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C64C-Molds: Sind die Molds modular und sind damit die Ports nur tauschbare Schablonen?

  • Hallo zusammen,


    ich mache ja keinen Hehl daraus, dass ich neu und passend produzierte (Ersatz-)Teile im Retro-Bereich extrem charmant finde. Die - in Folge der entdeckten Molds - neu produzierten C64C-Gehäuse auch für den alten brauntastigen C64 in breadbin-grey sind meiner Einschätzung nach eins der Top-Produkte für die C64-Szene überhaupt weil sich so im Endprodukt gefühlt alle 64er von 1982 bis 1993 optisch vereinen. Keine Frage also, dass ich einen "bekommenen", alten C64 in so ein Gehäuse umgetopft hatte.


    Dies Gehäuse habe ich mir natürlich näher angesehen und bin etwas stutzig geworden. Während die Oberseite wie aus einem Guß wirkt, gibt es bei der Unterschale sichtbare Nahtkanten rund um die Ports an der Seite und hinten:


    C64C-new_expansion-port.JPGC64C-new_bottomside.jpgC64C-new_user-port.JPG


    Ich hatte gelesen, dass die Molds, als sie aus den USA kamen, noch mal für bessere Pressergebnisse überarbeitet worden sind. Wäre das eine Kante in der Pressform, häütte man die doch auspoliert, oder? Meiner Einschätzung nach muss es für die Kanten einen anderen Grund geben. Ich vermute, die Pressformen sind für die Unterseite mehrteilig aufgebaut. Vielleicht gibt es da für die Ports Schablonen, ähnlich der für Backteig, um unterschiedliche Ergebnisse zu erhalten?!


    Kürzlich hatte ich nun, auf der Suche nach einem neuen SID für die SID-Cart am plus/4, einen 1990er C64C ersteigert. Auch dieser weisst die Kanten auf, die Pressformen scheinen aber andere gewesen zu sein, als die von Tommes (keine "FYVE"-Prägung auf der Innenseite). Da das Gehäuse ohnehin zerlegt vor dem Wannenbad stand, habe ich besagte Linien mit Stift markiert, damit ihr meiner Überlegung folgen könnt (jeweils das neu gepresste Gehäuse links, das alte rechts):


    C64C-new_sideports.jpgC64C-old_sideports.JPG


    C64C-new_rearports.jpgC64C-old_rearports.JPG


    Die Frage, die sich mir da stellt, ist nun ob die Pressform der Unterseite tatsächlich mehrteilig ist und Commodore hier unter Umständen den Einsatz anderer Port-Schablonen vorgesehen hat? Komplette Pressformen zu fertigen ist teuer, aber wie wären die Kosten für alternative Port-Schablonen für die bestehenden Pressformen?


    Persönlich hatte ich 1985 einen C16 bekommen und ein Freund irgendwann 1986 einen C64C. Der kam mir unglaublich fortschrittlich vor. Damals ein passendes, flaches Gehäuse für den C16 in anthrazit hätte ich sofort gekauft und auch heute sehe ich da einen Markt für mit Schaltern (für die 64K-Umschaltung) zerbohrten C16-Gehäuse. Oder wie wäre es mit passenden, flachen Gehäusen in fast weiß, in die dann ein VC-20 passt? Oder ganz aktuell zum Umtopfen eines "The64" in ein solches Gehäuse, dass dann hintenraus fast geschlossen ist?


    Die Frage ist nun, wie funktioniert die C64C-Unterseitenpressform? Ist die wirklich modular aufgebaut? Und wenn ja, was würden Port-Schablonen mit abweichender Portauslegung in der Fertigung für die bestehenden Molds kosten?

    Ich hoffe hier sind auch Foristen mit Erfahrung aus der Fertigung anwesend und können Licht ins Dunkel bringen.

  • Die Form für die Unterschale ist in der Tat Mehrteilig aufgebaut. Das erklärt auch die Kanten. Denn das sind Schieber einmal von hinten und einmal von der Seite für die Joystickports. Die Kanten entstehen einfach, da die Schieber minimales Spiel brauchen. Die Module sind aber nicht dafür gedacht, dass man die austauschen kann.

  • Die Schieber sind vermutlich damit man sie zurück fahren kann um die gegossenen Gehäuse entnehmen zu können, oder ?


    Ein Markt in ausreichenden Stückzahlen für C16 Platinen Gehäuse sehe ich ehrlich gesagt leider nicht.


