Ich bin noch einen Link schuldig, nämlich den "Solarstrom ist seit 2016 der Billigste auf dem Planeten":
Und da wird auch gleich am Anfang das erwähnt, was Snear kritisiert:
Ja, als Geschäftsmann mache ich genau das: Rechnen. Und ich war ursprünglich sogar davon ausgegangen, dass sich die eine oder andere Maßnahme an den Immobilien gar nicht rechnet, war aber dennoch bereit, das Geld auszugeben. Nun stellt sich heraus, dass man gar nicht mit dem spitzen Bleistift rechnen muss, um Geld zu sparen: Man kommt bei unterschiedlichen Motivationen zum gleichen Ergebnis. Egal ob ich jetzt Geld oder CO2 sparen will, die Maßnahme dahinter ist immer die Gleiche. Ist das nicht toll?
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Ich habe mir das Video 10 Minuten angeschaut und es ist immer nur von Geld die Rede. Solarenergie für 6c/kWh, in ein paar Jahren 5ct/kWh. Das Wort "cheaper" ist gefühlt 1000x gefallen. Aber wie sieht es mit der Energiebilanz aus? Wie viel Energie muss ich reinstecken um die Solarzellen zu produzieren? Wie lange muss eine Solaranlage laufen um diese Energie zu produzieren? Darüber erfährt man in dem Video (die ersten 10 Minuten) nichts...
Ich finde es toll, dass du etwas tust. Da hast du vielen Menschen etwas voraus. Ich sage nur, dass es der Umwelt um dem Klima nicht in dem Maße hilft, wie viele denken. Wir haben 30.000 Windenergieanlage in Deutschland. Die Stromerzeugung aus Photovoltaik hat sich in den letzten 15 Jahren verzwanzigfacht. Wir haben heute alle energieeffiziente Kühlschränke und Waschmaschinen. Es gibt strenge Auflagen für Neubauten bei der Dämmung. Und wie viel CO2 haben wir damit eingespart? Gar nichts. Denn das Geld bleibt im Konsumkreislauf. Die Anzahl der Passagiere an Flughäfen ist in den letzten 15 Jahren um 50% gestiegen, die Anzahl der Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen hat sich vervierfacht. Die PS-Zahl von Neuwagen geht ungebremst nach oben. Was auf der einen Seite an CO2 eingespart wird, wird eben woanders wieder in die Luft geblasen. Etwas Gutes mit seinem Geld zu tun hilft da auch wenig. Ich habe dieses Jahr mein 19 Jahre altes Auto durch den TÜV gebracht. Kosten: 2500 Euro. 2/3 davon Lohnkosten. "Das lohnt doch nicht mehr da noch Geld reinzustecken." oder "Dafür kriegst du ja schon einen besseren Gebrauchten." müsste ich mir anhören. Alle Welt scheint mich für völlig verrückt zu halten, weil ich nicht meinen eigenen Geldbeutel im Blick habe, sondern die ökologisch richtige Entscheidung treffe. Nur bewirke ich damit wenig, wenn der KfZ-Mechaniker mit meinem Geld in den Urlaub fliegt. Es hilft nicht einmal sein Geld zu verbrennen. Wenn der Konsum einbricht, steuert die Politik mit neuen Schulden und Konjunkturpaketen dagegen.
Ehrlich Snear, wenn ich solche Beiträge lese wird mir Angst und Bange, aber nicht wegen des Klimawandels und auch nicht wegen der Endlicheit der fossilen Ressourcen, von denen ich die eigentliche Krise erwarte, sonder in Folge der Geisteshaltung die dahinter steht. Wenn Wiesel sich elekrisch autonom versorgt oder ich ausschließlich mit der elektrifizierten Bahn oder dem Fahrrad zur Arbeit fahre, ist das deiner Ansicht nach viel zu wenig und es ist schädlich, dass wir davon eine Ersparnis haben, um etwa Zeit mit unserem Retro-Computing Hobby zu verbringen und uns dafür sogar ab und an neue Teile leisten können. Das verstehe ich doch richtig so?
Du willst einen viel drastischere, extremere Lebenswandeländerung und würdest dafür gerne die totale Ökodiktatur ausrufen.
Hallo GeTE, ich finde soweit liegen wir mit unseren Vorstellungen gar nicht auseinander. Ich glaube, dass das böse Wort "Oködiktatur" hier für Zündstoff sorgt, denn eine Diktatur ist natürlich immer schlecht. Wir leben in Freiheit, können (im gesetzlichen Rahmen) Tun und Lassen, was wir wollen und wir können unsere Meinung frei äußern. Das alles sind Errungenschaften, die ich auf keinen Fall aufgeben möchte! Ich möchte nur, dass die 2,5t-Grenze an CO2 um jeden Preis eingehalten wird. Wenn es nach mir geht, können wir einfach der Zertifikate-Handel für CO2 auf alle Lebensbereiche ausweiten. Jeder Mensch bekommt (langfristig) seine 2,5t und kann Teile davon verkaufen, wenn er sie nicht benötigt und muss Teile zukaufen, wenn er mehr verbraucht. Jedes Produkt hat neben seinem Euro-Preis auch einen CO2-Preis. Diese Maßnahme würde schon reichen - nur würde es sich für 90% der Bevölkerung wie eine Ökodiktatur anfühlen.
