Diese Flexibilität war doch das Geniale am Apple II (sowie beim Vorgänger Altair und Nacholger IBM PC.) Jobs wurde zum Bremsklotz bei Apple und musste folgerichtig gegangen werden.
Du triffst da den Nagel auf den Kopf. Jobs hat sich von Marktbeobachtern gar nichts und von Ingenieuren zu wenig sagen lassen. Außerdem hätte er die Cash Cow Apple ][ bereits eingestellt ehe der Mac profitabel wurde. Wie verbohrt er war, sagt eine Anekdote aus, dass er wohl bei einem Mac II auf einer Messe die Cursor-Tasten rausgerupft hatte, weil das seinem cleanen Ansatz widersprach Positionierungen auf dem Mac nur per Maus durchzuführen.
Die Einzigen, auf die Jobs hörte waren Kreativkünstler, also keine selbsternannten Künstler sondern richtig erfolgreiche Macher in der Kreativbranche, die ihm Dinge aufzeigten, an die er selber gar nicht dachte. Dieser Einfluss kam später durch die Zusammenarbeit mit Universitäten bei dem Design des NeXT-Systems (das dadurch auf UNIX aufbaute und natürlich Cursor-Tasten hatte), davor aber noch viel stärker durch die Zusammenarbeit mit den Kreativen bei Pixar, das er mit seinem Erlös aus dem Aktienverkauf und der Abfindung bei Apple kaufte. Hier bei dem Aufbau des Pixar Image Computers zeigten ihm die Animationskünstler dort erst, was Kreative von einem Computer erwarten und brauchen und genau das hat viele seiner früheren Design-Dogmen dann zertrümmert und erst den Grundsteinfür den iCEO gelegt, der später Apple wieder aus der Krise führen konnte.
Genau so eine Person fehlte Commodore nach dem Weggang Jack Tramiels. Commodore, mit der Fokussierung auf den Heim- und Multimediamarkt, hätte schon das Potential gehabt länger als bis 1994 durchzuhalten, aber für die Vision wohin es gehen soll, fehlte halt der richtige Kopf. Man kann zwar sagen, die großen Amigas wurden von billigeren Bastel-PCs verdrängt und das stimmte auch für den männlich-jugendlichen Hardcoregamerbereich, aber erinnert ihr euch noch was das für ein Gefrickel war, um für jedes Spiel AUTOEXEC.BAT und CONFIG.SYS anzupassen? Später der erste Zugang zum Internet mit TrumpetWinsock und co.? Meine Fresse, was war das umständlich. Hier hätten Homecomputer, deren Bildausgabe mit damals modernen Wohnzimmer-TVs gut zusammen arbeiteten (wie der Amiga schon immer) und der Integration von Analog-Modem (wahlweise im Tausch zu ISDN-Modem) in die Hardware und der ganzen erforderlichen Software in das OS die Neunutzer bis Ende der 1990er viel besser abholen können. Aber diese große Nische haben die Homecomputerhersteller alle nicht erkannt (auch nicht Atari mit dem Falcon) und sind dann untergegangen. Die Dark Ages (eigentlich fünf Jahre von 1993 bis 1998) folgten bis Apple/Jobs so etwas dem Neueinsteiger dann mit dem iMac anbot ... und Microsoft dem ernsthaften User Windows NT 4.0 SP3 (beides erst 1998 am Markt).