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letzter Beitrag von wattie am

Bäume pflanzen auf Teufel komm raus ?

  • WIR tun sollen, wo WIR uns einschränken müssen, ohne dass sie selbst auch nur einen winzigen Handschlag dafür tun...

    Erinnert mich an einen ehemaligen Arbeitgeber, aus Kostengründen sollten doch bitte als Mitarbeiter zukünftig auf langen Strecken über 300km mit der Bahn nicht mehr erste, sondern zweite Klasse fahren. Und kurz darauf wurde für einen Manager ein Kurzstreckenflug (Strecke wäre auch mit der Bahn möglich gewesen, sogar ICE) natürlich Businessklasse für über 4000€ genehmigt. Dazu muss man echt nichts mehr sagen, ich bezeichne so etwas einfach schlichtweg als Heuchelei. Und: Ich bin weiterhin erster Klasse gefahren mit eben genau der Begründung, das ich unseren Managern, die ja mit "guten Beispielen" vorangehen, folge.


    Anderer Fall: Ein Kumpel von mir musste zur Weihnachtsfeier seiner Firma, er arbeitete in einen Standort im Norden, Firmensitz ist im Süden. Weil es der Firma so schliecht ging, könne man natürlich nicht die Fahrkosten und Übernachtung der anreisenden wenigen Mitarbeiter des Standortes erstatten. Auf der Weihnachtsfeier dann wurde ein hochrangiger Manager verabschiedet, den man neben der Abfindung noch einen neuen vollausgestatteten Audi A8 als Abschiedsgeschenk mit gab.

    Arcade & Pinballs: F14 Tomcat, TOTAN, Visual Pinball, MAME Arcade Cab, Münzschieber Glückskarussel
    Musikproduktion: Korg Kronos 61 (2nd 256GB SSD 4GB), Korg M50 61, Akai MPD32, Alesis IO4, KORG Nanopad 2
    Retro: In liebevolle Hände abgegeben.
    Heimkino: Epson TW6000, Xbox 360 Kinect mit Amazon Prime, Nintendo Wii


    "Weise eine kluge Person auf einen Fehler hin und sie wird sich bedanken. Weise eine dumme Person darauf hin und sie wird dich beleidigen"


    Wenn man den Leuten erzählen würde, dass das Gehirn eine App ist, fangen sie vielleicht an, es zu gebrauchen.

    2 Mal editiert, zuletzt von rogie67 ()

  • Ich sehe auch in einer Ökodiktatur die einzige Rettung. [...] Es mag hier viele geben, die sich Solarzellen aufs Dach tackern, ein Elektroauto zulegen oder versuchen Strom zu sparen. Das klingt erst einmal toll, nur ist das Ziel dahinter immer Geld zu sparen. [...] Was auch immer es ist: es wird CO2 ausstoßen und die vermeintlich gute Tat wieder zunichte machen. Aus diesem Grund sind steuerliche Anreize für dieses Dinge auch völlig wirkungslos. Der umgekehrte Weg, d.h. CO2 zu besteuern, wird auch nichts bringen. [...] Um im Einklang mit der Natur zu leben, dürfte ein Mensch nur 2,5t CO2 pro Jahr ausstoßen. Mit wachsender Weltbevölkerung sinkt dieser Wert noch weiter. Der Durchschnittsdeutsche müsste 80% seines CO2-Ausstoßes einsparen. Das geht nur mit massiven Einschränkungen. [...] Nur ein kompletter System- und Lebenswandel könnte den Planeten noch vor dem nächsten großen Massensterben retten.

    Ehrlich Snear, wenn ich solche Beiträge lese wird mir Angst und Bange, aber nicht wegen des Klimawandels und auch nicht wegen der Endlicheit der fossilen Ressourcen, von denen ich die eigentliche Krise erwarte, sonder in Folge der Geisteshaltung die dahinter steht. Wenn Wiesel sich elekrisch autonom versorgt oder ich ausschließlich mit der elektrifizierten Bahn oder dem Fahrrad zur Arbeit fahre, ist das deiner Ansicht nach viel zu wenig und es ist schädlich, dass wir davon eine Ersparnis haben, um etwa Zeit mit unserem Retro-Computing Hobby zu verbringen und uns dafür sogar ab und an neue Teile leisten können. Das verstehe ich doch richtig so?


    Du willst einen viel drastischere, extremere Lebenswandeländerung und würdest dafür gerne die totale Ökodiktatur ausrufen. Nun sagt sich so etwas Extremes immer leicht, aber ich habe mal versucht mir auszumalen, was das ganz real bedeuten würde. Heraus kommt dabei eine Mischung aus westdeutscher Nachkriegszeit und DDR-Planwirtschaft, nur noch extremer und rigoroser. Fleichverzicht steht bei der CO2-Einsparung bei vielen ganz oben auf der Liste, also darf es das nicht zu kaufen geben. Besser also man wechselt zur Ernährung gleich auf Bezugsscheine und bekommt so eine bessere Kontrolle was der Bürger isst. Damit wirst du aber immer - wie nach 1945 - eine große Anzahl von Leuten haben, die sich dann wieder selber ein Schwein (oder Hühner, Schafe, etc.) halten und Schlachten. Also brauchst du eine Staatspolizei, die unangemeldet Hausdurchsuchungen durchführt und zur Abschreckung Fleisch und Wurst konfisziert und öffentlich vernichtet (nun ja, ein Teil wird wie immer zu der herrschenden Klasse wandern).


    Dann muss natürlich der motorisierte Individualverkehr verboten werden, zugleich der Schadstoffausstoß des ÖPNV auf ein Minimum reduziert werden und trotzdem braucht man für weitere Klimaschutzanstrengungen natürlich massiv steigende Steuereinnahmen. Einfach zu sagen, dein Pech, wenn du mit den neuen Vorgaben deinen Job nicht erfüllen kannst, geht daher nicht, denn ohne die Nettosteuerzahler ist extremer Klimaschutz von Staatsseite unmöglich. Das im Hinterkopf passt gut zusammen mit auch im Rahmen der Klimadebatte angesprochenem Postulat "wir leben zu groß". Auch so eine These zielt ja darauf ab, dass für die Familie mit Großeltern Einfamilien- oder Reihenhaus nicht mehr erlaubt sein kann. Man müsste also einen m²-Schlüssel festlegen, der einer einzelnen Person zusteht und, um Singles nicht besser zu stellen, den Zwang zu Wohngemeinschaften bei Nichtfamilien einführen. In Summe wäre das die Renaissance des Plattenbaus (Nachverdichtung), um Arbeiter möglichst räumlich zu bündeln, damit diese vom Wohnort an den, ebenfalls gebündelten, Arbeitsplatz gebracht werden können. Damit das möglichst Energieeffizient geht, braucht es langfristig eine Bahnanbindung (nur Steh- keine Sitzplätze zur besseren Kapazitätsauslastung) und im Übergang Doppelstockstehbusse als Schichtdienstpendeldienst.


