Hallo Besucher, der Thread wurde 180k mal aufgerufen und enthält 1853 Antworten

letzter Beitrag von Retrofan am

Neuer Retro-Computer im 8-Bit Style

  • Wie hoch schätzt du die Vorleistung ein?

    Das kann ich aus dem Bauch heraus auch nicht wirklich sagen. Da müsste man sich schon ein paar Stunden Gedanken zu machen – und dafür ist es zu früh (was das Konzept angeht). Es kommt ja darauf an, was für eine Art von Gehäuse man produzieren muss, ob spezifische Gamepads dabei wären, wie aufwendig die Software-Beigaben zu entwickeln sind, wie hochwertig und aufwendig Handbuch oder Verpackung werden sollen u.s.w. So ganz locker, ohne jegliche Kalkulation, würde ich sagen: Wenn man weniger als 100.000 Euro zur Verfügung hat, sollte man es besser lassen. Beim doppelten sollte es wohl irgendwie gelingen – und beim nochmal doppelten sollte das Projekt zumindest nicht am Finanziellen scheitern. (Aber das 600.000 Euro-Polster vom Spectrum Next wären natürlich auch nicht verkehrt.)


    Wenn sich jemand traut, es auch für einen Bruchteil der genannten Summen zu starten – fände ich das natürlich auch klasse (solange es nicht mein Geld oder meine Verantwortung ist). ;)


    Wenn man hingegen ausschließlich was für "Insider" machen will, dann reicht natürlich auch downloadbarer VHDL-Code oder ein Emulator mit dem Hinweis, auf welcher Hardware man das zum Laufen bekommt – und fertig. Das kostet gar kein Geld – ist aber natürlich was anderes und spricht halt eine andere (und kleinere) Zielgruppe an.


    Ich persönlich glaube mittlerweile, dass ein komplett neues System von einem weniger bekannten Urheber sehr schlechte Chancen hat, jemals richtig bekannt, beliebt und erfolgreich zu werden. Ich glaube auch, dass selbst ein nur dezent aufgebohrter C64 weitgehend abgelehnt würde.

    Nur was ist schon ein unbekannter Urheber? Noch vor wenigen Jahren, als der 8-Bit-Guy noch der iBook-Guy war, kannten ihn auch nur wenige Leute (im Verhältnis zu jetzt). Angenommen, ein neuer Retro-Rechner würde vor allem Commodore-Fans ansprechen (wie es die anderen 3 Projekte ja nun auch auf unterschiedliche Art und Weise tun) und er käme aus der Forum64-Community, dann wäre die Kern-Zielgruppe (zumindest die deutschsprachige) ja quasi direkt an der Entwicklung beteiligt und würde das Projekt zumindest kennen. Und wenn wir als Gemeinschaft dann das Produkt weiterempfehlen würden, dann würden schon nicht zu wenige Leute darauf aufmerksam werden.


    Und was ist schon "Erfolg"? Nein, ich gehe nicht davon aus, dass eine beliebige Retro-Plattform an der Akzeptanz und Beliebtheit eines C64 rütteln wird. Der C64 wird wahrscheinlich auf lange Zeit die Top-Plattform für Retro-Entwicklungen im Bereich Soft- und Hardware bleiben. Ich sehe so eine Retro-Kiste eher als Ergänzung. Zum einen können Sich die Auskenner mal an etwas neuem austoben, wenn ihnen zwischendurch die C64-Specs zu langweilig werden – einfach mal, um sich die Hörner abzustoßen und dann wieder "zurück zu Mutti64" zu gehen. Zum anderen soll so eine Retro-Kiste diejenigen ansprechen, die auf dem C64 niemals ein vernünftiges Programm hinbekämen – einfach, weil es zu kompliziert (oder zu zeitaufwendig) für sie wäre. Die Retro-Kiste soll die Programmierung erleichtern und schneller zum Erfolg führen.


