Die Idee klingt für mich nach dem gleichen Fahrwasser, wie Pico-8. Wobei die virtuelle Konsole mMn deshalb so erfolgreich ist, weil sie extrem billig ist, flexibel ausgeführt werden kann und man auch als Nicht-Entwickler mit den Tools zumindest Grafiken und Sounds zustandebringt. Die zugehörige Konsole würde ich aber bereits nicht mehr als Massenprodukt ansehen.
Der THE C64 schwimmt schon in anderen Gewässern. Das geht um Instant-Nostalgie-Erfahrung: Anschließen, zocken, wieder in den Schrank bis man wieder in Erinnerungen schwelgen mag. Retro Games hatte auch von Anfang an den Einzelhandel bzw die Videospielecke im Blick (davon war bereits die Rede, als der Hersteller bei PriorArt wg möglichem Publishing wähgrend der Indigogo-Kampagne anklopfte).
letzter Beitrag von Retrofan am
Neuer Retro-Computer im 8-Bit Style
- Retrofan
- Erledigt
-
-
Fuer Dich, Retrofan, waere vermutlich wirklich Pico8 oder TIC80 was.
-
Der Pico ist mir irgendwie auch gleich in den Sinn gekommen, als ich Retrofans Erläuterungen gelesen habe.
Das ist eigentlich genau das.
-
Wobei 128x128 Pixel ja schon wieder ein Rückschritt wäre. Also rein von der Auflösung her.
Vorteil ist, dass jeder Pixel 4bit hat.
-
Das ist eigentlich genau das.
Nur halt nicht in Hardware
Aber man kann sich natürlich ein Tastaturgehäuse für ein Raspi holen und dort mal PICO8 oder TIC80 installieren und mal so tun, als ob. Eventuell kann man daraus auch weitere Schlüsse ziehen, ob das jetzt die Erfüllung der Träume ist oder ob es anders sein müsste.
Ich hab ein Raspi welches direkt in PICO8 bootet, das hab ich mal ne zeitlang an einem Röhrenmonitor dran gehabt um mir und anderen die Illusion eines neuen Retro-Computers zu geben. Ist schon ganz cool, nur gefallen mir die Limitierungen auf Dauer dann doch nicht so ganz. Also generell ist PICO8 ne geniale Sache - gerade wegen der Limitierungen - aber es ist für mich eher was zum Prototypen anfertigen, anderen Leuten Programmiereinstieg zu geben, und solche Dinge eben. Die Spiele die es dort letztendlich gibt, wirken für mich aber meist eher wie Proof of Concepts. So richtig spielen oder was dafür entwickeln will ich dann doch nicht.
-
Irgendwie ist so ein virtuelles System für mich nicht das Gleiche wie ein Heimcomputer. Für mich ist die Faszination eines Heimcomputers vor allem im unmittelbaren Zugriff auf alle Ressourcen begründet. Insofern ist für mich auch nur das ein Heimcomputer, wo ich - wenn ich will - direkt in Register reinschreiben und sofort das Ergebnis sehen kann. Übertriebene Beschränkungen bei der Grafikauflösung usw. sind für mich nicht unbedingt ein Kennzeichen.
Eine eingebaute Programmiersprache ist zwar toll und hat mir speziell beim Amiga gefehlt, aber die Begrenzung auf eine einzige Skriptsprache und kein direkter Zugriff mehr auf die Maschinensprachenebene ist ein No-Go.
Ich habe mir in den frühen 90ern einen Heimcomputer mit 256 Farben, schnellem 32bit-Prozessor und genügend (ein paar MB oder so) linear adressierbarem Speicher gewünscht. Dazu vielleicht noch ein paar Sachen eine FPU, wie schnelle DMA-Transfers und/oder ein paar einfache (Copper/Blitter) Erweiterung bei der Grafikausgabe. Und sowas fände ich irgendwie immer noch toll, auch wenn ich nicht genau wüßte, was ich damit eigentlich machen will.
Insofern ist ein Mega65 mit all seinen Beschränkungen jetzt nicht unbedingt mein Traumsystem. Aber man muß ja mal realistisch bleiben und sagen, daß es kaum möglich sein wird, ein ähnlich großes Projekt mit eigener Hardware usw. ganz ohne Fanbasis (C64, Spectrum) durchzuziehen. Und so ein System ohne ausreichend große Fanbasis ist eh mehr oder weniger nutzlos.