    Dieser Absatz klingt jetzt etwas nach DDR, doch so viel Freiheit wie der DDR-Bürger hatte, können wir ihm in einer Öko-Diktatur nicht zugestehen. Mangels KFZ fällt da ein Ostsee-FKK-Urlaub ohnehin weg und allein das Grillen am Zelt steht ja bereits doppelt unter Strafe (Fleischverbot zzgl. Verbot des Verbrennens von Kohle für private Zwecke). Dazu kommt auch, dass - anders als in der DDR - dem Bürger nicht die Freiheit zugestanden werden kann so viel Freizeit neben der Arbeit zu haben, um sich im eigenen Garten selbst Gemüse und Obst zu ziehen. Zum einen wäre das ein nicht zu entschuldigender Flächenverbrauch, zum anderen muss eine komplett auf Klimaschutz ausgelegte Gesellschaft arbeitsteilig arbeiten, um ein höheres Nutzenniveau zu erreichen und zuletzt - du hast ja selber geschrieben, dass persönliches Einsparen nie reicht - müssen auch die Wochenarbeitsstunden deutlich erhöht werden. Damit kann zum einen eine höhere Wertschöpfung erzeugt werden, die für die Beeinflussung anderer Länder mit Steuermitteln erforderlich ist, und zum anderen sinkt auch die Freizeit auf ein Minimum, in der ohnehin nur unnötiger, privater CO2-Ausstoß erfolgen würde. Ganz zuende gedacht, bedeutet das sogar für 16-Stunden-Arbeiter das Prinzip der warmen Betten. Eine ganz moderne Share-Ökonomie, die damit für drei Arbeiter nur ein Wohnquartier vorhalten muss (so wurde unter anderem auch der Militärdienst auf und in Gibraltars Felsen im Krieg organisiert).


    Ich weiß nicht ob dir bewusst war, dass genau das das Ergebnis einer nicht demokratischen Öko-Diktatur mit erzwungenem, drastischen Lebenswandel wäre. Aus deutscher Sicht wie eine Mischung aus Nachkriegszeit und Leben in der DDR nur eben mit deutlich beschleunigter Taktung und ordentlich angezogenen Daumenschrauben für den Einzelnen. Das hierzulande so etwas eine Dystopie wäre, sollte aber nicht davon abschrecken, dass dieses Leben heute ganz aktuell Realität für chinesische Arbeiter in OEM-Firmen wie Foxcon ist. Das zeigt, man kann diesen Lebensentwurf also durchdrücken und ja, der ökologische Fußabdruck des Einzelnen ist dann wirklich minimal und sein Wertschöpfungsausstoß ist enorm und verleit dem Politbüro der Öko-Diktatur ganz ungeahnte Aktions- und Gestaltungsmöglichkeiten. Sicher früher oder später auch im Sinne militärischer Interventionen in Ländern, die sich nicht dem Öko-Diktat unterworfen haben.


    In der Nachkriegszeit und in der DDR waren es alliierte Siegermächte, die - eigentlich weit geringere - Repressalien aus der Position der Sieger dem Verlierer militärisch oktroyieren konnten. Du forderst jetzt aber ein noch härteres Diktat prophylaktisch zu installieren um ... ja, warum eigentlich? War es nicht immer die Aussage der Klimaaktivisten wir müssen jetzt viel tun, damit die Zukunft für Kinder und Enkel noch lebenswert ist? Wenn aber bereits jetzt so die Gesellschaft auf CO2-Sparen, minimalen ökologischen Fußabdruck und Effizienz umgebaut würde, würde man aus Angst vor einer etwaigen schlechteren Zukunft, bereits jetzt eine kaum noch lebenswerte Realität für die Masse der Bevölkerung installieren (vgl. Selbstmordraten in chinesischen OEM-Fabriken). Für mich klingt dein Wunsch daher wie Selbstmord aus Angst vor dem Tod.


    Aber ich sehe auch generell in der Klimawandelpanikerzeugung einen großen Mangel an Realität. Wohlgemerkt, ich zweifel nicht am Klimawandel, ich zweifel an den Resultaten, die angeblich eintreten sollen und dabei Roland-Emmerich-Filme übertreffen. Ja, wir werden unser Leben deutlich ändern müssen, aber das hat mit dem Klimawandel wenig zu tun, sondern mit der Endlichkeit der fossilen Ressourcen, die sukzessive im Preis steigen werden. Irgendwann ist Benzin und Diesel nicht mehr bezahlbar und dann können die Felder nicht mehr hochertragsreich mit dem Traktor bestellt werden. Dieselelektrisch betriebene Produktionsmaschinen sind dann zu teuer und es muss wieder stark auf Muskelkraft gesetzt werden. Wer bis dahin aus Angst vor dem Klimawandel die Arbeiter in Wohnsilos gedrängt hat, legt damit den Grundstein für die neue Sklavenarbeiterklasse in der dann entstehenden Manufakturgesellschaft, die dann gezwungen ist ihre Muskelkraft zum Dumpingpreis feil zu bieten, weil ihr jegliche Möglichkeit der Selbstversorgung längst genommen wurde. Das ist es wenn ich sage, ich zweifel nicht am Klimawandel, halte aber viele von den Maßnahmen, die Aktivisten fordern für schädlich und bösartig.


    Lassen wir hingegen die Gesellschaftsform in der Demokratie, prügeln wir die Arbeiter nicht in verdichtete Hocheffizienzwohnungen, dann wird es bis zum Ende des Jahrhunderts einen fließenden Übergang geben, der auch dem normalen Bürger wieder hin zur Selbstversorgung führen muss. Auf eines müssen wir uns aber einstellen, nämlich die drastische Effizienzreduktion der industrialisierten Landwirtschaft ohne Unterstützung der petrochemischen Industrie. Ganz im Gegensatz zur aktuellen Spielart des Schneeball-Kapitalismus ist es unabänderlich sowohl weltweit als auch hierzulande die Bevölkerungsdichte deutlich zu reduzieren, damit auch mit diesen Reduzierten Mitteln (keine Maschinenunterstützung, kein Kunstdünger und keine Düngung aus Dung, weil Viehhaltung auf ein Minimum reduziert wurde) die verbliebene Bevölkerung ernährt werden kann. Mein Wunsch wäre Geburtenkontrolle, ich sehe aber, dass es - auch medial unterstützt - genau in die andere Richtung geht. So wird sich also auch diesmal die humanoide Population wieder reduzieren, wie sie das über Jahrtausende tat: Über Krieg, Mord und Totschlag.


