Posts by Kalbos

    Denn aus irgend einem Grund hatte der Atari ja auch den 70 Hz Monochrom Monitor bekommen. Und später einen der ersten Laserdrucker usw. Usw. Ein prof. Arbeiten war garantiert im Fokus von Atari von Anfang an, da passt auch Midi ins Bild.


    Und ob man wirklich schon bei der Konstruktion daran dachte, dass der ST der nächste (oder erste) Profi-Musik-Computer wird, weiß ich nicht. Mir kommt die Erklärung, dass es sich hierbei "nur" um ein Substitut für den gecancelten Hi-End-Musik-Chip gewesen sein könnte, nicht so weit hergeholt vor.


    Ich habe jetzt mal nachgeschaut.


    Offiziell ist die Geschichte, so.


    Shiraz Shivji der Chefentwickler des Atari ST, den Tramiel im Schlepptau mitgebracht hat, war ein sehr guter, wenn nicht der beste Freund von Dave Smith, Dave Smith war nicht nur der Entwickler der mit erfolgreichsten Musiksynthesizer und Pionier der elektronischen Musik, er ist der "Erfinder" von MIDI. Er hat Shivji überzeugt, dass MIDI der nächste heiße Scheiß in der Musikbranche sein wird.


    Der Atari ST ist also mit vollem Kalkül mit den MIDI geplant worden, um den Prof. Musikmarkt zu bedienen. Der Atari ST ist als der Musik Computer für das brandneue MIDI auf dem Markt gekommen.

    Als Ersatz für einen schlechten Soundchip taugte MIDI überhaupt nicht. Es war etwas zum Musik machen, nichts für Soundeffekte für Computerspiele, oder Musik aus der Konserve für Computerspiele. Es gab schlicht keinen Instrumentenstandard bis in die 90er Jahre nicht. Es gab auch keine Standardgeräte. Da ja MIDI eine serielle Übertragung für Geräte in einer Kette ist, wurden alle Midigeräte zudem noch in Reihenfolge hintereinander verkabelt, Synth1 Expander, Synth2 Expander, Drumcomputer, Keyboard usw. Allein schon die Reihenfolge der Geräte war ausschlaggebend und durfte sich zwischen Aufnahme und Wiedergabe nicht unterscheiden, sonst versuchte die 303 mit Midikit die Melodie zu spielen und der Synth dudelte mit der Gitarre die Drums (was natürlich beides eine Kakophonie erzeugt), die Instrumentierung jedes einzelnen Gerätes mußte der entsprechen, als man die Midispur aufgenommen hat.



    Ich vermute, dass auch dieses den schlechten Soundchip im Atari ST erklärt.


    Für Shivji, mit Dave Smith als Buddy, waren alle Computer Soundchips so scheiße, dass es auch egal war, ob YM2149F, ein Paula oder Ensoniq ES-5503 drin steckt. Wer Musik machen will, benutzt eh was ordentliches.


    Da kam der flotte Motorola MIDI Controller, der speziell für die 68k Reihe entwickelt war, gerade Recht.



    Die Kalkulation umfasst Pionier- und Monopolgewinne. Die Firmen wollten schlicht abzocken. Haben sich zwar in die Pleite begeben, aber die Systeme hatten diese Idee "abzocken" verinnerlicht.

    Ich bleibe dabei, schon Anfang der 80er Jahre sprach gar nichts für proprietäre Systeme, außer Kalkül. Das war noch Mitte der 70er ganz anders.

    Nicht umsonst gab es ja so viele Zerschlagungen, Kartelluntersuchungen und Badbanks in der IT in den letzten 50 Jahren.


    Ganz sicher sind die Custom Chips und individual Systemdesign im Fokus einer Marktmacht entstanden. "Ich schütze mir das System, indem ich Komponenten verbaue die nur ich habe."


