Nachdem ich mich in der vorletzten Woche um das Floppy und das Mainboard des Mac Plus gekümmert habe, war die letzten Tage ein vollständiges Recap des sog. Analog Board angesagt. Das ist eigentlich recht unspannend, dennoch nicht unkritisch. Dort wird u.a. die Hochspannung für die Bildröhre erzeugt. Kitzelige Angelegenheit. Die Analog-Boards mindestens mal der Knubbel-Macs sind außerdem notorisch problematisch was kalte Lötstellen angeht. Das wird mich bei dem Projekt noch treffen.
Hier vorher, eine wilde Mischung aus Nichicon , "Richey" und mMn no-Names. Größtenteils leider auch nur bis 85 Grad spezifiziert.

Nachher dann durchweg Panasonics mit 105 Grad-Rating. Zur Standsicherheit bekommt jeder Cap ein Fußbett aus Heißkleber.

Der Rifa aka Stinkbombe wurde natürlich auch ersetzt. In dreißig oder vierzig Jahren wird mich das dann nicht mehr tangieren. *g*
Dann kam der Moment der Wahrheit und der Zusammenbau. Und hier schlugen dann die kalten Lötstellen zu. Obwohl ich alle neuralgischen Punkte reflowed hatte, kam erstmal garnix beim anschalten. Die Spannung war auf der 5V-Schiene okay, auf der 12V-Schiene kamen nur 3V an.
Also nochmal vermeintlich alles reflowed, dann wenigstens ein Schachbrett. An der 12V-Situation änderte sich nix.

Hier habe ich nach Konsultation eines Fachforums eine Diode getauscht. Dann bongte die Maschine. Nach einem dritten Reflow-Vorgang waren dann auch die 12V da. Die alten Apples können ganz schön zickig sein. Aber das Ergebnis zählt.

Nach ein bisschen Bildröhren-Tuning konnte ich das gute Stück dann zusammenbauen und aus einer verschmuddelten Maschine (mit grausen denke ich da an das Mainboard) ist ein schönes Stück alte Technik geworden.

Die finalen Shots passieren bei mir immer im Wohnzimmer, weil ich dort das beste Tageslicht habe. Nicht wundern. 