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letzter Beitrag von wattie am

Bäume pflanzen auf Teufel komm raus ?

  • Ich pulle mal einen Godwin


    Demokratie bedeutet, die Entscheidungen gemeinschaftlich, mehrheitlich und frei zu treffen.

    Du meinst so wie 1932, als die Deutschen gemeinschaftlich, mehrheitlich und frei den Faschismus gewählt haben?

    SCNR - aber bei der Vorlage ;)



    Absolute Freiheit ist nicht per se ein unbedingt erstrebenswertes Gut.

    Deswegen ist unsere Demokratie ja auch eine indirekte, streitbare und wehrhafte Demokratie.


    "In der wehrhaften Demokratie stehen die Demokratie und ihre wichtigsten Elemente selbst nicht mehr zur Diskussion, sie können auch durch eine noch so große Mehrheit nicht aufgehoben werden."


    Das heißt also, jemand mit Grips im Kopf hat sich hingesetzt und Rahmenbedingungen für die Freiheit definiert, weil man eben gemerkt hat das absolute Freiheit nicht gut ist.

    Genau das brauchen wir jetzt auch, weil sonst die ganzen Freiheitsliebenden unser aller Lebensgrundlage zerstören.

  • für Deine Kids.

    Hab ich nicht, und damit auch keine iPhones oder Berge von Plastikspielzeug, wie ich leider in meiner Umgebung bei anderen beobachten muss. Und wieder kann ich sagen "Sie müssten" und mit dem Finger zeigen, aber sie tun es nicht, wenn man ihnen nicht die Pistole auf die Brust setzt. Und das sind keine Einzelfälle.

    Nun ja, Plastikverbot ist ein gutes Stichwort, um zu verdeutlichen, was ich meine, wenn ich die als alternativlos genannten Maßnahmen im Schlepptau der Klimaproteste kritisiere. Nachdem wir eigenbedarfsbeding umziehen "durften" saniere ich schon das zweite mal einen Keller und halte Kunststofffenster für einen Segen. Ganz im Gegensatz zu den wegrottenden Holzfenstern, die man alle drei Jahre abschleifen und neu streichen müsste, was aber keiner tut und so sehen die dann auch aus.


    Gerade bei Spielzeug bin ich auch absolut pro Plastik eingestellt. Nach dem Umzug 1986 kam fast mein ganzes Spielzeug bei meinen Eltern auf den Dachboden und erst als jetzt meine Tochter in das Alter kommt, das ich damals hatte, habe ich nach und nach alles wieder hervorgeholt. Was da nicht verottet war und nach gründlichem Einweichen und einer Runde im Geschirrspüler wie neu aussieht, ist eben Lego und Playmobil. Kompatibel zu den neuen Produkten ist es auch und damit ist der Kram absolut nachhaltig. Ganz im Gegensatz zu Holzspielzeug, dass schon nach einer Generation (wenn bespielt) so vergammelt aussieht, dass man das keinem Kind wirklich als neu schenken kann. Genau das habe ich z.B. mit kleinen, gereinigten Lego-Sets gemacht, die mit Anleitung prima geeignet waren im selbstbefüllten Adventskalender zu landen.


    Ich will also nicht dahin, dass ein Plastikbann vielleicht in gar nicht so ferner Zukunft den Handel (auch gebraucht) mit Plastik drastisch einschränkt. Das so etwas politisch denkbar wäre, zeigt ja auch die Gesetzesänderung, die seit diesem Jahr das Angebot an konfektionierten Kabeln für kleine Anbieter nahezu unmöglich gemacht hat. Daher bin ich auch so drastisch dagegen, wenn tatsächlich - auch hier - einge Poster fordern, dass es eine Öko-Diktatur braucht, weil parlamentarische Demokratie angeblich zu langsam aggiert. Was dann dabei rauskommt haben wir an der DDR gesehen. Da wird einmal festgelegt, welches Auto der sozialistische Bürger haben darf und dann wird das nie mehr geändert obwohl die Technikentwicklung weiter schreitet. Im Ergebnis ist das dann Verzicht für die Massen, mit trotzdem mehr Umweltschädigung als nötig (Zweitakt bis 1989). Würde das heute beschlossen, wäre der Zwang für die Zukunft reine Elektromobilität. Der Bedarf könnte nie gedeckt werden und es ergäben sich Prohibitivpreise. Meine angedachte Idee auf Niedrigverbrauchsleichtfahrzeuge zu setzen (ich schrieb ja schon, so etwas wie der Loremo mit eben Klasse-B-typischem 15PS-Motor) wäre schlicht verboten, obwohl genau das in Summe einen viel kleineren Ressourcenverbrauch - sowohl in der Produktion als auch im Betrieb - zur Folge hätte.