    "Aufgrund relativ geringer Verbreitung hielt sich auch das Software-Angebot für die SuperCPU in Grenzen. Ohne attraktive Software waren aber nicht viele bereit, den Preis für die SuperCPU zu zahlen - ein Teufelskreis."

    Bei der SuperCPU spielen einige Faktoren eine Rolle, die ihre Verbreitung verhindert haben:


    • Viel zu spät: 1996!!!! hat sich doch kein Mensch mehr für den C64 interessiert – aber "retro" war da auch noch kein großes Thema.
    • Zu wenig Benefit: Der C64 wurde und wird vor allem zum Spielen verwendet. Die SuperCPU hat aber vor allem bei GEOS u.ä. punkten können weil sie nur zwei Vorteile brachte: Mehr RAM und mehr MHz. Spieler hätten sich aber eher für bessere Grafik oder noch besseren Sound erwärmen können. Da half die SCPU aber nicht. Und "Giana" wird nicht besser, wenn man es in fünffacher Geschwindigkeit spielt.
    • Als Exoten-Gerät heute natürlich zu teuer, um es vorauszusetzen. Als die Retro-Welle rollte, war die SCPU schon ein Sammlergut und viel zu teuer, um sich noch "durchzusetzen".


    Den "Teufelkreis" würde man bei einer neuen Retro-Plattform versuchen, zu umgehen, indem man 1) den Preis so gering ansetzt, dass der Kauf keine allzu große Hürde darstellt. Wenn eine Hardware ausreichen günstig zu haben ist, erhöht sich einfach die Kaufbereitschaft, selbst wenn es noch wenig Content gibt. Der 2. wichtige Punkt wäre, die User selbst dazu zu bringen, Content zu produzieren, indem man das Programmieren auf der Kiste besonders einfach und angenehm gestaltet. Der 3. Punkt wäre, dass man die potentiellen Interessenten auch emotional anspricht. (Die SuperCPU ist ja so "attraktiv", wie eine Autobatterie). Der 4. Punkt wäre, dass man "Kunden" mobilisiert, z.B. hier über unsere Community. Wir sind vielleicht nicht ganz so viele, wie der 8-Bit-Guy bei FB einsammeln konnte – aber verstecken brauchen wir uns nun auch wieder nicht.


    All das garantiert natürlich keinen Erfolg – aber es wäre schonmal ein Anfang.


    (Der damalige Commodore-Erfolg war in Teilen ja auch ein deutsches Phänomen – warum entstehen jetzt die Commodore-nahen Retro-Rechner alle woanders?)


    Es geht hier ja auch darum, aus reinen Usern wieder Hacker zu machen, indem die mitgelieferten Tools einfach unwiderstehlich sind.

    Das wäre halt eines der genannten Ziele. Der Vorteil gegenüber ALLEN alten Plattformen, egal ob 8 oder 16 Bit, sollte sein, dass sich die Retro-Kiste viel einfacher programmieren lässt.

  • Aus dem Grund glaube ich auch daß der VisionF64 ein 64er-Modus braucht á la GO64.


    Aber nur, wenn ein schon vorhandener, akkurater Open Source Emulator leich zu protieren wäre. Ansonsten binden hohe Kompatibilitätsanforderungen bei einer völligen Neuentwicklung einfach zu viele Ressourcen, wegen den zahlreichen C 64-Feinheiten. Ein andere Weg wäre vieleicht, für den Anfang die beliebtesten, gut dokumentierten Homebrews zu adaptieren.

  • Ich täte da noch Punkt 5: C64 kompatibel (würde das Fehlen von Software zumindest am Anfang reduzieren), und
    Punkt 6: Alle C64er Schnittstellen haben. Hiermit können Hardwarebastlern Geräte entwickeln die sowohl am neuen Rechner, aber auch am reinen c64/128 nutzbar wären.


