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letzter Beitrag von TheRealWanderer am

[OT] Linux hat sich nicht durchgesetzt

  • Ich glaube die Diskussion Windowsuser gegen Linuxuser ist wie Raucher gegen Nichtraucher :-))

    Wenigstens wissen die Raucher dass es ungesund ist :D

    "Das Leben ist eine Infektionskrankheit, die mittels Geschlechtsverkehr übertragen wird, und zu 100% zum Tode führt".

    :prof:

  • Boulderdash64


    Hier einfach mal zwei Links fuer Dich, damit Du siehst, dass Linux nicht mehr das rueckstaendige Bastler-System ist, mit dem man nichts alltaegliches anfangen kann:


    Spiele unter Linux: Schau die Titel durch, da sind durchaus einige bekannte Titel dabei:

    https://itsfoss.com/best-linux-games-steam/


    NVIDIA-Treiber: Released 03/2019, wenn Du mal schaust fuer welche Modelle der gilt, dann sieht man, dass da saemtliche aktuelle Modelle aufgelistet sind:

    https://www.nvidia.de/Download/driverResults.aspx/145267/de

    Das soll jetzt keineswegs repraesentativ sein, es sind einfach nur mal 2 Links. Mit Sicherheit wuerde man noch viel mehr finden wenn man Lust hat zu googlen.


    Und uebrigens, in den letzten 11 Jahren in denen ich Linux nutze (bin im Fruehjahr 2009 umgestiegen) hatte ich noch nie Probleme, einen Film unter Linux anzuschauen.

    Und noch eine kleine Bonus-Info: Ich habe zwei nicht-so-Technik-affinen Menschen Xubuntu installiert, und beide bekommen ihre alltaeglichen Dinge problemlos hin. Natuerlich gibts auch hin und wieder mal Stolpersteine, und da werde ich dann schon mal um Rate gefragt, aber das tun Windows-Nutzer bei mir genauso.


    Und nein, ich will aus Dir keinen Linux-Nutzer machen. Du kannst gerne bei Windows bleiben wenn dies fuer Dich besser passt. Aber fuer mein Empfinden enthalten Deine Aussagen recht viel Halbwissen, dafuer dass Du so ausfuehrlich gegen Linux wetterst.

  • Als Ergänzung hier noch der Link zu https://lutris.net zum Thema Zocken auf Linux

  • Eigentlich geht es weniger um Windows vs. Linux.

    Komisch dass dann trotzdem Jahr um Jahr in jeder neuen Iteration von Threads wie diesem dieselben "Argumente" hin und her geworfen werden, garniert mit den immer gleichen wohlgepflegten Vorurteilen, Halbwahrheiten und Fehleindrücken. Hauptsache dem jeweils anderen erklären, dass dessen Gewohnheiten und Geschmäcker ja nun echt garnicht gehen. Das Thema "Amiga vs. Atari" ist bestimmt auch noch nicht zur Genüge ausdiskutiert worden, können wir ja nahtlos anheften.

  • 1 - ... weil mir ja jeder Linux-Experte immer wieder unter die Nase reibt, wie simpel Linux ist ...

    Ist es. Ich installiere es regelmäßig bei Rentnern und anderen ausgewiesenen Nicht-Computer-Experten, die damit wunderbar zurecht kommen.

    Wie gesagt: Die einzigen, die massive Probleme mit Linux haben sind Windows Poweruser, die umlernen müssten.


    2 - Wage ich doch ein klein wenig in Frage zu stellen

    Das war ein Gleichnis, welches mit dem Stilmittel der satirischen Übertreibung darzustellen versuchte, wie einfach doch die meisten Bedürfnisse von Usern oft sind.


    3 - Du benennst es für die meisten Anwender schon genau richtig - "Lieblings Textadventure".

    Man KANN mit Linux basteln bis auf unterste Ebene. Mann muss nicht (siehe Punkt 1).

    Wenn unter Microsoft irgendwas nicht geht, war's das. Ich habe keine Chance was zu tun was MS nicht will.


    4 - ... wenn Du auf diesem Gebiet beruflich tätig bist, rennst Du gegen Mauern und Wände ...

    Ich arbeite beruflich auch mit Windows. Wenn mein Chef das verlangt und mich fürstlich dafür bezahlt, würde ich auch mit Windows Vista oder Windows ME arbeiten.