    PS: Ihr könnte gerne posten, dass meine Interpretation Bullshit ist, dann schreibt aber auch, wie ihr euch - ganz real in der Praxis - die Umsetzung der von Sear postulierten Öko-Diktatur mit erzwungenen, drastischen Lebenswandeländerungen vorstellt. Nicht auf Meta-Ebene, sondern ganz real konkret für die Menschen!

  • damit auch mit diesen Reduzierten Mitteln (keine Maschinenunterstützung

    Mal davon abgesehen, dass Deine Darstellung einer Ökodiktatur vermutlich gar nicht so weit weg von einer möglichen Realität einer Solchen ist, bin ich weiter der Meinung, dass Technik zwar im Moment das Problem ist, sie aber auch gleichzeitig die Lösung sein kann (sie muss es sogar, wenn wir unseren aktuellen Standard beibehalten möchten).


    Egal ob Ökodiktatur oder unveränderte fast-soziale-Marktwirtschaft, die Technologien werden sich weiter entwickeln. Eine interessante Methode zur doppelten Nutzung von Agrarflächen kommt aus Bayern, wo ein Bauer ein Experiment gemacht hat: Er hat *über* sein Feld eine Solaranlage gebaut (aufgeständert), die nur einen gewissen Prozentsatz des Feldes abgeschattet hat. Begleitet wurde das durch eine Uni. Interessanterweise ist der Ertrag des Feldes nahezu gleich geblieben, aber der erzeugte Strom war natürlich trotzdem nutzbar. Das wäre meiner Meinung nach ein Modell, die automatisierte Landwirtschaft weiter zu betreiben, auch wenn Diesel nicht mehr erschwinglich ist.


    Jetzt im Augenblick ist das Modell total unwirtschaftlich, weil es für solche doppelt genutzten Flächen keine EU-Unterstützungen gibt. An dieser Stellschraube könnte mal gedreht werden.


    Jens

  • Oh, ist man einmal im Urlaub, schon gibt es ein wirklich wichtiges Thema hier.:thumbup:

    Ich wäre da rigoros.

    PKW: Gewichtsbegrenzung auf 1 Tonne, Kein Turbo, max 1.6 L Hubraum (Benziner) oder 2,0 L (Diesel). Höchstgeschwindigkeit 130 (abgeregelt, große Übersetzung).

    Elektronik (Konsumartikel). Gesetzliche Gewährleistung 5 Jahre. Ja das kostet, aber es wird keine "Wegwerfartikel" mehr geben.

    Klimawandel hin oder her, für mich fängt das mit Schonung der Ressourcen an. Um die Kunststoffe kommen wir nicht herum, aber bitte nur hochwertigen Kunststoff, der nicht nach kurzer Nutzung unbrauchbar wird (also nicht den billigsten Thermoplast).

    E-Mobilität wenn möglich, gerne aber auch Klein/Leichtfahrzeuge mit anderen Antrieben.

    Solaranlagen (Strom/Wasser) auf möglichst viele Flächen. Häuser nicht in giftiges/ brandschutz bedenkliches Material (Styropor u.s.w.) einpacken, sondern natürliches Material verwenden (Lehm, dicke Mauern, denn die speichern Wärme und lassen die Wärme im Sommer nicht rein).

    Da fällt einem sicher noch vieles ein. Es muss nur gemacht werden. Das ist das Hauptproblem, es wird gelabert und nichts gemacht. Dem Bürger über "Straf"Steuern das Geld aus der Tasche zu ziehen, ist definitiv der falsche Weg und führt nie zur Akzeptanz.

    So, jetzt steinigt mich.

  • Mal davon abgesehen, dass Deine Darstellung einer Ökodiktatur vermutlich gar nicht so weit weg von einer möglichen Realität einer Solchen ist, bin ich weiter der Meinung, dass Technik zwar im Moment das Problem ist, sie aber auch gleichzeitig die Lösung sein kann (sie muss es sogar, wenn wir unseren aktuellen Standard beibehalten möchten).

    Ich freue mich, dass neben mir auch andere Nicht-Klimawandelleugner eine Öko-Diktatur als gruselige Dystopie sehen und ich nicht der einzige bin, der nicht 30 Jahre nach dem Mauerfall das Ende der Demokratie mit Jubeln empfangen will. Manchmal ist die Medizin eben doch schlimmer als die Krankheit.


    Es mag sein, dass bis zu den 1960ern die Technologiegläubigkeit zu postiv war, aber - gerade in Deutschland - herrscht so eine pauschale Technologieablehnung, dass ich auch auf eine Wende hoffe, die wieder postiver eingestellt ist. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie nahe ich bei dir bin, wenn es darum geht ergebnisoffen (!) Techonologien zu Validieren und zu Verbessern, um eben einem möglichst hohen Lebensstandard zu halten und nicht einfach so in vorauseilendem Gehorsam zu opfern. Es geht ja nicht nur um Luxus sondern definitiv auch um Menschenleben, weil Einwegplastik eben auch Einwegspritzen in Krankenhäusern oder Wasserversorgung- und Aufbereitung auch Hygiene bedeuten. Ganz zu schweigen von der Transrapidverhinderung, ohne die wir heute viel leichter zum Verbot des innerdeutschen Flugverkehrs schreiten könnten.


    Selber hat mich dabei angesichts der Mondlandung vor 50 Jahren ein Stück weit der Eskapismus gepackt. Ich bin etwas neidisch auf die Zeit damals als die Menschen voller Faszination auf kommende Erfindungen in die Zukuft geschaut haben. Im Zuge der Altspielsachensichtung bin ich da auch wieder auf sechs Raumpatroullie-Orion-Sammelbänder gestoßen, die ich so vor 35 Jahren las und die aus Heften von 1968 bis in die 1970er hinein entstanden waren. Im Internet habe ich entdeckt, dass es bis über 140 Folgen gab und die auch als ePub entdeckt und lenke mich abends von der Realität ab, in dem ich Science Fiction aus einer Zeit lese, in der die Zukunft voller Möglichkeiten zu sein schien.