-
Es wurde eine Zeit lang ein spezielles Handheld für Pico-8 angeboten. Lag so zwischen 60 und 70€. Das hatte meine ich auch Toucheingabe für die Editoren. Nur da sehe ich ehrlich kaum einen Markt und das wurde meine ich auch nicht mehrfach aufgelegt.
Bzw bei "neuen" 8-Bit-Geräten sehe ich allgemein keinen Massenmarkt, auch wenn der Gedanke, nach einer komfortablen, integrierten Entwicklerumgebung (wie in Pico-8, nur von den Möglichkeiten mehr in Anlehnung an Systeme wie C64 oder CPC) durchaus was hat. Nur steht und fällt das mMn mit dem Anspruch damit einen Desktop-Arbeitsplatz herzurichten, bzw ich mag mir nicht recht vorstellen, dass das auf fruchtbaren Boden fallen würde. Allerdings wäre ich selbst auch nicht die Zielgruppe (mein 1084s wird eigentlich nur noch zu Testzwecken eingeschaltet, sonst läuft alles über Capture Card), daher keine Ahnung, wie groß die Bereitschaft da draußen wäre, für einen zusätzlichen Rechner mit Monitor Platz im Wohnraum zu schaffen. -
0xdeadbeef : jemand hier im Forum bastelt an einem fpga System, welches für Dich passen könnte. Allerdings mit etwas weniger Speicher. Solltest Du Dir vielleicht mal ansehen.
-
Fuer Dich, Retrofan, waere vermutlich wirklich Pico8 oder TIC80 was.
Nur halt nicht in Hardware
So ist es. Nicht, dass wir das hier nicht schon alles lang und breit besprochen hätten. (und quasi alle dabei waren)
Es geht nicht darum, dass man sich sowas nicht auch irgendwie zusammensuchen oder installieren könnte – es geht um ein Gesamt-Erlebnis, vom Auspacken unter dem Weihnachtsbaum bis zum ersten eigenen Spiel.
Ist schon ganz cool, nur gefallen mir die Limitierungen auf Dauer dann doch nicht so ganz.
So ist es. Ich hatte hatte das ja auch schon mehrfach gesagt: Eine Hardware mit etwas weniger Multimedia-Limitierungen als die PICO-8-VM aber einer ähnlichen IDE (und Compiler statt Interpreter, um die Hardware-Voraussetzungen deutlich zu reduzieren) wäre schon eher etwas, was in meine (späteren) Vorstellungen passen würde. Natürlich auch nicht zu 100% – aber es wäre näher dran als z.B. ein Mega65.
Irgendwie ist so ein virtuelles System für mich nicht das Gleiche wie ein Heimcomputer. Für mich ist die Faszination eines Heimcomputers vor allem im unmittelbaren Zugriff auf alle Ressourcen begründet. Insofern ist für mich auch nur das ein Heimcomputer, wo ich - wenn ich will - direkt in Register reinschreiben und sofort das Ergebnis sehen kann. Übertriebene Beschränkungen bei der Grafikauflösung usw. sind für mich nicht unbedingt ein Kennzeichen.
Eine eingebaute Programmiersprache ist zwar toll und hat mir speziell beim Amiga gefehlt, aber die Begrenzung auf eine einzige Skriptsprache und kein direkter Zugriff mehr auf die Maschinensprachenebene ist ein No-Go.
Angedacht war ja durchaus, dass "echte Coding-Götter" (also die, die Assembler können), durchaus näher an die Hardware herankönnen sollen, als die Hobbyisten. Der Gedanke war, dass man als Hochsprachen-"Script-Kiddie" deutlich näher an "vernünftige" Games herankommen sollte, als das beim C64 (oder auch C65) der Fall war – aber trotzdem gäbe es eine (nur verschobene) Grenze zu den echten Cracks, die dann tiefer in die Maschine einsteigen können (und dann zumeist nicht mehr AUF der Maschine, sondern FÜR die Maschine entwickeln).
M. J. hatte hier ja auch eine Idee von einer CPU vorgestellt, die er für sowas geeignet hält.
Ich habe mir in den frühen 90ern einen Heimcomputer mit 256 Farben, schnellem 32bit-Prozessor und genügend (ein paar MB oder so) linear adressierbarem Speicher gewünscht. Dazu vielleicht noch ein paar Sachen eine FPU, wie schnelle DMA-Transfers und/oder ein paar einfache (Copper/Blitter) Erweiterung bei der Grafikausgabe.