    Da ich nach Zeit bezahlt werde, ist es mir egal wie ineffizient das Werkzeug ist, das mir zur Verfügung gestellt wird.


    Es wurde oben schon erwähnt - wenn ich Auto fahren will, möchte ich auch nicht erst einen mehrere Wochen/Monate dauernden "Grundkurs Bedienung" absolvieren und mir Scripte fürs Beschleunigen und Bremsen schreiben, weils viel "eleganter" ist und man damit weitaus mehr Kontrolle über das Fahrwerk hat, als mit dem simplen Brems- & Gaspedal der Autofahrer, "die aufgegeben haben".

    Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich ;)

    Aber gut: Morgen installiert Dir VW ein Zwangsupdate und vertauscht die Reihenfolge der Pedale. Schaltgetriebe wird abgeschafft und nicht mehr unterstützt. Dein Brems-, Beschleunigungs- und Kurven-Verhalten wird vorsorglich protokolliert um die User experience zu verbessern. Tanken darfst Du ab sofort nur noch an den zertifizierten Aral-Tankstellen. Alle 6 Monate musst Du dein Auto reinigen und desinfizieren, weil durch die löchrige Karosserie Würmer und Viren eingedrungen sind. Mit dem Featureupdate wurde auch die analoge Geschwindigkeitsanzeige durch eine logarithmische Skala ersetzt.



    Deine Smileys hab ich gesehen und halte diesen Thread auch nur in guter, alter, konstruktiver "Amiga gegen Atari Flamewar" Tradition aufrecht :saint:

  • Natürlich wird der "klassische Rentner" mit einer Linux-Variante wie "Mint" klarkommen -

    weil sie eine alte Windows-Version "mimiced" und ein Internetzugangsprogramm und einen Bildbetrachter mitbringt.


    Wenn da aber was neues an Software bzw. mal etwas gesucht wird und installiert werden soll, suchst Du das bei Windows, führst das Setup aus und es geht.


    Bei Linux musste erstmal wissen, was habe ich denn überhaupt.

    Da steht dann nicht, für Linux Mint, da steht dann für Ubuntu. Gehört das zusammen? Ja, nein, vielleicht. Oder Debian? Oder...

    Installieren? Kommandozeile, Sudo-Befehle,.....


    Ich denke, ab da ist dann der klassische Rentner raus...

    Sicher, wenn er nur die Programme benutzen soll, die Out-of-the-Box dabei sind...

    Ob er nun unter Windows auf dem Desktop den Firefox doppeltklickt oder unter Linux ist ja egal - was danach erscheint ist ja "dasselbe".

  • "Der Normaluser" kauft Komplett-PCs mit vorinstalliertem Windows - wie gesagt, es ist eben das einzige Consumer-OS. Oder eben "fertige" Macs.

    Linux ist das Gegenteil, mehr als ein paar wenige Refurbished PCs oder Laptops mit Linux sind da draußen nicht zu finden

    Der hier genannte, mögliche Grund für die geringe Verbreitung ist also, dass man Linux bei einem Komplett-PC nicht einfach mitkaufen kann, oder? Gleichzeitig würden aber wahrscheinlich PCs mit vorinstalliertem Linux (bei gleichem Preis wie mit Windows) eher in den Regalen verstauben, oder? Wieviel zahlt denn ein Hersteller für eine OEM-Windows-Lizenz? Also um wieviel billiger könnte man einen Linux-PC anbieten? 25€? Interessiert das einen Käufer bei einem 700€-Gerät? Vielleicht – aber prozentual wäre das ja nicht sehr viel, was man sparen würde, nur weil das OS nichts kosten würde.


    Vielleicht wäre eine vorinstallierte Dual-Boot-Lösung die bessere Idee. Die Kosten blieben gleich aber der Kunde bekäme gleich zwei Betriebssysteme mitgeliefert. Das könnte sogar psychologisch funktionieren, weil man sich nicht schon beim Kauf entscheiden müsste und man bei gleichem Preis einfach mehr bekäme – das würde bei vielen Kunden "zünden". Mehr zum gleichen Preis geht eigentlich immer.


    soweit sehe ich das auch so, aber um WIN komme ich nicht drum herum. Mein Buchhaltungsprogramm (WISO EÜR) lässt sich leider nicht über "WINE" installieren.