    Da hätte ich mir derzeit eher vorstellen können Plus/4 Gehäuse im C64C Farbton und in Schwarz und Transparent.

    Die Gussformen wurden ja auch entdeckt.

  • Ein Markt in ausreichenden Stückzahlen für C16 Platinen Gehäuse sehe ich ehrlich gesagt leider nicht.

    Noch vielleicht nicht, aber - vorrausgesetzt genug C16-Tastaturen wurden eingelagert - könnten neue "C16C"-Gehäuse im Bundle mit diesem Board, wenn es erscheint, ein schönes Prodult abgeben.

    Da hätte ich mir derzeit eher vorstellen können Plus/4 Gehäuse im C64C Farbton und in Schwarz und Transparent.

    Die Gussformen wurden ja auch entdeckt.

    Nicht der C64C-Farbton, sondern der exakte Farbton der plus/4-Tasten, das wäre als neu gefertigtes Gehäuse der Knaller. Wenn die Tasten und das Gehäuse den gleichen Farbton hätten, käme da ein Rechner im Schick des Commodore LCD bei raus (braucht dann natürlich auch ein anderes Label, das sich eher am C64C orientiert). Schade, aber ich fürchte die Pressformen gingen nicht wirklich an ein Museum, sondern in die Stahlindustrie zum Einschmelzen. ;(


    Mit der Nicht-Austauschbarkeit der Schieber bei der C64C-Gußform glaube ich das nicht so recht. Nach dem ersten Umgemoddel der C64-Form auf den C16 und dann der Weiterverwendung nach dem Ende des C16 doch wieder für C64-Pressungen (das sind die, wo die Portbeschriftung verschoben ist), halte ich es für einfach plausibel, dass sich Commodore bei dem Neudesign des Gehäuses für den C64C diese Modularität offen gehalten hat. Wurde nur nicht genutzt, weil dann kein anderer Rechner mehr mit anderen Ports in der Bauform kam.


    Warum ich das denke? Ich habe mir mal das plus/4-Gehäuse angesehen und dort finden sich keine solchen Gußkanten. Ist ja auch kein Wunder, denn hier hat man nie mit anderen Boards im selben Gehäuse geplant: Die hatten ja ihre eigenen Gehäuse mit 116 und V364 in der Ursprungsplanung.


    plus4_side.jpgplus4_back.jpg

  • Wenn man sich das Plus/4 Gehäuse mal ansieht bekommt man eine Vorstellung wie hier auch mit solchen Schiebern gearbeitet wurde.

    Um die Ports herum sieht man doch die Spuren jeweils.


    Und ob die Schieber nur austauschbar wären ist auch Wurst, solange der/die Besitzer kein Interesse an solche einem extremen Nischenprodukt unter den Nischenprodukten haben.


    Und das plus/4 Gehäuse im C64C Farbton damit man mit der 1541 II mal ein stimmiges Konzept hat. Die 1551 war doch ein Designbruch zum Plus/4 und C116.

  • Nein, was man doch alles entdeckt, wenn man sucht: Jens Schönfeld bestätigt GENAU meine Theorie. 8o


    Das Dienstleister nie den Arsch in der Hose haben zu sagen "ich will nicht" und einen statt dessen für blöd verkaufen wollen. Man! Als Jugendlicher habe ich das leider immer geglaubt, aber später dann gelernt eben das nicht mehr zu tun. So etwas erinnert mich an die Motorradhändler/-werkstätten, die mir auch erzählt haben, das alles was ich will nicht geht (bin fast zwei Meter groß und da ging es um Ergonomie, nicht um Racing). Das führte dann meinerseits zu langem Suchen nach Referenzen und Beispielen, um der Werkstatt zu beweisen, dass es eben DOCH geht. Tollstes Ding war da eine französische Unterverkleidung: "Geht nicht, bekommste nicht eingetragen, viel zu gefährlich" ... bis ich dann eine spanische Polizeistaffel (!!!) gefunden hatte, die genau diese Unterverkleidung am selben Modell ganz offiziell fährt und sich stolz mit ihren Maschinen im Internet präsentiert. Da kam dann betretenes Schweigen.

  • Das hört sich aber mehr an wie eine Vermutung.

    Deine Beharrlichkeit in allen Ehren, aber was willst Du damit bezwecken ?

