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letzter Beitrag von Cpt_Void am

Rechtliche Lage

  • Wo ich nach längerer Zeit mal wieder hier reinschaue, kommt mir eine Frage in den Sinn:
    Wie ist eigentlich die rechtliche Lage bei den Cores? Ich meine, letztendlich müssen ja die ROMS der damaligen Rechner genutzt werden, und da müßte ja noch jemand die Rechte daran haben. Beim Amiga ist das klar, das dürfte wohl Cloanto sein, aber wie ist das bei den Exoten? Haben die Core-Programmierer da wirklich die Rechteinhaber ausfindig gemacht und angefragt, oder ist das eher so nach dem Motto: Wo kein Kläger ... ?

  • Bei welchen Cores werden denn die ROMs mitgeliefert? :nixwiss:
    Kenne jetzt nur den Core für den C64 und Amiga.
    Und ja ich habe mir die Forever DVDs von Cloanto gekauft.

    2x VC20, 3x Plus/4, unbekannte Anzahl von C64 Brotkästen (326298/KU-14194HB/250407/250425/250466), 2x C64G, 2x C64C transparent Dallas (326298/KU Replika, Reloaded MK2), 1x C128DCR, 2x A500 Rev.3, 1x A500 Rev.5, 2x A500 Rev.6, 4x A500+ Rev.8, 3x A600, 3x A1200 transparent, 2x A1200 Escom, 2x A2000 Rev.6.2, 1x A2000 Rev.4.1, 1x A4000D, 1x MISTICA FPGA16 Acryl, 1x Lotharek Mist Midi, 1x MISTer FPGA, 2x CPC464, 2x CPC6128, 2x KC85/2, 1x KC85/3, 1x KC85/4

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  • Sicher weiß ich nur, dass Amstrad sowohl für CPC als auch für Spectrum die ROMs freigegeben hat.


    Interessant ist auch, inwiefern man die Hardware eigentlich nachbauen darf. So ein 6845 oder CPC-Gate-Array ist ja letztlich auch IP. Auf der anderen Seite ist Reverse Engineering innerhalb der EU zum Zwecke der Herstellung von Interoperabilität zulässig, und die nicht-mehr-Verfügbarkeit wäre sicher auch relevant bei einer rechtlichen Bewertung. Sofern der Rechteinhaber sich überhaupt sicher sein kann, die notwendigen Rechte noch zu besitzen.


    Am Ende gilt wie immer: wo kein Kläger...ich könnte mir aber vorstellen, dass bei einer kommerziellen Unternehmung für den Massenmarkt schlafende Hunde geweckt werden könnten.


    Gruß
    hubersn

  • Naja, schau dir mal das SuperNt an. Da wird ein kommerzieller SuperNes fpga Nachbau verkauft. Wenn Nintendo da eine rechtliche Grundlage zum Verklagen sehen würde, würden sie es wohl tun.
    Genauso bei Wiederveröffentlichungen alter NES und SNES Spiele, zuletzt castlevania für PS4, wo wohl die alten Nintendo Konsolen emuliert werden, muss Nintendo auch tolerieren. Somit sehe ich den Konsens, dass fpga Reimplentation wie Emulation, rechtlich unproblematisch sind.
    Lediglich Sachen wie Roms, Software und Grafiken, zuletzt gesehen bei der Super Mario Bros Konvertierung, sind rechtlich eindeutig geschützt und dürfen in dem Sinne eben nicht ohne Zustimmung verteilt werden.

  • Dann kassiert natürlich derjenige der die Rechte hat.Vielleicht wurden die ja auch schon an Nintendo abgetreten.
    Man darf sich sicher sein das an ofiziell erworbenen Spiele irgendwer Lizenzen hat und dafür kassiert.