    Aus diesem Problem-Kreislauf käme Linux nur heraus, wenn es eine größere Verbreitung hätte. Leider arbeiten da halt auch welche aus der Linux-"Szene" gegen an, auch hier im Thread wieder. Wenn gesagt, wird, man müsse sich als Kunde mehr reinhängen, damit das alles läuft, hat man die 95%, die einen Computer nicht als ihr zentrales Hobby oder Textadventure ansehen, doch schon wieder verloren. Meines Erachtens müsste es das Ziel von Linux sein, nicht so "einfach" wie Windows zu sein (denn Windows ist nur so mittelmäßig einfach), sondern noch viel einfacher (selbsterklärender, eleganter und auch schneller). Ähnliches würde ich anderen OpenSource-Entwicklungen, wie LibreOffice empfehlen: Seht Windows oder MS Office nicht als Maßstab an, sondern übertrefft es, wenn ihr mehr erreichen wollt. (Wenn nicht, dann natürlich nicht, klar). Als Underdog muss man einfach besser sein als die Etablierten. Und für die meisten Kunden heißt "besser" nicht, dass man noch mehr Einstellungsmöglichkeiten hat, mit denen man die Software vergurken kann, sondern dass es einfacher zu nutzen ist, weniger Probleme macht, schneller läuft usw. Vor allem muss ein "besseres" OS eine gesetzte Aufgabe schneller und besser erledigen als die Konkurrenz.


    Vobis hatte 1994 die Idee, statt Windows OS/2 mit den PCs zu verticken, die bekamen dann genau dieses Problem mit M$. Kann man alles nachlesen, ist alles nachgewiesen.

    Da würde mich auch interessieren, ob MS immer noch so Knebelverträge aushandelt. Wenn man sich das aktuelle Verhalten von MS anguckt, scheint es ihnen ja nicht mehr ganz so wichtig zu sein, ob ein Kunde Windows verwendet. Den kompletten Mobile-Markt haben sie aufgegeben und wichtige Programme und Dienste aus ihrem Portfolio bieten sie für unterschiedliche Plattformen (außer Linux) an. Vielleicht könnte heute ein Hersteller, ohne Probleme mit MS zu bekommen, Linux vorinstallieren?


    "User" sind die niedere Spezies, die im Kambrium nach den Trilobiten falsch abgebogen sind ;)

    "Windows User" sind alte Leute - Menschen die aufgegeben haben.

    Ob so eine überhebliche Attitüde wirklich hilft, Freunde im "gegnerischen" Lager zu finden, weiß ich nicht. Publikumsbeschimpfungen haben eher selten gut funktioniert. Die Linuxer müssen sich eigentlich nur entscheiden, ob ihnen der Status quo (die 1,8% Desktop-Anteil) reicht oder ob sie wachsen wollen. Z.Z. schreien noch die Status-Bewahrer lauter als die, die mehr wollen. Vielleicht ändert sich das ja auch mal irgendwann.


    Weswegen ich davon spreche, dass man Freunde im "gegnerischen" Lager suchen sollte? – Naja, der PC-Markt wächst ja nicht wirklich mehr großartig, in den letzten 10 Jahren ist er sogar kräftig geschrumpft – alle Veränderungen im Markt sind also Verteilungskämpfe und können nicht aus neuen Bereichen gewonnen werden. Ein neuer Linux-User wäre also ein alter Windows- (oder Mac-)User und kein Frischling, der noch nie eine Maus in der Hand hielt. Wenn man also mehr Linuxer generieren wollte (was ja nicht alle wollen), dann sollte man vorsichtig dabei sein, die einzigen, die noch welche werden könnten, als minderwertige Spezies o.ä. zu bezeichnen.

  • Wenn Du Rentner als der grosse "Normale Anwender" oder "Dummen Terminal PC" Durchschnitt als Anwenderprofil definierst, dann hast du sicher Recht.


    Eltern, deren Kinder von und für die Schule die Anforderungen an einem Laptop (aktuell erlebt: 11...14" Display, Windows 10, MacOS, 128GB+ Speicherplatz, 8GB+ RAM) bekommen haben, damit sie dem Unterricht folgen können (u.a. Office 365, Adobe Creative Suite als Schullizenzen gratis für die Schüler), sind also keine "Normale Anwender".

    Kinder, die mit Linux in die Schule daherkommen und einerseits nicht teilnehmen können und andererseits den Spott und Mobbing durch andere Mitschüler ertragen müssen, kann das der Papi oder Mami der/die ein Linux-Fundi ist, dem armen Kind erklären "Macht Dir nix draus, dafür bist Du ein Normaler Anwender und kannst stolz darauf sein".


    Der Typ, der nun Linux hat, ist solange glücklich mit Deiner Lösung solange er keine externe Abhängigkeiten hat, welches sein Anforderungsprofil ständig verändern.

    Wenn jemand mit z.B. Steuernsoftware (ist jetzt auch kein Speziallfall, da oft verwendet) oder Dateien daherkommt, die man unter Linux nicht editieren oder nur geschrottet weiterverwenden kann oder sonst irgendwie nicht teilhaben kann, der wird sich dann ganz schnell weg vom "Normalen Anwender" Profil, wie Du es definierst abwenden und das verwenden, womit er mit den externen Stellen auch zusammenarbeiten kann.


    Wenn ein neuer Mitarbeiter bei mir im Team beginnt und Linux frohlockt, aber sonst nicht mit PCs und Windows umgehen kann und damit sein Jobprofil nicht erfüllen kann bzw. will, der ist zwar ein "Normaler Anwender", hat aber auch schnell keinen Job mehr, wenn er nicht schnell hinzulernt und isst was auf dem Tisch kommt.

    Einem Kollegen, der mir auch eine (Business kritische) Linux VM aufgesetzt hat, haben wir auf die Schulter geklopft und "nice done as a Showcase" gesagt, aber ihn dann freundlich aber bestimmt darauf hingewissen "jetzt bitte auch was installieren, was die Kollegen auch supporten können, wenn du mal krank bist", weil er nicht kapiert hatte dass betriebswirtschaftliche Überlegungen wie z.B. Knowhow-Redundanz wichtiger sind als die paar Kröten, die man lizenztechnisch einspart.


    Nicht immer ist das eigene Umfeld die Messlatte für "da draussen".

    Wenn es einen Business Case gäbe bei uns im Betrieb, würde ich sofort Linux einsetzen.

    Aber die Entscheidungskriterien sind nicht immer so kleinkariert, wie sie (auch hier im Thread) scheinen.


    Aber sicherlich kann man längerfristig in einer Organisation die Migration zu Linux planen und auch irgendwann komplett umsetzen.

    Es muss halt vom Betrieb her passen, aber auch mit was man für externe Stellen und Partner man täglich zusammenarbeitet, die wesentliche Business Driver für sowas sein können.




    Vielleicht wäre eine vorinstallierte Dual-Boot-Lösung die bessere Idee. Die Kosten blieben gleich aber der Kunde bekäme gleich zwei Betriebssysteme mitgeliefert. Das könnte sogar psychologisch funktionieren, weil man sich nicht schon beim Kauf entscheiden müsste und man bei gleichem Preis einfach mehr bekäme – das würde bei vielen Kunden "zünden". Mehr zum gleichen Preis geht eigentlich immer.

    Nein, das glaube ich nicht. Die Komplexität für den Endanwender würde nur zusätzlich erhöht mit Dualboot.

    Der Durschnitts "Joe Doe" kennt nur "Windows" vom Namen her und "Internet" ist gleichbedeutend mit "das grosse 'e'" bzw. "Firefox" etc.

    Insofern war von Microsoft die dümmste Idee, als es noch ARM-basierende Geräte gab, diese mit "Windows 10" gleich zu benamsen wie die x86/x64 Geräte.

    Wie toll für den Enduser, der will dann Word, Excel oder "Adobe" installieren und es geht nicht. Sehr viel Geld in den Sand gesetzt dann.

    Zum Glück hat dieser Mist nur kurz auf dem Markt.

  • Der hier genannte, mögliche Grund für die geringe Verbreitung ist also, dass man Linux bei einem Komplett-PC nicht einfach mitkaufen kann, oder?

    Deine Gedankengänge sind komplexer als dieser einfache Sachverhalt (so wie ich das sehe). ;)


    In der heutigen Zeit ist ja schon überall Windows präsent - da würde es in der Tat nicht viel bringen, Rechner mit Linux 25 EUR billiger zu verkaufen. Es würde trotzdem jeder Consumer (um die geht es mir ja, denn DIE machen die Verkaufszahlen, nicht "wir Nerds") den Windows-PC kaufen.