    Was meinst Du wie teuer das wohl wäre sowas zu bauen ?


    Wenn man es unbedingt will wird es technisch wohl möglich sein, aber der Aufwand und der zu erwartende Umsatz stehen in keinem Verhältnis.


    Nimm doch einfach ein C16 Gehäuse und ein C64C Gehäuse und bau Dir so einen Zwitter.

  • Das hört sich aber mehr an wie eine Vermutung.

    Das ist keine Vermutung sondern die Einschätzung von Jens Schönfeld nachdem er selber die Formen vor (oder nach?) dem Transport in Augenschein genommen hat.

    Was meinst Du wie teuer das wohl wäre sowas zu bauen ?

    Alleine neue Stempel wären DEUTLICH günstiger als komplett neue Pressformen. In der Vergangenheit hat Thomas Koch in erstaunlicher Präzision vorhandene Hardware ausgemessen und in 3D abgebildet. Warum das nicht mit den Stempeln machen und für VC20- oder C16-kompatible Stempel so etwas wie eine Kickstarterkampagne ausrufen? Mag sein, dass dann ein Gehäuse EUR 100 kostet, aber wenn genug Interessenten zusammen kommen (über ein paar Jahre) lohnt sich vielleicht die Herstellung der passenden Stempel und eine (relativ zu der C64C-Produktion) Kleinserie, vor allem vor dem Hintergrund, dass Toms01 und AndroSID an einem neuen C16-Board arbeiten. Wäre ja schön, wenn es mit Erscheinen dieses Boards auch passende Gehäuse gäbe, fast so wie es mit dem C64-Reloaded-Board und den neuen C64C-Gehäusen war. Auf alle Fälle ist das eine durchaus realistische Möglichkeit, ganz im Gegensatz zum MEGA-Team, dass sich mal eben EUR 65.000 für Pressformen schenken lassen will.

    Nimm doch einfach ein C16 Gehäuse und ein C64C Gehäuse und bau Dir so einen Zwitter.

    Das ist aber nun wirklich kompletten Quatsch, denn Brotkasten und C-Gehäuse passen absolut überhaupt nicht zusammen. Zudem motiviert es mich für ordentliche Neuproduktionen auch gerne mal mehr Geld auszugeben. Thomas Koch hat da ja mit der Farbwahl bereits viel mehr Geschmack bewiesen als Dallas Moore, der nur patriotisch die amerikanischen Farben hat pressen lassen wollen (zunächst, dann kam die Originalfarbe und transparent dazu).

    Deine Beharrlichkeit in allen Ehren, aber was willst Du damit bezwecken ?

    Jetzt? Natürlich gar nichts mehr, dessen bin ich mir auch bewusst. So wie die angesprochenen Motorradhändler einschnappten und auch nach meinem Beweis, dass der Umbau möglich ist, natürlich KEIN Preisangebot gegeben haben. Da werde ich nicht mehr bedient, denen geht es wohl "um die Ehre" oder so, selbst wenn man deutlich macht, dass der Preis keine bzw. eine untergeordnete Rolle spielt. Sei's drum, jetzt wird die Suzuki gut in einer Honda-Werkstatt betreut (und zwei der Suzuki-Händler, wo ich zum Umbau angefragt hatte, haben auch schon zugemacht). Was ich damit sagen will, ich wollte noch mal deutlich machen, dass ich mich angelogen fühle und nicht heute einfach so die gegenteilige Behauptung von dem glaube, was vor wenigen Jahren der andere von zwei Geschäftspartnern behauptet hat. Natürlich bin ich mir aber durchaus darüber im Klaren, dass ich ab jetzt bei Bestellungen davon ausgehen muss, dass bei mir dann "leider alles ausverkauft" ist. Wegen der Ehre und weil man sich so ein ungehöriges Verhalten ja nicht bieten lässt.