    Aber kommen wir zurück zum Plastik, auch da will ich definitiv keine härteren Auflagen, denn die hätten dazu geführt, dass ich den Kauf, der mir dieses Jahr wohl am meisten Freude gemacht hat, nicht hätte tätigen können: Ein nagelneues C64C-Gehäuse aus Tommes Shop. Ich käme nicht im Traum darauf eine "Klimascham" zu entwickeln, weil ich einen 30 Jahre alten Rechner für die nächsten 30 Jahre schön gemacht habe. Vor allem nicht von protestiertenden Jugendlichen, deren Smartphone eine Halbwertszeit von einem Jahr hat, weil die Spider-App es in der Frist regelmäßig dahin rafft. Meine Hoffnung ist zusätzlich auch, nachdem die Kickstarterkampagne für neue Amiga-500-Gehäuse erfolgreich war, dass die mitproduzierten Pressformen der Tank-Maus später genutzt werden, um neue, optische 1351- und USB-Mäuse auf den Markt zu bringen, die ich liebend gerne erwerben würde. Natürlich ebenfalls aus Kunststoff.


    Bekloppte Ideen aber für vermeintlichem Umweltschutz den Leuten das Geld aus der Tasche zu leiern, gibt es auch nicht erst seit heute. Der Unterschied ist nur, dass man sich früher an den Kopf getippt hat und nicht auf jeden hirnrissigen Blödsinn zum Geldausgeben noch mit Freude eingestiegen ist. Unser Lieblingscomputerbauer hat das ja auch mal versucht und ist zu Recht gescheitert:


    "Für den C64 und C16/116 denkt sich Commodore auch als erste Firma ein Wertmarken-Rücknahmesystem aus, mit der die umweltgerechte Rücknahme des Rechners gewährleistet werden sollte. Für 65,- DM wurde eine Marke für die Entsorgung des Rechners und für 95,- DM eine Marke für den Monitor angeboten. Angeblich verkaufte Commodore ganze 3 Marken."


    Warum befürchte ich aber nun, dass heutige Millenials sich nicht einfach über das 1.000-EUR-iPhone freuen würden, sondern ihren Eltern auch noch die Hölle heißmachen würden, weitere 500 EUR auszugeben, wenn Apple jetzt anfangen würde solche Entsorgungsmarken ins Programm aufzunehmen. Die 100 EUR für den Apple Care Protection Plan müssen ja eh mit im Geschenk enthalten sein, weil sich die Generation zwar ganz doll über das Klima sorgt, aber den Wert eigener Anschaffung nicht zumessen mag und entsprechend mit den Sachen umgeht. X/

  • interessant finde ich immer wieder, dass der Versuch etwas wissenschaftlich und faktisch herzuleiten, politisch/verschwörungstherotisch und unfaktisch kontakariert wird.


    Ich gewinne bei der Diskussion Klimawandel den Eindruck, das im großen und ganzen sich 2 Lager bilden. Eine Gruppe die Veränderungen in der Welt kommen sieht und sich darauf vorbereiten will, und eine andere Gruppe die an keine Veränderungen glaubt und alles wie es ist weiterführen will.


    Wissenschaftliches Arbeiten heißt nicht andere Meinungen nicht zuzulassen. Wenn es Argumente gibt werden diese geprüft. Es gibt auch kein Richtig oder Falsch, es finden lediglich Abstraktionen und Modellbildungen statt mit denen man versucht Beobachtungen zu erklären.


