> Womit kann man sehen, wie gut die Qualität der gelesenen Daten ist?
Dazu gibt es keine supereinfache Antwort.
Bei der Qualität auf Flusswechselebene kann man auf die Abweichung der Zeit schauen, wo der Flusswechsel sein sollte und wo er ist. Gibt es da eine starke Streuung, dann ist die Qualität schlechter.
Beispiel deiner Test Disk:

Und eine andere Disk mit halbwegs guter Qualität:

Im Idealfall gäbe es nur Flusswechsel mit drei festen Zeitdifferenzen, d.h. im Graph wären das drei rote waagerechte Linien.
Im unteren Bild kommt das auch grob so hin, im oberen siehst Du schon, dass die Linien in zwei da aufgespalten sind.
Dazu kommen noch die ganzen Punkte, die dazwischen liegen. Die dürften da im Datenbereich nicht sein. Es gibt aber Zustände der Elektronik beim einlesen, wo die nicht zu Datenbits dekodiert werden.
Das kann man sich mit guten Tools dann im Detail anschauen, z.B. welcher Flusswechsel zu welchen Bits dekodiert wird.
Qualität der dekodierten Daten:
Generell sollte man mehrere Rotationen einlesen. Kryoflux liest z.B. default 5 Rotationen ein. Daraus kann man 5 getrennte Images machen.
Dann bekommt man ggf. Header/Sektoren die eine falsche Prüfsumme haben. Wenn das zwischen den Rotationen sich verändert, dann sollte da höchstwahrscheinlich kein Fehler sein.
Oder auch wenn es davon abhängt, ob der Kopf gerade frisch gereinigt ist.
Ist der Fehler "stabil", muss man seine Erfahrung einsetzen, ob bei der Software an der Stelle ein Fehler zu erwarten ist oder nicht.
Oder man reverse engineered die Laderoutine um herauszufinden, ob der Loader dort einen Fehler erwartet.
Schwieriger wird es, wenn man Daten hat, die keine Prüfsumme besitzen oder Disketten mit Custom Formaten, die kein CBM DOS sind.
Dort benötigt man dann speziellere Tools und auch Erfahrung, um einzuschätzen ob das dort korrekt ist.
Als einfaches Beispiel würde ich da die GEOS Protection ( https://www.c64-wiki.de/wiki/G…_.28Systemdisketten.29.3F ) nennen. Dort müssen bestimmte Lückendaten vorhanden sein. Diese sind nicht über eine Prüfsumme gecheckt, so dass falsch eingelesene Bytes nicht als Sektorfehler in Erscheinung treten.
Es gibt noch mehr, aber das soll hier jetzt kein Essay werden.