    Gleichzeitig würden aber wahrscheinlich PCs mit vorinstalliertem Linux (bei gleichem Preis wie mit Windows) eher in den Regalen verstauben, oder?

    Siehe oben. Ja und ja.


    Linux wird von den Geräteherstellern nicht gepusht - bedeutet: keine großen Stückzahlen werden in den Markt gedrückt. Bedeutet: warum sollten Softwarefirmen dafür Programme entwickeln? Damit lässt sich nichts/kaum was verdienen. Für Linux gibt es so viel Open Source... klar gibt es auch kommerzielle Soft, aber eher wenig.

    Deswegen meine immer wieder getätigte Feststellung: die Hardware- & (Windows)-Software-Hersteller halten sich gegenseitg am Kacken. Das funktioniert seit Jahren und wird sich deswegen auch nicht ändern - egal wie "gut" Linux auch sein wird.

  • die Hardware- & (Windows)-Software-Hersteller halten sich gegenseitg am Kacken. Das funktioniert seit Jahren und wird sich deswegen auch nicht ändern

    Ich glaube, die Hardware-Hersteller sind gar nicht so gerne gezwungen, Windows zu verkaufen. Es hat ja immer mal wieder versuchte Ausbrüche aus dem Käfig gegeben, wie damals mit OS/2 bei Vobis (?) oder IBMs Mitgründung des CHRP/PowerPC-Konsortiums, welches gegen die Wintel-Allianz gesetzt werden sollte. Aber in letzter Zeit stehen die Zeichen halt etwas besser als früher. Die Hardware-Hersteller wollen eigentlich unabhängiger von den Betriebssystem-Herstellern sein, man kann das z.B. auch bei Samsung sehen, die sich liebend gerne von Android lösen würden, wenn es ginge. Sie setzen bei TV und Smartwatches auf ihr eigens Tizen statt auf Android. Oder auch IBM in der Neuzeit: Seitdem sie selbst keine PCs mehr herstellen und daher frei von Microsoft sind, überlassen sie ihren Mitarbeitern die System-Wahl – und ein großer Teil entscheidet sich für Apple. Die haben schon eine 6stellige Anzahl von Apple-Systemen im Haus. Die Hersteller wollen nicht unbedingt Anhängsel der Quasi-Monopolisten auf den jeweiligen Plattformen sein, sie wollen eher die Systemfreiheit, weil SIE dann am längeren Hebel säßen.


    Und Linux könnte die Gunst der Stunde durchaus nutzen. Auch z.B. darüber, dass man jetzt gesehen hat, was die Amis für Macht ausüben können. Kaum spricht der US-Präsident den Bann über Huawei aus, bekommen die nur noch ein halbes Android geliefert. Im Krisenfall kann das auch für andere US-Systeme gelten. Da wäre z.B. ein europäisches Linux ein Standbein, auf das man zumindest hier setzen könnte, falls Trump oder ein Nachfolger ein Handelsembargo gegen Europa (oder einzelne Hersteller, wie Siemens oder Lenovo (Medion)) ausspricht.


    Das Problem von Linux ist, es ist nicht vorinstalliert.

    Und ich habe einen Vorschlag gemacht, wie man diesen Makel aus dem Weg räumen könnte.

  • Das Problem von Linux ist, es ist nicht vorinstalliert.

    Ich vermute mal das machen die Hersteller aus gutem Grund.

    Wie "schön" die Freude des Kundes sein wird, wenn nach dem PC Kauf "Microsoft Office" oder "Far Cry 12" installiert werden soll und dann die Reklamationen beim Händler diesen veranlassen, den Kundenärger zum Hersteller zurückzugeben.

    Nein, das Risiko wollen die Hersteller nicht eingehen, weil der Durchschnittsuser nun mal unwissend ist.

    Die wenigen Hersteller, die Linux anbieten auf einem PC als vorinstalliert, die machen das ja nur auf explizite Online-Bestellung des Kunden.

    HP macht das m.W. nicht. Dell machte das früher. Heute auch noch? Lenovo?

  • @syshack

    Habe meine 3 Kids alle auf die Uni gebracht, ohne das die Office im IT Unterricht lernen mussten.