Aber ich sehe auch generell in der Klimawandelpanikerzeugung einen großen Mangel an Realität. Wohlgemerkt, ich zweifel nicht am Klimawandel, ich zweifel an den Resultaten, die angeblich eintreten sollen und dabei Roland-Emmerich-Filme übertreffen. Ja, wir werden unser Leben deutlich ändern müssen, aber das hat mit dem Klimawandel wenig zu tun, sondern mit der Endlichkeit der fossilen Ressourcen, die sukzessive im Preis steigen werden. Irgendwann ist Benzin und Diesel nicht mehr bezahlbar und dann können die Felder nicht mehr hochertragsreich mit dem Traktor bestellt werden. Dieselelektrisch betriebene Produktionsmaschinen sind dann zu teuer und es muss wieder stark auf Muskelkraft gesetzt werden. Wer bis dahin aus Angst vor dem Klimawandel die Arbeiter in Wohnsilos gedrängt hat, legt damit den Grundstein für die neue Sklavenarbeiterklasse in der dann entstehenden Manufakturgesellschaft, die dann gezwungen ist ihre Muskelkraft zum Dumpingpreis feil zu bieten, weil ihr jegliche Möglichkeit der Selbstversorgung längst genommen wurde. Das ist es wenn ich sage, ich zweifel nicht am Klimawandel, halte aber viele von den Maßnahmen, die Aktivisten fordern für schädlich und bösartig.
Das sehe ich anders. Bisher übertreffen Geschwindigkeit und Auswirkungen des Klimawandels alle Prognosen. Kraftstoff für landwirtschaftliche Maschinen wird immer da sein, zur Not synthetisch. Die Kartoffelernte wird dann so aussehen, dass du selbst aufs Feld gehen und mit Muskelkraft deine Kartoffel einsammeln kannst - oder du bezahlst einen deutlich höheren CO2-Preis für die maschinell geernteten Kartoffel. Ich sehe da kein Problem. Wer es sich leisten kann, lässt pflücken, wer es nicht kann, pflückt selbst. Bei Erdbeeren funktioniert das heute schon.
Ganz im Gegensatz zur aktuellen Spielart des Schneeball-Kapitalismus ist es unabänderlich sowohl weltweit als auch hierzulande die Bevölkerungsdichte deutlich zu reduzieren, damit auch mit diesen Reduzierten Mitteln (keine Maschinenunterstützung, kein Kunstdünger und keine Düngung aus Dung, weil Viehhaltung auf ein Minimum reduziert wurde) die verbliebene Bevölkerung ernährt werden kann. Mein Wunsch wäre Geburtenkontrolle, ich sehe aber, dass es - auch medial unterstützt - genau in die andere Richtung geht. So wird sich also auch diesmal die humanoide Population wieder reduzieren, wie sie das über Jahrtausende tat: Über Krieg, Mord und Totschlag.
Wir in Deutschland sind durch tolle Böden und ein (noch) sehr gutes Klima gesegnet. Diese Region wird auch in 80 Jahren noch die Menschen ernähren können. Die weltweite Überbevölkerung ist jedoch ein riesiges Problem, dass sich irgendwann auf sehr häßliche Weise erledigen wird. Schuld an der Überbevölkerung sind Profitgier durch Nahrungsmittelexporte und die gesunkene Leidensfähigkeit der Menschen. Jede Region hat ein bestimmtes natürliches Limit durch die Nahrung, die diese Region langfristig abwirft. Zufüttern ist keine Lösung, sondern führt irgendwann zu unendlich viel mehr Leid. Ein tolles Beispiel ist Oostvaardersplassen, ein Naturschutzgebiet in den Niederlanden. In harten Wintern stehen hinter dem Zaun abgemagerte Tiere, die am Verhungern sind - und vor dem Zaun muss die Polizei heulende Menschen davon abhalten sie zu füttern. Ich habe das dort schon "live" erlebt. Die Menschen kapieren nicht, dass wenn sie die Tiere jetzt füttern, im nächsten Winter noch mehr Tiere am Zaun stehen und hungern. Und dann nicht erst im Januar, sondern schon im November. Und in ein paar Jahren gibt es dort dann so viele Tiere, dass selbst im Sommer nicht mehr genug Futter für alle da ist - mit der Folge, dass am Ende die gesamte Natur zerstört wird und alles stirbt. Genau das passiert heute z.B. in Afrika. Ein Land wie Nigeria mit seinen 200 Millionen Menschen und mehr als 5 Kindern pro Frau kann sich nicht selbst ernähren, sondern ist auf Lebensmittelimporte angewiesen. Bezahlt wird mit Öl - einem endlichen Rohstoff. Ende des Jahrhunderts werden dort laut UN-Prognosen 800 Millionen Menschen leben - auf einer Fläche 2,5x so groß wie Deutschland. Wer will diese Menschen alle ernähren? Und das vollkommen ohne Gegenleistung? Die Fortschritte in der Landwirtschaft werden die Mindererträge durch den Klimawandel nicht wettmachen können. Die Tragödie ist vorprogrammiert. Dort werden Hunderte Millionen Menschen verhungert oder sich im Kampf um Nahrung gegenseitig töten. Aber wer traut sich zu sagen, dass man die Nahrungsmittelexporte in solche Regionen am besten sofort stoppen sollte (auch zum Schutz unserer Böden und unseres Grundwassers)? Hierzulande schaffen Lebensmittelexporte viele Arbeitsplätze und anderswo werden die Menschen satt. Win/Win also, oder?