Beiträge von Spockie

    Wann wurde euch das klar und wie hat die verbliebene CMD-Szene darauf reagiert?

    Klar wurde es mir eigentlich nie, oder besser gesagt: Ich will es bis heute nicht wahrhaben. :emojiSmiley-06:


    Solange ich bei der GO64! war, haben wir dafür gekämpft. Wir haben Kurse gemacht ( Thunderblade - Maltes SuperCPU-Kurs ist ja legendär und wurde sogar ins Englische übersetzt). Wolfram Sang führte das dann weiter mit dem SuperCPU-Corner. Wir haben viel Hoffnung gehabt, als Chester Kollschen, der Programmierer von Metal Dust oder Sam's Journey, auf einmal mit CLiPS dastand. Einen SuperCPU-spezifischen neuen Betriebssystem für den C64. Das ist dann leider nie fertig geworden bzw. ging in WiNGs auf, das wiederum dann leider liegen gelassen worden war.


    Ich habe nach meiner Zeit bei der GO64! mein C64-Hobby pausiert und die Sachen nur noch am Rande mitverfolgt. Bis ich es irgendwann zu sehr vermisst habe und wieder eingestiegen bin.


    Wann wurde mir also klar, dass die SuperCPU "nur" ein Beschleuniger für normale Software, aber keine Plattform für künftige Software sein würde? Das war kein Stichtag, an dem das passierte. Es war ein laufender Prozess. Es war eigentlich von Anfang an ein Kampf gegen Windmühlen. Von 1996 an. Wir hätten gerne gehabt, dass die Demo-Szene die Erweiterung annimmt. Aber da standen wir auf verlorenem Posten. Bis auf wenige Ausnahmen gab es keine Demos dafür, keiner erforschte die mit der SuperCPU nun verschobenen Grenzen in Sachen Grafik-Effekte und Musik. Das wäre für eine allgemeine Akzeptanz wichtig gewesen. Das funktionierte aber leider nicht.


    Und dann blieben eben Anwendungen. Da gab es schon das eine oder das andere, oft unter GEOS. Das Hauptproblem war aber die Struktur von GEOS. Damit sich die SuperCPU durchsetzt, hätten wir ein neues GEOS von Berkeley Softworks gebraucht. Die waren aber seit fast 10 Jahren schon beim PC. Das, was wir hatten und haben ist das alte GEOS 2.0 aufgebohrt um kleine Patches und Erweiterungen, die durchaus Sinn machen, aber kein radikales Neudenken von GEOS waren. Man sieht, dass die Hauptbeschränkungen von GEOS trotz aller Patches immer noch fühlbar waren und sind. Soll wirklich alles funktionieren, muss dein CMD-Gerät eine 1581 emulieren. Und hüte dich vor Unterverzeichnissen. Und wenn du die Partition wechselst, ist es für GEOS wie wenn du eine neue Diskette einlegst. Solche Dinge halt.


    Wir haben es eben probiert, aber es wurde leider zu wenig angenommen.


    Wie hat die CMD-Szene darauf reagiert? Die "CMD-Szene" waren vor allem die GEOS-Fans, die sich in GEOS-Gruppen zusammengetan haben. Weltweit. Naja, die wurden mit der Zeit kleiner und kleiner. Bis halt fast nichts mehr übrig geblieben war. In den 90er Jahren waren da schon oft Männer mittleren Alters dabei. Die sind jetzt, wenn sie noch unter uns weilen, schon weit im Pensionsalter drinnen. Nicht jeder hat sein Hobby beibehalten. Es gab dort also den Schwund an Usern, den es auch in der restlichen C64-Community gab. Neue Hardware von CMD gab es nicht mehr und da kam dann sicherlich das Gefühl auf, dass es das jetzt war mit dem Hobby. Keine neue Hardware bedeutet, dass auch weniger neue Software entsteht.


