ich ein paar Comments lesen, ob da ein MSX Fachmensch ein paar Infos korrigieren kann.

    - dann denselben Avatar wie hier gesehen und ich wusste von einem Bild irgendwo auch noch, dass da glaube ich ein Akkordeon auf einem Bild dabei war. Darüber auf den YT Channel gekommen und tatsächlich, ein Akkordeon Video.

    - O.k., dann dieses Video geschaut ;) .


    Jetzt fasse ich mich kurz, da das zu dem Instrument passt und andererseits typisch ist, wie schnell mir dann im Grunde massig einfällt:

    bin lange schon auch Fan von diatonischen Akkordeon Musiken, sowie Bandoneon. Habe 1993 die klasse Kassette "Panic at the Café" kennen gelernt, mit Nigel Eaton (Drehleier-Virtuose) und Andy Cutting (herzerwärmende Melodien auf dem Knopfakkordeon). Die beiden: einfach Kult. Dann immer mal wieder Astor Piazolla mit Bandoneon (melancholisch scheint auf all diesen Instrumenten sehr gut zu gehen, da sind Melodien für's Leben bei, wenn man Melancholie handeln kann) und danach kamen 2 CDs von Stephane Deliq auf dem Knopfakkordeon dran, auch nur kennengelrent durch einen ehemaligen Kumpel. Diese Stimmung gibt es sonst nicht, nirgends, so groß das Audioverse auch ist. Wie z.B. dieses "valse pour Michel", immer wieder rührend. Auf der CD war er ja noch jünger und spielt das etwas energischer, habe ihn eben zum ersten Mal auf YT gefunden als Älteren mit ein paar Liedern. Auch gut, ich werde das dann mal in den nächsten Tagen wieder hervorholen und YT Sachen dazu erforschen.

    Bin zwar gerade in ziemlich strangem und abgefahrenen Sound am produzieren (für 2022: Darkstar XP2 , 20 Years Homage), aber genau so einen krassen Unterschied probiere ich mal als Ausgleich :) ). Ausgleich bei Musik war schon immer wichtig, wenn man Multistyle Fan ist. Sowie auch völlige Ruhe, das hatte man ja als Jüngerer nicht so gewollt. Da ging's von 200bpm am Drumset über 138er Dancefloor dann runter in beruhigendere gefilde zu sowas wie Deliq. Aber immer Sound:kopp:drunk: .

    Unvergesslich ist auch sowas wie mit einer scheinbar riesigen Bajan, weiß nicht mehr wie der Spieler heisst, da kenne ich 2 Lieder, die doch tatsächlich 50% nach Kathedralorgel klingen und 50% Akkordeon. Und was für Themen der da macht 8o .

    Dein Spiel / das Lied ist übrigens sofort absolut ansprechend, da es sich in diese rührende Art einreiht, die es so nur mit diesen Instrumenten zu geben scheint, gucke ich noch ein paar Mal in den nächsten Tagen.

    - - - -

    So und jetzt ist das hier so ein Beispiel: bitte finde jemand die Brücke zu MSX, denn ich hab mal wieder einen kleinen Ausschnitt aus meinem Audioverse getippt 8| :anonym :D .


    MSX und MIDI ? Das war glaube ich schon dran. Gut ich bin dann erstmal raus, um in den nächsten Tagen wieder Akkordeon Musik aufzufrischen.


  • - erst das MSX Thema von CC2 auf YT gesucht & geguckt, wusste noch, dass diese Retrodinge dort nett aber nicht so fachlich wie von unsereins hier sein können, ist auch ok für mich.

    Das fand ich so schade. Ich mag das Format sehr, Wolfgang Rudolph schafft es zu unterhalten und zu informieren. Die alten Folgen sind ein Genuss und ein Stück Zeitzeugen für mich, die neuen durchaus sehenswert.

    Bei der MSX Folge, fiel ich aus allen Wolken. Es werden soviele Fakten vermischt, Wolfgang steckt im eigesschalteten Zustand ein Modul ein, das tut echt weh. Hier ist einfach Recherche notwendig. Viele Youtuber versuchen ähnlich komplexe Themen in 15 oder 20 Minuten herunterzubrechen. Vielleicht ist das einfach der Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer geschuldet - für mich ist das Frevel. :)

    Es geht auch anders, wer den CRE177 it Michael Steil gehört hat, weiß was ich meine. Soviel Wissen in so kurzer Zeit vermittelt. Klasse.