Das Problem ist, dass man damals andere Wünsche hatte, als heute. Die damaligen Wünsche wurden ja meisten irgendwann erfüllt und danach hundertfach übertroffen. Damals wollte man natürlich von allem mehr, als man hatte. 4K-Grakas/Displays waren zwar noch nicht vorstellbar – hätte man aber natürlich auch mit Kusshand genommen. Bei einem Retro-Rechner muss man aber anders an die Sache herangehen. Und vor allem muss man es von der potentiellen Zielgruppe her denken (was wir hier getan haben).
Allerdings wäre ich selbst auch nicht die Zielgruppe (mein 1084s wird eigentlich nur noch zu Testzwecken eingeschaltet, sonst läuft alles über Capture Card), daher keine Ahnung, wie groß die Bereitschaft da draußen wäre, für einen zusätzlichen Rechner mit Monitor Platz im Wohnraum zu schaffen.
Bei diesem Konzept gäbe es ja unterschiedliche Personas. (um mal einen weiteren Ansatz der Erklärung reinzubringen). Aus der Hüfte:
Es gibt den "Dennis", der einfach eine Retro-Games-Experience fürs Wohnzimmer haben möchte und mit 4 (oder bei BT-Anbindung meinetwegen noch mehr) Spielern gleichzeitig am großen HDMI-TV einfachen, ehrlichen Spaß haben will.
Es gibt aber auch "Lea", die ein wenig Programmieren lernen will/soll (vielleicht von den Eltern dazu bewegt). Die möchte aber einen schnellen Einstieg und schnelle Erfolge haben, um die Lust nicht zu verlieren. Da wäre ein Homecomputer (oder Konsole) mit eingebauter IDE ein perfekter Einstieg. Und die Eltern würden ihr natürlich so ein Out-of-the-Box-Fertig-Gerät zum Geburtstag schenken, wenn es nicht zu teuer ist. Die macht ihre Programmier-Gehversuche am TV in ihrem Zimmer. Konsole/Keyboard im Bett, auf dem Sofa, am Tisch, wie es gerade kommt.
Dann gäbe es "Wolfgang", der in den 80ern/90ern schon ein wenig auf Homecomputern in BASIC (und vielleicht sogar ein wenig in Assembler) gecodet hat – der aber nie ein Projekt richtig fertig bekommen hat, weil er immer an irgendwelchen Hürden gescheitert ist. (Wolfgang kennen wir alle – oder sind es sogar selbst) Der würde es nochmal probieren (jetzt, wo die Kinder aus dem Gröbsten raus sind), wenn er denn ein wenig an die Hand genommen würde – quasi mit Erfolgs-Garantie. Und was will der programmieren? – genau – Pac-Man (aber in grün), Defender (aber unter Wasser), Space Invaders (aber mit Insekten), H.E.R.O. (aber anders), Adventure (aber mit vielen Gegnern), Gianna (aber mit Zauberinnen) ... was weiß ich. Aber bitte nicht in Assembler, denn er will es noch vor seinem Ableben schaffen. Er will konzentriert "arbeiten" und stellt sich den Retro-Rechner mit einem HDMI-Monitor an einen dedizierten Platz oder zu seinem PC dazu und verwendet den Screen mit.
Und "Martin" dürfen wir natürlich auch nicht vergessen. Der codet (und/oder pixelt, musiziert) schon seit Jahren für irgendwelche Homecomputer (vorwiegend C64 oder Amiga), sucht aber nach einer neuen Herausforderung. Beschränkungen muss es geben (sonst würde er ja einfach mit Unity etwas für aktuelle PCs machen) – aber die sollen ruhig etwas anders sein als beim C64 oder Specci. Der will den Hobbyisten, die sich auf der neuen Plattform tummeln, zum einen Stoff zum Spielen geben – aber auch zeigen, wo der Hammer hängt. Der zeigt, was wirklich in der Maschine steckt und gibt sich nicht mit Hochsprachen und Pixel-Editoren auf der Maschine ab, sondern macht natürlich Cross-Development auf seinem PC im Arbeitszimmer (und verwendet zum Testen einen Emu).