    Zusätzliche (moderne) Schnittstellen: PS/2 für Tastatur und DVI für Video Out. Intern sollte aber schon eine CBM-Tastaturschnittstelle vorhanden sein (man könnte mal bei den MEGA65er Truppe nachfragen, die haben ja einen Hersteller gefunden).

  • Ich würde das komplett vom C64 Thema trennen, dafür gibt es genug Lösungen: Turbo Chameleon, Ultimate 64 und Dinge die im Werden sind wie der Mega65 oder MK3. Es kostet viel zu viel Zeit um die Kompatibilität für einen C64 Modus herzustellen, das sieht man schon am Turbo Chameleon oder U64. Diese Zeit ist besser aufgewendet für eine integrierte Entwicklungsumgebung (sowas wie Studio 64 oder vergleichbar dem Pico8). Es macht auch keinen Sinn einen VIC II oder III zu schaffen, es soll einfacher zu programmieren sein, der VIC ist alles andere als eine Ideale Vorlage.

  • Es gibt aber keine Lösungen die den C64 erweitern. Es gibt nur Lösungen die Floppies ersetzen, WLAN mehr oder weniger anbinden. Aber wirklich erweitern im Sinne von höhere Grafikfähigkeiten, mehr und besseren Sound, gestiegene Geschwindigkeit etc. gibt es nicht.


    Wenns nur darum geht einen "Retro-Like" Computer herzustellen: davon gibt es genug. Der Kiwi, der C256 Phoenix, den MEGA65 (der kommt zwar ein erweiterten C64 am nächsten, ist aber eigentlich ein eigenes System -> C65), Gameduino, Maximite... usw...


    Die anderen angesprochenen Lösungen (Eingebauten erweiterten Entwicklungsumgebungen) sind eigentlich nur Programme, und könnten demnach z.B. mittels EasyFlash verwirklicht werden. Dazu brauchts dann keine neue Hardware.

  • Ich würde das komplett vom C64 Thema trennen, dafür gibt es genug Lösungen: Turbo Chameleon, Ultimate 64 und Dinge die im Werden sind wie der Mega65 oder MK3. Es kostet viel zu viel Zeit um die Kompatibilität für einen C64 Modus herzustellen, das sieht man schon am Turbo Chameleon oder U64. Diese Zeit ist besser aufgewendet für eine integrierte Entwicklungsumgebung (sowas wie Studio 64 oder vergleichbar dem Pico8). Es macht auch keinen Sinn einen VIC II oder III zu schaffen, es soll einfacher zu programmieren sein, der VIC ist alles andere als eine Ideale Vorlage.

    kann mich dem nur voll anschließen.

  • Punkt 6: Alle C64er Schnittstellen haben. ... Zusätzliche (moderne) Schnittstellen: PS/2 für Tastatur und DVI für Video Out. Intern sollte aber schon eine CBM-Tastaturschnittstelle vorhanden sein


    Jede weitere Schnittstelle erhöht die Herstellungskosten und widerspricht somit dem ersten Punkt nach Kostenminimierung.


    Es gibt aber keine Lösungen die den C64 erweitern. ... Aber wirklich erweitern im Sinne von ... gestiegene Geschwindigkeit etc. gibt es nicht.


    Turbo Chameleon 64 hat eine Turbo-Funktion

  • Ich täte da noch Punkt 5: C64 kompatibel (würde das Fehlen von Software zumindest am Anfang reduzieren),

    Da sollte man erstmal nicht zu viel Energie reinstecken. Wie beim Mega65: Einfach einen C64-Core daneben auf den FPGA packen und fertig. Es könnte allerdings wirklich die (hoffentlich nur) anfängliche Software-Armut etwas abfedern.


    Noch ein Vorteil eines Standard-FPGA-Boards: Sollte sich abzeichnen, dass trotz anfänglich guter "Verkäufe" (über Kickstarter) das Ding nicht "startet", kann man das Board immer noch dafür verwenden, um einen anderen Core aufzuspielen – die Hardware wäre kein Alteisen oder Stehrumchen.