    Ich halte es auch deshalb für wenig überraschend, dass genau die Plattform sich am Ende durchgesetzt hat, die am wenigsten zu schützen war. Es war genau diese Plattform die als einzige mit dem Zeitgeist wachsen konnte. Atari und Commodore haben sich so dermaßen blöd angestellt, dass die Leute am Ende lieber ein total missbrauchten Bürodingsbums Zuhause hingestellt haben, weil diese besser liefen, als die dafür konzipierten, speziellen Geräte. So zu versagen, dazu gehört schon echt was.

    Da kann man IBM eigentlich nur danken.
    Zum einen hat IBM gesorgt, dass Intel sein x86 lizenzieren musste und IBM hat der Welt eine nette Alternative zu dem Ego-Ansätzen von Atari, Apple und Commodore vererbt, obwohl das wohl nie das Ziel von IBM war und die Plattform denkbar unschön war. Allerdings haben sie mit ihrer Marktmacht und trotzdem der Halbherzigkeit des ungeliebten PCs eine Basis gesetzt.



    Hat Mal jemand nachgerechnet, warum ein AMIGA 500 nun wirklich so deutlich günstiger war, als ein AMIGA 1000? Der midrange 68000 kostete 84 für Apple 35 $ und zwei Jahre später 15 $, die wird Commodore bestimmt auch bezahlt haben. Also sind 20$ Preisunterschied bei Motorola, wo kommt der Rest her?


    Der Atari 800 kostete 1980 mit 8kB Ram 999$ und wurde 1983 mit 48KByte für 165 $ abverkauft. Sicherlich hat Atari auch bei 165 $ nicht drauf gezahlt.

    Ja, den 8086 gab es ja mit 8MHz, während der 8088 nur bis 5MHz damals erhältlich war und dann im PC auch nur mit 4,77 MHz Takt Verwendung fand. Das ist schon vermutlich mit voller Absicht etwas gebremst das System PC.

    Code
    1. War damals aber noch viel zu teuer für einen Home- bzw. Personal Computer. Der wurde anfangs nur in sündhaft teuren Workstations eingesetzt und erst Mitte der 80er wurde der Chip für PC-Hersteller (wie Apple) finanzierbar.

    Das stimmt, aber das muss man auch mal so auf sich wirken lassen. Weil teuer natürlich auch immer relativ ist.
    Eine VAX, also das Maß der Dinge einer Workstation Mitte der 70er Jahre kostete rund 120.000 $ pro Stück (das wären heute 630.000 $) und war damit sehr beliebt und erfolgreich.
    Ein 68000 der mit 8MHz knapp die Hälfte der Rechenleistung dieser VAX erreicht, Ende der 70er Jahre kostete am ersten Tag in seinem höchsten Takt (damals 8 MHz bei den ersten Modellen) rund 480 $, dass sind Kaufkraft korrigiert knapp über 2000 $ nach heutigen Preis.
    1981 kostet die 10MHz Version des 68000 schon nur noch 125 $, Apple kaufte seine ersten 68000 für den Lisa und Mac anfangs für 35 $ das Stück (1983/1984), aber das waren ja auch nicht die Spitzen 68000 Modelle. Kurze Zeit später kaufte Apple diese für unter 15 $ pro Motorola 68000.
    Teuer ja, insbesondere wenn man ein 6502 gewöhnt war, der ja 1975 einen Startpreis von 25 $ hatte, als er auf dem Markt kam.
    Unleistbar war ein 68000 nie.
    Das IBM PC nutze den 8088 mit reduzierten Takt nutzen und nicht etwa den viel leistungsfähigeren 8086, lag auch schlicht daran, dass sich IBM nicht das lukrative Workstation Geschäft selbst kannibalisieren wollte.
    Der 8086 war zwar dem etwas später erscheinenden 68000 in dieser Generation zwar noch etwas unterlegen, aber er war ähnlich schnell wie der 68000. Damit hätte ein PC mit 8086 in der Domäne der Workstation geräubert.
    Da steckte auch immer viel Taktik und Monopol und Pioniergewinngeist hinter den Entscheidungen. Kein Wunder, dass Apple mit Orwell warb, als der Mac vorgestellt wurde. (mit dem 35 $ 68000 besonders)



    Und Betriebssysteme gab es natürlich auch.


    OS-9 gab es schon 1979 (!) z.B. völlig fertig und lizenzierbar ausentwickelt. Übrigens ein tolles System. Voll Multitasking fähig übrigens schon damals..


    CP/M 68000 wurde Anfang der 80er ich glaube 82 vorgestellt. Wenn jemand fragt, was man sich unter CP/M vorstellen kann, MS DOS ist ein CP/M Clone. CP/M war faktisch Standard damals.
    CP/M kommt von der Firma DR, die auch GEM und DR DOS im Portfolio hatten. 84 war dann CP/M auch voll Multitasking fähig. Das passierte alles lange bevor ein Amiga oder Atari ST überhaupt sich als Traum andeute.



    Klar hätte man Anfang der 80er ganz problemlos ein tolles 68000 System mit Komponenten von der Stange, bezahlbar und mit unabhängigen Herstellern dahinter bauen können, die ihre Custom Chips auch schön über die Jahre weiter entwickelt haben und somit ein wachsen des Systems garantiert gewesen wäre.

    Motorola hat ja selbst ein Demosystem welches eifrig an interessierte Verteilt wurde.


    Nein die Firmen wollten sich selbst verwirklichen und das Huhn nochmal erfinden (Miner), sich selbst nicht Konkurrenz machen (IBM) oder den Kunden das Huhn teuerst verkaufen und eifersüchtig sich einen Claim bauen (Apple).

    Ja das stimmt.


    Wobei gesagt werden muss, dass der Ensoniq OTTO (5506) ja schon deutlich älter ist als die GUS. Es hat etwas Zeit gebraucht, bis er auf eine Spielekarte fand.


    Richtig interessant wird es ja dabei, dass der Vorgänger des Ensoniq Otto, der Ensoniq 5503 im Apple II GS verwendet wurde, der 1986 auf dem Markt kam. Ein Jahr nach dem Amiga und ein Jahr vor dem Amiga 500.


    Damit hatte der Apple II GS ein Sample Ram und 30 (!) Sample-Stimmen je 8 Bit, einen digitalen Mixer, Filter und eine Stereo Ausgabe. 1986.

    Jetzt müsste man mal wissen, wann der Ensoniq 5503 vorgestellt und ab wann verfügbar war. Ensoniq selbst vertrieb jedenfalls schon 1985 ein Produkt mit dem Ensoniq 5503 Chip.

    Das weiß man nicht.


    Jay Miner scheint kein Garant für Kontinuität zu sein.


    So als OnePeopleWonder saß der nur so lange bei Atari, wie Bushnell das Weed schneller anschleppen ließ als sich Gedanken über die Firma zu machen.

    Das war nicht gut, auf die sehr geniale aber auch spezielle Hardware aus dem Miner Umfeld zu setzen. Das ging bei Atari nicht gut, bei Amiga ging das nicht gut und bei Commodore ging das auch nicht gut.

    Miner wollte immer sein Ding machen, scheinbar auf Teufel komm raus. Sympatisch, aber für eine Firma sehr unkalkulierbar.

    Das der PC so schnell VGA Grafik und genialen Sound bekommen hat, lag sicherlich auch maßgeblich am bloßen Vorhandensein der Ataris und Amigas. Insofern .....


    Also ganz ehrlich, das Ende von Atari und Amiga hat für mich ein Datum und einen Namen. Das war 1990 Wing Commander. Da schwante mir, was da gerade passiert.

    Entsprechend hat der C64 von 82/83 bis 86/87 gehalten und der Amiga vom 85/87 bis 90. Dann gab es immer eine Übergabe des Staffelstabs.


    Der Atari 8Bit war eigentlich ein Atribut von 79 bis 83, künstlich bis 86 am Zombi-Leben gehalten.

    Also meiner Meinung nach geht die Geschichte etwas anders.


    In kurz.


    Atari hat Amiga finanziert und sich damit die Rechte an ihren Entwicklungen gesichert.


    Dann hat sich Tramiel mit Gould bei Commodore gestritten. Tramiel ging, nahm ein paar Entwickler mit und kaufte den Heimbereich von Atari. Commodore Alleinherrscher Gould jetzt ohne Entwickler und Ideen sah sich am Markt um und stieß auf Amiga, die aber einen Deal mit Atari (dem vor Tramiel Atari) hatten.


    Tramiel kannte diese Amiga Deal nicht und erhielt kurze Zeit nachdem er Atari übernommen hat einen Anruf von seinem Prokuristen, der ihm erzählte, dass bei ihm ein paar merkwürdige Jungs einer ominösen Firma Amiga stehen und mit einem 500 tausend Dollar Check wedeln.


    Da hat Tramiel ohne jeden Hintergrund zu kennen den denkwürdigen Satz gesagt. "Wenn jemand mit einer halben Million wedelt, dann denke nicht nach, sondern nimm sie."


    Erst einige Zeit später, als ihm klar wurde, was er da gemacht hat, hat er Commodore bzw. Amiga verklagt.


    Verbockt hat er das mit Amiga ganz persönlich alleine und ganz aktiv. Ihm gehörte das Amiga Zeug schon ganz faktisch, er hätte nur einfach nichts tun müssen.



    Dahinter steckte natürlich Gould der seinen ehemaligen Kumpel Tramiel natürlich genau kannte und die Wirkung des Checks sich an zwei Finger abzählen konnte.




    Natürlich hatte Miner auch keinen Bock bei Commodore zu arbeiten. Das hätte Commodore aber sehen müssen, vermutlich war Gould das egal und er dachte, er bekommt das schon im Laufe der Zeit in den Griff. Hat er nicht.

    Ich glaube die Chance ist groß, dass Tramiel das Amiga Zeug einfach in die Schublade gepackt hätte.


    Er hatte seine Entwickler mitgebracht und Jay Miner und die restlichen Amiga Entwickler, hatten ja starke Bedenken in einem Tramiel Atari zu arbeiten, vermutlich wären sie gar nicht zu Atari gewechselt. Tramiel hätte das Zeug von Markt genommen um, dass Commodore (oder sonst jemand) es nicht bekommt. Vielleicht wäre das eine oder andere in ein Produkt diffundiert. Was passiert wenn du tolle Hardware hast, die Entwickler dieser Hardware aber alle das Weite gesucht haben, dass hat Tramiel ja an Atari selbst gesehen. Ich glaube nicht, dass er das so zukunftsförderlich eingeschätzt hätte.

    Der Atari ST wäre vermutlich unverändert erschienen und Commodore hätten einen Commodore 128 oder fiktiven 256 (mit C64 und C128 und C256 Modus 8|) dagegen gesetzt, oder hätte sich gleich auf PCs konzentriert.

    Im Grunde genommen ist ja der Atari STE sowas wie ein C64, in seiner Auslegung, nur viel zu spät und viel zu uninteressant damit natürlich.

    Vielleicht gäbe es ja Commodore noch, wenn sie gezwungen gewesen wären sich selbst eine Strategie zu überlegen, als etwas einzukaufen, was sie nicht mal richtig verstanden, oder je im Griff hatten.
    Ein viel früherer 100% Umstieg auf PCs hätte vielleicht Wunder gewirkt. Die die mit dem C64 groß geworden sind, hätten erwachsen den Commodore PCs vielleicht in die Unternehmen getragen?

    Der VC-20 war aber so ein Ding, der im Hinterzimmer zusammen geschraubt wurde. Also quasi der Vorgänger des C64, ohne VC 20 kein C64. VIC-1 zu VIC-2.


    Ja Tramiel war ja sowas wie ein Anti Hippie. Der Atari ST hatte ja nur eine Aufgabe, Commodore in die F. zu hauen. Und interessanter Weise ist dieses ja auch gut gelungen.



    Ich würde nur zu gerne wissen, wie das genau abgelaufen ist, als er sich der Konsequenz bewusst wurde, welche Tragweite seine Entscheidung hatte Amiga sich bei Atari freikaufen zu lassen.

    Es gibt ja so ein paar Dinge die ich persönlich beeindruckend finde, was so berichtet wird.