    Es war also ein langsamer Prozess. Und das Ende von CMD (die C64-Seite davon, die Firma gibt es ja noch heute, die machen halt PC-Lösungen) hat diesen langsamen Niedergang eingeläutet. Irgendjemand hat das hier schon geschrieben: CMD hat gefühlsmäßig Commodore beerbt. Commodore hatte zunächst seit 1987 (!) nichts mehr für den C64 in Sachen Peripherie gemacht und ist dann 1994 endgültig eingegangen. Als das passiert ist und ich das im 64'er Heft gelesen habe, habe ich mir auch gedacht, wie es jetzt mit meinem Hobby weitergehen soll, wenn es nicht einmal mehr die Firma gab, die das Hobby begründet hatte. Aber CMD ist da in die Bresche gesprungen und hat die Rolle von Commodore übernommen. Es wurde geforscht und entwickelt. Für den C64. Es gab neue Produkte. Für den C64. Da war auf einmal wieder Leben in der Bude. Als sie dann das C64-Business aufgegeben hatten, war der Schock ähnlich wie 1994, als Commodore aufgehört hat zu existieren.


    Heutzutage sind CMD-Geräte aller Art heißgesuchte Sammlerstücke und sündteuer. Ich verwende zum Beispiel die HD mit einer SCSI2SD-Karte an der statt der lauten Festplatte eine SD-Karte hängt. Das Ding ist jetzt lautlos und flitzt parallel angeschlossen dank RAMLink.


    CMD hat ein Peripherie-Universum für den C64 geschaffen, wo das eine in das andere greift und sich gegenseitig auf höhere Levels hebt. Etwas, das man am C64 so bis dahin nicht kannte. Hardware von Drittherstellern waren da immer Insellösungen, also immer nur die eigene Erweiterung im Sinn und alles andere ging damit nicht.


    Bei CMD gab es eben eine ganze Palette, die zusammengearbeitet hat. Und GEOS-Fans waren vielleicht auch deswegen eine gute Zielgruppe, weil GEOS genau das softwareseitig abgebildet hat: Je mehr Hardware du dransteckst, umso mächtiger wird das System. Und natürlich: Die vielen in den 90er Jahren middle-aged-GEOS-Anwender konnten sich auch die CMD-Geräte leisten.

    Das ist korrekt. Aber man wurde quasi in so eine Vendor Lock-In Kauf-Spirale gezogen, wenn man einmal damit anfing. Nach dem Motto "jetzt habe ich schon das – dann nehme ich das nächste auch noch" und "immer noch billiger als ein Komplett-Umstieg". Letztendlich hat man durch den "Aufrüstwahn" eine Menge Geld ausgegeben und ist trotzdem nicht da, wo man wäre, hätte man früh genug die Reißleine gezogen.

    Das kann schon so gewesen sein. Ich kenne nur keinen solchen Fall. Wobei ich natürlich nicht für alle sprechen kann. In meinem Umfeld, und ich war bei der GEOS Interessengemeinschaft Wien mit dabei, war es oft ein sowohl als auch. Also wer es wollte und/oder brauchte, hatte auch einen PC (und den dann durchaus auch mit PC/GEOS). Aber der C64 war halt weiter das Liebkind, das man technisch veredelte und sich jedes Mal freute, wenn es neue Soft- und Hardware dafür gab oder man sah, dass etwas bisher nicht möglich gewesenes auf einmal am C64 doch ging - durchaus mit RAMLink oder SuperCPU. Ich habe es schon einmal geschrieben, der C64 ist im Gegensatz zum PC nicht seelenlos. Und das eine schließt das andere nicht unbedingt aus.


    Irgendwann waren dann moderne Computer mehr oder weniger Pflicht. Spätestens mit dem Internet und den Inhalten darin, die am C64 nicht mehr wirklich darstellbar waren. Das fängt bei Bildern an und geht natürlich über Videos und Musik (MP3) bis hin zu all den anderen "Multimedia"-Anwendungen, wie man sie damals nannte.


    Ich will das nicht verurteilen aber man hat sich dadurch ja auch um ein paar Innovationen gebracht, die andere schon lange genießen konnten, wie aufwändigere Games, leistungsfähigere Anwendungsprogramme, Multimedia- und Video-CDs, das frühe WWW usw.

    Ich kann jetzt nur von mir ausgehen. Bei mir war es eine zeitlang kein Thema, dass ich etwas verpassen würde. Doom habe ich auf der Uni gespielt und bis dann das Internet zu Hause möglich und leistbar war, bin ich gerne beim C64 only geblieben. Ich habe es also nie als Verzicht empfunden oder dass ich mich hier einschränke. Es war eine bewusste Entscheidung.


    Ein PC wurde es bei mir übrigens nie. Es wurde dann 1995 eine HP PA RISC Maschine mit Nextstep. Und dann als nächster Schritt 5 Jahre später ein Mac, weil ja Nextstep zu Mac OS X mutierte.


    Wie auch immer. Meine CMD-Hardware habe ich weiter in Ehren gehalten und habe sie auch heute noch. Und ich bereue nichts davon.

    Ich kann das gut nachvollziehen – aber gegen Win 3.1-Rechner zu bestehen, war auch keine Kunst. ;) Anfang der 90er kaufte ich mir zu meinem Mega ST den ersten HP DeskJet (s/w-Tintenpisser) – dagegen waren dann alle Nadler (egal ob mit 9 oder 24 Nadeln) "Schrott". Der Output sah mit 300 dpi immer gut aus, egal mit welcher Textverarbeitung geschrieben. Wenn es richtig schick werden sollte, dann nahm ich Signum! (Textverarbeitung) – damit ging z.B. WYSIWYG-Formelsatz sehr gut, es hatte deutsche Trennregeln usw.


    Will nur sagen: Es gab damals mehrere Möglichkeiten, mit einem guten Output zu glänzen. Vor allem half aber der Wille, es zu tun. ;)

    Deswegen schrieb ich ja der "gemeine PC-User" oder der "gewöhnliche PC-User". Die hatten keine Chance. Selbst nicht gegen einen 8-Bitter wie den C64. Man muss nur wissen wie.


    Und ja, mir war bewusst, dass ein ST mit Signum oder ähnlichem deutlich überlegen war. Das hatte aber keiner meiner Studienkollegen. Die hatte nur Excel und einen schlecht eingestellten Nadeldrucker sowie keine Ahnung, was man alles machen könnte, wenn man nur wüsste wie und das auch wollte. Es war aber schön zu sehen, dass sie nachfragen mussten, wie ich das so schön hinbekommen habe und was ich da verwende. Wohl in der Annahme, dann das selber auch zu verwenden. Dafür hätten sie sich aber ein C64-Setup kaufen müssen. :thumbsup:

    Man muss aber auch zugeben, dass es finanziell schon etwas weird war, wenn man sich die ganzen Sachen zulegte und dafür vielleicht mehr ausgab als für einen modernen 32-Bit-Rechner. Das ging dann schon eher in den Bereich Retro-Computing, wie wir es heute betreiben, wo manche ja auch 800 Euro für einen C65-Nachbau ausgeben (obwohl man für weniger Geld natürlich leistungsfähigere Computer kaufen könnte).

    Man muss es vielleicht auch etwas differenzierter sehen. Richtig teuer, vielleicht absurd teuer, wurde es ja nur, wenn man alles auf einmal kaufte. Also C64, Monitor, Floppy, Maus, RAMLink, HD, FD, SuperCPU, etc. Also zusammengerechnet. Das passierte aber in der Regel nicht. Der C64 mit Monitor und Floppy stand ja schon da. Also kauft man sich eine RAMLink. Dann sieht man, wie das speicherhungrige und ständig nachladende GEOS auf einmal den Turbo zündet. Einige Zeit später will man vielleicht Daten vom Internet importieren. Damals ging das nicht mit SD-Karte wie heute. Sondern via Kabel am PC. Oder wenn man den nicht zu Hause hatte mit Diskette, die man wiederum zum Beispiel auf der Uni bespielt. Also Big Blue Reader oder GeoDOS als Software und eine FD 2000 oder 4000 angeschafft. DOS Disketten lesen und schreiben - das ist jetzt kein Problem mehr. Und nebenbei hat man Disketten mit für C64-Verhältnisse fast endlos wirkender Speicherkapazität. Und so kam über die Jahre nach und nach immer wieder ein edles CMD Hardwaretool dazu. Und ja, unterm Strich war das viel Geld. Aber wenn man das nach und nach kauft, wirkte es überschaubar.


