Beim PC wird halt immer mehr der gleichen Hardware auf das alte Problem geschmissen
Mehrkern, 64Bit, stark paralleles Rechnen auf der Grafikkarte, SIMD, verschiedene Verschlüsselungsgeschichten, Hyperthreading, SSDs... Da sehe ich am PC doch einiges, was über das übliche Verbessern hinausgeht. Und außerhalb der engen PC-Desktop-Grenze lauern Smartphones, Android, Playstore, SOCs wie der Raspi, Hardware für neuronale Netze....
Und dann, was sich in der Folge von schnellem WLan und der hohen Leistung ergibt: Cloud-Lösungen, ThinClients, richtige Anwendungen in Browsern, Steam für Spiele, Netflix, Facebook...
EDIT:
Den Stand der Quantencomputer und KI ganz vergessen.
Da ist keine "Modernisierung". "64Bit" ist doch kein neues Prinzip. Ist nur "mehr vom altbekannten"
Paralleles Rechnen auf der Grafikkarte wurde mit der ersten Voodoo schon realisiert (auch wenn da nicht mehrere gleichartige bzw. vollständige Kerne im Spiel waren). Die einzige, echte "Modernisierung" des PCs dabei war, daß es eben zur Berechnung von 3D-Grafiken benutzt wurde. Ganz neu war das im Computerbereich da auch schon nicht mehr. Heutzutage ist es schlicht "auf-die-Spitze-getrieben". Immer mehr Hardware auf´s Problem geschmissen. Wenn dann und wann mal andere Anwendungen dafür gefunden wurden: Jup, das könnte man "Modernisierung" nennen. Ich sehe das aber eher in einer Modernisierungs-Grauzone. Die Idee, einen Rechner zum Rechnen zu benutzen, ist nicht sonderlich innovativ und führt kein davor in dieser Technologie unbenutztes Prinzip neu ein.
SIMD war damals (tm) tatsächlich eine Verlegenheitslösung wegen der Probleme der ersten Multikern-Pentiums (kurze Zeit später gelöst), allerdings war die Idee selbst bzw. das Prinzip auch nicht neu. Gab´s schon länger bei Onkel Cray zu erwerben... streng betrachtet wurden die CPUs (von Intel) dadurch zwar "modernisiert", im Endeffekt hat man aber dennoch bereits Bekanntes in Masse produziert und auf die Probleme geschmissen.
Selbst die SSDs sind keine Modernisierung im ursprünglichen Sinn. Sie sind das "auf-Spitze-treiben" der guten, alten Flash-Disks
Fast alles, was Du aufgezählt hast, stellt ein "auf-die-Spitze-treiben" bereits benutzter Prinzipien dar.
"Modernisierungen" stellen tatsächlich die aktuellen Trends zur Eigentums-/Benutzungseinschränkung dar. Da haben wir Prinzipien im Spiel, die in der Zeit davor in der PC-Technologie keine Rolle spielten. Oder "Wisch-und-Daumen-Zeigefinger"-Bedienung beim "Mobile" bzw. Pad. Wobei die Idee schon bei älteren Schlepptops und Präsentationsmonitoren Anwendung fand, aber noch nicht so gut funktionierte. Aber das Prinzip in Verbindung mit der Bedienung eines Computers bzw. dessen GUI war tatsächlich eine Neueinführung -> "Modernisierung". Ob zum Besseren sei dahingestellt.
"ThinClients" ist übrigens ganz besonders witzig, denn die stellen streng betrachtet genau das Gegenteil zu einer "Modernisierung" dar. Fällt nur keinem auf, weil die immer gern in Verbindung mit "DAS INTERNET!!!" genannt werden und so schön infantil-bunte Bilder auf den Schirm schmieren...
Wie war das doch gleich nochmal in den 70ern mit den Terminals?
Auf die Spitze treiben eines bekannten Prinzips.
Was auffällt ist, daß die Reise in gewissen Teilen "zurück" zu gehen scheint. Allerdings nicht, um irgendwo auf diesem Weg eine andere Abzweigung zu nehmen und von da aus wieder Richtung "vorwärts" zu gehen, sondern man (genauer: ich) gewinnt den Eindruck, daß es an einem gewissen Punkt, der uns noch nicht bewußt ist, stagnieren SOLL. Ich weiß nicht, ob ich wissen will, ob ich damit richtig liege...
Desweiteren fällt auf, daß viele Leute das alles super-modern "empfinden". Zumindest ist mein Eindruck, daß sehr viele der Technik-Konsumenten sich vor allem emotional ansprechen lassen, aber kaum darüber nachdenken, was für Trivialscheiß sie da für "super-neu" halten. Von den möglichen Folgen der Nutzung für die eigene Person ganz zu schweigen...
Computer als Armbanduhr? Hallo? Waren in den 80ern schon mal der neue, heiße Scheiß und stellten die tatsächliche Modernisierung der Armbanduhr dar Halt nur nicht so schnell, so bunt und vor allem nicht so neugierig. Auch nicht sonderlich haltbar im Trend. Prinzipiell aber ein alter Hut, der, dank Datensammelwut von Staat und Unternehmen (und Miniaturisierung auf die Spitze getrieben!) wieder zu neuen "Ehren" gekommen ist.
Beim "Mobile Phone" ist das ja ähnlich. Es gibt Leute, die die "Erfindung" des Smartphones für das Größte in den letzten 25 Jahren halten. Was kaum einer von denen weiß: gab es lange vorher schon, war nur nicht so bunt und die CPU hatte nicht so viel Dampf. Das Prinzip auf die Spitze getrieben, weil, dank Miniaturisierung, wirtschaftlich machbar. Die "Modernisierung" (Verbindung Computer-Telefon) des mobilen Telefons erfolgte aber halt lange davor.
Meiner Meinung nach leben wir in einer Zeit, die kaum noch "Modernisierung" kennt, aber "höher-schneller-weiter" des alten Scheiß´ als "Modernisierung" "fühlt". Es gab ja vorher den hinkenden Vergleich mit Autos von 1900. Was derzeit an "Modernisierung" beim Auto vollzogen wird, ist ein Paradigmenwechsel verbunden mit dem versuchten "auf-die-Spitze-treiben" bereits lange in der Technologie vorhandener Prinzipien. Wäre die emotionale Ansprechbarkeit der Kundschaft nicht, würden die meisten davon mit Sicherheit KEIN E-Auto kaufen, weil sie im Grunde einen "auf-die-Spitze-getriebenen" britischen Milchmann-Karren kaufen
P.S.: übrigens, diese Milchmann-Karren kannten sogar schon sowas wie die heutige "Rekuperation". Das wurde zwar noch analog gesteuert und war nicht so wahnsinnig effektiv, aber immerhin... die Prinzipien sind also nicht neu in die Technologie "Automobil" eingeführt. Wird nur "verfeinert" bzw. "auf die Spitze getrieben".