    So etwas bräuchten wir wieder, eine Science-Fiction-Serie über den Solar-Bio-Bauern in 50 Jahren, die Spaß macht und Erfolge zeigt und keine Dystopie, in der wir alle leben wie die Arbeiter der Unterwelt aus Metropolis.

    Egal ob Ökodiktatur oder unveränderte fast-soziale-Marktwirtschaft, die Technologien werden sich weiter entwickeln. Eine interessante Methode zur doppelten Nutzung von Agrarflächen kommt aus Bayern, wo ein Bauer ein Experiment gemacht hat: Er hat *über* sein Feld eine Solaranlage gebaut (aufgeständert), die nur einen gewissen Prozentsatz des Feldes abgeschattet hat. Begleitet wurde das durch eine Uni. Interessanterweise ist der Ertrag des Feldes nahezu gleich geblieben, aber der erzeugte Strom war natürlich trotzdem nutzbar. Das wäre meiner Meinung nach ein Modell, die automatisierte Landwirtschaft weiter zu betreiben, auch wenn Diesel nicht mehr erschwinglich ist.

    Das siehst du, glaube ich, eine Spur zu optimistisch, denn in einer Öko-Diktatur wird nur einmal festgelegt was erlaubt und was verboten ist (vgl. DDR) und dann kann auch eine technologische Entwicklung diese Richtung kaum umkehren. Daher bin ich so sehr dagegen eingestellt. Ist da Individualverkehr und Verbrennungsmotor gebannt, wirst du nicht gefeiert, wenn du so etwas wie einen Loremo baust, der dann mit 0,25 Liter Bio-Alkohol auf 100 km auskommt, nein, dann kommst du für den Versuch ins Gefängnis wegen aufrührerischer Umtriebigkeit gegen die Staatsdoktrin (oder du darfst eine Kleinserie nur für die Parteibüromitglieder bauen, vgl. Melkus).


    Was allerdings die doppelte Nutzung von Agrarland betrifft habe ich schon vor ÜBER 30 JAHREN davon gelesen, fand das Prinzip eigentlich bestechend und frage mich bis heute warum das nicht genutzt wird. Wo ich das las? Im Yps-Extra Nummer 10: "Der Solarkraftturm". Die Yps-Extra-Hefte waren eher technisch angehaucht und ohne Comics. Zum Bastelversuch gab es auch Erläuterungen und ich erinnere mich an Bilder wo auf großer Fläche ein Feld mit Folie überspannt und in der Mitte turmförmig zum Generator hochgezogen wurde, während die Fläche unter der Folie dann gewächshausartig genutzt werden sollte. Eigentlich ist das keine Raketenwissenschaft und funktioniert in dem Dual-Usecase auch technisch so. Ich habe das nur nie wieder gesehen oder je davon gehört.


    Übrigens, hast du mal einen Link zu dem bayerischen Bauern und sein Feld zur Hand? Ich würde dann am Wochenende mal nach dem Yps-Extra suchen und schauen ob damals das Bild zum Artikel eine gemalte Utopie oder ein Foto einer echten Pilotinstallation war.


    And now for something completely different:

    Könntest du - ehe uns doch noch die Öko-Diktatur das Retro-Hobby austreibt - die Logik deines Micromys V5 auf eine Einbauplatine ähnlich der von Jesus Delatorre anpassen (zzgl. Kabel), damit wir damit neue Tank-Maus-Gehäuse bestücken können, die sicherlich aus den Pressformen fallen wenn Phillippe Lang die Vorbesteller neuer Gehäuse für Amiga 500 zzgl. Maus bedient hat? Die Pressformen sind ja bald wieder vorhanden, die Logik der Schaltung auch (hast du dir ja schon für den Micromys ausgeknobelt), bleibt nur alles zusammen zu führen, damit heute jeder C64-Nutzer eine "1351 Mark II" neu erwerben könnte ... dann noch in den Farben von Tommes-C64C-Gehäusen wäre das der Knaller (ich hätte gerne mindestens eine in Breadbin-Grey 8o).

  • Das ist das Hauptproblem, es wird gelabert und nichts gemacht.

    Hey c64doc, alle (!) deine postulierten Maßnahmen und Ziele sind dermaßen sinnvoll und zielführend mit Augenmaß, dass ich das meiste davon schon umgesetzt habe. Aber bedenke das dieser eine - von mir zitierte - Teilsatz gefährlich ist, weil er gerade dazu animiert nicht Maßnahmen mit WIRKSAMKEIT sinnvoll, sondern die schurigelnden Vorschriften mit WAHRNEHMBARKEIT in einem Anfall von Aktionismus umzusetzen. Also genau die Sachen, die richtig gängeln aber kaum einen Effekt auf den Ressourcenverbrauch haben.

  • Übrigens, hast du mal einen Link zu dem bayerischen Bauern und sein Feld zur Hand?

    Bin zwar nicht Wiesel, aber schaue dir einmal diesen Beitrag an, fängt gleich am Anfang an:

  • Hallo zusammen,

    was in Deutschland wieder diskutiert wird ist typisch deutsch. Das Klima ist kein deutsches Problem sondern

    umspannt die ganze Welt. Was ich mir aber von Deutschland vor 10-15 Jahren erhoffte, war eine Art Vorbildfunktion für andere Länder.

    Doch die deutsche Politik blockierte überall strengere Reglementierungen, egal ob in der EU oder in Deutschland selbst.

    Geniale Forschungen wurden nicht weiter entwickelt nur um sich schließlich von amerikanern und chinesen überholt zu lassen.

    Deutschland wird nicht Klimaneutral werden indem Bahntickets gesenkt, Fleischpreise erhöht und alte Ölbrenner

    entsorgt werden. Selbst wenn in Deutschland das Ziel "Klimaneutral" eingehalten würde, welche Auswirkungen hätte es auf die weltweite Klimabilanz?


    Wenn ich mir die Elite-Politiker weltweit ansehe komme ich zu einem traurigen Schluß! Das wird nichts mehr werden!

    Also, lieber bereits jetzt auf das unvermeidliche Vorbereiten und die Dinge anpacken, die heute schon möglich sind!