    Die Schule meines Jüngsten hat sogar mit einem Live-Linux USB-Stick im IT Unterricht gearbeitet.


    Im meiner Firma spare ich durch den Einsatz von 1/3 Linux PCs Kosten im 5 stelligen Bereich. Jedes Jahr. Für uns ist das ein Business-Case.



    Wenn da aber was neues an Software bzw. mal etwas gesucht wird und installiert werden soll, suchst Du das bei Windows, führst das Setup aus und es geht.


    Bei Linux musste erstmal wissen, was habe ich denn überhaupt.

    Da steht dann nicht, für Linux Mint, da steht dann für Ubuntu. Gehört das zusammen? Ja, nein, vielleicht. Oder Debian? Oder...

    Installieren? Kommandozeile, Sudo-Befehle,.....

    Windows:

    Der Rentner wird in Google die Software suchen, dann von Softonic herunterladen und die .exe ausführen.

    Danach ist der PC verseucht.


    Linux Mint:

    Man klickt auf die "Anwendungsverwaltung" (der App-Shop), sucht seine Software aus und klickt auf installieren.

    Ohne Werbung, ohne Trojaner, ohne Toolbar, ohne Crapware ...

  • Nein, das Risiko wollen die Hersteller nicht eingehen, weil der Durchschnittsuser nun mal unwissend ist.

    Mein Vorschlag dazu war ja "zwei zum Preis von einem", also eine Dual-Boot-Lösung, natürlich mit kleinem Erklär-Text auf dem Auswahl-Screen.

  • @syshack

    Habe meine 3 Kids alle auf die Uni gebracht, ohne das die Office im IT Unterricht lernen mussten.

    Die Schule meines Jüngsten hat sogar mit einem Live-Linux USB-Stick im IT Unterricht gearbeitet.

    Das ist einerseits gut, dass sie im Unterricht für ALLE Schüler was auf Linux basierendes ausprobieren.

    Die Problematik ist halt dann wenn sie dann im Berufsleben halt z.B. Standard Business Software wie z.B. MS Office nicht bedienen können weil sie solche Sachen nie gelernt haben.

    An sollte es ja keinen Unterschied machen, ob man nun die Grundlagen z.B. für Tabellenkalkulation auf Libre Office oder MS Office oder das Apple Äquivalent lernt. SOLLTE.

    In der Praxis sehe ich das aber genau als Problem. Es werden einerseits keine Software Produkte verwendet, die auch "da draussen" im Realleben in typischen Betrieben eingesetzt werden, andererseit "sitzen" die Grundlagen nicht.

    Insofern finde ich es im Beispiel weiter oben von mir, in Ordnung dass die Schüler mit O365 und Adobe ausgestattet werden.

    Letztendlich bleibt beim Einen oder Anderen vielleicht was hängen, aber Viele wird es das auch nicht interessieren, wie bei uns damalsTM die meisten den C64 ja auch nur für Games verwendet haben.

    Das sind auch die selben später im Berufsleben die immer lautstark motzen, weil eine neue Version etwas anders aussieht, als sich mit der Thematik richtig auseinanderzusetzen und was daraus zu lernen.


    Bei uns im Betrieb verstehen manche den Unterschied von einem "Dokument" wie aus Word oder Excel versus "Webseite" nicht mal.

    Wir hatten eine Millenia, die z.B. sich als "Digital Content Specialist" verkauft in der entsprechend Marcomm Abteilung (also nicht in der IT) hatte, aber z.B. nur "Wordpress" konnte (an sich ok) aber Joomla nicht und auch nicht bereit war sich einzuarbeiten, ohne dass die Firma sie einarbeitete. Sie verstand als jemand der viel mit Webseiten Content zu tun hat nicht mal Grundlagen des Internet wie DNS.

    In eben besagter Abteilung haben wir Pappnasen mit der vollen Adobe Creative Suite, die verwenden vielleicht mal Photoshop aber haben keine Ahnung von Dateigrössen und -Formate und für was sie genau eingesetzt werden sollten.

    Das Ergebnis ist dass manche Tasks für CMS und Photoshop an unsere IT geschickt werden, weil wir ja alles können müssen (und tatsächlich beherrsche ich manches Adobe Produkt genug).


    Ich finde, unsere Generation, die in der IT oder IT-nahen Berufen gelernt haben , sind wesentlich flexibler und analytischer.