  • 21 Jahre Synth exzessiv betrieben

    das heißt du hast auch noch jede Menge Synthis? komm, zähl mal deinen Synthi-Fuhrpark auf, ich bin neugierig.



    Ich mag das Format sehr, Wolfgang Rudolph schafft es zu unterhalten und zu informieren.

    da muss ich mal direkt auf YouTube schauen. Die hatte ich ja auch abonniert, gute alte Zeit.

  • Heute sicherlich ein Stück Peripherie, das noch erheblich an Wert gewinnen wird ist die Datasette des Standards.

    Langsam merkt man an den Marktpreisen, das sich Sammler auch wieder für Casetten als Speichermedien interessieren.

    Manchem zu Unrecht, schlummerten Originaltapes in den vergangenen Dekaden auf dem Speicher oder wurden sogar Entsorgt. Die Gründe sind uns allen bekannt. Waren wir nicht froh, diese zeitverschlingenden, lästigen Ladevorgänge hinter uns gelassen zu haben? Im Grunde verleugneten wir sogar die Jahre, die wir wartend, begeitet von Faxgeräuschen vor dem Fernsehapparat verbrachten. Die Floppy war dann laufe Zeit das Speichermedium der Wahl, an die Kassette wollte ich mich zumindest, nicht mehr erinnern.

    Die C64 Episode war geprägt von der Datasette, eine 1541 besaß ich in dem knappen Jahr nicht. Dafür viele Tapes, sogar einige Originale. es fiel jedoch auf, das die Aufmachung bei Tapespielen meist erheblich geringer war, meist waren die Spiele von den imposanten Big Boxes in Standard Kassettenhüllen gewechselt - schlimmstenfalls waren Spiele gar nicht auf tape erhältlich.

    Mit der Datasette sollte der Commodore doch eigentlich Glück gehabt haben: Ein Modell sollte Ladedefizite doch kleinhalten. Das war natürlich nicht so, ich hatte einige Originalspiele umtauschen können, da sie weder auf meiner Datasette, noch auf der des Karstadtverkäufers erfolgreich geladen hätten.

    Bei MSX sah das noch einmal anders aus, es gab nicht das EINE Tapelaufwerk. Sogar unter Herstellern gab es zum Teil mehrere Modelle gleichzeitig zu kaufen.

    Der Lade- und Speichervorgang ging zwar mit bis zu 2400 Baud recht flott vonstatten (Standard war jedoch lediglich 1200 Baud), Ladefehler bleiben jedoch nicht aus, gerade wenn es heiße Tauschware war.

    Hier war die Vielfalt kein Vor-, eher ein Nachteil.

    Neben automatischem Programmsuchlauf, waren HighSpeed Funktionen ein beliebtes Feature.

    Es gab sogar Tapes, die über BASIC Erweiterungen direkt vom Rechner angesprochen werden konnten.

    Das BASIC meinte es jedoch auch im Defaultzustand schon gut mit den Bandlaufwerken. CLOAD, CSAVE, CLOAD? (als Verify Befehl), das Tape hatte sogar mit der Laufwerkskennzeichnung CAS: Zugriff auf Merge und B(inary)LOAD Funktionen. Der Befehl MOTOR (ON oder OFF) steuerte sogar direkt die Remotefunktion der Rekorder.

    Das war wie beim C64 ein großer Vorteil gegenüber den Speccies, die das Band damals händisch Starten und Stoppen mußten.

    Natürlich gab es Rechner mit eingebauten Tapes, ähnlich dem CPC 464. Nur eben nicht in Deutschland.

    Wer mit einer AZERTY Tastatur klarkommt kann heute noch Schnäppchen im Nachbarland machen.

    Die QWERTYs werden schon teurer gehandelt. Ist ja klar, ich würde mir das AZERTY nicht antun wollen. :)

    Die verschiedenen Tastaturlayouts nerven gewaltig.

    Vor ein paar Jahren gab es die Rekorder auf Treffen noch für 2 Euro nachgeworfen, das erlebt man heute freilich nicht mehr.

    Hier übrigens ein frühes SpectraVideo Model, das auf verschiedene Rechnertypen (MSX, Atari, Spectrum und C=) umgeschaltet werden kann.

    MSX Rekorder sind nichts besonderes, ähnlich dem Sinclair konnte im Grunde jede Boombox für Softwarezwecke mißbraucht werden, komfortabel machte es die Remotebuchse am Abspielgerät.


    Software gab es genügend. Activision und Mastertronic waren mit Umsetzungen dick im Rennen, die Preise waren an die anderen 8Bitter angelehnt. Im HomeCopySektor pressten wir Konami 32kB ROMs auf die Kassetten.

    Das kopieren von Binaries lief etwas anders ab als com C= gewohnt. Die EInsprungadresse mußte beim Speichern bekannt sein, sie wurde nämlich mit angegeben. Doch dafür war auch schnell ein Program zur Hand. Noch heute lie0t TAPDIR Kassetten aus und präsentiert dem User die Speicherbereiche des Inhalts.


    Großbritanien war natürlich das Land der Tapes, hier gab es massig (schlechte) Spectrum Umsetzungen, gute Spiele mußte man suchen. Aus Japan kamen so gut wie keine Tapes, es schien die Insel sättigte ihren Softwarehunger fast ausschließlich durch Cartridges. Aakosoft aus den Niederlanden versprachen hierzulande Qualität. Das blieb auch noch bis in die frühen MSX2 Jahre so. Häufig sah man an Philips NMS8220 noc lediglich Taperekorder anstelle der aufkommenden Floppydrives.


    Für mich ist die Kassette momentan das einzige Speichermedium, das sich noch zum sammeln anbietet - zumindest Elite präsentiert sich in ähnlich imposanter Verpackung wie die C64 Version :)

  • 1986 habe ich im Colony in Stuttgart ja meinen ersten MSX2 erlebt. Der nikiotingelbe Verkäufer, der die Maschinen in seinem Hinterzimmer vor Frischluft behütete hatte damals ein Ass im Ärmel (oder vielmehr in der Hand) das mich absolut faszinierte.

    Wir hatten ja alle schon von solcher Technik gehört, gesehen oder in Händen gehalten allerdings noch nie. Ein Grafiktablett.

    Das Philips NMS 1150 war zwar nur ca DIN A5 groß, kombiniert mit den Grafikfähigkeiten des neuen MSX jedoch riesengroß. Wer wie ich beim zeichnen Vergleiche mit einer Computermaus und einem Stück Seife zieht, erkennt also plötzlich diesen großen Schritt, den die Entwicklung während eines Zuges an der Zigarette des dauerrauchenden Verkäufers nahm.

    The Eagle has landed.

    Die gängigsten Eingabegeräte des Designers anno 1986.


    Bis heute nutze ich WACOMS, groß, riesig und ganz kleine. Die ersten Versionen und eine der letzten. Und der Ursprung dafür lag zweifelsohne in meinem Philips NMS 1150.

    Es arbeitete zwar nur mir dem GraphikDesigner Programm von A. Koene zusammen (dieses wurde bei den Philips Video Rechnern 8280 mitgeliefert und war im 8220 im ROM eingebaut, als 8235 Besitzer fand es jedoch ebenfalls den Weg in das einseitige Laufwerk des Mini Philips.

    Dank der im BASIC integrierten Touchtablett Befehle konnte ich damals unser neues AutoCAD Tablett Layout in der Firma am Philips zu Hause entwickeln, naja, zumindest vordenken und konzipieren.

    Sony kam ebenfalls mit neuen Grafik Programmen, obligatorisch unterstützten diese jedoch lediglich die Maus und Sonys Trackball. Doch wir switchten einfach zwischen den Programmen hin und her und nutzten die speziellen Fähigkeiten der verschiedenen Programme so aus.

    T&E Soft brachte 1988 dann ihr hauseigenes Entwickler Grafikprogramm auf den Markt, nun konnten verschiedenen Paletten und hohe Auflösung sehr einfach genutzt werden.

    BitBit veröffentlichte mit dem GraphSaurus dann später auch noch ein Zeichenprogramm das speziell die neuen Screens des MSX2+ mit seinen über 19 Tausend Farben nutzen konnte.

    Doch das NMS 1150 macht immer noch Spaß! Hernn A. Koene konnten wir übrigens bis heute nicht auffindbar machen, wie seltsam in Zeiten ungeteilten Wissens. :)

    Hitachi hat in seinen ersten MSX2 Rechner ebenfalls ein Grafiktablett eingebaut. Es funktioniert zum einen mit dem im ROM verankerten Zeichenprogramm und noch nützlicher ist es für die mitgelieferte japanischen Textverarbeitung: Hier hilft es nämlich beim erstellen der Kanji Zeichen.

    Leider kann der H3 von Haus aus nichts mit dem GrafikDesigner von Philips anfangen, er kam mit lediglich 64kB VRAM auf den Markt. Das verwährt im auch einige Spiele, speziell westliche Entwickler nahmen hier keine Rücksicht.

    Screen 7 und 8 bleiben also außen vor. Hydlide switcht dabei in einen niedrigeren Grafikmodus.

    Wer nicht anders kann spendiert seinem H3 mehr RAM. Das geht einfach, die Plätze dafür warten schon auf der Platine.

    Meiner bleibt allerdings so wie er ist: Ein Kuriosum.

  • Der ein oder andere wird sich nach dem Cassettenpost reumütig an die guten alten Zeiten erinnert haben, an denen wir Ladezeiten mit Msikhören überbrücken mußten. Zeit war noch kein so hohes Gut, wie heute oft.

    Nun, wir müén uns heute nicht über solche Dinge ärgern. Auch dejustierte Leseköpfe und ausgeleierte Antriebsriemen, sogar Bandsalat gehört der Vergangenheit an.

    Kassettenimages sind leicht zu bekommen und das iPhone dienst als Abspielgerät.

    Sogar das alte Kabel läßt sich dafür nutzen.

    Oft nehmen die Daten die Tonqualität eines Smartphones jedoch krumm, sind diese Abspielgeräte doch für Musik ausgelegt. Auch Programme, die während des Spiels Datensätze nachladen wollen sind nicht zu nutzen.

    Hier hilft ein Gerät, das die Remote Motorfunktion nutzen kann:

    TAPduino und CASduino sind auch auf dem MSX in verschiedenen Ausführungen und Preisklassen erhältlich.

    Jedoch haben sie einen großen Nachteil. Speichern lassen sich Daten auf diesen Geräten nämlich (noch) nicht.


    Für den Eisteiger ist die Nutzung des Kassettenports jedenfalls die günstigste Art Daten in den MSX zu schaufeln.

    Nach dem Abtippen klassischer Listings versteht sich. ;)

  • Joysticks.

    Wer seinen Commodore 64 nichts gutes wünscht, schließt einen MSX Joystick daran an.

    Die 5 Volt, die dem CIA beim auslösen des zweiten Feuerbuttons zugeführt werden führen zumindest zu einem schnellen Reset, vielleicht sogar zum Ableben dess I/O Chips.


    Der zusätzliche Feuerknopf ist allerdings ein hohes Gut bei Actionspielen wie Nemesis. Hier lassen sich die Zusatzwaffen mit dem Button auswählen. Wer hier erst auf der Tastatur nach der entsprechenden Taste suchen muss, hat schon verloren. Oft verwendet die Tastatursteuerung auch {Cursor oben} als Jump Befehl, bei angeschlossenem Joystick übernimmt das dann {Fire B}

    Im BASIC ist der Joystick voll integriert, er läßt sich leicht in eigene Programme einbauen. Übrigens werden so auch die Cursortasten als Stick (0) gewertet.


    Der Sony JS-55 war meine erste Berührung mit dem MSX System. Für den Anschlu0 an meinen C64 habe ich ihm den Kontakt des zweiten Actionbuttons entlötet.

    Das Design hatte mich fasziniert, spielbar war der JS nur schwer.

    Doch als Action Joystick war er sicher auch nicht gedacht, da gab es andere. Viele andere.

    Der Joystickmarkt wurde damals sicher von SVI mit ihrer Quickshot Reihe dominiert. Zu Pre-Competition Pro Zeiten, war der QuickShot II wohl in allen Händen, zumindest derer, die sich Mark vom Taschengeld abzusparen bereit waren.

    Ich hatte bereits einen Pro, allerdings das Modell ohne die hochgelobten Mikroschalter (das mir heute noch lieber ist als das Klickmodell).

    Und einen TAC2.

    Der Suncom Joystick ist auch heute noch einer meiner Favoriten. Ihm habe ich einen Kontakt zum zweiten Feuerknopf nachgerüstet.



    In Holland gab es noch die Suzo Arcade, hervoragende Joysticks, die heute noch für kleines Geld zu bekommen sind.

    Doch auch in der MSX Welt gab es natürlich die Chance Geld für Steuerknüppel auszugeben. Als ehemaliger C64 Spieler war es mir anfangs gänzlich fremd Cursortasten zu benutzen.


    Je nach Modell waren die Cursortasten des MSX unterschiedlich für's Gaming geeignet.

    Hinzu kam, das die MSX Maus ebenfalls leicht in den Joystickmodus versetzt werden konnte. Hypersports Bestzeiten waren somit garantiert.


