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Atari ST 520+, Diode am YAMAHA???

  • Kann mir ein ST Profi sagen, wofür die Diode ist?
    Habe mehre ST Mainboards gesehen, da fehlt die Diode. Aber jetzt in ebay ist noch so ein ST 520 drin.


    Ist das vom Werk Sound sollte ich das wieder anlöten? Wenn ja wo muss das ende der Diode ran.

  • So eine Diode ist mir auch neu - aber wenn ich das Bild betrachte, waren wohl bestimmte Lötungen an den Pins 2-4 vorgenommen gewesen! Was am Pin 2 angelegt wurde, entschwindet in absoluter Sinnlosigkeit, da dieser laut Pinout gar nicht beschaltet ist. Pins 3,4 und 38 sind die Ausgänge der 3 Tonkanäle. Wenn die Diode an einem dieser Pins angeschlossen war, könnte ich mir vorstellen, das ist ein Überbleibsel einer selbstkonstruierten Stereo-Abgrifferweiterung! Tipps, die darauf basierten, zwei der 3 Ausgangspins aufzutrennen und dann alle 3 Ausgänge über eine Bauteilegruppe zu leiten, gab es einige in diversen Ausgaben bestimmter Fachpresse zum Atari ST - aber auch zur MSX-Serie, in der ja auch der gleiche Soundchip bzw. ein Kompatibler des Typs AY 3-8910 (auch YAMAHA - der auch in verschiedenen ST verbaut wurde) mit der Idee, eine Stimme links, eine rechts und die dritte Stimme auf beide Kanäle aufgemischt! Ich selber hatte auch mal diese Idee verfolgt aber mit der besseren Alternative zu den MSX Computern!

  • Ich habe einen Mod gefunden, aber der hat nur Widerstände und es sind andere Pins verwendet.

    Ja - einen solchen Mod kenne ich auch! 8 Wid's, die zu einer 2x4 Gruppe zusammengelötet werden sollen und dann die drei Tonkanäle an bestimmte Punkte angelegt werden und von anderen Punkten auf zwei Chinch-Buchsen herausgeführt ...
    War glaube ich in 'ner HappyComputer Ausgabe Ende der 80er Jahre! Eine bessere Schaltung gab es aber in einer Zeitschrift für MSX Computer mit dem Baugleichen Soundchip! Bei beiden Schaltungen waren aber keine Dioden vorgesehen, aber bei beiden war vorgesehen 2 der 3 Tonkanäle ganz vom MoBo zu trennen und der Schaltung für linken und rechten Stereokanal zuzuführen und den 3. Kanal ohne Trennung einfach abzugreifen und auf die zwei Stereokanäle aufzumischen. Ich habe mich 'ne Weile mit der vermeintlich besseren Schaltung befaßt und wollte sie für mich verfeinern, indem ich alle 3 Kanäle auftrenne und irgendwelche Dioden zwischenschalten nach folgender Idee: Da der Sound im Chip erzeugt wird, erfolgt der Signalfluß nur in eine Richtung und die Kanäle werden auf dem Mainboard irgendwo zusammengeschaltet. Zwischen IC-Pin und MoBo geschaltete Dioden sollten verhindern, daß ich beim Abgriff des jeweiligen Tonkanals alle 3 Kanäle erhalte, aber der Sound würde komplett an der Monitorbuchse anliegen. Da ich mir aber nie klar wurde - ich bin kein Elektroniker - welche Diodentypen in Frage kommen würden, habe ich die Idee bald wieder fallen gelassen ...

    Bei diesem eBay Link unten ist die Diode auch nur an Pin3 dran, mehr sehe ich da nicht.

    Was für einen Link meinst Du? Ich sehe in Deinen Beiträgen nix anklickbares!


    edit: Sorry - habe eben doch den Link in Deinem ersten Beitrag entdeckt!

  • Da Dioden nicht linear arbeiten, sollte man Audiosignale da ohnehin nicht durchjagen. Ich habe das Layout des 520ST gerade nicht vor Augen, könnte es sein dass in der Nähe des Yamahas der DMA-Chip sitzt? Für für manche DMA-Chip gibts nämlich eine Modifikation, wo eine Diode in die 5V-Versorgung des DMA-Chips eingeschleift wird, um den Harddisk-Betrieb zu stabilisieren.

  • Bei dem Bild des verlinkten eBay-520er ist es nicht der Soundchip, sondern der Prozessor (68000), der mit einer Diode versehen zu sein scheit (zwischen Pin 36 und 37 oder 36 und 38 - Ein Rätsel, da hier 2 Adressleitungen (A8/A9 oder A8/A10) liegen! Vielleicht ist sie aber auch nicht am Chip, sondern irgendwo davor!
    Wenn Dein 520er ohne Diode läuft, würde ich ganz d'rauf verzichten!

  • Da Dioden nicht linear arbeiten, sollte man Audiosignale da ohnehin nicht durchjagen. Ich habe das Layout des 520ST gerade nicht vor Augen, könnte es sein dass in der Nähe des Yamahas der DMA-Chip sitzt? Für für manche DMA-Chip gibts nämlich eine Modifikation, wo eine Diode in die 5V-Versorgung des DMA-Chips eingeschleift wird, um den Harddisk-Betrieb zu stabilisieren.

    Wie schon in meiner Ausführung erläutert, kam die Idee sowieso nie zur praktischen Ausführung ...

  • Die Software muss aber für Stereo angepasst werden, oder?

    Ein ganz klares nein! Da diese Schaltungen nur das Prinzip haben, die Tonkanäle einzeln nach Stereo aufzusplitten, bedarf es keinerlei Software-Unterstützung - allerdings, wenn man weiß: Das will ich auf dem linken Stereokanal hören und das rechts! - kann das mitunter durch etwas Programmierarbeit erreicht werden ...

    Lohnt sich der Stereo mod?

    Würde ich bezweifeln - je nachdem, wie die einzelne SW die Tonkanäle nutzt, kann das sehr besch...en klingen!

    Also beim C64 habe ich den Pseudo Stereo aus der Magic Disk.
    Ist das damit zu vergleichen ?

    NEIN - Ich habe gerade mal nach dieser Magic-Disk Schaltung geGOOGLEt! Wenn das diese Schaltung ist, die evtl. sogar am Tonausgang der Monibuchse des ST anwendbar sein könnte, kann das sogar zu interessanteren Ergebnissen kommen, da das hier mitunter einer Trennung von Frequenzen gleichkommt!

  • Das geht mit einem TSA 3810 Chip noch besser, das klingt dann auch einigermaßen gut. Man kann auch zwei TDA 3810 hintereinander schalten, dann wirds noch besser. Der erste erzeugt Pseudo-Stereo, der zweite macht dann nochmal eine Stereo-Basis-Verbreiterung.

  • NEIN - Ich habe gerade mal nach dieser Magic-Disk Schaltung geGOOGLEt! Wenn das diese Schaltung ist, die evtl. sogar am Tonausgang der Monibuchse des ST anwendbar sein könnte, kann das sogar zu interessanteren Ergebnissen kommen, da das hier mitunter einer Trennung von Frequenzen gleichkommt!


    Ja genau das meinte ich. Ich finde es super, einige hier im Forum nicht. Die Meinungen darüber gehen total auseinander.
    Ich bin aber begeistert!


    Das geht mit einem TSA 3810 Chip noch besser, das klingt dann auch einigermaßen gut. Man kann auch zwei TDA 3810 hintereinander schalten, dann wirds noch besser. Der erste erzeugt Pseudo-Stereo, der zweite macht dann nochmal eine Stereo-Basis-Verbreiterung.


    Habe mal das Datenblatt durchgesehen, da werde ich mal wieder Basteln.


    :thnks: an die 2 ST Profis hier :applaus:

  • Die Platine sieht ja wie geleckt aus :respect: und danke für das Bild :thumbup:
    Da lag ja Obelix 20960 mit pin3 Gold richtig.

    Ja - welch Wunder! Wozu dient aber die Diode - ich habe schon viele verschiedene ST offen gesehen - ausgenommen meinen jungfreulichen und kaum benutzten 520ST (ob meinen 520ST+, weiß ich nicht mehr genau) - und eine solche Diode war mir bei keinem aufgefallen! Interessant für mich wäre auch mal 'ne Schaltplanmappe zu beiden - bei TOSWorld gibt es die jqa erst ab dem 1040er!

  • Es gibt einen kombinierten 520/1040ST Schaltplan, den habe ich daheim in Papierform, und dort ist diese Diode nicht drin. Außerdem gibts auf Devdocs einen 520ST Schaltplan von 1985 :winke: , siehe http://dev-docs.atariforge.org/files/520ST_Schematic.pdf , außerdem einen 1040STF Schaltplan von 1987. http://dev-docs.atariforge.org…_Schematic_12-26-1987.pdf Die kann man miteinander vergleichen.