    Je besser ein Modell passt und je genauer sich damit Vorhersagen machen lassen umso besser ist dieses Model zu Entscheidungsfindung geeignet.


    Ich bekomme erst mit dem Moment graue Haare, wenn ich beobachte mit welchem Wust an Mystik, Glauben, Fehlinterpretationen (bewusst oder unbewußt) und Eigennutz Menschen zu Themen die sie nicht erfassen ihre Meinung bilden. Und ehrlich...ich bin davon nicht ausgeschlossen und muß mich stets dazu prüfen.

  • Ich gewinne bei der Diskussion Klimawandel den Eindruck, das im großen und ganzen sich 2 Lager bilden. Eine Gruppe die Veränderungen in der Welt kommen sieht und sich darauf vorbereiten will, und eine andere Gruppe die an keine Veränderungen glaubt und alles wie es ist weiterführen will.

    Mein Eindruck ist, dass es mindestens drei Gruppen gibt, die beiden von dir genannten und eine dritte Gruppe, die behauptet die Veränderungen aufhalten zu können und dir erzählt von dir dafür dein Geld - am besten so viel wie möglich - haben zu wollen und dich beschimpft, wenn du es ihr nicht ohne Nachweis der Wirksamkeit gibst. Zugleich beschimpft diese dritte Gruppe die erste, die sich auf die Veränderungen vorbereiten will als "Prepper" (was dann medial ganz nah am Reichsbürger steht) und droht der zweiten, die die Veränderungen nicht glaubt und unverändert weitermachen will, mit der alternativlosen Abschaffung der Demokratie bzw. dem Mitbestimmungsentzug. Das Problem, das ich sehe, ist nun, dass diese dritte Gruppe aktuell die medial gestützte Deutungshoheit hat.

  • Du meinst so wie 1932, als die Deutschen gemeinschaftlich, mehrheitlich und frei den Faschismus gewählt haben?

    SCNR - aber bei der Vorlage ;) [...] Ich pulle mal einen Godwin

    Der Godwin. :-)

    Genau! Ein größeres argumentatives Kompliment / Geschenk als den Nazivergleich kann man heutzutage ja

    eigentlich gar nicht mehr machen, weil er ja unter Beweis stellt, dass man wohl kein vernünftiges Argument

    mehr hat. :hatsoff:


    (Zumal ich ja explizit FÜR den Erhalt demokratischer Werte / Normen argumentiert habe! :S)


    Ich bekomme erst mit dem Moment graue Haare, wenn ich beobachte mit welchem Wust an Mystik, Glauben, Fehlinterpretationen (bewusst oder unbewußt) und Eigennutz Menschen zu Themen die sie nicht erfassen ihre Meinung bilden. Und ehrlich...ich bin davon nicht ausgeschlossen und muß mich stets dazu prüfen.


    In einer Demokratie ist es sogar erwünscht, Dir eine Meinung zu bilden, und auf welcher Grundlage Du das tust, ist Dir überlassen.

    Dein Recht auf demokratische Repräsentation ist nicht von Bildung / Wissen / Lagerzugehörigkeit / Einkommen / [...] abhängig.

  • Die NASA-Daten der letzten Jahrzehnte belegt eindeutig, dass wir ein Global Greening haben. Die Erde ergrünt und versteppt nicht, wie uns die Massenmedien einreden wollen. Und Al Gore ist mit seiner Beteiligung am Zertifikatehandel Milliardär geworden - da fragt man sich wirklich wegen der Motivation.


    Ja, die Sache mit der Deutungshoheit ist wirklich schlimm. Man ist heutzutage ja schon fast ein Verschwörungstheoretiker, wenn man am eine eigene Meinung hat. Ist aber auch in der Wissenschaft so, weshalb sich dort auch nur ganz ganz langsam etwas tut. Wie heißt es so schön: Neue Theorien werden nicht anerkannt, ihre Gegner sterben aus...