    Dazu gehört die Vorstandrunde bei Blackberry, als sie die iPhone Vorstellung live sehend intern das gesehene als technisch unmöglich verlacht haben.

    Die witzige brennende Ölplattform Rede bei Nokia z.B.


    Aber der Anruf von Tramiels Atari Prokuristen bei ihm, der ihm Frage, ob er den 500k $ Scheck der komischen Firma Amiga annehmen soll. Ist da auch ganz oben.

    Hätte Tramiel nach Commodore keinen Bock mehr gehabt und wäre auf eine Insel gezogen, oder hätte er zum Zeitpunkt des Anrufs über die Hintergründe über dem Sachverhalt mit dieser komischen Firma Amiga gewusst ...


    Das wäre alles anders gelaufen.


    Wie die Geschichte, an so einzelnen Dingen hängt. Von wegen Sachentscheidungen ....

    Aus Atari wird man ja echt nicht schlau.


    Das war schon eine sehr merkwürdige Firma.


    Nolen Bushnell der ja wohl der wohl noch mehr gekifft hat, als selbst Jobs und Wozniak war ja zur Zeit der Atari Computer schon längst nicht mehr am Ruder seiner eigenen Firma.
    Aber es war Bushnell der die Arcade Sparte gründete, der der das Atari 2600 1977 auf den Markt brachte und auch Miner die Chips für einen Atari Computer weiter entwickeln ließ. Danach kam nichts mehr von Atari. Atari war 1979 schon Führungstechnisch kaputt, man hat es nur nicht gesehen.


    Die erste Frage die man sich stellen muss, ist doch, weshalb hat man aus der Nähe zu den technisch absolut überlegenen Arcade Maschinen keinen Vorteil für die Konsolen und Computer ableiten können?

    Der Atari Pokey z.B. der Soundchip des Atari 8Bit Computer, ist z.B. solch eine Arcade Entwicklung, noch bevor dieser in den Computern eingesetzt wurde, war er in den Automaten verbaut.


    Nein stattdessen hat man die ganze Arcade Entwicklung vollkommen getrennt, vom Heimbereich und extra verkauft.



    Dann hat ja Atari auch eine Chipentwicklung gehabt und auch kräftig entwickelt.



    Ausentwickelt wurden z.B. der Atari AMY ein Soundchip und der Atari Maria ein Grafikchip. Amy wurde in einem späten Atari 8Bit Computer eingesetzt, der dann aber niemals ordentlich verkauft wurde und der Maria Chip wurde in der Atari 7800 Konsole verwendet.

    Beide Entwicklungen wären rechtzeitig fertig gewesen, wenn denn das Geld bzw. die Entwicklung konsequenter hätte laufen können. Beides wäre wundervoll in einem 8Bit Heimcomputer zu verwenden.


    Ferner muss man ja auch mal sehen, was der Markt so schon längst hergab.


    Der Motorola 68000 ist 1979 auf dem Markt erschienen. Der Motorola 68020 ist 1984 auf den Markt erschienen.


    Der Soundchip des 1985 erschienenen Atari ST ist so schon faktisch im Intellivision Videospiel 1979 haargenau gleich verbaut worden und hat dort dem Atari 2600 Konkurrenz gemacht. Man muss sich nur diese Dreistigkeit vorstellen, diese Frechheit solch einen Soundchip für den Atari ST auszuwählen. "Nehmen wir doch was aus den 70er Jahren, kostet nichts und macht auch Piep." Dieser Soundchip war schon vor den Atari 8Bit Computern am Markt verfügbar und der Atari 8Bit Computer hat sich mit einem Gräuschchip begnügen müssen, der nur rudimentär für Musik genutzt werden konnte. Das war schon zur Zeit der Atari 8Bit Computer frech dem Kunden gegenüber..


    Es gab auch ganz famose Grafikchips, schon längst zu der Zeit am Markt frei zu kaufen.


    Es gab eine Menge großartiger Hardware, die Computer Designs der Zeit waren alle sehr merkwürdig, wenn man sich das mach rückwirkend betrachtet und dieses ist nur durc unübersichtliche Märkte, unzureichende Finanzierung und Standesdünkel von Entwicklern und Firmen die Exklusivität haben wollten (Also eine Lizenz zum Geld drucken.) erklärbar.


    Also quasi ein permanent Diesel-Gate der Homecomputer Szene.


    Homecomputer waren Hippie-Entwicklungen. Die hatten niemals einen Anspruch auf Highend, oder Bestprice ..


    Aber vielleicht hat ein Atari das auch vollkommen richtig gemacht. Das Atari 2600 ist 1977 auf den Markt gekommen und ist 1992 eingestellt worden. Es ist also zu einer Zeit auf den Markt gekommen, da gab es noch mehr SW Fernseher als welche in Farbe und ist vom Markt genommen worden, als wir alle vor dem VGA Monitor saßen und Wing Commander und Comanche mit der Maus gespielt haben.

    Das ist ja auch sehr beeindruckend, wenn man mal darüber nachdenkt.

    Na ja, kein Pixel, kein Grafikmodus. So sehe ich das jedenfalls.

    Was ich damit sagen wollte ist, dass der C64 sehr viel konsequenter umgesetzt war, als ein Atari 8Bit Computer. Das lag natürlich daran, dass der C64 erst in der Hochphase und damit kurz vor dem Ende der 8Bit Zeit auf den Markt kam. Die Entwickler hatten eine klare Sicht, worauf es ankommt. Das hatten die Atari Entwickler Jahre vorher keineswegs. Der Atari XL, den ich nach wie vor liebe, war im Grunde eine ziemliche Frechheit als Produkt für sich betrachtet.

    Ein paar einfache Maßnahmen hätten den Atari deutlich interessanter gemacht und dem Zeitgeist entsprechend aufgewertet, ohne ihn deutlich teurer zu machen.


    Eine Art GTIA+, welcher die GTIA Modi in 160x100 Pixel ausgibt, anstatt in 80x192 Pixel, mind. 20 Farbregister.

    Ein zweiter Pokey und ein Stereoklinkenanschluss. Eh Systemseitig einfach unterzubringen und mir absolut unverständlich, es nicht umgesetzt zu haben.


    Einen Farb-Textmodus, der ein 6 Bit Zeichensatz(64 Zeichen) wiedergibt und die restlichen 2 Bit als Farbvektor nutzt. Dann hätte man einen schönen 16 Farben pro Zeile Textmodus gehabt.


    Kein 16KByte RAM Gerät.



    Sehr einfache Maßnahmen.


    Stattdessen hat man mit Specs des Ataris geworben, die nicht so falsch, aber so unglaublich speziell in der Verwendung waren, dass diese kaum einen praktischen Nutzen hatten. 256 Farben, 4 Stimmen, Twölftausend Grafikmodi usw. usw., ohne echten praktischen Mehrwert.

    Commodore war sicherlich auch kein Sonnenschein einer Firma, gerade die Vernachlässigung der Software ist ziemlich schräg bei Commodore in dieser Zeit gewesen, aber der C64 war das deutlich realere Angebot gewesen. Welches Versprechen viel eher gehalten hat. Der Atari hat viel versprochen, aber wenig gehalten ..

    Wenn man bedenkt, dass der 48KB Atari 800 im Abverkauf deutlich günstiger war, als der ein Jahr später erschienenen Atari 800 XL, dann wird es gar sehr unverständlich.



    Die größte Stärke des Atari XL war sein schickes Aussehen. Meine Meinung. Ein Blendwerk, aber ein liebenswertes.

    Die Eingangsfrage ist gut, die Antworten finde ich auch gut.

    Trotzdem möchte ich mal etwas zu dem Thema loswerden.

    Die 8 Bit Ataris hatten eigentlich keine nutzbaren 256 Farben. Das war mehr ein Marketing-Gag. Die Ataris hatten zwei Grafikchips, den programmierbaren Antic und den CTIA. Der CTIA hatte quasi seinen Vorgänger in der Atari 2600/VCS Konsole, dort werkelte der TIA. Sowohl ANTIC wie auch CTIA sind ab Mitte der 1970er Jahre entwickelt worden. Der ANTIC organisiert die Struktur des Bildaufbaus sehr flexibel und der CTIA sitzt quasi als Interpreter dahinter und fügt die Farben und auch die Sprites dazu.