    Ich habe damals sicherlich auch die Anzeigen für CMD-Geräte, vor allem für die SuperCPU, gesehen – war aber schon auf einem ganz anderen Trip. Ich werde mir gedacht haben: Warum soviel Geld für eine offensichtliche Sackgasse ausgeben, denn weder das OS, noch die Software oder der Output werden damit besser. 80-Zeichendarstellung, spätestens seit Mitte der 80er quasi Standard für semi-professionelle Nutzung, bekommt man damit genau so wenig wie 8/16/32-Bit Farbe – und geoPublish wird damit auch nicht zu PageMaker oder QuarkXPress, AmicaPaint nicht zu Photoshop und geoWrite oder VizaWrite nicht zu MS Word.

    Das war sowieso das Thema. Die C64-Nische wurde ja immer kleiner. Eben weil manche Dinge nicht möglich waren. Unsere Hoffnung, und das haben wir in der GO64! auch versucht zu pushen, war, dass gerade die SuperCPU doch einiges möglich macht, das bisher unmöglich war. Stichwort geoPublish: Mit 20 MHz und bis zu 16 MB Speicher sind theoretisch natürlich ganz andere Lösungen möglich. Dazu kam es dann leider fast nicht. Die SuperCPU beschleunigte vorhandene Software wunderbar. Aber sie scheiterte weitestgehend vor allem wenn es darum ging, neue Software explizit für sie zu entwickeln.

    Interessant finde ich (und wundere mich etwas), dass sie auch das Commodore-World Magazin ab 1994 herausbrachten, bevor sie es um 1999 an CSW verscherbelten.

    Das muss man im Kontext sehen. In der damaligen Zeit, in der das Internet alles andere als flächendeckend war, hatten Magazine quasi den Lagerfeuereffekt, um das sich dann die Gemeinschaft scharrt. Bei uns war es das 64'er Magazin und als das wegfiel, versuchten Thunderblade , ich und andere, hier die GO64! zu positionieren. In den USA war es das RUN-Magazine, das diese Rolle gespielt hatte. Als das mit der Zeit immer dünner wurde, war klar, dass auch hier der Ofen bald aus war. CMD wiederum war aber auf dieses "Lagerfeuer" angewiesen. CMD warb massiv für seine Produkte in der RUN und das Magazin hielt auch die Community zusammen. Als es mit dem RUN Magazine zu Ende ging, sprang CMD selber ein und brachte die Commodore World heraus. Die war in der Aufmachung und im Inhalt eine quasi Fortführung von RUN, also ähnlich, wie wir es mit der GO64! und unserem Vorbild, der 64'er, gehandhabt hatten.

    Wisst ihr noch als CMD dichtgemacht hat?;(:cry: Das wars jetzt. Ende, Aus, Schluß. Nie wieder Hochleistungszubehör für den C64. Weltuntergang. :cry

    Ja, wir haben damals in der GO64! darüber berichtet. Aber das war ja ein Tod auf Raten. CMD hat mit der Produktion und der Entwicklung neuer Produkte für den C64 im Jahr 2001 aufgehört. Aber die Produktion ging damals an Wheels-Entwickler Maurice Randall. Das hieß zunächst, dass man weiter SuperCPU & Co erwerben konnte. Das klappte leider nur von 2001 bis ca. 2006 und Maurice tauchte danach quasi unter. Er meldete sich nicht mehr und beantwortete keine Anfragen mehr. Und dann war es mit den CMD-Geräten ganz vorbei. Einzig JiffyDOS gibt es nach wie vor bei Jim Brain zu haben.