  • Nun ja, Plastikverbot ist ein gutes Stichwort, um zu verdeutlichen, was ich meine, wenn ich die als alternativlos genannten Maßnahmen im Schlepptau der Klimaproteste kritisiere. Nachdem wir eigenbedarfsbeding umziehen "durften" saniere ich schon das zweite mal einen Keller und halte Kunststofffenster für einen Segen. (...)

    Du verwendest da etwas, das im Englischen Sprachraum "Straw man" genannt wird und in der deutschen Wikipedia als "Strohmann-Argument" übersetzt wird. Es ist nicht von einem generellen Plastikverbot die Rede, sondern ein Verbot von Einweg-Plastik - deine Fenster sollen dir gar nicht weggenommen werden.

  • @i u s


    Ja, und was hat das mit meinem Posting zu tun? Mein Wunsch zu einer Meinungsbildung zu kommen hat weder Anspruch auf Richtigkeit noch auf Allgemeingültigkeit.

    Das finde ich beides super - im Zitat ging es ja aber darum, wie andere zu ihrer Meinung kommen, und damit warst Du ja nicht so ganz glücklich.

  • Ich schreib meine Antwort mal in den Text, in Abschnitten zu zitieren macht einen ja kirre...

  • Man ist heutzutage ja schon fast ein Verschwörungstheoretiker, wenn man am eine eigene Meinung hat.

    Man sollte allerdings auch den Unterschied zwischen Meinung und Faktenlage kennen. Das ein menschengemachter Klimawandel im geschehen ist ist eine Tatsache und hat nichts mit Meinung zu tun. Ich kann ja auch nicht sagen, 3+4 ist 5, weil das meiner Meinung nach richtig ist.

  • Wie ist jetzt eigentlich ein "Plastikverbot" ins Spiel gekommen? Plastik ist an so vielen Stellen so nützlich, dass es noch sehr lange dauern wird, bis bessere Alternativen da sind.

    => Ach so! EINWEG-Plastik! Der Rest war nur freie Interpretation...


    Und wer hat hier behauptet, dass es eine Öko-Diktatur braucht, weil Demokratie zu langsam wäre? Hab ich da was überlesen, oder ist auch das wieder eine freie Interpretation?

  • GeTE

    Weil du immer mit dem Finger auf die jugendlichen Demonstranten zeigst und dich über deren dicken Smartphones und Billigklamotten aufregst:

    Das ist dir natürlich unbenommen.


    Weiter oben hast du jedoch geschrieben, dass du die Schröder-SPD gut fandest. Also genau den zigarrenrauchenden Mann, der die Sozialgesetze nach einem verurteilten Steuerhinterzieher (Hartz) bennannt und gesagt hat, Putin sei ein lupenreiner Demokrat.


    Auch dies ist dein gutes recht, jedoch sehe da, dass sich beide Gruppen ähnlich "ehrlich" verhalten.

  • Jedesmal wenn ich solche Beiträge lese bekomme ich Kopfweh. Das Internet ist Fluch und Segen zugleich. Einen Teil macht es klüger, einen anderen Teil dämlicher. Meine persönliche Meinung ist das die ganzen Skeptiker bequeme und ängstliche Menschen sind. Bequemlichkeit und Wohlstand will man schließlich nicht aufgeben und etwas zu verleugnen fällt leichter als aktiv etwas zu ändern, oder sich der Realität zu stellen, das kann nämlich schmerzen. Im Gegensatz dazu ist die Menschheit aber eigentlich wissenschaftshörig und davon überzeugt das die klugen Menschen auf diesen Planeten für alles eine Lösung finden werden - für die Klimaforschung gilt das aber interessanterweise nicht. Da ist jeder Hinz und Kunz klüger und weiß es besser - die Steigerungsform dazu wären dann die ganzen Youtube Verschwörungstheoretiker die ihren Müll ungefiltert in den Äther blasen. Ich frag mich warum sich bei Hirntumor und Herzleiden nicht auch alle auf Youtube bilden.

  • Gerade bei Spielzeug bin ich auch absolut pro Plastik eingestellt

    So absolut klingt das aber nicht, sondern eher noch im Rahmen der Vernunft. Die Kinder (Familien), von denen ich sprach, bekommen und nehmen nichts Gebrauchtes. Es muss neu sein, viel sein, wird ein paar Tage bespielt und kommt dann auf den Berg. Die Zeiten, wo ein Kind nur eine Puppe hatte, werden sich diese Kinder nie vorstellen können. Heute wissen sie gar nicht mehr, was sie alles haben, könnten diese Unmengen niemals aufzählen und wollen trotzdem immer noch was neues. Die Kinder selbst tragen natürlich keine Schuld, das ist mir klar; die sind so erzogen worden. Meine Nichte bekommt nicht nur zu Weihnachten was, sondern ab dem 1.12. jeden Adventskalendertag ein Geschenk, das natürlich meistens vorrangig aus Kunststoff ist. Und selbst Ostern wurde schon zum neuen Kommerz-Weihnachten umfunktioniert. Dann kommen die Geburtstage, und immer auch noch zwischendurch was. Das ist nur noch krank.


    Natürlich gibt es darunter auch einen großen Pferdehof mit vielen Pferden und Gedöns von Schleich®. Dazu hatte ich denen von den menschenverachtenden Hintergründen der Herstellung erzählt. Das Kind (jetzt 9) darf das schon mal gar nicht wissen, weil es dafür die rosarote Brille abnehmen müsste. Deswegen werde ich auch strikt ferngehalten, dass ich ihr nicht was erzähle, was es nicht wissen soll, also etwas aus der Realität. Aber auch bei den Eltern ist es so, wie es eben bei sehr vielen ist: Es ist ihnen einfach egal, wie es hergestellt wird oder welche Probleme das eigene Verhalten für die Umwelt erzeugt; der Wohlstand geht vor.


    Etwa 80 Prozent der Spielwaren für den europäischen Markt stammen heute aus China.

    Auch viele große deutsche Traditionsmarken lassen im Reich der Mitte produzieren.


    Ich hatte übrigens zuvor schon bewusst das Wort "verbieten" vermieden, sondern sprach von "sinnvoll eingreifen", "ändern" oder "regulieren". Ich habe in meinem Haushalt seit zig Jahren keine Plastiktüte mehr gesehen und habe dennoch nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Ich benutze zum Einkaufen einen Korb. Wenn jemand Tüten lange und wiederholt benutzt, ist es leider wieder eine Ausnahme. Tüten werden an den Kassen meist gekauft, weil man wieder nichts anderes dabei hat, z.B. weil der Einkauf eine spontane Entscheidung war oder weil eine Tüte nicht reicht, und so sammeln sie sich dann zu Hause an und werden von Zeit zur Zeit weggeworfen. Wir können hier nicht von einzelnen vorbildlichen Verhaltensweisen auf den tatsächlichen globalen Ist-Zustand schließen. Ich denke auch, dass die meisten von uns durch ihr Hobby schon mal eine etwas andere Grundeinstellung besitzen als der Durchschnitt.


    Wenn eine (sinnvolle!!!) Regulierung direkt in die Wirtschaft eingreift, sodass es immer Ersatz gibt (oft sogar viel besseres vorstellbar) oder harmlose Änderungen, an die man sich schnell gewöhnen kann, dann tut das nicht wirklich weh. Wer da einen Sinn für hat, dem fallen im Alltag ständig Dinge auf, die man ändern kann, ohne dass es nachteilig wäre. Teilweise ist es ja sogar umgekehrt, dass einem umweltschädliche Produkte quasi aufgezwungen werden, siehe auch oben genannte Petitionen, Gelber Sack, "Einkauf aktuell", u.a. Dass man das alles bräuchte und mit Veränderungen ein Problem hätte, ist meist nur Einbildung aus purer Gewohnheit. Vermisst irgendwer die Weichmacher im Plastik, die Tabak-Werbung im Fernsehen, oder ärgert sich jedes Mal, dass er sich im Auto anschnallen muss? Ich nicht, weil ich diese Änderungen für sinnvoll halte.


    Wenn jetzt einer sagt "meh .. Anschnallpflicht ist voll die Gängelung; das will ich selbst entscheiden", sollte man dann Unangeschnallt-fahren und vllt. noch dabei Am-Handy-spielen erlauben? Nein, weil es nicht nur die eigene Sache ist, sondern viele andere involviert werden, von der Verkehrsstörung bis zu den Krankenkassenbeiträgen. Ähnlich ist das mit den Tüten. Die sollten optimal verbraucht und dann entsorgt und recycelt werden, werden sie aber nicht. Und das ist der Grund, warum man auf die Minderheit, die mit solchen Sachen vernünftiger umgeht, leider keine Rücksicht nehmen kann.


  • Ich gewinne bei der Diskussion Klimawandel den Eindruck, das im großen und ganzen sich 2 Lager bilden. Eine Gruppe die Veränderungen in der Welt kommen sieht und sich darauf vorbereiten will, und eine andere Gruppe die an keine Veränderungen glaubt und alles wie es ist weiterführen will.

    Mein Eindruck ist, dass es mindestens drei Gruppen gibt, die beiden von dir genannten und eine dritte Gruppe, die behauptet die Veränderungen aufhalten zu können und dir erzählt von dir dafür dein Geld - am besten so viel wie möglich - haben zu wollen und dich beschimpft, wenn du es ihr nicht ohne Nachweis der Wirksamkeit gibst. Zugleich beschimpft diese dritte Gruppe die erste, die sich auf die Veränderungen vorbereiten will als "Prepper" (was dann medial ganz nah am Reichsbürger steht) und droht der zweiten, die die Veränderungen nicht glaubt und unverändert weitermachen will, mit der alternativlosen Abschaffung der Demokratie bzw. dem Mitbestimmungsentzug. Das Problem, das ich sehe, ist nun, dass diese dritte Gruppe aktuell die medial gestützte Deutungshoheit hat.

    "Prepper" sind doch die, die sich Lager an Konserven, Waffen, Treibstoff, Batterien usw. anlegen, weil sie mit dem Zusammenbruch jeder staatlichen Ordnung rechnen, der Bürgerkrieg bevorsteht usw.


    Laut Foren-Suche ist das Wort erst 1 mal im Forum verwendet worden, das war 2017.

    Hier ist also noch keiner als Prepper beschimpft worden.


    Und wer hat "...alternativlosen Abschaffung der Demokratie bzw. dem Mitbestimmungsentzug..." in den Raum geworfen?


    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es Deine 3. Gruppe im echten Leben gar nicht gibt. Ich glaube Dir aber gerne, dass Du das echt starke Gefühl hast , dass das so wäre! Denn was es gibt: Viele Leute, die deren Existenz behaupten und das immer und immer wieder auf allen Kanälen wiederholen und sich gegenseitig bestärken.


    Was es auch gibt: Leute, die die Wirksamkeit von Vorschlägen gegen den Klimawandel bestreiten. Darüber lässt sich diskutieren

  • Meine Nichte bekommt nicht nur zu Weihnachten was, sondern ab dem 1.12. jeden Adventskalendertag ein Geschenk, das natürlich meistens vorrangig aus Kunststoff ist.

    [...]

    Etwa 80 Prozent der Spielwaren für den europäischen Markt stammen heute aus China.

    [...]

    Wenn jetzt einer sagt "meh .. Anschnallpflicht ist voll die Gängelung; das will ich selbst entscheiden", sollte man dann Unangeschnallt-fahren und vllt. noch dabei Am-Handy-spielen erlauben? Nein, weil es nicht nur die eigene Sache ist, sondern viele andere involviert werden, von der Verkehrsstörung bis zu den Krankenkassenbeiträgen.