    Während der Standard die Abfrage von Paddles durch BASIC Befehle vorsah, erblickte nie ein ausgewiesenes MSX Paddle das Licht der Welt. Lediglich Taito brachte zwei eigene, nicht Standardkonforme Paddles als Zugabe zu ihren Arkanoid Modulen auf den Markt.


    Auch heute noch findet man qualitativ wertige Nachbauten auf dem MSX Joystickmarkt. Qualität hat natürlich ihren Preis, lediglich müßen wir es heute nicht mehr vom Taschengeld finanzieren.

  • Jedoch haben sie einen großen Nachteil. Speichern lassen sich Daten auf diesen Geräten nämlich (noch) nicht.

    Das habe ich vor paar Wochen auch feststellen müssen. Ich wollte für den Acorn Electron (kein MSX! ;) ) eine Lösung kaufen, mit der ich Tapes laden und auch speichern(!) konnte. Kurz gesagt: Gibt es nicht!


    Das ist schon erstaunlich, dass es mittlerweile einige Möglichkeiten zum Einlesen von Tapedateien gibt, aber soweit ich es überblickt habe, keine, mit der man auch Tapedateien beschreiben kann.

  • Eine Speichererweiterung ist bei MSX1 Maschinen mit 32kB oder weniger auf jedenfall zu empfehlen.

    Wer nicht nur Spiele von Cartridge zocken möchte (auch auf 8kB Casios läßt sich ein MegaRom wie Nemeseis spielen, das Cartridge brint die Daten ja auf ROM mit), ist auf den zusätzlichen Speicher angewiesen.

    Bei der Anschaffung eines FlashRoms sollte also auf zusätzlich enthaltenen Speicher geachtet werden. 512kB reicht für alles. Auch später. Ja, es gibt diese EINE Demo, die 4mB benötigt, schau sie Dir auf Yt an und spar Dir den 4mB Quatsch.

    Alle MSX_21_dev Beiträge (der jährliche Homebrew Wettbewerb der Scene) kommen mit 16kB MSX1 Maschinen klar. Und da sind echt starke Spiele dabei. Lauffähig sind sie allerdings nur im ROM, dh per FlashRom Cartridges. Die 16kB der Computers werden lediglich für Spielerdaten verwendet. Das Selbe kennt man ja von Konsolen, die kommen auch alle mit relativ wenig RAM auf den Markt.

    Kassettenspiele benötigen meist 64kB, hier nutz iene Speichererweiterung etwas.


    Soll es kein FlashRom sein, kan auch eine Speicherwerweiterung eingesteckt werden. Von Sonys 16kB Modulen laßt ihr die Finger weg. Auch Philips 64kb Module kommen ohne Mapper. Das teilt den verfügbaren Gesamtspeicer nochmals in einzelne Speicherbereiche auf und wird zu Problemen bei Programmen führen.

    Eine gemappte Erweiterung kostet jedoh nur marginal weniger als ein FlashModul. Nötig sind die 64kB auch für MSX DOS Betrieb.


    MSX2 kommt mindestens schon mit 64 kB, in Japan sogar selten darüber.

    Nur die Europäer sind damals dem kB Wahn verfallen. So laufen beinahe alle Programme aus Fernost mit lediglich 64kB.

    90er Jahre Holand RPGs nutzen die verfügbaren 128kB der seinerzeit erhältlichen Philips Rechner. Wer gecrackte MegaROMs zocken will benötigte einen 256kB schweren Sony HBF700 MSX2. ;)

    Für den Sony HBG900 gab es eine original Erweiterung, die HBM 512. Diese funktioniert natürlich auch mit anderen Rechnern (obwohl das nicht draufsteht :) )und war Goldstandard. Allerdings wird sie auch noch immer mit Gold aufgewogen und kommt zudem mit langsamen RAM daher. Der tR kommt deshalb mit dieser Peripherie nicht zurecht.


    Intern lassen sich mit unterschiedlichem Aufwand alle Maschinen teils bis zu 4Mb aufrüsten. Anleitungen gibt es oft im Netz, ein wenig Fachwissen und eine ruhige Hand beim löten sind vonnöten.

    Repair Bas bietet auch Umbauten an. Früher hat er das kurz nebenher auf Messen gemacht, heute müßt ihr die Maschinen dafür in die Niederlande senden.

    Da Bas gerade ein MSX Erlebniszentrum plant (so sind die Holländer) lohnt sich im nächsten Jahr sicherlich auch ein Familienausflug nach Hoorn.


    Die tRs kommen mit 256kB (ST), respektive 512kB(GT). Ein Aufrüsten ist in beiden Fällen nicht nötig.