  • Okay zur Klarstellung, in meinem Beispiel mit Castlevania, das gehört Konami und hat früher wie heute Konami veröffentlicht.
    Früher z.B. auf NES, Gameboy und SNES. Heute per emulation der Nintendo Hardware auf der ps4.
    Mein Punkt ist: ich denke nicht, dass Nintendo irgendwelche Kohle für die Veröffentlichung der alten Spiele auf der Sony Konsole gesehen hat, noch dass sie irgendwelche Rechte geltend machen könnten.

  • Mein Punkt ist: ich denke nicht, dass Nintendo irgendwelche Kohle für die Veröffentlichung der alten Spiele auf der Sony Konsole gesehen hat, noch dass sie irgendwelche Rechte geltend machen könnten.

    Nintendo hat aber auch schon immer eine strikte Lizenzpolitik betrieben. Der wird nachsagt, dass sie für den Erfolg Nintendos nach dem Crash des Konsolenmarktes 1983 verantwortlich ist, weil damit eine Qualitätssicherung verbunden war. Fast alle Veröffentlichungen für NES und SNES waren derart lizenziert. Nun könnte ich mutmaßen, dass es von der Art der Lizenz abhängt, ob Nintendo für solche Wiederveröffentlichung per Emulation Geld sieht oder nicht.

  • Das würde aber nur beantworten, dass Konami vor 30 Jahren einen sehr ungünstigen Vertrag abgeschlossen hätte, nicht ob jemand wie Nintendo per se etwas gegen emulation oder fpga reimplenentation ausrichten könnte.

  • Auf welcher Grundlage denn? Bei meinem Beispiel, castlevania, besitzt Nintendo kein Copyright.

    Normalerweise verwenden die Spiele aber auch teile von "OS" des Hosts. Wenn also Caslevina nicht komplet bare metal programmiert ist, sondern z.B. eine Routinge im Rom des Nintendos verwende um Text auszugeben oder die Schriftzeichen aus dem Rom des Nintendos abruhft, so kann diese nicht ohne das Nintendo Rom in einem entsprechenden Emulator zum laufen kommen (ohne Patchen des SpieleRoms) von daher wird auch Lizensen der Konsole so gut wie immer involviert sein.

  • Es bleibt eben immer die Frage, kann man mit den Spielen und Markennamen heute noch Geld erwirtschaften oder ist es wirklich nur eine Nische bei welchem die Stückzahlen gering sind und man die Kosten für Herstellung, Marketing, Werbung und Vertrieb nicht mehr erwirtschaften kann. Wenn jemand die Rechte hat und damit noch Geld verdienen kann, wird er sicherlich auch den Rechtsweg einschlagen und gegen Verstösse juristisch vorgehen, aber auch nur wenn es von Erfolg gekrönt sein kann, einen Hinterhof China-Händler zu verklagen muss man sich wegen den Erfolgschancen wohl genau überlegen.
    Evtl. kommt es dann aber auch zu einem " Barbara Streisand"-Effekt und erst mit einer öffentlichen Klage macht man für das Produkt an welche man die Rechte hält aufmerksam/Werbung,
    man fördert also genau das Gegenteil was man eigentlich möchte.


    Es bringt auch nichts, wenn die Rechteinhaber für ROM/ISO-Image Geld verlangen und es die Spiele auf Modul/CD/DVD/Diskette für wenige Euro noch zu kaufen gibt. z.B Xbox-Spiele für 1 Euro (ReBuy)
    Was sich evtl noch gut vermarkten lässt sind z.B. die Spielfiguren/Namensrechte wie "Pac-Man", "Sonic" oder "Donkey Kong" oder "Mario", damit kann man neue Spiele und sogar Filme/Comics/Bücher auf den Markt werfen und damit Geld verdienen.


    Letztendlich ist es ein Graubereich und wird entweder geduldet oder man scheut den unsicheren Rechtsweg einer Klage oder aber die Rechtinhaber gibt es gar nicht mehr oder es ist nicht bekannt, wer letzendlich die Rechte der ehemaligen Firmen eigentlich übernommen hat.


    Privater Nutzer haben von ROM/ISO-Image sicherlich am wenigsten zu befürchten, aber wer damit kommerziell Geld verdienen möchte, sei es auch nur mit Werbebanner auf seine ROM/ISO-Download-Page sollte sich der unsicheren Rechtslage bewußt sein und sich das Risko eine Klage bewußt sein.


    Ich frage mich auch immer, ob es für die Anbieter z.B der "Pandora Boxen" nicht auch mal in eine deftige Klage mit anschließender Strafzahlungen geben kann.


    "Pandora Boxen" => Controller mit Emulatoren/Images.
    https://www.amazon.de/Englisch…fRID=CXA31DQV2ZYGVFV67J39


    Aber es wird wohl so ausgehen, dass wenn man einem Drachen den Kopf abschlägt, dafür gleich 2 Neue vorhanden sind, allein bei Amazon gibt es zig Anbieter dieser "Pandora Boxen",
    und bei EBAY sowieso, ein Markt mit welchem man Geld verdienen kann scheint also vorhanden ....

  • Sicher weiß ich nur, dass Amstrad sowohl für CPC als auch für Spectrum die ROMs freigegeben hat.

    Das wusste ich noch gar nicht (naja, aber okay, ich weiß eh nicht viel ;-) -

    aber das interessiert mich ja nun doch. Kann man das irgendwo nachlesen? Ich würde zu gerne wissen, wie so eine Freigabeerklärung aussieht ...

    Man muss halt glauben, dass die Erklärung vom Copyright-Holder abgesegnet ist - das ist die Crux, aber das ist bei aller Software (und eigentlich allen Dingen, die man kauft) die Crux.


    Viel offizieller als dieses Statement wird es wohl nichts geben:

    http://www.worldofspectrum.org/permits/amstrad-roms.txt


    Gruß

    hubersn

  • Rechtlich sollte die Sache eigentlich einfach sein: Wenn ein Code geschützt ist, darf man ihn nicht ohne Erlaubnis verwenden. Die Betonung liegt auf "eigentlich". Denn da liegen sicher einige Teufelchen im juristischen Detail :rolleyes:. Bei Super Mario Bros 64 war es ja auch noch der Markenschutz am Titel und an der Figur Mario, etc. - Der Günni hat diese Gesetze auf fragwürdige Art zu seiner Einnahmequelle gemacht. :D


    Emulatoren verwenden idR keinen geschützen Code, also kann man quasi nichts dagegen machen. WinUAE und andere Ausnahmen gibt es, ja. Hab ich natürlich auch installiert. Soweit mir bekannt ist, darf ich die ROMs im Emulator benutzen, wenn ich auch einen richtigen Amiga mit ROMs drin besitze. Das habe ich aber keineswegs aus sicherer Quelle, daher würde mich interessieren ob das hier jemand genau weiss? Würde mich doch mal interessieren ob das so stimmt.


    Ich habe mal gehört, das Poly-Play und Polycomputer-Zeug aus der DDR soll mittlerweile Freeware sein, aber ohne Gewähr.


    Bill hat vor einiger Zeit ja MS-DOS quasi freigegeben: https://www.heise.de/newsticke…itHub-bereit-4178628.html


    Das mit den CPC und Spectrum ROMs wusste ich auch nnoch nicht. Der Link funzt zwar nicht, aber nach flüchtigem googeln scheints zu stimmen.


    Was gibts denn noch für bekannte oder tolle freigegebene Sachen? Wir können ja mal eine Liste machen.


    Schade fand ich halt vor allem den Fall von SMB64. Das Spiel hätte sich entsprechend besser verbreiten können, wenn Big-N nicht gleich die Anwaltsarmee aufmarschieren hätte lassen. So ein Mega-Projekt hätte mehr Aufmerksamkeit verdient. Okay, dafür gab es dann immerhin weltweit unzählige Berichte über Nintendos rechtliche Androhungen ^^ Ist ja auch fame :D Ich finde ja immer noch, dass der Großkonzern aus Kyōto ZeroPaige lieber einen Scheck für die tolle Werbung schicken hätte sollen. :thumbsup: