Ende der 1980er erbte ich von einem Kollegen meines Vaters einen kaputten C64. Altes Modell mit brauner Tastatur. Da ich plus/4 und Amiga 500 hatte, habe ich mich nie so sehr damit beschäftigt, den zum Laufen zu bekommen und die Einzelteile an Freunde nach und nach mit verschenkt, die diese für ihren C64 brauchten. Irgendwann war er dann halt weg. Als nun vor wenigen Jahren die Berichtze von neuem Board und den neuen Gehäusen erschienen, spon ich schon rum was ich mit dem Rechnern nun heute anstellen würde, wenn ich ihn noch hätte.
Überraschend brachte mir ein Freund nun beim Treffen zwischen Weihnachten und Silvester eine Kiste mit Retro-Computer-Krams mit, die ihm bei der Wohnungsentrümpellung in die Hände gefallen waren. Alles in optisch traurigem Zustand. Doch damit hat er mich extrem angeregt da mal ans Restaurieren zu gehen, weil eben genau so ein 64er Modell dabei war. Zerlegt gewaschen, geputzt habe ich da. Endlich ein Testobjekt, an dem ich mich versuchen kann um zu Üben, was ich mir an meinem gut erhaltenen plus/4 nicht trauen würde. Dumm nur, dass ich das was-wäre-wenn schon durchgespielt hatte: Das verborte Brotkastengehäuse muss einfach durch eine Neupressung der C64C-Reihe im alten beige-braun ersetzt werden. Die Form fand ich schon schick, als ich damals, Anfang 1986 mit dem frisch geschenkten Aldi C16 loslegte und ein Schulfreund einen C64C hatte (aber genau wie ich nur mit Datasette).
Kurzum, letzten Sonntag bestellt, überwiesen, bestätigt und Anfang der Woche schon da. Blick ins Paket zeigt allerdings, anders als im Lieferschein ist das kein breadbin-grey sondern SX-64-anthrazit. An sich schick, will ich aber nicht, beisst sich mit der braun/angegilbten Tastatur (die Tasten wanderten durch den Geschirrspüler, sollen aber nicht ge-retr0brighted werden). Ich dachte mir, mach ja nichts, schreibst du gleich zurück wie die Tauschmodalitäten aussehen. Aber Pustekuchen, weder auf das Return-Formular der Webseite noch auf meine E-Mail habe ich eine Reaktion erhalten (und hier hat sich Tommes ja auch seit Oktpber nicht mehr eingelogt).
Meine Frage an euch ist daher zum Einen, hattet ihr auch mal diese Erfahrung gemacht und zum Anderen, war das evtl. eine Kundenverwechselung und einer von euch hat ein SX-64-Style-Gehäuse beordert und eins in Breadbin-brey erhalten?
Was Kunstoffpressteile betrifft, weckt das bei mir Erinnerungen. Beim Motorradumbau hatte ich für mein Modell eine Unterverkleidung eines französischen Herstellers auserkoren. Erst stellte ich fest, dass da die Fabrik abgebrannt war und das Suchen nach Lagerrestbeständen ging los. Dann hatte ich das Teil montiert und es brauchte eine Sonderabnahme (war mir klar) und dafür wollte der TÜV-Prüfer Brand- und Bruchtests machen (war mir nicht ganz klar, denn eine ABE lag zwar nicht vor, aber in Spanien wurde mit exakt der Verkleidung eine Polizeistaffel (!) ausgerüstet, aber da wo man Europa braucht, ist nüscht harmonisiert) und ich hatte dann die Franzosen davon zu überzeugen mir zum deutschen Test noch ein zweites Gleichteil zukommen zu lassen. Am Ende hat mich das dann fast zwei Jahre bis zur gültigen Eintragung gekostet.