    Apropos Parallelen zu Motorradhändlern. Da habe ich ja auch schon die Erfahrung gemacht, dass die überhaupt nicht an kostenbewährter (!) Anpassung/Individualisierung interessiert sind. Der Tenor, der da mitschwingt ist immer "kauf was du im Showroom siehst und dann verpiss dich". Nachbestellen, anpassen, umbauen? Hier nicht. Genau diese Einstellung habe ich auch schon von dem C64C-Gehäuse-Duo Thomas Koch und Jens Schönfeld erlebt. Im Thread über Bäume/Umwelt kam die Idee neuer Innenleben für Tank-Mäuse auf und in dem Thread schrieb Jens Schönfeld, ich solle ihn doch dazu mal persönlich anmailen, weil das dort ja offtopic war. Also habe ich in einer E-Mail die Idee an ihn ausformuliert. Und? Keine Antwort, keine Reaktion, gar nichts mehr. Noch nicht mal "das wäre zu teuer" oder "ich habe keine Zeit", nein gar keine Reaktion. Thomas Koch hatte ich auf Twitter mal - im Rahmen der C64-Bodenetiketten - angeschrieben ob das auch für die Etiketten auf der Rückseite der 15xx-Laufwerke adaptierbar wäre bzw. zu einem Frontschild der 1541 im passenden SX64-Design. Damals war die Reaktion "Gute Idee, kommt im nächsten Druckzyklus". Das ist jetzt ein Dreivierteljahr her. Und? Nichts. Keine Antwort, keine Ablehnung, Nichts.

  • Alleine neue Stempel wären DEUTLICH günstiger als komplett neue Pressformen. In der Vergangenheit hat Thomas Koch in erstaunlicher Präzision vorhandene Hardware ausgemessen und in 3D abgebildet. Warum das nicht mit den Stempeln machen und für VC20- oder C16-kompatible Stempel so etwas wie eine Kickstarterkampagne ausrufen? Mag sein, dass dann ein Gehäuse EUR 100 kostet, aber wenn genug Interessenten zusammen kommen (über ein paar Jahre) lohnt sich vielleicht die Herstellung der passenden Stempel und eine (relativ zu der C64C-Produktion) Kleinserie [...]

    Nur, dass natürlich auch die Lagerung über Jahre Geld kostet.


    [...] selbst wenn man deutlich macht, dass der Preis keine bzw. eine untergeordnete Rolle spielt.

    Wenn natürlich jemand privat die Herstellung und Lagerung finanzieren möchte, findet sich bestimmt ein Weg. Wenn nicht, gehe ich davon aus, dass Aufwand und Ertrag in keinem guten Verhältnis stehen.


    Im Thread über Bäume/Umwelt kam die Idee neuer Innenleben für Tank-Mäuse auf und in dem Thread schrieb Jens Schönfeld, ich solle ihn doch dazu mal persönlich anmailen, weil das dort ja offtopic war. Also habe ich in einer E-Mail die Idee an ihn ausformuliert. Und? Keine Antwort, keine Reaktion, gar nichts mehr. Noch nicht mal "das wäre zu teuer" oder "ich habe keine Zeit", nein gar keine Reaktion. Thomas Koch hatte ich auf Twitter mal - im Rahmen der C64-Bodenetiketten - angeschrieben ob das auch für die Etiketten auf der Rückseite der 15xx-Laufwerke adaptierbar wäre bzw. zu einem Frontschild der 1541 im passenden SX64-Design. Damals war die Reaktion "Gute Idee, kommt im nächsten Druckzyklus". Das ist jetzt ein Dreivierteljahr her. Und? Nichts. Keine Antwort, keine Ablehnung, Nichts.

    Nach meiner Erfahrung sind sowohl Jens als auch Tommes derart ausgelastet, dass es mitunter sehr, sehr lange dauern kann, bis sie sich einem Projekt widmen können. Da muss mensch einfach Geduld mitbringen.

  • Alleine neue Stempel wären DEUTLICH günstiger als komplett neue Pressformen. In der Vergangenheit hat Thomas Koch in erstaunlicher Präzision vorhandene Hardware ausgemessen und in 3D abgebildet. Warum das nicht mit den Stempeln machen und für VC20- oder C16-kompatible Stempel so etwas wie eine Kickstarterkampagne ausrufen? Mag sein, dass dann ein Gehäuse EUR 100 kostet, aber wenn genug Interessenten zusammen kommen (über ein paar Jahre) lohnt sich vielleicht die Herstellung der passenden Stempel und eine (relativ zu der C64C-Produktion) Kleinserie [...]

    Nur, dass natürlich auch die Lagerung über Jahre Geld kostet.

    Ähm, so meinte ich das nicht. Mein Ansinnen war, dass es evtl. etwas länger dauert bis genug Interessenten zusammen kommen. Wenn die dann aber zusammen gekommen sind, geht die Fertigung los. Nicht vorher. :sonicht: