Da hier das Hohelied auf die Haltbarkeit digitaler Daten gesungen wurde, muss ich mich doch arg wundern, da Datenverlust ja nun mit das größte Thema beim Vintage-Computing ist.
Wenn ich an die Privatanwender-Datenarchivierungsmöglichkeiten aus den 80er- und 90er Jahren denke, fällt mir spontan ein:
- feucht gewordene Disketten
- entmagnetisierte Tapes
- CDs mit abgeblätterter Beschichtung
- Festplatten mit Headcrash
- beschädigte TrueCrypt-Container
Ich kann es mir natürlich zum Hobby machen, die privaten Daten im regelmäßigen $Rhythmus neu zu sichern und auf die jeweilige State of the Art-Technologie zu übertragen (sollte man vielleicht sogar), aber wer von den Endanwendern macht das schon? Die überwiegende Anzahl der Privatmenschen wird die Daten einmal sichern und sich sagen: "Auf hoher See und auf Festplatte sind meine Daten in Gottes Hand".
Wenn die 5,25-Zoll-Disketten mit dem Tagebuch von 1986 oder die TraxxData -CD mit dem Playstation-ISO-Image von Tekken nach 20+ Jahren dann doch nicht mehr lesbar sind, werden sich die meisten einfach sagen "Ist mir kack egal."
Von daher kann die Haltbarkeit digitaler Daten im Vergleich meinem 64er Heftestapel besser sein, oder eben auch wesentlich schlechter. Generalisieren lässt sich das nicht.
Das man in seinem Job heutzutage vollständig digitalisierte Buchhaltungen, Steuererklärungen oder Vertragsunterlagen hat, widerspricht sich da auch gar nicht. Denn wer will sich allein wegen der Haptik oder zum Zwecke der Entspannung schon irgendwelche Verordnungen oder Tabellen in Papierform reinziehen? Niemand. Aber im Gegensatz zu mir als Privatanwender können sich Unternehmen ihre Archivierungslösung und ihr DMS auch einfach versichern lassen. Wenn morgen unser DMS-Anbieter anruft und sagt "Sorry Leute alles kaputt", dann sage ich "Ja kein Ding, kann passieren, deine Versicherung bezahlt das ja.".
Das ist für mich der entscheidende Unterschied.
Und ähnlich wie die 64er oder meine alten Amiga-Joker lese ich die RETURN, wenn nur in Papier. Nämlich wenn ich wenn der Arbeitscomputer endlich aus ist 
Klar, wenn ich ab morgen die RETURN nur noch Digital lesen könnte, würde ich vielleicht das ein oder andere Exemplar runterladen, aber ganz ehrlich, das Heft wäre damit automatisch in Konkurrenz zu allen anderen Retro-Onlineangeboten, wie z.B. auch dem Forum64. Und da würde die Kaufentscheidung wahrscheinlich doch ab und an anders ausfallen.
Aber das Gute ist ja, dass jede_r Käufer_in hier einen eigenen Standpunkt haben darf.