    Zunächst Pin 3 ist das Signal ANALOGB des Soundchips, eine der 3 Stimmen, der einfach mit ANALOGA (Pin4) und ANALOGC (Pin30) auf der Platine zusammengeschaltet ist.


    Im 520 ST Schaltplan ist die Diode von Pin 3 nach Masse nicht eingezeichnet. Im 1040 Schaltplan gibts an der Stelle eine Diode CR14 (1N914) mit Durchlassrichtung zu +5V verbunden.


    Analyse des Fotos mit der Diode:


    Die Diode auf obigem Bild zeigt von Pin 3 auf eine Seite des Kondensatörchens C32. Dieser ist im 520 Schaltplan als Pufferkondensator für die +5V des Soundchips eingezeichnet, also auf der einen Seite 5V auf der anderen Seite Masse. Pin 40 ist laut Schaltplan 5V und dorthin wurde diese Diode nicht verbunden. Pin 1 des Chips ist Masse und die Masseverbindung ist so zu erahnen, dass sie vcn C32 oben dorthin führt. Auf dem Foto ist zu sehen, dass die Diode an eine breite Leiterbahn am C32 oben angelötet ist. Das heißt, diese Diode schickt das Audiosignal auf Masse. Aber da Dioden keine "idealen Dioden" sind, bedeutet dass, dass sie erst dann nach Masse durchleitet, wenn das Audiosignal einen positiven Pegel von +0,7V (Durchflussspannung einer Siliziumdiode) übersteigt. Übersteigt die Fehlerspannung diese 0,7V Durchlassspannung der Diode erheblich, erwärmt sich die Diode stark und verpufft letztendlich.


    Analyse des 1040 Schaltplans mit CR14


    Diese Diode ist in Durchlassrichtung vom Audiosignal Richtung 5V geschaltet. Das heißt, sie wird leitend, wenn das Audiosignal eine Spannung von +5V (Betriebsspannung) +0,7V (Durchlassspannung der Diode) = 5,7V übersteigt.


    Fazit:


    Beide Dioden, sowohl die in diesem 520 ST, als auch die CR14 sind Schutzdioden für den Audio-Ausgang des Soundchips. Da das Audiosignal des Soundchips an dieser Stelle mit AUDIO-In gemischt wird, und anschließend für Audio-Out über eine Kollektorschaltung (mit per R38/39eingestelltem Basis-Arbeitspunkt und Kollektor- und Ermitterwiderständen R40/41 zur Vermeidung von Rückkopplungen) gehe ich davon aus, dass damit der Soundchip durch zu hohe Audiopegel auf dem Audio-IN geschützt werden sollte. Auch das An- und Abstöpseln des Monitors im Betrieb könnte in Frage kommen, wenn hierbei das Audio-In-Signal verwendet wird.


    Bei 520er ohne Diode muss man mit dem Einspeisen von Signalen über Audio-In sehr vorsichtig sein.
    Beim 520ST mit Diode wird der Audioausgang des Soundchips gegen eine Fehlerspannung größer 0,7V geschützt. Negative Spannungen werden nicht abgeleitet.
    Beim 1040ST mit CR14 wird der Audioausgang des Soundchips gegen eine Fehlerspannung größer 5,7V geschützt. Negative Spannungen werden nicht abgeleitet.


    Dadurch dass aber das Audiosignal Audio-IN eh über einen Koppelkondesator eingespeist wird, kann nur eine zu hohe Wechselspannung (größer +0,7V, +5,7V) das Ansprechen der Dioden auslösen, eine Gleichspannung kommt durch den Koppelkondensator nicht durch.


    Ich vermute die Änderung der Schutzschaltung erfolgte, weil eine Diode, die in Durchlassrichtung deutlich mehr als 0,7V ableiten muss, relativ schnell alle Füße von sich streck, sich in Rauch auflöst und dann eben keinen Schutz mehr darstellt. Scheinbar ist der Soundchip aber gegen Fehlerspannungen von bis zu 5,x Volt immun, so dass dann die zweite Variante im 1040er umgesetzt wurde.


    Vergleich C-64:


    Dort ist zumindestens in Schaltplänen der 252312 (zimmer.net) keine Schutzdiode zu sehen, aber dort geht der Audio-In Anschluss der Monitorbuchse über einen Koppelwiderstand direkt in den SID. Ob es hier nachträglich oder in neueren Versionen Schutzschaltungen gab, wissen anderen Forenteilnehmer sicher besser.