Eigentlich ware ich schon soweit, hier im Forum nach Rat zu fragen, jetzt wird es nur noch ein Fehlerbericht (bzw. eine lustige Weihnachtsgeschichte).
Betroffen war ein Compaq Deskpro 386/25e. Ein reiner DOS-Rechner (5.0), der zum Imagen von kopiergeschützter Software ein 'Option Board Deluxe' von 'Central Point' eingebaut hat. Sonst nichts drin, Keine Grafik- oder Netzwerkkarte oder sonst was, alles Onboard-Standard. Nur ein Zip 250 Laufwerk ist per PAR angeschlossen und wird über einen Palmzip-Treiber angesprochen.
Nach jeden Warmstart ratterte der Rechner auf dem (leeren) Diskettenlaufwerk rum, mit jedem neuen Warmstart länger, bis er nach dem 5. nur noch ratterte gar nicht mehr bootete. Nach dem vollständigen Ausschalten gings wieder, aber nach dem nächsten Warmstart begann das Gleiche wieder von vorne. Gleichzeit veränderte sich bereits nach dem ersten Warmstart in einigen Programmen die Farbdarstellung. So viel mir überhaupt erst auf, das irgendwas nicht stimmte.
Aktionen: Pufferbatterie gewechselt, RAM Erweiterungskarte gewechselt, Option Board ausgebaut, Diskettenlaufwerk gewechselt, Zip-Laufwerk abgeklemmt und Palmzip-Treiber entfernt, andere Grafikkarte eingebaut, Festplatte in einem anderen Rechner getestet (die gleichen Symtome). Half alles nichts.
Dann eine Idee, an die man bei einem DOS-Rechner eigentlich gar nicht dran denkt. Eine steinalte Bootdiskette mit McAfee Virenscanner eingelegt und siehe da - so trifft man alte Bekannte mal wieder: 'Parity Boot B' und 'Form A' im Bootsektor der Platte. Die beiden Viren-Rentner lassen sich mit 'clean' sogar rüstandslos entfernen. Jedenfalls, der Rechner lief wieder anstandlos, auch nach mehreren Warmstarts.
Die Moral aus der Geschichte: auch wenn man nur mit Originaldisketten zu tun hat, da können sich trotzdem alte Viren aus dem '30 jährigen Krieg' eingenistet haben. Die Dinger überleben offenbar lange auf so wohlgehüteten Disketten.