So liebe Freunde der Retrotechnik,
ich finde es sehr schön und interressant, wie sich dieser Thread so entwickelt hat, möchte aber aus gegebenem Anlass nochmal auf das Ursprungsthema zurück kommen.
Gleich vorne weg, ich habe den MPS1270A, der mir in einem recht desolatem und verdrecktem Zustand zugegangen ist wieder repariert bekommen. Insbesondere das beschädigte Druckkopfkabel.
Möglicherweise hat jemand ähnlichen Reparaturbedarf, daher möchte ich hier kurz kundtun, was ich gemacht habe:
Zuerst habe ich mir einen neue Tintenpatrone besorgt. Ein 1. Test damit brachte einen Ausdruck hervor, bei dem Punktreihen fehlten.

Wie im Post 1 beschrieben, waren die Kontaktflächen für den Druckkopf der Tintenpatrone sehr beschädigt und hatten an einigen Stellen keinen Kontakt mehr. Eine Kontaktfläche (vorletzte unten links) fehlte komplett.

Ich habe mir einen Elektrisch-leitenden-Kleber beim Chinamann bestellt und die Kontaktstellen damit mehrfach mit Zwischentrocknung aufgefüllt (Foto). Auf die Idee bin ich gekommen, da ich in meinem Geburtsland der DDR, an Chip- und Drahtbondern (ja sowas gab es bei uns auch, sogar feinste Technik aus Fernost mit Kameraerkennung und allem drum und dran
) gearbeitet habe. Dort haben wir LED-Anzeigeelemente hergestellt. Daher habe ich Erfahrung mit diesen Klebern und dachte mir, dass das evtl. funktionieren könnte. Und es hat funktioniert. Ein Elektrisch-leitender-Lack schied wegen der Kurzschlussgefahr durch Verlaufen aus.


Das war etwas fummelig, den Kleber Punktweise da aufzutragen ohne zu verschmieren. Ging nur mit Bastelllupe und sieht auch nicht ganz so schön aus wie ich es gerne gehabt hätte, funktioniert aber prima. Das habe ich zweimal gemacht und den Kleber dazwischen ca. 24 Stunden oder länger trocknen lassen. Nebenbei, damals haben wir die bestückten PCB´s im Ofen natürlich gebacken.
Allerdings fehlte dann immernoch eine Punktreihe im unteren Druckbereich. Nach durchklingeln aller Leiterbahnen und testen durch abkleben der einzelnen Kontaktpunkte an der Patrone (Foto) 
konnte ich dann die betreffende Stelle, also den Leiterbahnbruch (voriges Foto Kontakt ganz unten links, wo der Kleber etwas verlaufen aussieht) ausfindig machen. Ich habe die Leiterbahn mit einem Cutter etwas freigelegt und den Bruch mit dem Kleber überbrückt. Dann wieder alles Trocknen lassen und voilá, geht wieder
.

Natürlich habe ich den Drucker zerlegt und komplett gereinigt. Er ist mir zeimlich verkeimt und mit eingelegter Tintenpatrone zugegangen, welche natürlich beim Versandtransport ausgelaufen ist und das Gehäuse von innen und außen versaut hat. Manche haben aber auch überhaupt keine blasse Ahnung! Die Tinte habe ich mit Essigreiniger hervorragend vom Gehäuse rückstandslos ab bekommen (nachdem ich mit Alkohol und Kunststoffreiniger kläglich gescheitert bin, hat meine liebe Frau sich bei Google schlau gemacht und mir mit dem Hinweis auf den Essigreiniger sehr geholfen).
Vielleicht hilft es ja jemandem, der ähnliches zu reparieren hat. Ich freue mich jedenfalls sehr über meinen Erfolg.
LG 