Mit ein wenig Überlegen fallen einem vielleicht noch mehr Archetypen ein, die Zielgruppe für so einen Rechner wären. Die Mehrheit von uns wird sich irgendwo bei Wolfgang und Martin einsortieren können – aber es gibt eben auch noch andere potentielle User. Man darf eben nicht immer nur von sich ausgehen, wenn man etwas massentaugliches entwickeln möchte, das tausende von Nutzern glücklich machen soll.
-
Das Problem ist, dass man damals andere Wünsche hatte, als heute. Die damaligen Wünsche wurden ja meisten irgendwann erfüllt und danach hundertfach übertroffen.
Was mich angeht: als Anwender ja, als Entwickler nicht. Heute ist zwar fast alles möglich, aber es ist auch alles so komplex und abstrahiert, daß man in endlicher Zeit nur dann zu einem Ergebnis kommt, wenn Bibliotheken, Spiele-Engines usw. einsetzt. Und wenn dann etwas nicht funktioniert wie erwartet, ist man darauf angewiesen, daß andere Leute ihre Tools/Bibliotheken usw. ändern, weil man selber dazu gar nicht in der Lage ist. Außerdem ist es unendlich anstrengend, sich dauernd in neue Bibliotheken usw. einzulesen, von denen man genau weiß, daß sie in ein paar Jahren nicht mehr unterstützt werden bzw. gar nicht mehr funktionieren werden.
-
Retrofan
Bei den Beispielen kann man auch direkt schon sehen, was für die von dir angesprochenen Personen für ein Angebot besteht:
Zu Dennis passen an sich die angebotenen Mini-Retro-Konsolen. Oder für den gehobenen Anspruch solche Geräte wie die FPGA-Konsolen von Analogue, Polymega oder MISTer. Und auch wenn das schräg wirkt, aber das ist genau die Zielgruppe, die mit dem Amico angepeilt wird.
Für Lea sehe ich als Einstieg sowas wie Pico-8 mit der großen Community. Als Baukasten-Einstieg gibt es zB von Nintendo das Spielestudio, was zwar gestalterisch keinen großen Raum lässt (und man an sich auf die Switch beschränkt ist), aber Programmlogik sehr spielerisch umsetzt.
Für Wolfgang und Martin sehe ich solche Tools wie den NES Maker oder zum gewissen Grad auch Pico-8. Oder schlicht den C64. Mit den heute verfügbaren Tools, Dokumentationen und der Community kommt man heute doch schon weit. -
Also mir gefällt an der alten Hardware das Anfassgefühl und die Materialstärke. Es macht mir einfach Spaß so etwas zu zerlegen, aufzubereiten und wieder zusammen zu bauen, so dass es aussieht und sich anfasst wie neu. Emulation ist daher völlig sinnfrei. Aber ich denke das ist auch gar nicht so ungewöhnlich, denn es gibt z.B. im Motorradbereich die Custom-Szene, die so etwas mit alten Maschinen macht und aus runtergekommenen, langweiligen Boxer-BMW von vor 40 Jahren dann z.B. Café-Racer baut, die auf Messen stehen.
Doch ganz unabhängig davon braucht der Eine oder Andere ja die Herausforderung der beschränkten Hardware, um über die Grenze zu gehen. Da frage ich mich dann aber, braucht es dafür eine neue - bewusst beschränkt konstruierte - Maschine? Wüssten jüngere Generationen damit etwas anzufangen?
Nun, unsere Tochter musste gerade den Schultaschenrechner für's Gymnasium beschaffen und die Dinger sind auch irgendwie retro. Immerhin mit Mini-USB-Buchse (nicht Micro!), weil die Plattform schon 2007 etabliert (aber danach verbessert) wurde und die Geräte untereinander verbindbar bleiben sollen. Ich spreche von der TI-Nspire-Serie und frage mich, ob das nicht ein besseres Ziel zur Entwicklung sein sollte. Gehen sollte das, immerhin lässt sich auch die Firmware flashen und es ist ein ARM verbaut. Wer es schafft da beeindruckende Spiele unter Ausnutzung aller Tricks drauf zu entwickeln, kann sich dann auch dem Interesse "der Jugend" sicher sein, die nach der 13. Klasse nichts mehr mit Mathe zu tun haben will und sonst den Taschenrechner in die Ecke geworfen hätte (oder gibt es da vielleicht sogar schon eine Scene auf der Maschine?).