    Das Thema frustriert zutiefst daher höre ich auf zu schrieben :(

  • Eine Vorbildfunktion könnte Deutschland dann einnehmen, wenn es konsequent die bereits verfügbare Technik flächendeckend nutzen würde. Und ja, es wäre definitiv eine Vorbildfunktion, wenn Deutschland "klimaneutral" werden würde, als 80 Mio+ Industriestaat mit wenig Ressourcen. Denn so sehr ich auch ein Fan von Norwegen und Schweden bin: Die 5 Mio Norweger und 10 Mio Schweden kann man nicht ganz vergleichen.


    Liegt es einfach am "Mut" das "Richtige" zu tun?


    Ist es so schwer, bei jeder Anwendung die gesamte Ressourcenkette durch zu denken?


    Das Projekt in Bayern ist im Übrigen nichts Neues, global betrachtet. In Namibia werden auf diese Weise zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Pflanzen werden vor der sengenden Sonne geschützt und der Solarstrom betreibt die Bewässerungspumpen.


    Irgendwie kann ich wohl, leider, getrost bei meinem Mantra bleiben: Der Mensch ist schlau, die Menschheit hingegen strohdoof.

  • Bin zwar nicht Wiesel, aber schaue dir einmal diesen Beitrag an, fängt gleich am Anfang an:

    Danke - das war die Fortsetzung des Beitrages, den ich vor längerer Zeit gesehen habe. Die Auswertung - insbesondere des Jahres 2018 - habe ich gerade das erste Mal gesehen, und ich bin wahrscheinlich ebenso überrascht wie Ihr alle, denn das bedeutet, dass das unsere Landwirtschaft bei höheren Durchschnittstemperaturen unterstützt und gleichzeitig Strom produziert. Ich bin begeistert! Es geht exakt in die Richtung, die ich den FfF-Leuten gern zurufen möchte: Wenn man Freitags auf die Straße geht, gibt es noch sechs weitere Tage der Woche, an denen man etwas tun kann. Oder eben die Formulierung, die ich schon zwei mal in diesem Thread verwendet habe: Technologie ist nicht nur das Problem, sondern kann - richtig eingesetzt - auch die Lösung sein. Und diese Lösung finde ich einfach klasse. Mehr davon!


    Jens

  • die Logik deines Micromys V5 auf eine Einbauplatine ähnlich der von Jesus Delatorre anpassen (zzgl. Kabel),

    Könnte ich - brauche aber entsprechend viele Bestellungen dafür. Schreib' mich deswegen bitte mal per e-Mail an.


    Jens

  • Ich habe mir das Video 10 Minuten angeschaut und es ist immer nur von Geld die Rede. Solarenergie für 6c/kWh, in ein paar Jahren 5ct/kWh. Das Wort "cheaper" ist gefühlt 1000x gefallen. Aber wie sieht es mit der Energiebilanz aus? Wie viel Energie muss ich reinstecken um die Solarzellen zu produzieren? Wie lange muss eine Solaranlage laufen um diese Energie zu produzieren? Darüber erfährt man in dem Video (die ersten 10 Minuten) nichts...


    Ich finde es toll, dass du etwas tust. Da hast du vielen Menschen etwas voraus. Ich sage nur, dass es der Umwelt um dem Klima nicht in dem Maße hilft, wie viele denken. Wir haben 30.000 Windenergieanlage in Deutschland. Die Stromerzeugung aus Photovoltaik hat sich in den letzten 15 Jahren verzwanzigfacht. Wir haben heute alle energieeffiziente Kühlschränke und Waschmaschinen. Es gibt strenge Auflagen für Neubauten bei der Dämmung. Und wie viel CO2 haben wir damit eingespart? Gar nichts. Denn das Geld bleibt im Konsumkreislauf. Die Anzahl der Passagiere an Flughäfen ist in den letzten 15 Jahren um 50% gestiegen, die Anzahl der Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen hat sich vervierfacht. Die PS-Zahl von Neuwagen geht ungebremst nach oben. Was auf der einen Seite an CO2 eingespart wird, wird eben woanders wieder in die Luft geblasen. Etwas Gutes mit seinem Geld zu tun hilft da auch wenig. Ich habe dieses Jahr mein 19 Jahre altes Auto durch den TÜV gebracht. Kosten: 2500 Euro. 2/3 davon Lohnkosten. "Das lohnt doch nicht mehr da noch Geld reinzustecken." oder "Dafür kriegst du ja schon einen besseren Gebrauchten." müsste ich mir anhören. Alle Welt scheint mich für völlig verrückt zu halten, weil ich nicht meinen eigenen Geldbeutel im Blick habe, sondern die ökologisch richtige Entscheidung treffe. Nur bewirke ich damit wenig, wenn der KfZ-Mechaniker mit meinem Geld in den Urlaub fliegt. Es hilft nicht einmal sein Geld zu verbrennen. Wenn der Konsum einbricht, steuert die Politik mit neuen Schulden und Konjunkturpaketen dagegen.

    Ehrlich Snear, wenn ich solche Beiträge lese wird mir Angst und Bange, aber nicht wegen des Klimawandels und auch nicht wegen der Endlicheit der fossilen Ressourcen, von denen ich die eigentliche Krise erwarte, sonder in Folge der Geisteshaltung die dahinter steht. Wenn Wiesel sich elekrisch autonom versorgt oder ich ausschließlich mit der elektrifizierten Bahn oder dem Fahrrad zur Arbeit fahre, ist das deiner Ansicht nach viel zu wenig und es ist schädlich, dass wir davon eine Ersparnis haben, um etwa Zeit mit unserem Retro-Computing Hobby zu verbringen und uns dafür sogar ab und an neue Teile leisten können. Das verstehe ich doch richtig so?


    Du willst einen viel drastischere, extremere Lebenswandeländerung und würdest dafür gerne die totale Ökodiktatur ausrufen.

    Hallo GeTE, ich finde soweit liegen wir mit unseren Vorstellungen gar nicht auseinander. Ich glaube, dass das böse Wort "Oködiktatur" hier für Zündstoff sorgt, denn eine Diktatur ist natürlich immer schlecht. Wir leben in Freiheit, können (im gesetzlichen Rahmen) Tun und Lassen, was wir wollen und wir können unsere Meinung frei äußern. Das alles sind Errungenschaften, die ich auf keinen Fall aufgeben möchte! Ich möchte nur, dass die 2,5t-Grenze an CO2 um jeden Preis eingehalten wird. Wenn es nach mir geht, können wir einfach der Zertifikate-Handel für CO2 auf alle Lebensbereiche ausweiten. Jeder Mensch bekommt (langfristig) seine 2,5t und kann Teile davon verkaufen, wenn er sie nicht benötigt und muss Teile zukaufen, wenn er mehr verbraucht. Jedes Produkt hat neben seinem Euro-Preis auch einen CO2-Preis. Diese Maßnahme würde schon reichen - nur würde es sich für 90% der Bevölkerung wie eine Ökodiktatur anfühlen.

