Neuer VC20 Systemfont (work in progress – abgeschlossen)

Nachdem ich ja nun fast alle anderen Commodore-Rechner mit einem überarbeiteten System-Zeichensatz versorgt habe (der meiner Meinung nach die Lesbarkeit und Ästhetik verbessert), wollte ich das evtl. auch beim VC20 versuchen. Dieser Rechner ist aber eine Herausforderung für jeden Zeichensatz-Jongleur, da er auf der Breite, die der C64 mit 40 Zeichen (und der C128 mit 80 Zeichen) versorgt, nur 22 Zeichen darstellt. Die Zeichen bestehen weiterhin aus 8 x 8 Pixel und auch die Belegung ist vollkommen kompatibel zum C64. Das heißt, die Zeichen werden stark verzerrt (in die Breite gezogen) dargestellt und das verbessert die Lesbarkeit nicht gerade.

Der VC20 hat den System-Zeichensatz 1:1 vom PET/CBM übernommen. Dieser hat, im Gegensatz zum C64-Font, 1 Pixel dünne (Vertikal-) Linien. Beim PET/CBM funktioniert das, weil das Bild auf dem mitgelieferten, relativ scharfen, Monochrom-Bildschirm dargestellt wird und beim VC20 funktioniert das auch, weil der Text extrem breit gezogen wird und Linien auch so schon fast so breit sind, wie die 2 Pixel dicken Linien vom C64. Beim C64 hat Commodore dann den Zeichensatz fetter machen müssen, weil die dünnen Linien durch die hohe Auflösung auf Farbmonitoren und Fernsehern nicht gut aussahen.

Nun stellt sich also die Frage, ob und wie man überhaupt den VC20-Zeichensatz verbessern kann. Lohnt sich das oder ist das verlorene Liebesmüh'? Ich habe hier mal ein wenig herum experimentiert und wollte wissen, was die Community so meint – wird dadurch irgendwas besser? Könnte man z.B. BASIC Code dadurch vielleicht besser lesen?

1: original VC20 Font
2: überarbeiteter dünner Font (WIP)
3: zusätzlich etwas schmaler (WIP)
4: mein C64 System-Font

Welche Darstellung ist euer Favorit?

Zitat von Flodder

Die Lesbarkeit der einzelnen Buchstaben/Zahlen ist ja bedingt durch die breiten Zeichen ohnehin schon sehr gut.

Aus meiner Sicht stellt es sich ganz anders dar. Ich finde nicht, dass auf dem VC20 irgendwas besser zu lesen ist als auf dem C64. Eher im Gegenteil.

Zitat von Flodder

Es ging doch um den Vergleich verschiedener VC20-Fonts

Du sprachst davon, dass Text auf dem VC20 ohnehin gut lesbar sei – wegen der Breite der Zeichen. Und ich bin halt der Meinung, dass die große Breite eher hinderlich beim Lesen ist – und habe deshalb als Gegenbeispiel einen Rechner genannt, bei dem die Zeichen schmaler sind – und auf dem das Lesen dadurch meines Erachtens besser gelingt. Aber ist ja egal – ich habe deine Meldung als "bringt keinen Vorteil" gewertet.

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Nun hat der 2. und 4. Screenshot je 3 Meldungen bekommen, der 3 Screen hat eine Stimme bekommen und 2 User sahen keine Verbesserung durch die Alternativen.

Heißt für mich: Einige User finden die Alternativen besser lesbar. Wer für die "dicke" Variante ist, kann jetzt schon den alten VC20-Font durch meinen C64-Systemfont ersetzen – da habe ich keine Arbeit mit. Da aber auch der Font von Screenshot 2 Seine "Fans" hat, werde ich wohl auch einen dünnen Font fertig stellen und zum Download anbieten. Damit dürfte dann fast Jedem gedient sein. Wer keine Verbesserung sieht, kann ja einfach alles lassen, wie gehabt.

Zitat von kinzi

Da würde ich persönlich nicht mehr viel Arbeit reinstecken.

Wie gesagt, Font #4 ist ohnehin fertig und #2 muss ich nur noch in Details optimieren. Ich hätte mir das gespart, wenn er gar keinen Zuspruch erfahren hätte – aber so ...

So, bei jedem 8 x 8 Pixel Charset gibt es (je nach gewählter Buchstaben-Höhe und Strichstärke) einzelne Zeichen, die optische Probleme bereiten und nur Kompromiss-Darstellungen sind. Ich will hier jetzt nicht weiter darauf eingehen aber natürlich gibt es auch beim dünnen VC20-Charset ein paar Kandidaten, die "Ärger machen". Ich habe mich aber nun für jeweils eine Variante entschieden, die aus meiner Sicht der beste Kompromiss ist. Und somit haben wir hier die Version 1.0 meines dünnen Fonts für den VC20:

PXLfont88665t-RF1.0-VIC20sys.png

Wie schon beim C64-Font: Nur 6 Pixel Höhe für die Großbuchstaben (für bessere Trennung der Zeilen und geschlossene Invers-Darstellung), einheitliche x-Höhe der Kleinbuchstaben, Optimierung einzelner Formen (Ästhetik und Lesbarkeit). Die PETSCII-Symbole habe ich natürlich nicht verändert (bis auf das Kreuz-Kartensymbol und das Pi – was ja ein Buchstabe ist).

Die Datei liegt als ROM-Image (Binary) vor, sodass der Font direkt auf Eprom gebrannt werden kann (oder eben in VICE geladen). Der Name beginnt, wie der von meinem C64-Font. Wichtig ist hier aber das "t" nach der Zahl. Das steht für "thin". Beim C64 Font steht dort ein "b" für "bold". Die Version ist natürlich 1.0 und die Belegung bzw. der Verwendungszweck ist "VIC20 System".

Hier nochmal im Vergleich (erst original, dann meine Lösung):

Viel Spaß damit denjenigen, denen diese dünne Variante gut gefällt.