Ich würde gerne meinen Amiga 1200 vorstellen, wie ich einen Raspbian Pi 3 B+ dort eingebaut habe.
Als erstes hatte ich mir bei eBay ein leeres Gehäuse eines Amiga 1200 und eine Tastatur bestellt. Ich wollte das Original-Gehäuse nicht beschädigen, deswegen kam ich auf die Idee eine art Motherboard aus einer PVC-Platte zu schneiden dieses dann bearbeitet und nachher simpel eingesetzt wird. Ich habe übrigens noch 3x dieser Platten übrig, sollte Ersatz sein aber vielleicht baue ich weitere Amiga1200-Raspis und verkaufe diese:
Dann habe ich einen Keyrah auf dieses Board verschraubt, dieser übersetzt die originale Amiga-Tastatur wie eine moderne USB-Tastatur. Anschließend wurde der Raspberry befestigt. Ich musste mir vorher genau Gedanken machen wo ich ihn befestige, wegen Kabelführung usw.. Oben links auf dem Bild habe ist auch schon ein LAN-Anschluss mit Kabelbindern und Kleber befestigt:
Als ich das Board eingebaut habe musste es noch ein wenig angepasst werden, Löcher zum verschrauben und Ausschnitte. Anschließend wurden sämtliche Buchsen mit Kabelbindern und Kleber befestigt, es hält wirklich sehr gut! Die Höhe der Anschlüsse hatte ich mit den Resten der PVC-Platte ausgeglichen, damit sie genau in die Aussparungen des Amiga1200-Gehäuse passten. Mit PVC-Resten wurden ebenfalls große Luftspalten zugeklebt, aber diese könnte man wieder herausbrechen falls man irgendwann wieder ein originales Amiga1200-Motherboard verbauen möchte:
Dieser Amiga1200-Raspi soll wie ein moderner Computer verwendet werden können, dazu mussten alle Anschlüsse irgendwie nach außen verlegt werden. Der Speicherkartenslot (TF-Verlängerungskabel) ist von schlecher Qualität, ich hatte sogar eine Speicherkarte damit gefetzt. Ich habe nun ein Speicherkarten-Verlängerungskabel mit einem SD-Karten-Anschluss bestellt, das ist größer und robuster. Mit einem Adapter kann man einfach auch wieder TF-Karten abspielen. Kabel mussten dann noch sorgfältig geführt werden, das Ergebnis von innen sah dann so aus:
Das Diskettenlaufwerk hat mir Kopfzerbrechen bereitet; Ein Diskettenlaufwerk dieses Amiga-Disketten auf einem PC abspielt ist nicht einfach zu bekommen, das war aber mein erster Gedanke. Letztendlich habe ich das verworfen und einen USB-Anschluss am einstigen Auswurfknopf verlegt. Das macht den Amiga1200-Raspi vielleicht etwas angenehmer als modernen PC zu verwenden:
Das Diskettenlaufwerk habe ich mit PVC-Resten abgedeckt und den Amiga1200-Raspi zusammengebaut:
Die Anschlüsse von dem Raspberry wurden komplett an das äußere Amiga 1200 Gehäuse verlegt. Ein An- und Aus-Schalter ist auch vorhanden, hat zufällig perfekt in die Aussparung gepasst. Hinten (nicht zu erkennen) ist noch der HDMI, AUX und LAN-Anschluss vorhanden:
Der Kartenslot passt perfekt in den PCMCIA-Slot des Amiga 1200 Gehäuses! Trotzdem habe ich den Kartenslot nochmal mit Kabelbindern fest fixiert und vorher mit einer Feile bearbeitet damit er wirklich immer fest sitzt. Das wechseln der SD-Karten ist wirklich easy! Aber wie schon erwähnt hatte eine TF-Karte dort geklemmt und beim herauspopeln ging diese kaputt, ich hoffe das wird sich ändern wenn der größere SD-Kartenslot verbaut wird. Ich dachte erst das der Kartenslot zu eng zusammengedrückt wird, aber auch außerhalb des Gehäuses war es genauso weil die Qualität "von diesem Kabel" wirklich schlecht ist:
Jetzt sieht das ganze so aus:
Das geniale am Amiga 1200-Gehäuse ist das es recht klein und handlich ist, das wäre auch eine perfekte Vorraussetzung für einen modernen Tastaturcomputer! Das habe ich nun in die Tat umgesetzt; Man kann ihn nun wie einen modernen Rechner z.b. fürs Internet oder Medien (Video, Musik, usw.) verwenden, aber auch ein paar relativ moderne Spiele diese für den Raspbian geschrieben oder übersetzt wurden. Mit Amibian macht man ihn zu einem gut ausgerüsteten Amiga 1200 mit Turbokarte, so wie er damals war. Mit Retropie kann man auch alles mögliche an Konsolen emulieren, bis hin zur Playstation 1. Dank der Tastatur hat man viele Optionen und man kann so auch prima einen Computer emulieren, z.b. einen DOS-PC oder Atari-ST. Das alles bei nur 4 Watt Stromverbrauch! Vielleicht verbaue ich im Erweiterungsschacht ein paar 3,7 Volt 18650 Batterien, aber das ist erstmal nur eine Überlegung.
Für die ganze Sache habe ich knapp 320€ bezahlt; Alle Kabel und Buchsen, das leere Gehäuse mit Tastatur, der Raspberry und der Keyrah, Verbrauchsmaterial wie Kabelbinder und PVC. Viel Zeit habe ich auch reingesteckt, alleine um Werkzeug wie Stichsäge zu besorgen bin ich extra sehr weit gefahren. Natürlich werde ich ihn nie verkaufen, dafür liegt er mir zusehr am Herzen, aber was wäre euch dieser Amiga1200-Raspi wert? (Interessensfrage)