    CMD war für mich damals teuer und unerreichbar. Ich kannte aber einen Hardwareentwickler, der war ein CMD- Fan. Da lag in seiner Bastelkammer allesmögliche von CMD!

    Ich machte vor einigen Jahren eine weniger gute Erfahrung mit einem Compaq- Pentium Computer. Dieser hatte den CMD640- Controller, der leider Buggy ist.. :cursing:

    Das ist nicht unser CMD. Das für C64-Fans relevante CMD ist "Creative Micro Designs" aus East Longmeadow, Massachusetts.


    Die Firma, die du mit dem CMD640-Controller meinst, ist "California Micro Devices" und eben aus Kalifornien.

    Naja SuperCPU plus SuperRAM plus SIMM plus RAMLink plus CMD-HD hat zusammen wieviel weniger gekostet als ein kleiner PC? Und nachher hatte man doch nur 320x200er-Grafik. So als Vergleich, 1996 kam der Pentium-166 und Duke Nukem 3D raus, das lief glaube ich überall mit 800x600-SVGA in der Praxis.

    (Ha, und ich wollte gerade noch Wing Commander II aufführen, aber das kam 1991! raus und war zur Zeit der SuperCPU schon kalter Kaffee)

    Die Fragestellung ist falsch. Natürlich kosteten CMD-Geräte damals einen Patzen Geld. Und die Leistung war damals in vielerlei Hinsicht trotzdem schlechter als ein PC. Klar. Aber darum ging und geht es nicht. Wer einen PC wollte, kaufte sich einen PC. Dadurch wurde der C64 ja langsam zur Nische. Aber damals wie heute gab und gibt es Leute, die den Brotkasten hoch hielten. Die ihn mit all seinen Quirks und Unzulänglichkeiten liebten und lieben. Und die ihm gerne trotzdem neue Hardware spendieren wollten. So auch ich. Ich habe bis 1995 nur einen C64 gehabt. Keinen PC. Kein Windows. Auch keinen Mac. Nur einen C64. Der nach und nach mit CMD-Hardware veredelt wurde. Ich konnte damit Dinge tun, die der gemeine PC-User mit seinem System nicht tun konnte.


    Ich erinnere mich, dass ich damals, ich studierte Chemie, meine Laborprotokolle mit GEOS/geoWrite/geoCalc/geoChart/GEOS LQ mit meinem 9-Nadler (Star LC-10) verfasst hatte. Der Ausdruck sah durch GEOS LQ einfach nur sensationell aus. Meine Studienkollegen verwendeten das damals schon Übliche, also Word und Excel für Windows 3.11. Als sie meine Protokolle sahen, kamen dann die Fragen: "Wie hast du das gemacht?" Meine stolze Antwort: "Mit meinem C64!" :thumbsup:


    Der PC war für mich seelenlos. Der C64 einfach nur toll. Und mit damals moderner Hardware wie der RAMLink auch unter GEOS ein Genuss.


    Also rein nach "Bang for the Buck", also reine Leistung pro Währungseinheit war damals natürlich der PC vorne. Aber so habe ich nicht gemessen. Der C64 war mein System. Und er konnte es durch geschicktes Einsetzen und mit dem notwendigen Know-How auch mit dem gewöhnlichen PC-Usern locker aufnehmen.


    Und wenn du schon nach Geld gehst: Was sind heute SuperCPU/RAMCard, RAMLink, CMD HD und CMD FD wert im Vergleich zum damaligen PC vom Kistenschieber?


    Alles nur eine Frage der Perspektive. :emojiSmiley-06:

    Für mich waren die CMD-Entwicklungen wie Magie. Die CMD-Hardware war im Vergleich zu den meisten anderen Drittanbietern nicht nur toll und qualitativ hochwertig, sondern sie hat sich auch gegenseitig ergänzt. JiffyDOS war zum Beispiel in ihren Laufwerken (FD oder HD aber auch RAMLink) schon eingebaut und die C64-Seite wurde durch SuperCPU und/oder RAMLink mit JiffyDOS abgedeckt. Wer das alles besessen hat, musste kein JiffyDOS für den C64 erwerben. Oder: Die RAMLink war ja nicht nur ein superschnelles RAM-Laufwerk, es erlaubte den parallelen Anschluss der HD. Und in Kombination mit der SuperCPU erreichte die RAMLink unglaubliche Geschwindigkeiten. Bestehende Freezer-Module kommen in den Pass-Thru-Port, eine bestehende REU in den Port dahinter. Das ist doch super! Oder: Die Logik von Partitionen und Unterverzeichnissen war auf all ihren Laufwerken gleich. Egal ob HD, FD oder RAMLink, alles funktionierte so und arbeitete so auch Hand-in-Hand zusammen (etwa mit FCOPY oder MCOPY als Kopierprogramme).


    Um die Diskussion hier vielleicht auf eine allgemeinere Stufe zu heben: CMD ist quasi für Commodore eingesprungen. Denn CMD hat neue Hardwareentwicklungen, die im Gegensatz zu anderen Herstellern keine Einzelstücke waren und sonst mit wenig bis nichts konnten (etwa wie die Flash 8 oder andere frühere HD-Lösungen) statt Commodore für den C64 entwickelt. Weil, wenn man sich das genauer anschaut, sieht man, dass Commodore den C64 relativ rasch in Sachen Peripherie verlassen hatte. Von Commodore kam ja nicht viel mehr raus als die 1541, die 1351-Maus, die REU und als Schlusspunkt die 1581. Das war 1987. Wenn ich hier jetzt nichts grob übersehe, war es das von Seiten Commodore für den C64. 1987 waren wir gerade am oder kurz vor dem Höhepunkt des kommerziellen Lebens des C64 angelangt. Und von Commodore kam nichts mehr. Und das, was da war, war fragwürdig. Eine langsame 1541 mit Hitzeproblemen, die ohne Aufschrauben und Herumbasteln auf der Platine nur #8 kann. Eine 1541-II, die endlich Dip-Switches für die Geräteadressen bekommen hatte, aber sonst nichts Neues bietet. Eine REU, die einen tollen DMA-Chip hat, aber Out-of-the-Box fast nutzlos ist, dafür aber soviel Strom frisst, dass ein neues Netzteil her musste. Oder die 1581, deren Idee von Unterverzeichnissen eine Katastrophe ist. Und außerdem bei DD-Disketten aufhört.


    CMD ist hier eingesprungen. Zum Beispiel JiffyDOS. So etwas hätte ich mir von Commodore erwartet, vielleicht eine "1542" Floppy, die umschaltbar ist zwischen dem schnellen Modus und dem Kompatibilitätsmodus, wenn das überhaupt notwendig ist. Oder die RAMLink. Ein RAM-Laufwerk, das Out-of-the-Box sofort einsetzbar ist. Wie eine Festplatte nur viel schneller. Eine FD, die das zeigt, was eine 1581 hätte können sollen. Unterverzeichnisse, Partitionen, JiffyDOS, Echtzeituhr und damit Timestamping der Files sowie HD-Disketten-Unterstützung (und bei der FD 4000 sogar ED). Oder die HD-Series Festplatten. Parallel anschließbar, Speicher aus damaliger Sicht fast unbegrenzt. Partitionen und Unterverzeichnisse. Und alle diese Geräte, haben den SWAP-Button, mit dem man auf #8 oder #9 tauschen kann.


    Ja, CMD hat eine immer kleiner werdende Nische bedient. Es war halt unsere Nische und daher sehr willkommen. Die Weltpremiere der SuperCPU 1996 habe ich persönlich miterlebt. Daraus ist dann die Coverstory der 64'er 7/96 entstanden. Ich habe bei der Veranstaltung mit Rick Gaudet von CMD Direkt ein bisschen off the records gesprochen. Die SuperRAM-Karte war damals im Prototypen (und noch eine Weile später) noch nicht erhältlich. Der Anschluss hieß damals aber "Rocket Socket". Das stammt aus der Anfangszeit der SuperCPU. Auf den ersten Werbesujets hatte CMD im Gegensatz zu später heftig auf das Bild einer Rakete gesetzt. Daher auch die Anfangsanimation der CMD-Rakete beim Einschalten der SuperCPU. Wie auch immer. An das Rocket Socket sollte aus damaliger Sicht nicht nur eine RAM-Karte angeschlossen werden können, sondern es war auch eine neue Grafikkarte geplant. Zu der ist es ja bekanntlich nie gekommen. Es zeigt aber, dass CMD den C64 als Plattform begriffen hat. Und dass sie bereit waren, solange es sich finanziell getragen hat, hier auch zu entwickeln. Etwas, das Commodore leider Jahre zuvor nur halbherzig gemacht und dann recht früh ganz aufgegeben hatte.

    Das ist ja unfassbar gut! Und es klingt "voller" als das Original. Und das mit dem 3-stimmigen SID mit den bekannten Einschränkungen. Hut ab! Ein Wahnsinn, was du da ständig ablieferst. Gerade bei dem Song hätte ich das nicht für möglich gehalten. Bitte weiter so!

    Wenn du HDMI (ohne Converter) willst, dann wird es wohl das Ultimate 64. Wobei wir hier schon unterscheiden sollten, was das alles, was du hier aufzählst, ist:


    C64 Reloaded MK2 ist ein C64, wie du ihn hattest. Nur ein neueres Board. Aber die Chips (SID, VIC-II, CPU, CIA) musst du haben und draufsetzen. Du bekommst wirklich nur das Board. Das Board ist wiederum modern. Sieht also nicht nur gut aus, sondern hat ein paar Features, die das alte Board nicht hatte. Beim MK2-Board kannst du zum Beispiel die Chips auf die ZIF-Sockel setzen und mit dem Hebel festschnallen. Du musst also nichts reindrücken und mit Gewalt wieder rausziehen. Das MK2-Board kann auch mit dem alten und neuen SID arbeiten, auf Wunsch auch gleichzeitig, obwohl die unterschiedlichen Strombedarf haben. Das Board erkennt den Chip selber und du musst hier nichts umstellen. Außerdem kannst du alternative ROMs draufladen (also zum Beispiel JiffyDOS) und das dann mit dem Einschaltknopf, den man nämlich alternativ auch nach oben drücken kann, bevor er zurückspringt, aktivieren kann. Also keine Löcher für Schalter bohren, wie das früher üblich war bei JiffyDOS. Das Reloaded ist also der alten Computer mit den alten Chips auf einem neuen Board. Die Kompatbilität ist damit 100%, wenn du dir auch den SuperCPU-Fix gleich dazubestellst. Und neben den Chips brauchst du auch ein Gehäuse und die Tastatur. Du bekommst wirklich nur das Board.


    Das EVO64 hat einen ähnlichen Ansatz. Im Gegensatz um Reloaded habe ich das nicht hier, aber es sollte sehr ähnlich sein.


    Das Ultimate 64 ist eine FPGA-Lösung. Die originalen Chips brauchst du also nicht, nur für den SID ist da noch etwas vorgesehen, muss man aber nicht bestücken. Der wird im Fall der Fälle dann auch via FPGA nachgebildet. Du hast hier HDMI und all das, was dir das Modul "Ultimate II+" bietet, eingebaut und noch ein bisschen mehr (wie zum Beispiel die Beschleunigung des Prozessors auf bis zu 48 MHz). Das Ultimate 64 kann also auch Floppys nachbilden und dann hast du eine 1541 oder zwei davon, oder auch 1581, mit denen du arbeiten kannst, obwohl du sie physikalisch gar nicht am Tisch hast. Trotzdem verhält sich das Ding wie ein C64. Du brauchst halt wie beim Reloaded ein Gehäuse und eine Tastatur, kannst aber auch alte Floppys anstecken und damit wie früher arbeiten. Der Nachteil ist die aktuelle schwere Verfügbarkeit und bis zu einem kleinen Grad die Kompatibilität. Denn das Ultimate 64 Board kann zum Beispiel nicht mit CMD RAMLink oder SuperCPU umgehen. Auch bei anderen Dingen kann es zu Problemen kommen. Bei herkömmlichen Spielen aber eher nicht.

    Schade, wird also nichts mit Q1 2024. Mal wieder nicht.

    Wer hat den nun recht 1 Juni oder 12 Juni?


    Ich bin ja durchaus bereit zu warten, aber die Infopolitik von Trends ist mal echt Mist. Eine Webseite (von denen bitte!) mit einer Erklärung, warum, wieso und wann, wäre mir alle mal lieber als alle paar Wochen anfragen und wieder halbwahrheiten bekommen.

    Auf der Webseite steht 12. Juni.

    Ist gerade verlautbart worden: Alle offenen Bestellungen werden am 12. Juni verschickt. Also Charge 3 und 4. Es werden im Moment mehr Einheiten produziert als Bestellungen vorliegen. Daher wird zum ersten Mal überhaupt ein Vorrat an MEGA65 Rechnern geschaffen, den man dann ganz normal bestellen und sofort haben kann. Solange der Vorrat reicht.


    Dan's MEGA65 Digest

    Du kannst Dir das markieren einer Datei sparen wenn Du direkt auf dem Icon einen rechtsklick machst. Dann ist die Datei markiert und das Menü ist offen -> Vorschau.


    Leertaste würde ein paar Umbauten erfordern, nicht unmöglich, aber würde dann wieder die Auswahl einer Datei erfordern. Also Klicks sparen würde das nicht... kann ich mir überlegen, aber nicht mehr für die v0.3...

    Derzeit arbeite ich eh so, also mit Rechtsklick. Das mit der Leertaste macht dann Sinn, wenn man (eventuell optional) die Cursortasten anders verwenden kann. Derzeit geht es eine Seite weiter, wenn man Cursor nach unten betätigt. Bei "modernen" Systemen funktioniert das anders. Ist eine Datei markiert, verschieben die Cursortasten diese Markierung. Also einmal Cursor runter markiert die Datei darunter. Einmal Cursor rechts markiert die Datei rechts. Und dann macht das mit der Leertaste großen Sinn. Denn wenn ich mit den Cursortasten durch meine Files navigieren kann, kann ich eines auswählen, mit Space es kurz anschauen, mit Space die Vorschau abwählen und mit den Cursortasten zur nächsten Datei, die ich mir anschauen will, navigieren. Das wäre der Hit. Aber das braucht vermutlich viel Umbauarbeiten, weil man ja, wenn man am Ende des sichtbaren Bereichs angekommen ist und weiter (z.B. nach unten) scrollt, der Fensterinhalt auch verschoben werden muss, zusätzlich zur Auswahl. Und das ist so ja überhaupt nicht vorgesehen im Original.

    Super, danke! Und ich habe schon gedacht, ich mache etwas falsch...


    Die Vorschaufunktion ist für mich wirklich ein Gamechanger. Ich verwende die so oft für Texte und Bilder, das ist wirklich super!


    Frage: Kann man die auch auf die Space-Taste legen? Also Icon auswählen und Space drücken, damit sie sich öffnet und wieder schließt? Dann wäre es analog zum Quicklook am Mac.

    P.S. Getestet... und das kann aktuell gar nicht funktionieren, weil ich testweise den Code mal deaktiviert hatte :honk:

    Mit der kommenden v0.3 geht es dann wieder.

    Ja, da kann ich dann lang probieren... :emojiSmiley-23: