Danke Retrofan. Meine hochpersönliche Meinung zu den Eckdaten:
CPU: Gut, weil ich den eh in Assembler programmieren würde und somit direkt loslegen könnte. Dasselbe gilt für alle anderen, die bereits für den C64 in Asm programmierten. Auch lassen sich bestehende C64-Spiele leicht konvertieren und aufmotzen. Das würde ich dann auch mit meinem eigenen Projekt machen. Zum Programmieren würde ich weiterhin das C64-Studio benutzen.
Kurz gesagt: Ich will nicht erst jede Menge neu lernen müssen. Klar, mit einem schnelleren Prozessor und einer ordentlichen Hochsprache geht es auch und für Quereinsteiger vllt. besser, aber dann kann ich auch den PC nehmen, weil das mit echtem 8-bit-Werkeln, wie man es kannte, auch nicht mehr so viel zu tun hat. Um das geht es mir aber bei der Entscheidung.
BASIC: Dieses BASIC war eben für Beginners. Ich wiederum könnte es genauso weiter benutzen wie beim C64, nämlich zum Konzeptionieren von Algorithmen. Ansonsten ist es eben wieder was, das (von System bezogenen Peeks, Pokes und Sys' abgesehen) 100% abwärtskompatibel zum C64 ist, nur acht mal so schnell und mit neuen Möglichkeiten.
Man muss es allerdings nicht benutzen. Das Banking erlaubt es, andere Sprachen, Compiler und IDEs zu verwenden, wobei die VGA-Auflösung natürlich sehr sinnvoll ist. Das, was bereits fest eingebaut ist, ist für eine bestimmte Gruppe, die Sprache X bevorzugt, ohnehin immer das falsche.
>"PS/2-Input + VGA-Output (veraltete Schnittstellen)"
Schwieriges Thema. Es gibt Pros und Contras. HDMI hätte ich allerdings auch gern gehabt, weil bei mir sowieso ein Converter dran kommt.
>"640 x 480 Pixels, 256 Farben, 128 Sprites (alles viel zu viel)"
Zu Anfang dachte ich auch, das wäre übertrieben. Nachdem ich mir das aber genauer angesehen habe, finde ich das Grafik-System sogar optimal.
Zunächst ist diese Angabe ja quasi so 'ne Art PMPO-Angabe, nämlich das, was man maximal einstellen kann. Das heißt nicht, dass das grundsätzlich brauchbar ist. Denn für Spiele ist es das in der Regel nicht. Es gilt, einen optimalen Kompromiss zwischen CPU-Leistung, Speicherangebot, Pixel-Auflösung und Farb-Auflösung zu finden. Es ist dabei ganz stark die Kreativität des Entwicklers gefordert, wobei er je nach Projekt die optimalen Parameter wählen muss, und das kann und wird selten das Maximum sein. Dieses ist eher für IDEs oder sonstige seriöse Anwendungen gedacht.
Ich finde durchaus gut, dass man die etwas später sehr beliebte Auslösung 320x200 x256c verwenden kann, womit Spiele wie Dune oder Syndicate ermöglicht werden. Und dennoch würde ich diese Auflösung sogar nur mit 16 Farben nutzen (die Sprites unterstützen ebenfalls 4bpp) und stattdessen mehr Inhalt und bessere Animationen anstreben. Dabei kommt es dann darauf an, die optimalen Farben für das eigene Spiel zu finden, wieder ein Spaß. Ich würde mir also die Qual der Wahl aus 256 Farben ersparen und stattdessen doppelt so viel Speicher für Bitmaps, Sprites und Tiles haben.
btw Schon der C65 konnte 320x200 x256c und bis zu 1280×400 x4c. Aber leider kein 320x200 x16c, ein Modus, den ich vermissen würde.
128 Hardware-Sprites sind zwar auf die 8bit-Ära bezogen viel, aber leider geil. Schon mit dem C64 kann man ja insgesamt ungefähr genauso viele bewegte Sprites darstellen - allerdings nur mit hohem Programmieraufwand, der viele Rasterzeilen frisst. So spaßig ist das nicht, dass ich das unbedingt noch bräuchte, von der Frickelei mit den Bad Lines mal abgesehen. Zudem können sich nicht mehr als 8 nebeneinander befinden - was neben der krassen Farbbeschränkung ein weiterer Grund ist, warum ich für mein aktuelles Projekt Software-Sprites bzw. Shapes benutzen muss - auf dem C64 natürlich mit einer Schrittweite von 8px, allein schon wegen des Color-Clashs.
Deswegen interessiert mich, ob der C65, der ja auch nur max. 8 Hw-Sprites nebeneinander darstellt, das in 1px-Schritten schaffen würde - und weniger, ob ein M65 mit 48Mhz Doom in VGA nachstellen kann. Ich weiß ja nicht, wie es anderen geht, aber für mich ist der X16 durchaus zum Konkurrenten für den MEGA65 geworden, auch, weil ich ihn sehr einfach finde.
>"PCM Audio bis 48kHz 16-bit Stereo Sound (auch zu viel)"
Grundsätzlich ja. Allerdings gilt hier das gleiche wie bei der Grafik: Wer Samples einsetzen will, muss sehen, wo er die lässt. Darum würde ich auch dafür nur den geringsten Modus nehmen, also 8bit 12kHz Mono; für kleine Sprachausgaben oder besondere Geräusche finde ich das ganz interessant. Wenn man das nicht braucht, dann weiß ich nicht, warum das trotzdem beim C64 immer wieder mal gemacht wurde, wiederum zu einem hohen Preis in Sachen Speichernutzung und Rechenzeit.
Zusammen mit den Interlace-Farben sind diese Dinge (Sprites, Digis, spezielle Farben) typische Umstände, die ich nicht unbedingt jedes Mal erst durch künstliche und aufwändige Erweiterungen ausbügeln müssen will. Eine Begrenzung von Grafik, Sound und Rechenkapazität finde ich gut, aber ich will immer noch die Problemstellungen des Spielprojekts lösen und nicht dauernd die des Rechners.
Übrigens ist man sich bzgl. Sound, so wie ich gelesen habe, noch nicht sicher, was von den drei(!) eingebauten Lösungen bleiben soll.