    Das kannst Du (leider) heute oft nicht so erwarten von jüngeren Jahrgängen. Also ist es wichtiger, dass sie die "richtigen" Softwareprodukte Kenntnisse bereits mitbringen, also das was das Business braucht.


    @syshack

    Im meiner Firma spare ich durch den Einsatz von 1/3 Linux PCs Kosten im 5 stelligen Bereich. Jedes Jahr. Für uns ist das ein Business-Case.

    Das ist schön dass das in Eurer Firma funktioniert als Business Case. Ich glaube aber, dass ist eher selten der Fall in vielen Betrieben, zumindest 100%ger Einsatz von Linux.

    Und wie gesagt, die Lizenzkosten sind nur ein Faktor. Wenn das aber ein grosser Faktor ist wie bei Dir, ist das auch voll ok - solange die MA damit klarkommen und die Produktivität nicht darunter leidet, weil diese Kosten sieht Du nicht direkt.

  • Linux Mint:

    Man klickt auf die "Anwendungsverwaltung" (der App-Shop), sucht seine Software aus und klickt auf installieren.

    Ohne Werbung, ohne Trojaner, ohne Toolbar, ohne Crapware ...

    ... und wird die da nicht finden, die Fotobuchsoftware um von der Urlaubsreise eine Erinnerung fürs Regal zu machen, etc. pp.

    Oder die Software, um das Navi zu aktualisieren...

    Denn für diese "kommerziellen Anwendungsfälle" liefert Linux eben keine Tools.


    Klar wandert immer mehr in die "Cloud" und es geht online im Browser oder vieles mittlerweile per Handy.

    Aber auch hier ist dann eben Linux als Anwendung raus bzw bietet eben keinen Mehrwert mehr an.


    Aber ja, wir drehen uns im Kreis und haben das Henne-Ei-Problem.

    Ohne mehr Software keine Interessenten fürs Betriebssystem - und keine Interessenten fürs Betriebssystem... eben keine (kommerziele) Software.

  • Mich wundert es dann immer, wie die ganzen Mac-User klar kommen. Davon sind ja auch nicht alle IT-affin, sondern viele kaufen sich das Macbook ja eher aus Lifestyle-Gruenden. Microsoft Office gibt es zwar, aber die Fotobuchsoftware oder Navi-Update-Software koennte dort u.U. auch fehlen. Wie gehen diese Leute dann damit um, dass sie kein Windows haben?

  • Wie gehen diese Leute dann damit um, dass sie kein Windows haben?

    Die meisten Anwendungen gibt es heutzutage auch für MacOS, entweder vom selben Hersteller oder von einem Konkurrenten. Unter MacOS sind kostenlose Programme allerdings im Vergleich seltener, da muss man dann hie und da ein paar Euro springen lassen. Was vermutlich aber auch der Grund ist, dass es fast alles gibt (weil es sich für Drittanbieter lohnt).

  • Okay habe gerade mal nachgeschaut auf cewe.de - tatsaechlich gibt es die Software dort nicht nur fuer Windows sondern auch fuer Mac.


    Zu meiner - und vermutlich auch eurer - Ueberraschung habe ich dort aber auch gesehen, dass es die Software auch fuer Linux gibt :thumbup:


    Jetzt bin ich mal wieder auf die Gegenargumente gespannt...

  • Erstaunlich, ja.


    Was mich zu zwei weiteren Fragen bewegt:

    - Wie machen die das?

    - Warum macht kein anderer das so?


    Im Vice-Thread, den man sich selbst kompilieren muss (also Vice, nicht den Thread), habe ich gelernt, dass muss so sein mit dem selbst kompilieren, weil ja jedes Linux irgendwie anders ist und andere Sachen dabei hat und daher muss man sich das eben alles selber zusammenschrauben.


    Also - ohne es jetzt ausprobiert zu haben - wie läuft das hier mit der Linux Software.

    Wie kann man da etwas anbieten, was man nicht selbst kompilieren muss, aber scheinbar für alle (?) Linuxversionen funktioniert und offenbar ohne Shell-Befehle (oder doch?) installiert werden kann?


    Und wenn das hier geht, warum macht das sonst im Grund keiner so? Wenn es doch wohl möglich ist?!


    Ihr seht, hier habe ich in der Tat große Lücken hinsichtlich meiner Kenntnisse...