    Warum ist denn sowas sie der ANTIC und der CTIA überhaupt entwickelt worden? Um flexibel zu sein.


    Die Ataris hatten unwahrscheinlich viele Grafik- und Textmodi, die meisten machten gar keinen Sinn, trotzdem waren sie da. Warum?

    Als die Ataris gegen Ende der 1970er Jahre auf dem Markt kommen sollten, sollte der Atari 400 4kB RAM und der Atari 800 8kB RAM bekommen, daher stammt ja die Benennung der Geräte.


    4kB RAM, dass muss man sich mal vorstellen. Mit 4kB RAM könnte ein C64, nicht einen einzigen Pixel auf dem Bildschirm ausgeben, weil die beiden einzigen Grafikmodi die dieser besitzt rund 8kB benötigt. Ein Pixel von der Größe einen Klotzes macht in einer 4kB Maschine Sinn, es spart Speicher. Ist mehr Speicher da, macht es auch kaum noch Sinn


    Ende der 70er waren die Ideen eines Videospiels - Pong und Space Invaders.

    Die Ataris wurden dann 1979, als diese auf den Markt kamen, von Hause aus mit mehr Speicher ausgestattet. 1982 wurde der CTIA dann gegen den etwas weiter entwickelten GTIA ausgetauscht. Mit dem GTIA kamen dann auch die 256 Farben, die der XL dann mit dem selben GTIA natürlich immer noch hatte.

    Die 256 Farben kann der Atari nur in 2 Garfikmodi im Ansatz darstellen. Das sind beides GTIA Modi, die in einer Variante 16 Helligkeitsabstufungen einer Farbe darstellt, oder in einer anderen Variante 16 Farben ohne Helligkeitsabstufungen darstellt. Beide Modi arbeiten nicht mit Farbregistern. Und 16 Helligkeitsabstufungen meint tatsächlich auch 16 Helligkeiten. Schwarz gibt es bei Verwendung einer Farbe dann nicht. Man kann also in einer Zeile durchaus 16 Abstufungen Grün und in der nächsten Zeile 16 Abstufungen Blau darstellen, aber eben kein Schwarz. Der Effekt ist, als ob man vor einem SW Fernseher Farbfolien klebt.


    Das mag noch interessant klingen, aber da der GTIA Zeilenweise arbeitet und wir ja gelesen haben, dass es ein GTIA Modus ist, interpretiert er das Bitmuster des Grafikspeichers natürlich Zeile für Zeile, das bedeutet, dass jeweils 4 Bit in Folge für einen Farb/Heligkeitswert heran gezogen werden. Dass ergibt dann sehr schräge Auflösungen von 80x192 Punkten. 80 Pixel in der Horizontalen. Viel zu grob für eine wirklich interessante Verwendung.

    Der Atari hat diese beiden Modi eher mitbekommen, weil es gerade ging. Der Sinn ist eher eingeschränkt, Es gibt noch einen dritten GTIA Modus der 16 Farben aus einer Palette von 128 Farben darstellen könnte, aber mangels Farbregister nur 9 tatsächlich darstellen kann. Wenn dieser Grafikmodus verwendet wird, dann nutzt der Atari alle Farbregister die er hat, u.a. auch die der Sprites (die beim Atari Player Missile Garfik heißen), sprich die Sprites können dann keine eigenen Farben annehmen.


    Auch wird die Farbe vom GTIA interpretiert. Das bedeutet, dass es nicht möglich ist einen einzelnen unabhängigen Pixel in einer hohen Auflösung in einer individuellen Farbe darzustellen. Unter keinen Umständen. Die Verwendung einer einzelnen unabhängigen Farbe geht immer einher mit einer halbierten horizontalen Auflösung. So sind auch die Sprites des Ataris, die ja farbig sind, eben nur mit maximal halber maximalen horizontalen Auflösung möglich und auch nur in dieser halben Auflösung horizontal zu bewegen.


    Die Ataris haben eigentlich nur 128 Farben. Die aber je nach Fernsehnorm sich noch anders darstellen und gar noch weiter reduzieren. Das bedeutet, dass Spiele die für eine ausländische Fernsehnorm produzierte wurden sehr schräg in einer anderen Fernsehnorm aussehen.

    Die Grafikmodi bieten bis 160 Pixel 4 Farben und im Farb-Textmodus 5 Farben, weil der Zeichensatz des Atari nur 7Bit (127 Zeichen) umfasst und das übrige 8 Bit netterweise zwar nicht als weitere 4 Farben aber immerhin als 5. Farbe interpretiert wird. In jeder Zeile lassen sich die Farbregister ändern und so neue 4 oder 5 Farben darstellen.


    Der Atari ist so farbarm(?) in der Darstellung weil dieser auf Teufel komm raus, auf das Speicher sparen ausgelegt wurde. Weil niemand zu der Zeit sich vorstellen konnte, wie nett Spiele aussehen können. Das ist im Nachhinein eine total falsche Designrichtung gewesen. Das wird erst klar, wenn man sich ansieht was zu der Zeit als Marktbegleiter da war. Der VC-20 kam 1980 mit 3,5 kB RAM auf dem Markt, der ZX-81 mit 1 KB. Beide wurden schnell am Markt abgelöst, weil die Technik sich weiterentwickelte. Der Atari blieb.


    Die Atari XL waren letztendlich nur "preiswerter" herstellbare Atari 400/800 Nachfolger ohne eine Feature Innovation in der Hardware.


    Das die Atari XL trotzdem so relativ gut mithalten konnten, lag halt in der so skalierbar ausgelegten Grafikhardware der alten Atari 8 Bit Designs.


    Die Welt hat meiner Meinung nach den C64 nicht wirklich gebraucht, aber er hat halt alles besser gemacht. Was ja keine Kunst darstellt. Der C64 war sehr konsequent und hat seine Stärken in der Klarheit, die einfach darin begründet lagen, dass dessen Designer Anfang der 80er Jahre schon sehr viel klarer sahen, wo es lang ging. Speicher ist nicht der Flaschenhals, Sprites werden gebraucht, weil die Darstellung realistischer wird, dafür einfache aber hochwertige Umsetzung von Effekten ohne Trallala.

    In der 16 Bit Zeit hat sich das ziemlich wiederholt.


    Der AMIGA und der Atari ST, sind quasi das Gegenstück zu den ATARI 8Bit und den VC-20. Der AMIGA mit der Flexibilität ein "Weiß nicht wohin" Design und der ATARI ST mit der Gradlinigkeit und Beschränktheit im Design vergleichbar mit dem VC-20. Ein C64 Gegenstück gab es in der 16 Bit Zeit dann gar nicht mehr. Ein reduziertes Gerät, älterer Technik, aber dafür mit großer Konsequenz im im Maß der Entwicklung umgesetzt zum Günstigtpreis für die Masse gab es in der 16Bit Welt nicht. Der AMIGA 500 war dagegen so ziemlich genau der Schritt, den der Atari XL für die 8Bit Ataris war.


    Meine Meinung.

    Schön aussehende Spiele mit vielen Farben gibt es auf den 8Bit Atari trotzdem und bei jedem einzelnen muss man sich vor Augen führen, dass das quasi schon 1979 auf der Kiste hätte flimmern können. Was gerne gemacht wird, sind die Sprites gar nicht originär zu verwenden, sondern als Unterlegung hinter eine 4 oder 5 Farb-Grafik zu legen, dadurch kommt ein ganzer Batzen neuer Farben zum Vorschein, so kann man auch gar noch ein zweites Sprite darüberlegen und so noch mehr Farben erzeugen.

    Jay Miner hatte ja schon Ende der 70er Jahre die Grundgerüste der AMGIA Custom Chips konzipiert, er war ja in dem Moment als die ersten 8Bit Ataris auf dem Markt kamen, auch schon schlauer und schon längst von Atari davon gerannt.