Hallo Besucher, der Thread wurde 9,4k mal aufgerufen und enthält 71 Antworten

letzter Beitrag von rom_l am

Habe ich alles richtig verstanden? (Für Cartridge-Nachbau)

  • Also gleich mit doppelseitigen Platinen loszulegen, halte ich für ziemlich sportlich.

    Selber ätzen würde ich bei einem Preis von 2 USD für 5 Stück schon mal gar nicht mehr: https://jlcpcb.com/

    Allerdings macht das Layout erstellen, egal ob doppelseitig oder nicht, doch auch Spaß! :D

  • Ich habe mehrere Versuche mit Eisendreichlorid und Schwefelsäure vergeigt, aber in einer richtigen Werkstatt unter Anleitung war das Werk überhaupt kein Problem. Ich habe meine Notizen nicht bei der Hand, aber folgende Komponenten sind anscheinend ausschlaggebend. Der Fachmann konnte auch nicht erklären warum. Anscheinend Elektroniker-Voodoo, das innerhalb der Loge seit Generationen weitergegeben wird.


    1.) Spezialfilzstift (Edding löst sich ab)

    2.) Natriumpersulfat-Lösung mit möglichst genau 40 Grad

    3.) Von unten Luftblasen aus einer Pumpe

    4.) Schmaler, senkrechter Behälter


    Die Leiterbahnen waren ganz genau nachgezeichnet weil sich die Filzstiftlinien nicht abgelöst haben. Die Leiterbahnen sahen aus wie aus einer Fabrik. Die Luftblasen hatten sichtbare Wirkung, allerdings ist unklar, ob chemisch oder mechanisch oder beides.



    Das zeitraubendste sind die Bohrungen. Standbohrmaschine ist angeraten. (Ich hatte zuvor einen manuellen Ritschiratschibohrer für Kinder verwendet. Das habe ich in der Werkstatt natürlich verschwiegen.)


    Für UV-Belichtung ist anscheinend wichtig, dass die Folien während der Belichtung durch eine Art Staubsauger an die Platine angesaugt werden. UV werde ich zunächst nicht machen. Man muss auch das Layout mehrmals über die selbe Folie drucken, um die Linien schwarz genug zu machen.


    Ich hoffe, meine Notizen tauchen wieder auf. Ich kann mich an die Type von Stift nicht mehr erinnern, und an die Konzentration auch nicht.

  • detlef


    KiCAD kommt, aber ich werde zunächst mit Filzstift zeichnen. KiCAD ist in meiner Umgebung extrem beliebt und offenbar wirklich sehr praktisch und durchdacht.

    EasyEDA kannst Du Dir auch mal anschauen: https://easyeda.com/

    Das ist sehr einfach zu bedienen, Du musst keine Software installieren - es geht alles online von jedem PC aus.

  • detlef


    Wirklich aussuchen kann ich es mir gar nicht, weil ich, äh... mit 50+ in einer Elektronikabendschule bin -- unter anderem, weil mich Platinenherstellung interessiert hat. Ich wüsste schon mehr, leider kam Corona in den Weg. Die Abendschule ist übrigens besessen von Selbermachen. Metallbearbeitung mit Schweißen und Schmieden gehört für aspirierende Elektroniker zum Pflichtprogramm. Deswegen wundert mich, dass der Digtial-Teil Arduino im Zentrum hat.


    Die Beschäftigung mit vergangener Elektronik wurde uns in einer Ansprache in einem Computer-Club von einer Frau namens Jeri Ellsworth empfohlen, die für ihren c64-Nachbau auf Spartan-Boards berühmt ist. (Augenscheinlich ein Genie.)

  • Was ist daran verwunderlich?


    Weil der Arduino zu viele lästige Details verschleiert. Wenigstens sieht das auf meine Entfernung so aus. C und IDE.


    Im Computer-Club gehen sie übrigens noch weiter. Dort ist alles abgemeldet außer ESP8266. Vom Türrigel über Lichtschalter und Effekt-Geräte für Stromgitarre bis zum Media-Center -- alles ESP8266 mit WLAN und Micro-Python. Extrem praktisch, besonders, wenn man die Bibliotheken downloaden kann. Falsch ist das nicht für Resultate, aber ich gucke mir Technik lieber etwas genauer an. (Bei den Funkamateuren geht es in genau die andere Richtung. Seit es Software-Defined Radio gibt, sind sozusagen die mutwilligen Primitivisten die Schneidigsten. Tschechische Radioröhren und Bauteile aus der Mülltonne sind total angesagt.)