-
Bei den Beispielen kann man auch direkt schon sehen, was für die von dir angesprochenen Personen für ein Angebot besteht:
Ja, und wir brauchen auch nur einen Hosenschnitt, einen Autotyp und eine Zahnpasta (DDR lässt grüßen). Natürlich gibt es für jeden auch schon heute irgendwas, das grob passen könnte – aber warum soll das das einzige bleiben oder das bestmögliche sein? Und warum sollte man nicht alle diese Archetypen an einen Computer bekommen, wo sie sich gegenseitig unterstützen können (aber niemand wird gezwungen, nur dieses System zu nutzen). Dennis z.B. profitiert doch von Martins und Wolfgangs Künsten – und diese wollen Dennis und Lea als User ihrer Werke.
Und Lea will sich nun mal was fertiges schenken lassen und nicht Pico-8 irgendwo drauf installieren. Zumal sie Pico-8 gar nicht kennt – und die Mutter auch nicht. (Im Gegensatz zu dem neuen, auf Insta gehypten, Homecomputer, den "alle" haben müssen)
Ich spreche von der TI-Nspire-Serie und frage mich, ob das nicht ein besseres Ziel zur Entwicklung sein sollte.
Vielleicht. Mach doch nen Thread dazu auf – evtl. hat ja jemand Interesse.
-
Also mir gefällt an der alten Hardware das Anfassgefühl und die Materialstärke. Es macht mir einfach Spaß so etwas zu zerlegen, aufzubereiten und wieder zusammen zu bauen, so dass es aussieht und sich anfasst wie neu.
Dann fass lieber keinen Dragon 32 an – kommt einem vor, als würde er aus Jogurtbechern bestehen. Ein Atari 800 oder Apple II ist da schon eine ganz andere Welt. Ich als Sammler mag das ja auch – aber eben nicht nur das. Die alten Geräte sind in vielerlei Hinsicht toll – aber bzgl. ihrer "Zugänglichkeit" eben nicht unbedingt. Kryptische Befehle, inkompatible Datenträger, exotische Peripherie-Anforderungen, sterbende Komponenten etc. Für einige ist das alles toll – für viele aber eben nicht. Das ist ja auch ein Grund für die Existenz einiger Retro-Rechner, wie den The64. Nur ist der halt nicht gut geeignet, um darauf selbst was zu "machen", es ist ein Consumer-Gerät. Mir schwebt halt daher ein Hybride vor, der Entwickler (Hobby und Pro), wie auch (Retro-) Gamer ansprechen soll.
-
Natürlich gibt es für jeden auch schon heute irgendwas, das grob passen könnte – aber warum soll das das einzige bleiben oder das bestmögliche sein?
Bei letzterem würde ich behaupten, dass man mit einer neuen Hardware mit Retro-Look-and-Feel auf verlorenem Posten stünde. Nur wenn man sich in den Bereich Liebhaber-Hardware bewegt, ist man dann überhaupt in der Nähe von einem Massenmarkt, wie du ihn zwischendurch angemerkt hast? Es fällt mir schwer, das zu glauben, wenn es im Supermarkt oder für Alltags-PCs billige, funktionale Alternativen gibt.
-
Es geht hier ja nicht um die perfekte Illusion eines Retro-Rechners, da haben wir mit dem MEGA65 vielleicht wirklich eine gute Alternative heute am Start.
Sondern es geht darum, die Grundidee von damals in die heutige Zeit zu transferieren, aber mit einem gewissen nostalgischen Touch. Deshalb muesste und sollte (!) der auch nicht wie ein Atari 400 aussehen. Aber vielleicht auch nicht so langweilig wie der Raspi 400.
Man sollte bedenken: WIR haben uns den C64 damals doch nicht etwa gewuenscht, weil er so geile Beschraenkungen hat sondern genau im Gegenteil, weil er so tolle Moeglichkeiten bot! Natuerlich sind wir da heute auf einem voellig anderen Level, sodass wir die Moeglichkeiten heute fuer solch ein Projekt wieder "sinnvoll" beschraenken muessten, um ueberhaupt die Existenz gegenueber einem Raspi 400 oder normalem PC zu rechtfertigen. Aber vielleicht sollte man sich eher ueberlegen, wie man den "Spirit" in die heutige Zeit bringt, ohne dabei jemanden zu vergraulen. Ich denke dass heutige junge Leute zwischen 8 und 14 mit Sicherheit auch fuer so etwas Begeisterung haben koennten, nur halt nicht unbedingt JEDER. Aber genauso wie es 8-14jaehrige gibt, die sich bereits mit Raspi und Arduino und Co befassen, genauso wird es welche geben, die sich mit einem gut gemachten (!) Neo-Retro-Geraet beschaeftigen wuerden. Es muss halt "nur" in die richtige Kerbe einschlagen, und das ist vermutlich die Krux/Kunst an der Sache.
-
Bei letzterem würde ich behaupten, dass man mit einer neuen Hardware mit Retro-Look-and-Feel auf verlorenem Posten stünde.
Ich will ja keinen Mega65 konzipieren, der nur Leute anspricht, die damals™ (und noch später) von einem C65 geträumt haben. Oder einen Spectrum Next für die alten Specci-Fans. Retro bezieht sich bei dem Rechner-Konzept aus diesem Thread eher auf das "Weihnachtsbaum-Gefühl", auf das "Sofort-loslegen", auf die schnellen Erfolge bei den ersten Programmier-Schritten, auf die einfache Grafik und Spielprinzipien usw. Ich will aber nicht unbedingt einen Rechner, der retro aussieht und Sammler anspricht (das sind ohnehin nur wenige tausend). Das hier angedachte Konzept ist sehr viel massentauglicher (generationsübergreifend) als die üblichen Retro-Rechner (die fast ausschließlich die Generation 45+ ansprechen).
Es fällt mir schwer, das zu glauben
Also ehrlich, wenn ich das auf den ersten 75 Seiten nicht hinbekommen habe, gehe ich auch nicht davon aus, es auf Seite 76 zu schaffen. Von daher: Du hast deine Vorstellungen und ich halt meine.
-
Sondern es geht darum, die Grundidee von damals in die heutige Zeit zu transferieren, aber mit einem gewissen nostalgischen Touch. Deshalb muesste und sollte (!) der auch nicht wie ein Atari 400 aussehen. Aber vielleicht auch nicht so langweilig wie der Raspi 400.
Danke. So sehe ich das auch. Und das geht weder mit (nur) einem Emu, noch mit einem Taschenrechner oder was hier sonst noch so alles über die Jahre gezeigt wurde. Es sollte schon ein konkretes Gerät sein (über das, was da drin ist, kann man sicherlich weiterhin streiten), das out-of-the-box (ohne erst irgendwas irgendwo herunterzuladen und einzurichten) genau das gewünschte tut.
-
Retro bezieht sich bei dem Rechner-Konzept aus diesem Thread eher auf das "Weihnachtsbaum-Gefühl", auf das "Sofort-loslegen", auf die schnellen Erfolge bei den ersten Programmier-Schritten, auf die einfache Grafik und Spielprinzipien usw.
Das bezieht sich aber IMMER auf eine bestimmte Hardware, nämlich auf die, welche der jeweilige User damals unter dem Weihnachtsbaum gefunden hat. Dieses Gefühl wird vopn der Haptik des jeweiligen Rechners ausgelöst, nicht unbedingt dadurch was man damit macht.
Habe ich selbst erlebt als ich mir wieder einen A1000 geholt hatte. Ich habe vorher versucht mit dem WinUAE was zu machen und bin überhaupt nicht reingekommen. Als ich aber den A1000 dann da stehen hatte und auf der Tastatur rumgeklimpert habe, hat sich sofort dieses Gefühl eingestellt.
Das funktioniert einfach nicht mit einer neuen Hardware die dafür designed ist dieses Gefühl auszulösen, weil damit eben keine Erinnerungen verbunden sind die dadurch ausgelöst werden könnten.
-
Retrofan:
Was das Lea-Beispiel angeht: Schau dir mal das Spielestudio von Nintendo für die Switch an. Das kommt dem schon sehr nahe, wenn man einen spielerischen Zugang zur Spieleentwicklung sucht. Wenn auch hier die Assets vorgekaut werden. Wenn du an die Ausgangslage denkst: Entweder neuer Rechner ins Haus oder eine App für ca. 30€ für eine weit verbreitete Spielekonsole.
Für die Playstation 4 gibt es mit Dreams auch einen derart gelagerten Baukasten...