    Hm, bei Töchterchens Adventskalender war - als sie kleiner war - auch fast jeden Tag was aus Kunststoff drin. Ich hatte nämlich selber als Kind mal so ein Seit mit Eskimos, Schlittenhund, Kanu und Iglo geschenkt bekommen und das lies sich nicht nur gut reinigen sondern auch aufteilen (immer abwechseld mit einem alten Weihnachts-Pixi-Heft und mal was Süßem). In der Form fand ich das ganz prima so.


    Was dann wieder die Spielwaren aus China betrifft, nun da kannst du es den SJW einfach nicht recht machen. Ich schaue mir zur Unterhaltung auf Youtube gerne den Held der Steine an, wie er Lego und Klemmbausteinsets von anderen Herstellern aufbaut und vergleicht. Lego ist da schon am Besten und der Nachbau aus China entsprechend schlechter, es gibt aber auch Cobi, die ebenfalls auf sehr hohem Niveau in der EU - also in Polen - fertigen. Für MICH ist das dann eigentlich der moralische Sieger, den es zu unterstützen gäbe, wenn Lego zu teuer ist (und auch aus China kommt). Aber erzähl das mal weiter, was glaubst du, wie du da angefeindet wirst! Und warum? Weil Cobi auch ein umfangreiches Klemmbausteinprogramm an Weltkriegsfahrzeugen im Angebot hat.


    Was Plastiktüten anbetrifft, bin ich eigentlich immer mit Umhängetasche oder Rucksack unterwegs und habe darin auch zusammengefalltete Stoffbeutel als Ergänzung, sollte es mal mehr werden. Allerdings bin ich da etwas pingelig, mit Aufdrucken der Apothekenumschau würde ich mich nie blicken lassen. Daher ist ein Stoffbeutel vom TÜV Nord und den anderen habe ich mal von dem HMT bei SW-Motech mitgenommen. Kurzum, für den Durchbruch des Stoffbeutels brauchen wir MÄNNERBEUTEL! Das mal als Wink an alle, die hier unten einen Banner haben: Nehmt doch mal Beutel mit eurem Logo ins Programm. Die bestelle ich gerne mit, wenn ich was brauche und laufe mit dem Logo dann auch Werbung. :D


    Beim letzten Punkt muss ich drastisch widersprechen, Smartphoneverbot (Gefährung anderer) und Gurtpflicht (nur Selbstgefährdung) sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Bei erstem bin ich voll dabei, zweites sehe ich skeptisch und wenn es dann um Schutzkleidungspflicht auf dem Fahrrad (Helm, Handschuhe, Knie- und Ellenbogenschoner) geht bin ich militanter Ablehner. Ich liebe es im Hochsommer fast alleine auf dem alten Marschbahndamm 95% meiner Strecke kaum (!) bekleidet zur Arbeit zu Radeln. Wer meint das müsste verboten sein, den halte ich für einen persönlichen Feind.

    Bei den beiden Gruppen zu der ich eine dritte hinzugefügt habe, betrifft das meine Beobachtung im öffentlichen Diskurs, nicht beschränkt auf dieses Forum hier (und ich glaube so hat es auch der Poster gemeint, der die ersten beiden Gruppen ins Spiel brachte). Das gleiche gilt für Abschaffung der Demokratie zur Beschleunigung der Klimaktivistenwünsche. Das entstammt dem Artikel von Jan Fleischhauer auf den ich in einem meiner Posts verlinkte. Wenn ein solcher Kommentar im Focus steht, zeigt das zumindest, dass die Befürchtung nicht alleine meiner Fantasie entspringt.


    Was den Prepper Vorwurf betrifft, wird da gerne das Extrem mit eigenem Atombunker vorgeführt, um die Leute lächerlich zu machen. Aus dem Bekanntenkreis kenne ich aber einige (mit eigenem Haus), die sich ein Notstromaggregat angeschafft haben (fehlendes Vertrauen in eine zukünftig stabile Stromversorgung ist nicht so von der Hand zu weisen) und im Keller auch Regale mit Vorräten haben wie es die Bundesregierung ja selber empfohlen hatte. Das besondere aber ist, dass die damit nicht hausieren gehen und das erst erzählen, wenn man sich lange kennt und gemütlich miteinander klönt. Warum? Weil die aktuelle Diskussion in diese Richtung Schon-für-Morgen-Vorsorgen-ist-Prepper und Prepper-ist-gleich-Reichsbürger geht und man sich da nicht exponieren will.


    Dein letzter Satz macht mir aber Hoffnung, man hört ihn leider nur in der aktuellen Debatte viel zu wenig. Da nehme ich immer nur ein "Gegen den Klimawandel müssen ALLE ihr Leben komplett umstellen und sich drastisch reduzieren, auch DU Radfahrer!" von Leuten wahr, die im Leben schon öfter und weiter in den Urlaub geflogen sind als ich das je tun werde. Da geht es viel zu häufig nicht um WIRKSAMKEIT von Maßnahmen sondern um WAHRNEHMBARKEIT für den einzelnen Bürger. Frei nach dem Motto, je mehr es weh tut, um so besser ist die Maßnahme. Das meiste davon ist aber wie Handabspülen statt Spülmaschine, denn da erkauft man mit lästiger Arbeit zusätzlich einen höheren Wasser- und Energie-Verbrauch als ihn moderne Maschinen haben.

  • Und wer hat hier behauptet, dass es eine Öko-Diktatur braucht, weil Demokratie zu langsam wäre? Hab ich da was überlesen, oder ist auch das wieder eine freie Interpretation?

    Das bezog sich auf Post 136. :)


    Ich schreib meine Antwort mal in den Text, in Abschnitten zu zitieren macht einen ja kirre...

    Ja, ich kürz' das auch mal ab, sonst blickt man gar nicht mehr durch.


    der Sortierer trennt nur, und beauftragt den billigsten Verwerter.

    [...]

    Was darf Dich denn solch ein perfektes Recycling kosten?

    Soviel, wie es eben kostet, das Zeug nicht nach China zu exportieren sondern hier ordentlich zu verwerten,

    also in irgendeine unmittelbar weiterverarbeitbare Form zu verwandeln, die aufgrund ihres Wertes niemand

    ins Meer schmeißen würde, sondern gerne als Rohstoff hätte. Ohne Zusatzabgebe!

    Vielleicht geht das schon für 1,50 Eur. pro Tüte. Man kann die zehn, zwanzig mal nutzen, je nach Intensität.

    Das ist pro Stück dann auch nicht zu teuer und schafft einen echten (nicht künstlich als Sanktion erschaffenen)

    Anreiz, sie doch nochmal zu nehmen, auch wenn sie knittrig ist.


    Aha. Kennzeichen der Demokratie ist, schlechtere Entscheidungen als andere Regierungsformen zu treffen. Unvernünftige oder falsche Entscheidungen sind akzeptabel.

    Klar. Eine vernünftige Militärregierung kann wahnsinnig effizient und gleichzeitig eben vernünftig sein.

    Sie muss auf die Unvernünftigen nämlich keine Rücksicht nehmen.

    Wenn wir aber Demokratie / Pluralismus / Rechtsstaat ernst nehmen, dann stellen wir fest, dass

    es eine Menge Dinge gibt, die man den Unvernünftigen zugestehen muss, die dramatisch an der

    Effizienz und der Vernunft nagen.

    Aber nur so lassen wir niemanden zurück. Oft genug hat man zeitgenössische Einschätzungen über

    vernünftiges und unvernünftiges Handeln revidieren müssen. Das ist wie eine Mode.

    Nur unsere rechtsstaatliche Demokratie ermöglicht uns Sicherheit. Die einst so vernünftige

    Militärregierung kann mir nichts, Dir nichts ohne zu fragen ihr Handeln ändern und nimmt dann

    vielleicht auf andere keine Rücksicht mehr. Einen demokratischen Rechtsstaat kann man verklagen.

    Das eigene Handeln ist vorm Gesetz, nicht vor einer moralischen Instanz zu rechtfertigen.


    Ich denke, Du weißt, worauf ich hinaus will.