    Aber ich sehe auch generell in der Klimawandelpanikerzeugung einen großen Mangel an Realität. Wohlgemerkt, ich zweifel nicht am Klimawandel, ich zweifel an den Resultaten, die angeblich eintreten sollen und dabei Roland-Emmerich-Filme übertreffen. Ja, wir werden unser Leben deutlich ändern müssen, aber das hat mit dem Klimawandel wenig zu tun, sondern mit der Endlichkeit der fossilen Ressourcen, die sukzessive im Preis steigen werden. Irgendwann ist Benzin und Diesel nicht mehr bezahlbar und dann können die Felder nicht mehr hochertragsreich mit dem Traktor bestellt werden. Dieselelektrisch betriebene Produktionsmaschinen sind dann zu teuer und es muss wieder stark auf Muskelkraft gesetzt werden. Wer bis dahin aus Angst vor dem Klimawandel die Arbeiter in Wohnsilos gedrängt hat, legt damit den Grundstein für die neue Sklavenarbeiterklasse in der dann entstehenden Manufakturgesellschaft, die dann gezwungen ist ihre Muskelkraft zum Dumpingpreis feil zu bieten, weil ihr jegliche Möglichkeit der Selbstversorgung längst genommen wurde. Das ist es wenn ich sage, ich zweifel nicht am Klimawandel, halte aber viele von den Maßnahmen, die Aktivisten fordern für schädlich und bösartig.

    Das sehe ich anders. Bisher übertreffen Geschwindigkeit und Auswirkungen des Klimawandels alle Prognosen. Kraftstoff für landwirtschaftliche Maschinen wird immer da sein, zur Not synthetisch. Die Kartoffelernte wird dann so aussehen, dass du selbst aufs Feld gehen und mit Muskelkraft deine Kartoffel einsammeln kannst - oder du bezahlst einen deutlich höheren CO2-Preis für die maschinell geernteten Kartoffel. Ich sehe da kein Problem. Wer es sich leisten kann, lässt pflücken, wer es nicht kann, pflückt selbst. Bei Erdbeeren funktioniert das heute schon.

    Ganz im Gegensatz zur aktuellen Spielart des Schneeball-Kapitalismus ist es unabänderlich sowohl weltweit als auch hierzulande die Bevölkerungsdichte deutlich zu reduzieren, damit auch mit diesen Reduzierten Mitteln (keine Maschinenunterstützung, kein Kunstdünger und keine Düngung aus Dung, weil Viehhaltung auf ein Minimum reduziert wurde) die verbliebene Bevölkerung ernährt werden kann. Mein Wunsch wäre Geburtenkontrolle, ich sehe aber, dass es - auch medial unterstützt - genau in die andere Richtung geht. So wird sich also auch diesmal die humanoide Population wieder reduzieren, wie sie das über Jahrtausende tat: Über Krieg, Mord und Totschlag.

    Wir in Deutschland sind durch tolle Böden und ein (noch) sehr gutes Klima gesegnet. Diese Region wird auch in 80 Jahren noch die Menschen ernähren können. Die weltweite Überbevölkerung ist jedoch ein riesiges Problem, dass sich irgendwann auf sehr häßliche Weise erledigen wird. Schuld an der Überbevölkerung sind Profitgier durch Nahrungsmittelexporte und die gesunkene Leidensfähigkeit der Menschen. Jede Region hat ein bestimmtes natürliches Limit durch die Nahrung, die diese Region langfristig abwirft. Zufüttern ist keine Lösung, sondern führt irgendwann zu unendlich viel mehr Leid. Ein tolles Beispiel ist Oostvaardersplassen, ein Naturschutzgebiet in den Niederlanden. In harten Wintern stehen hinter dem Zaun abgemagerte Tiere, die am Verhungern sind - und vor dem Zaun muss die Polizei heulende Menschen davon abhalten sie zu füttern. Ich habe das dort schon "live" erlebt. Die Menschen kapieren nicht, dass wenn sie die Tiere jetzt füttern, im nächsten Winter noch mehr Tiere am Zaun stehen und hungern. Und dann nicht erst im Januar, sondern schon im November. Und in ein paar Jahren gibt es dort dann so viele Tiere, dass selbst im Sommer nicht mehr genug Futter für alle da ist - mit der Folge, dass am Ende die gesamte Natur zerstört wird und alles stirbt. Genau das passiert heute z.B. in Afrika. Ein Land wie Nigeria mit seinen 200 Millionen Menschen und mehr als 5 Kindern pro Frau kann sich nicht selbst ernähren, sondern ist auf Lebensmittelimporte angewiesen. Bezahlt wird mit Öl - einem endlichen Rohstoff. Ende des Jahrhunderts werden dort laut UN-Prognosen 800 Millionen Menschen leben - auf einer Fläche 2,5x so groß wie Deutschland. Wer will diese Menschen alle ernähren? Und das vollkommen ohne Gegenleistung? Die Fortschritte in der Landwirtschaft werden die Mindererträge durch den Klimawandel nicht wettmachen können. Die Tragödie ist vorprogrammiert. Dort werden Hunderte Millionen Menschen verhungert oder sich im Kampf um Nahrung gegenseitig töten. Aber wer traut sich zu sagen, dass man die Nahrungsmittelexporte in solche Regionen am besten sofort stoppen sollte (auch zum Schutz unserer Böden und unseres Grundwassers)? Hierzulande schaffen Lebensmittelexporte viele Arbeitsplätze und anderswo werden die Menschen satt. Win/Win also, oder?

  • Ich sehe auch in einer Ökodiktatur die einzige Rettung. Nach dem Lesen der ganzen Kommentare scheint mir Hesmon der einzige zu sein, der wirklich ökologisch denkt. Es mag hier viele geben, die sich Solarzellen aufs Dach tackern, ein Elektroauto zulegen oder versuchen Strom zu sparen. Das klingt erst einmal toll, nur ist das Ziel dahinter immer Geld zu sparen. Und was machst man mit dem gesparten Geld? In den Urlaub fliegen? Ein neues Handy kaufen? Was auch immer es ist: es wird CO2 ausstoßen und die vermeintlich gute Tat wieder zunichte machen. Aus diesem Grund sind steuerliche Anreize für dieses Dinge auch völlig wirkungslos. ...