    Punkt 6: Alle C64er Schnittstellen haben. Hiermit können Hardwarebastlern Geräte entwickeln die sowohl am neuen Rechner, aber auch am reinen c64/128 nutzbar wären.
    Intern sollte aber schon eine CBM-Tastaturschnittstelle vorhanden sein

    Da bin ich eher dagegen. Das macht so eine Sache teuer und aufwendig und lohnt meines Erachtens die (sicherlich mehrfach größere) Mühe nicht. Ich finde es schon quatsch, dass der 8-Bit-Guy unbedingt eine Floppy-Schnittstelle auf dem Board haben will. Ich gehe bislang davon aus, dass die größte Chance auf eine mögliche Realisierung (wenn das aus diesem Forum kommen sollte) darin besteht, ein Standard-FPGA-Board mit einem Cyclone irgendeiner Generation zu verwenden (oder halt irgend ein anderes fertiges Board, notfalls nur mit Software-Emulation). Und da müsste man mit den Schnittstellen leben, die da halt drauf sind. Ein ganz neues Board mit exotischen Legacy-Schnittstellen halte ich für illusorisch. (Was nicht heißen soll, dass jetzt jemand sein fast fertig gelötetes Board hier nicht zeigen sollte) ;)


    Die anderen angesprochenen Lösungen (Eingebauten erweiterten Entwicklungsumgebungen) sind eigentlich nur Programme, und könnten demnach z.B. mittels EasyFlash verwirklicht werden. Dazu brauchts dann keine neue Hardware.

    "Nur Programme" ist natürlich ein Witz. Hardware wird oft genug über die darauf laufende Software verkauft. Und die IDE, wie sie mir und manchen anderen vorschwebt, wäre z.B. auf einem C64 nicht möglich. Schon beim 80-Zeichen-Editor wäre er raus aus der Nummer. Und der C128 wäre wohl immer noch zu schwach für einen brauchbaren Compiler, um den erzeugten Code schnell genug zu machen. Frühestens die 16-Bitter waren wirklich für kompilierte Hochsprachen geeignet – und da setzten sich dann ja auch Sachen, wie C oder Pascal (beim Mac stark im Einsatz) oder kompiliertes BASIC (z.B. GFA-BASIC) durch.


    Wenn einem also weiterhin ein Zielgerät vorschwebt, dass irgendwo zwischen den alten 8-Bittern (vor allem, was die Zugänglichkeit angeht) und den 16-Bittern liegt, dann wäre eine gute IDE (auf dem Gerät, zusätzlich zu der auf dem PC) schon eine kleine Herausforderung (aber nach meiner Einschätzung machbar und fast zwingend für den Erfolg).

  • Um mal wieder ein bisschen mehr von der "Visions-Seite" her zu sprechen...


    Hier mal ein Foto eines mechanischen Keyboards, das ich von der Form ganz huebsch finde, zumindest aus diesem Winkel heraus:
    kira-ad.jpg


    Da ich (wie schon mehrfach beschrieben) persoenlich der Meinung bin, dass das "Gesamtkonzept" viel damit zu tun hat, ob das Ding Anklang findet, koennte ich mir z.B. vorstellen, dass ein solcher moderner Retro-Rechner in einem Gehaeuse wie oben zu sehen sitzt. Ein kompaktes, mechanisches Keyboard, mit ein bisschen Style und natuerlich auch einem gewissen Retro-Bezug, in welchem dann die Platine sitzt und nach hinten die Anschluesse herausgefuehrt werden. Natuerlich ist das da oben nur ein Beispiel, denn ich muss natuerlich nehmen, was ich in Google finden kann, aber das hier fand ich jetzt erstmal am attraktivsten.


    ---


    Was ich mir von der Funktionsweise her vorstellen koennte: Beim Einschalten landet man natuerlich ganz klassisch in irgendeiner BASIC-artigen Oberflaeche. Es koennte einen SD-Kartenslot an der Seite geben, von dem man dann mit Befehlen wie LOAD Programme laden kann, somit waeren neue Spiele dann auch auf SD-Karte auslieferbar. Natuerlich kann man auch haufenweise Spiele auf eine SD-Karte klatschen, aber da SD-Karten guenstig sind (und im Gegensatz zu MicroSD-Karten auch noch Platz fuer einen Aufkleber haben), koennte man das auch als Release-Medium nutzen, analog zur Diskette.


    Nun koennte ich mir vorsellen, dass man im BASIC-Modus ein (moeglicherweise etwas modernisiertes) BASIC zur Verfuegung hat, welches man ganz klassisch im z.B. 40-Zeichen-Modus programmiert, mit Zeilennummern (wobei die vielleicht auch automatisch erscheinen koennten, vielleicht auf Wunsch). Wer nun aber in Assembler oder C oder irgendeiner anderen Sprache programmieren will, der koennte z.B. mit einem Hotkey (aehnlich wie beim Plus4) in den "Developer-Modus" gelangen, der dann z.B. 80x50 Zeichen hat (bzw. 640x480 Pixel), vielleicht wie schon angesprochen mit reduzierter Farbanzahl, aber das sind Details, und dort hat man dann einen bequemen Editor, mit dem man auch scrollen kann und vielleicht sogar mehrere Dateien gleichzeitig oeffnen kann usw. Dort koennten auch wie bei PICO-8 Sprite-Editoren mit drin sein und ein Musik-Tracker oder sowas. Auch faende ich es z.B. cool, wenn man BASIC-Programme, die man ja wie vorhin beschrieben auch im BASIC-Direktmodus (so nenne ich ihn jetzt mal) schreiben kann, auch in diesem 640x480-Editor bearbeiten koennte, wenn man moechte. Hier haette man dann einfach die Wahl, ob man mehr Komfort will, oder ob man einfach die Direktheit des Oldschool-BASIC-Interpreters haben will.


    Was ich insgesamt vom Use-Case her auch ganz cool faende: Es gibt ja, wie schon besprochen, einen gewissen Teil der Indie-Szene, der ja auch heute noch gerne Spiele programmiert im Pixel-Style, allerdings fuer moderne Plattformen. Nun waere es ja auch denkbar, dass diese Maschine einfach ein Entwicklungswerkzeug fuer u.a. auch solche Spiele ist. Und zwar stelle ich mir das so vor: Der Retro-Rechner koennte ja relativ flexible Grafikmodi bieten, z.B. dass man die Wahl hat zwischen mehreren Retro-Aufloesungen (320x240, 256x192, usw, vielleicht auch ein paar Widescreen-Varianten wie 360x240 oder 384x240), oder dass man sich z.B. eine freie Palette zusammenstellen kann von 16 Farben, die aber aus einer grossen Palette von z.B. 4096 gewaehlt werden koennen, oder dass man die Wahl hat, ob man lieber 16x16 grosse Sprites haben moechte oder 24x24 grosse Sprites, und so weiter und so fort. Nun legt man sich also auf einen Stil fest, programmiert dann sein Spiel fuer diesen Rechner, hat dann somit auch die Moeglichkeit, das Spiel fuer diesen Rechner zu releasen und drauf laufen zu lassen, ABER wenn es nun auch einen entsprechenden Emulator gaebe (was mit Sicherheit so oder so keine schlechte Idee waere), dann koennte man die Spiele auch ganz normal auf dem PC laufen lassen oder auf Android oder auf der PS4 oder oder oder, und dieser Emulator sollte dann auch die Moeglichkeit bieten, das Spiel zu "bundlen", sodass man das Spiel auch fuer Leute, die von Emulation keine Ahnung haben und auch den Retro-Rechner nicht kennen, ganz normal auf Steam oder itch.io oder sonstwo releasen kann, sodass derjenige einfach eine EXE startet und dann das Spiel spielen kann. Somit haette man quasi ein Entwicklungswerkzeug fuer Pixel-Indie-Games, welches aber gleichzeitig auch eine Plattform darstellt, die es auch als Hardware gibt. Also im Grunde sowas wie PICO-8, aber mit flexibleren Moeglichkeiten, und mit einer existierenden Hardware-Plattform.


    Mir persoenlich waere es dann sogar egal, ob in dem Geraet echte Hardware zu finden ist, oder ob darin ein Raspi werkelt, welches die Plattform einfach in Form des Emulators bereitstellt - sofern der Emulator auf diesem Raspi dann mit sauberen 60 Hz (oder 50) laeuft, ohne VSync-Probleme und ohne Lag-Probleme. Aber wenn das ganze in Hardware machbar ist, vielleicht mit einer 8 MHz-CPU und einem flexiblen Grafikchip oder sowas, dann waere natuerlich auch das denkbar.


    Das waere jetzt mal so eine Vision, die ICH mir vorstellen kann. Mit Sicherheit weicht das von der Vorstellung anderer ab. Aber hier sehe ich halt einen konkreten Use-Case und koennte mir auch vorstellen, dass so ein Projekt Akzeptanz auch ausserhalb der klassischen Retro-Kreise finden koennte.

  • Ich glaube, hier können noch 400 Postings folgen, ohne dass es konkreter wird. Die Träume und Geschmäcker gehen einfach zu weit auseinander.


    Daher wollte ich folgendes Vorgehen anregen:

    • Retrofan fasst nochmal 3 Alternativen zusammen. Sowas wie C64++, Minimal16, Wildstyle
    • Es werden neue Threads erstellt, wo sich Arbeitsgruppen zu den Varianten bilden
    • in den Arbeitsgruppen versucht man sich über eine genaue technische Spec klar zu werden (keine Keyboard-Kappen-Farben)
    • dann werden erste Software-Emulatoren, evtl. Assembler für die Systeme geschrieben (für die weitere Entwicklung, nicht einsteigerfreundlich oder fancy)
    • rudimentäre Systemsoftware und erste Grafik-Sound Demos werden erstellt und präsentiert und besprochen
    • viele, viele Verbesserungen am System, neue Sprachen, Tools, Doku, Web-Emulator etc.
    • eine FPGA Implementierung für "fette", freie FPGA Boards wie MiST und MiSTer wird angegangen
    • dann wird evtl. ein dedizierter HW-Prototyp angegangen (echte Retro CPUs, Soundchips, maßgeschneiderte FPGAs), Kostenreduktion
    • wenn dann noch genug Motivation und Interesse da ist, kann man über "richtige" Hardware mit Gehäuse und evtl. Tastatur etc. nachdenken
    • ... und dann mit Kickstarter oder Ähnlichem anfangen


    Selbst wenn man nie bis Punkt 10 kommt, könnte schon einiges "Fassbares" und Nachhaltiges entstehen.


    Open Source FPGA hat auch IMHO die beste langfristige Überlebenschange. Man siehe z.B. den Minimig Core.
    Erst war der 68000 noch echt und ein kleiner Spartan3 reichte gerade so für die Amiga Custom Chips.
    Dann hat Tobias Gubener den TG68 68k-Softcore geschrieben und Leute haben beides auf Altera DE1/DE2 Boards gesteckt (Cyclone 2)
    Till Harbaum hat später den MiST geschaffen und es dafür auf den Cyclone 3 portiert. Aus dem MiST wurde ein richtiges "Produkt" durch Lotharek.
    Das UnAmiga Team hat es dann auf den Cyclone 4 portiert und mit dem Sidewinder wurde aus einem Wust von Bastelplatinen auch etwas,
    wo man zumindest ein fertiges, integriertes Board kaufen kann.
    Mit dem MiSTer hat man nun noch eine Cyclone 5 Variante auf einem Testboard von Intel/Altera, dass allerdings auch etwas mit Bastel-HW erweitert werden muss.


    Währendessen sind immer mehr Features dazugekommen, der TG68 bekam mehr 68020er Befehle und Turbo-Modi, viele AGA Features wurden implementiert und Bugs behoben.


    Vielleicht bringt ein kleines kommerzielles Unternehmen ja mal einen "AmigaMini" im schicken Gehäuse mit 50 guten Games und 'legaler' Kickstart Lizenz von diesen
    dubiosen Italienern. Wahrscheinlich ist das dann irgendein billiger ARM-SoC mit *UAE. Das hätte sicher viel mehr Chancen auf dem Massenmarkt als ein
    MiST oder gar MiSTer. Aber die Open Source/ Open Hardware FPGA Entwicklung ist garantiert nachhaltiger.


    Und es gibt natürlich Synergien, weil Verbesserungen an "virtualisierter" Hardware in mehrere FPGA Retro-Systeme einfliessen können. TG68 Verbesserungen für Minimig machen
    auch 68k-Mac, Sharp X68000 und Atari ST/TT und evtl. Sinclair QL Implementierungen besser.

  • Da fehlt mir dann aber wieder der Use-Case. Hier soll also gleich mit der Tech-Spec angefangen werden, aber wozu das Geraet dann spaeter mal eingesetzt werden soll, das ist wieder genauso unklar wie in den 400 Posts zuvor. Die Antwort ist dann nur "ja, aeh... da sollen dann Leute dafuer Software entwickeln". Wenn das die einzige Daseinsberechtigung dieses Rechners ist, dann wird dafuer am Ende auch nichts entwickelt werden ausser 3 simple Demos und 1 Spiel.

  • Retrofan fasst nochmal 3 Alternativen zusammen. Sowas wie C64++, Minimal16, Wildstyle

    Das kann ich gerne tun.


    Es werden neue Threads erstellt, wo sich Arbeitsgruppen zu den Varianten bilden

    Ab hier wird es problematisch. In diesem Thread war ja gerade gewünscht, dass man erstmal brainstormt, was man alles gerne hätte. Und man kann die Wünsche und Vorstellungen ja auch wieder zu Gruppen zusammenfassen, um da ein wenig mehr Ordnung reinzubringen. Aber dann neue Threads zu eröffnen, ohne jeweils federführend jemanden zu haben, der die Fähigkeiten besitzt, das dann auch praktisch umzusetzen, macht für mich wenig Sinn.


    Wir haben hier unsere Vorstellungen geäußert, diskutiert und teils konkretisiert – damit haben die Nicht-Umsetzer (quasi die Kunden) ihren Teil getan. Wir könnten das jetzt noch alles genauer spezifizieren – aber wozu, wenn sich für die konkrete Spezifizierung dann niemand interessiert, der sie umsetzen kann und will. Ich denke, wenn jemand hier Interesse hat, daraus konkret was zu machen, dann kann man sich mit dem nochmal zusammen setzen, um das Für und Wider einzelner Wünsche und Specs zu besprechen. Aber wozu sich im Kleinklein verlieren, wenn sich dafür dann niemand findet, der es auch machen kann.


    Hier ist es ja nicht so, wie beim 8-Bit-Guy auf Facebook. HIER reißen sich nicht alle ein Bein aus, um jemandem zu helfen, DESSEN Idee zu realisieren. Hier sammelt man gemeinsam Ideen und hofft, dass jemand darauf anspringt, der die Skills hat, daran zu arbeiten – und über die Diskussion feststellen kann, was überhaupt so gewünscht wird, wo eine Zielgruppe sitzen könnte.


    An einem Ansatz (tendenziell die C64++-Lösung) wird gearbeitet, wenn also noch ein anderer Entwickler Spaß an Umsetzungen hat, dann wäre z.B. die Hitec-Variante noch frei, bei der vor allem die Wünsche (z.B. nach sehr schneller BASIC-Ausführung) die verwendete Hardware vorgeben.

  • Das wäre doch vielleicht eine schöne Alternative für die CPU: RTF65002, wäre auch eine Abtrennung von 68k Prozessoren die wieder so nach Amiga aussehen und hätte eine Verbindung in 8bit Welt.


    Ich finde über grundlegende Hardwarespecs gibt es doch sehr ähnliche Ansichten. Das Gerät muss Spaß machen. Ich finde das Ganze steht und fällt auch mit den Entwicklertools und dem Schwierigkeitsgrad das System zu beherrschen. Je niedriger die Einstiegshürden sind und je besser die mitgelieferten Tools und Dokumentation, desto besser kann der Start gelingen. Ich kann keine Hardware entwickeln, sollte ein Projekt starten das mir zusagt wäre ich aber gerne bereit mich an der Programmierung der Tools (z. B. Editoren für Grafik, Sprites, Maps) und der Dokumentation zu beteiligen.

  • Ich möchte keineswegs diesen netten Faden beschmutzen, Euch meine Arbeit ann einbem Retro PC Gehäuse jedoch auch nicht vorenthalten. :)
    Als alter MSX User hat es mich gefreut, das zahlreiche auf FPGA basierende neue Hardwarekonzepte in jüngster Vergangenheit präsentiert wurden. Als letztes Jahr eines davon auf einem Mini-ITX Board veröffentlicht wurde, wollte ich mir ein Gehäuse dazu selbst bauen. Ein Retrocomputer braucht ein Tastaturgehäuüse, das ist klar, modular solte es dennoch sein, zumindest ausbaufähig. So kam kein Tower in Frage auch kein abgesetztes Standart Keyboard.
    Da ich schon einige meiner MSX Computer in Lego nachgebaut hatte, war der Werkstoff auch schon definiert.
    Einige Fakten, bevor die Bilder folgen:
    Tastaturgehäuse mit Platz für Board und Netzteil, ggf. Erweiterungen. RasPi oder tChamaleon passen natürlich auch.
    Im gelben Modell werkelt auch tastächlich ein tChameleon.
    Das mechanische Leopold Keyboard gibt es mit wählbaren Cherrytasten, ein USB-PS/2 Konverter und 3D printed Tastenkappen ermöglichen ein weit besseres Schreibgefühl als manche originale Rechner,
    Gebaut aus standart Legoteilen ist Farbe und Form veränderbar, mit dem LDD Designerprogramm dann sogar über Bricklink bestellbar.


    IMG_0088.jpgIMG_0299.md.jpgIMG_9698.md.jpgIMG_9840.md.jpgIMG_9920.jpgIMG_9924.md.jpgIMG_9927.md.jpg
    Eine Anleitung im PDF Format und eine .io Datei mit den Baudaten und weitere Infos findet Ihr bei MSX.org.
    https://www.msx.org/news/hardware/en/made-out-of-bricks
    Zur Zeit besteht noch die Möglichkeit bei Lego-Ideas für den Bausatz zu stimmen. Vielleicht wird dann ja ein reguläres Legokit daraus.
    https://ideas.lego.com/project…27-449d-a28b-6f546e9624eb

  • Ehrlich gesagt, ich finde es zu klobig, und viel zu poppig von den Farben her.
    Ich stehe da eher auf Gehäuse wie dem C64c bzw. den Tastatur 128er mit Zehnerblock, oder halt das Gehäuse wie beim C65, aber statt Floppy halt den 10er Block an der Stelle.
    Auch gefiele mir ein Tastaturgehäuse à la C116/Plus4/V364.

  • Da es Lego ist, hat man bei der Farbe ja die freie Auswahl - stein- und mausgrau oder bunt.
    Bunte Tasten mag ich nicht. Die irritiert mich. Aber insgesamt finde ich die Idee sehr witzig. :thumbsup:

  • Gibt es das auch mit Duplo-Steinen für Rentner?

    Klar doch. Damit kannst du dir dann dein PDP-8-Gehäuse bauen. :D