    Tja, damit wären wir dann bei den Avengers - eigentlich bleibt nur die von Thanos propagierte und dann auch realisierte Variante: 50% aller Lebenwesen auslöschen!
    Die Ärzte singen es ebenfalls: komm wir sterben endlchich aus!!
    Oder wir führen Kriege - da wird vermutlich mehr sterben, als 50% der Bevölkerung und übrig bleiben dann eh nur die Besten - okay, nicht die evolutionär am Besten angepassten, sondern die mit dem Meisten Geld, die sich Schutz und Überleben kaufen können und einige Regierungen... aber EIGENTLICH - wenn man nicht selbst dabei drauf gehen würde - wäre DAS den Spaß wert - zu sehen, wie sich all die Superreichen und weltfremden Regierungsmenschen DANACH dann durchschlagen... Man könnte ja darauf wetten, wie schnell die dann DANACH aussterben? Ganz ohne Wähler, Arbeiter und Steuerzahler?!?!

    Und nur kurz, damit da kein falsches Bild aufkommt:

    1. trenne ich Müll solange ich denken kann - säuberlich in Papier, Glas, Bio, Kunststoffe und Recycling

    2. ich werfe nur weg, was WIRKLICH defekt und nicht mehr irgendwie reparabel ist

    3. ich kaufe keinen Kram und kein überflüssiges Zeug zum Spaß

    4. ich schränke mich ein, soweit es geht, was Strom, Gas, Wasser angeht

    5. fahre ich gerade in letzter Zeit fast überall mit dem Rad hin, wenn möglich

    6. fahre ich tatsächlich einen Diesel, da er meiner Überzeugung nach immer noch eins der saubersten Fahrzeuge ist

    7. bin ich sehr für erneuerbare Energien - habe einige Jahre in der Solarmodulherstellung gearbeitet und wir haben von Anfang an auf Recycling unserer Module gesetzt und das auch zu 96% hin bekommen - waren aber keine Siliziumzellen!!!

    8. Hat unsere Regierung MIT zu verantworten, dass unsere Firma geschlossen wurde, denn Frau M. sagte mal sinngemäß: Es würde ein falsches Zeichen setzen, wenn wir weiterhin junge, neue Energiequellen stützen und subventionieren - damit nehmen wir ihnen die Chance, selbst Fuß zu fassen... und man pumpt weiterhin Millionen in die Subventionierung der Steinkohle und jetzt ja auch wieder Braunkohle, anstatt diese Ressourcenvergeudung einfach einschlafen und aussterben zu lassen...

    9. habe ich weder was gegen Solarzellen auf dem Dach - kann ich mir nur nicht leisten - noch Elektromobilität - kann ich mir auch nicht leisten UND denke dabei auch immer an die SINNVOLLE Machbarkeit: auf "Teufel komm raus" alles auf Elektro umzustellen ist eben praktisch nicht möglich, da man unglaubliche Änderungen an der gesamten Infrastruktur vornehmen müsste - flächendeckende Ladestationen für all diese Millionen Fahrzeuge, Milliarden von neuen Akkus und Batterien, die nach wie vor zum Teil mit seltenen Erden gefertigt werden - dazu muss ich nichts weiter ausführen, oder? - und eben der Erzeugung der nötigen Energie, die gar nicht von heute auf morgen aus Wind, Licht, Wasser gedeckt werden kann, da es keine sinnvollen Nachtspeicher für diese Energie gibt, noch genügend Erzeuger - andererseits baut - soweit MIR bekannt - Vattenfall (oder ein anderer Energieriese) derzeit Europas GRÖSSTES KOHLEKRAFTWERK in Deutschland...
    10. weigere ich mich Ökostrom zu kaufen, solange das Ökosiegel lediglich eingekauft wird, indem Anteile ausländiger Kraftwerke einfach aufgekauft und freigekauft werden... So wird Atom- & Kohlestrom ganz plötzlich zu sauberem Ökostrom?? Sorry - SO NICHT!!

    11. das Gleiche gilt für Bio-Produkte - wo sich dann ERSTAUNLICHERWEISE - wer hätte damit gerechnet?? - immer wieder Ökoprodukte als Fälschung erweisen... Keiner kann mir sagen und weis machen, dass 100% Bio-Obst seit Jahren ohne Maden, Druckstellen und in exakt gleicher Größe erzeugt wird, was vorher noch den Nicht-Bio-Produkten vorbehalten war... Und WARUM muss eine Bio-Gurke in Folie eingeschweißt verkauft werden, während die "herkömmliche" Treibhausgurke ohne im Laden liegt?


    Es gäbe SO viel zutun - nur wird es nicht gemacht, wenn es keinen Profit bringt...
    Und solange Länder, wie bspw. Bangladesh, oder Indien und andere im Dreck versinken, der unter anderem durch UNSERE Wegwerfgesellschaft entsteht, ABER auch dort hausgemacht ist, weil es einfach keinen interessiert, werde ich nicht in die Steinzeit zurück fallen - zumindest nicht freiwillig.
    Ich kehre schon genug vor MEINER Tür und schleppe auch von ANDEREN achtlos weggeworfenen Müll mal in die Tonne - da maße ich mir einfach an, auch sagen zu dürfen: klar muss einer anfangen, die Welt sauberer wieder zu machen - aber das kann nicht alleine die Aufgabe Deutschlands sein und wir sind eben NICHT die größten Umweltverschmutzer - wann sollen die anderen Länder denn anfangen? Wenn es uns nicht mehr gibt?

  • Diese Youtuber verdienen ja nicht nur über Youtube. Wo das Geld zusätzlich herkommt, steht in ihrem Impressum. Rezo hat mit dem CDU-Zerstörungsvideo indirekt am meisten verdient, weil es die beste Werbung war, die er je hatte und sein Bekanntheitsgrad dadurch in die Höhe schnellte.

    Und dass das so sein würde konnte man ja schon vor der Veröffentlichung des Videos vorhersagen, nicht wahr?

    Nein, habe ich aber auch nicht behauptet. Verstehe den Sinn der Frage nicht, sry.


    Und? Wirfst du Ihnen das vor weil du nicht ihrer Meinung bist

    Ich schrieb nirgends, dass ich nicht ihrer Meinung wäre, im Gegenteil.


    und/oder auf das Einkommen neidig bist,

    Auch Frau Roth, die mit der größten Klappe, hat kein Problem damit, für ihren Urlaub einmal um die ganze Welt zu fliegen. Bezahlen dürfen das auch Menschen, die sich den Rücken kaputt malochen und trotzdem nicht das Geld haben, zu fliegen, und demnächst dann dank CO2-Steuer noch weniger, und die Kleptokraten wieder noch mehr, damit die finanzielle Kluft noch weiter wächst. Dazu wird übrigens oft mit dem Fisimatent geantwortet .. "Höre ich da etwa Neid heraus?". Dann muss ich unwillkürlich an Monty Python's Eheberatung und den 16t denken.


    oder weil du selbst nicht die Idee hattest?

    Welche Idee? Wasser zu predigen und in großen Mengen Wein zu saufen? Findest du das erstrebenswert? Ich nicht. Ich finde das heuchlerisch. Und damit sollte deine Frage auch beantwortet sein.


    Dein impliziter Vorwurf, dass er das Video nur wegen Geld gemacht hat

    Hab ich an keiner Stelle gesagt! Lasst bitte solche blöden Unterstellungen. Gerne auf das eingehen, was ich schrieb, aber nicht immer was dazu dichten, ok?


    ist ziemlich billiger Argumentationsstil.

    Eigentor! Aber so was von.


    Das was er getan hat, kann jeder machen, zu jeden Thema und jederzeit.

    Und das hat was genau mit meinem eigentlichen Vorwurf der Heuchelei zu tun? Nichts.


    Natürlich ist es leichter zu kritisieren als selbst zu machen - das zieht sich ja generell durch diese Thematik durch.

    Und noch ein Eigentor. Vielleicht erst mal lesen, was die Leute geschrieben haben, bevor du verurteilst. Obwohl ich selbst noch NIE geflogen bin, kritisiere ich noch nicht einmal, wenn mal einer fliegt, wobei genannte Personen mehrmals im Jahr fliegen, Kreuzfahrtschiffe und übertrieben PS-starke Autos nutzen, hauptsächlich just4fun, ganz im Sinne von "Nach mir die Sintflut"! Ich kritisiere deren abgrundtiefe Heuchelei. Ich dachte, das würde aus meinem Beitrag deutlich. Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass dies nicht für Leute deutlich wird, die selbst nicht anders denken. Den Schuh zieh dir also mal schön selbst an, wenn du dieses Verhalten gut findest.

  • Ich sehe auch in einer Ökodiktatur die einzige Rettung.

    Zwischen Umwelt und Demokratie entscheiden? Nee. Schlechte Idee. Wirklich!

    ACK. Es muss nicht immer "entweder oder" sein. Lösungen finden sich oft dazwischen. Man kann auch versuchen, gemeinsam salomonische Entscheidungen zu treffen. Der merkelsche Satz "Wir brauchen eine gemeinsame Lösung" ist eigentlich gar nicht mal so schlecht. Nur leider ist das bei ihr mehr Wind als Wert.

  • Aber wie sieht es mit der Energiebilanz aus? Wie viel Energie muss ich reinstecken um die Solarzellen zu produzieren? Wie lange muss eine Solaranlage laufen um diese Energie zu produzieren? Darüber erfährt man in dem Video (die ersten 10 Minuten) nichts...

    Das findet sich an anderer Stelle, da liegt AFAIR der CO2-Breakeven bei ca. 18 Monaten (man korrigiere mich, wenn jemand eine Quelle findet). Sicher ist, dass sämtliche Solar-Installationen der Welt zusammen genommen schon jetzt CO2-negativ sind, wenn man den Strommix dagegen rechnet.


    Wir haben heute alle energieeffiziente Kühlschränke und Waschmaschinen.

    Zwei mal nein. Kühlschränke erwärmen noch immer sinnlos die Umgebungsluft, während sie den Inhalt kühlen. Wirklich effizient wäre, wenn die entstehende Wärme dort gespeichert wird, wo sie benötigt wird, also z.B. im Warmwasserkreislauf des Hauses. Im größeren Stil wird das schon gemacht: Werkstätten die Druckluft brauchen, beheizen das Gebäude mit der Wärme, die der Kompressor erzeugt. Große Gaststätten haben einen Kühlraum, der sehr gut gedämmt ist, und deren Abwärme genutzt wird. Der Wille jedoch, einen Kühlschrank zu bauen, der sich in das Energiesystem des Hauses integriert, scheint nicht da zu sein.


    Waschmaschinen sind alles Andere als energieeffizient. Sie nutzen die edelste Energie die wir haben - also Elektrizität - um Wasser zu heizen. Das ist nicht nur teuer, sondern aufgrund der Systemverluste bei der Erzeugung im Kraftwerk auch sehr CO2-ineffizient. Waschmaschinen mit Warmwasseranschluss sind exorbitant teuer (obwohl es nur ein Ventil mehr ist - inklusive Steuerung dafür vielleicht 15,- EUR Aufpreis). Die einzige Lösung die mir dazu eingefallen ist, war ein thermostatischer Regler, den ich vor die Waschmaschine geschaltet habe: Jetzt stelle ich die Temperatur dort ein, wähle "Wasser sparen" und kann auch sicher sein, dass die Maschine mich nicht verarscht, indem sie "so wie 40 Grad" wäscht (also 25 Grad, aber dafür 2 Stunden länger, weil irgendeine praxisferne Untersuchung gezeigt hat, dass das vergleichbar sei). Die Wärme kommt aus dem Gasboiler für 6,6 Cent pro kWh, und nicht vom Kraftwerk für fast 30 Cent pro kWh. Gleiches übrigens für die Spülmaschine.


    Klar könnte jetzt jemand argumentieren, dass der Strom vom Dach mit "nur" rund 10 cent pro kWh absolut CO2-neutral wäre, aber über die fehlende Einspeisung würde an anderer Stelle wieder Strom verbraucht werden, der mit 0,7kg CO2 pro kWh zuschlägt. Also wieder ein Argument "billiger ist gleichzeitig CO2-sparsamer".


    Jens

  • Ich sehe auch in einer Ökodiktatur die einzige Rettung. Nach dem Lesen der ganzen Kommentare scheint mir Hesmon der einzige zu sein, der wirklich ökologisch denkt.


    Also das finde ich schon gruselig wenn ich sowas lese. Als wenn eine Diktatur die Lösung wäre, egal zu welchem Zweck. Das ist wieder der versteckt Ruf nach dem "starken Mann" der alles weiss, als wenn es den tatsächlich gäbe. Eine Demokratie ist vielleicht nicht gerade das Einfachste, aber es ist allemal besser als alles was wir bisher hatten.