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letzter Beitrag von Bodhi1969 am

F64Summer -- neuer Checksummer zum Abtippen von BASIC Zeilen

  • Hallo zusammen,


    hier kommt der offizielle Thread zum neuen Checksummer, der für BASIC-Weihnachten entstanden ist.


    Der F64Summer unterstützt bis jetzt folgende Systeme: VC-20, C64, C16/116/+4 und C128. Dazu gehört ein Tool für den PC, das aus einem .PRG eine Liste der Prüfsummen zu den Zeilennummern generiert.


    In Aktion (auf dem C64):



    Verwendung:


    Den Checksummer nach abtippen speichern, dann mit RUN starten und danach NEW eingeben, dann ist der Rechner bereit für die Eingabe eines BASIC Programms mit Prüfsummen. Nach dem Abtippen eines Programms mit Checksummer empfiehlt es sich, das abgetippte Programm zunächst auf Diskette zu speichern (die Verwendung der Datasette ist, außer in der C128-Version, tabu!) und den Rechner anschließend zu resetten bzw auszuschalten. In der Regel gibt es keine Probleme, wenn ein Programm sofort gestartet wird, allerdings verwenden manche Programme die gleichen Speicherbereiche wie der Checksummer, in diesem Fall wären Abstürze unvermeidbar.


    Code/Download:


    ... wird zu gegebener Zeit hier im Thread veröffentlicht ;)


    Technische Beschreibung:


    Der Checksummer hängt sich in zwei BASIC Routinen ein: IDLE (Vektor $302/303) und TOKENIZE (Vektor $304/305).


    In IDLE wird einfach #$ff (255) in $15 (C128: $17) geschrieben, bevor die originale IDLE Routine angesprungen wird. Das ist nötig, um später erkennen zu können, ob TOKENIZE für einen Direktmodus-Befehl oder für eine Programmzeile aufgerufen wurde -- in letzterem Fall schreibt der BASIC Interpreter zunächst die Zeilennummer nach $14/$15 (C128: $16/$17) -- Da Zeilennummern mit einem Highbyte #$ff nicht erlaubt sind, kann man so einfach feststellen, ob eine BASIC Programmzeile eingegeben wurde oder nicht.


    Die TOKENIZE Routine des Checksummers ruft zunächst die originale BASIC TOKENIZE Routine auf -- die arbeitet auf dem Eingabepuffer ab $200, danach liegt dort der tokenisierte BASIC Text der eingegebenen Zeile. Als nächstes wird geprüft, ob $200 nur ein 0-Byte enthält, dann war die Eingabe leer und es wird zurück zum BASIC Interpreter gesprungen. Dann kommt der oben erklärte Check von $15 bzw $17; wenn da immer noch #$ff (255) steht, wurde ein Befehl im Direktmodus eingegeben und es wird ebenfalls direkt zurückgesprungen.


    Ansonsten wird ein 16bit Galois LFSR* mit der invertierten Zeilennummer initialisiert. Invertiert deshalb, weil Zeile 0 erlaubt ist, und das LFSR mit nur 0-bits nicht funktionieren würde. Eine Schleife liest dann Zeichen für Zeichen aus dem Puffer bei $200. Ab BASIC 3.5 (C16/116/+4 und C128) steht auch die Zeilennummer noch als Text im Eingabepuffer, in diesen Versionen werden die Textzeichen der Zeilennummer zunächst überlesen und dann erst zu der Hauptschleife übergegangen. Die Schleife merkt sich, ob gerade innerhalb eines Strings gelesen wird (pro Vorkommen von einem Anführungszeichen wird ein Flag umgelegt) und wenn sie sich gerade außerhalb eines Strings befindet, werden Leerzeichen überlesen, da sie die Logik des BASIC-Programms nicht ändern.


    Pro gelesenem Zeichen iteriert dann eine innere Schleife über alle 8 bits. Pro Bit wird das LFSR einmal mit Feedback geschoben, allerdings wird das Ausgabebit vor dem Feedback zusätzlich mit dem jeweiligen Bit des gerade bearbeiteten Zeichens ver-XOR-t.


    Wird ein 0-Byte gefunden ist die Zeile zuende, der aktuelle Status des LFSR wird ausgegeben (direkt in den Bildschirmspeicher), danach folgt der Rücksprung zu BASIC. Auf dem C128 muss für diese Ausgabe noch geprüft werden, welcher Bildschirm gerade aktiv ist, je nachdem erfolgt die Ausgabe in den Bildschirmspeicher das VIC-II oder den des VDC.


    Diese Vorgehensweise führt dazu, dass der Checksummer bei vertauschten Zeichen eine andere Prüfsumme ausgibt. Leerzeichen innerhalb von Strings sind ebenfalls relevant für die Prüfsumme, die außerhalb eines Strings allerdings nicht. Da die Prüfsumme erst nach der Tokenisierung gebildet wird ist es auch egal, in welcher Schreibweise BASIC-Befehle eingegeben werden (z.B. PRINT oder einfach ?).


    Der Code des Checksummers wird auf allen Systemen in den Datasettenpuffer geschrieben, außer auf dem C128, dort wird der RS-232 Puffer verwendet.


    ---
    *) Erklärung auf Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/…ift_register#Galois_LFSRs

  • Wie versprochen jetzt zu Weihnachten die komplette Veröffentlichung:


    Github: https://github.com/Zirias/f64summer
    CSDb: https://csdb.dk/release/?id=173072


    Auf der CSDb findet sich auch ein Download-Link mit binaries (Tool für windows und .PRG Files für alle unterstützten Commodore-Rechner).


    Die hier veröffentlichte Version 1.0 behandelt jetzt das offenbar häufiger auftretende Problem versehentlich "geshifteter" Leerzeichen. Per default werden die beim erzeugen von Prüfsummen automatisch in normale Leerzeichen konvertiert und es wird eine Warnung ausgegeben. Dazu existiert eine Option (-s), um tatsächlich Prüfsummen MIT geshifteten Leerzeichen zu erzeugen.

  • Wirklich ein Segen für die neu entstehende Abtipp-Szene.:f5:


    Frage an zrs1 :

    Dürfte ich deinen Checksummer denn auch für mein Blackjack-Listing (Neues Blackjack für den Commodore 64 in BASIC V2) einsetzen?

    Und wird es auch einen C64-Wiki-Eintrag geben, von dem man den Checksummer als Listing direkt abtippen kann? Das wäre sehr hilfreich, weil man dann vom Listing nur noch auf diese eine zentrale Seite verweisen müsste. :thumbsup:

  • Also ich freue mich wenn der verwendet wird, steht unter BSD-2clause (was grob heißt mach damit was immer du willst, aber "give credits" *g*) -- hatte das auch eher als einmalige simple sache angesehen, wirklich viel Aufwand war es nicht...


    Wegen wiki, da ist die Verbreitung vielleicht noch etwas zu gering?

  • Also ich freue mich wenn der verwendet wird, steht unter BSD-2clause (was grob heißt mach damit was immer du willst, aber "give credits" *g*)

    Super. Urheber- bzw- Quellenangabe versteht sich für mich von selbst. Wirst du lieber als zrs1, Zirius oder deinem richtigen Namen referenziert?

    Wegen wiki, da ist die Verbreitung vielleicht noch etwas zu gering?

    Ich glaube nicht, dass für eine C64-Wiki-Seite eine gewisse Verbreitung Voraussetzung sein muss. Abgesehen davon ist dein Checksummer ein praktisches Tool (und das auch noch für verschiedene Commodore-Plattformen), dass zur Verbreitung und Revival von Abtipp-Listings beitragen könnte. Also für mich würde das auf jeden Fall Sinn machen.

  • Ist doch schon :)

    Ja für die C64-Emulator-Kenner ist das wunderbar. Aber es gibt ja auch die C64-Besitzer, die keinen Emulator installiert haben und für so ein Abtipp-Fun nur wieder mal ihren C64 vom Dachboden oder aus dem Keller holen möchten. Und da wäre es eben gut, wenn die nur auf eine Internet-Seite mit Abtipp-Listing für den Checksummer verwiesen werden könnten. So eine Referenz-Seite im Internet könnte ich natürlich auch für meinen Bedarf einrichten, oder so wie es ZeHa es im BASIC Weihnachten Abtipp-Heft gemacht hat, zusammen mit dem Listing abdrucken. Aber noch besser wäre es doch, so ein Tool zentral im C64-Wiki zu referenzieren. Ansonsten mache ich mich gerne mal schlau, wie ich eine solche C64-Wiki-Seite selbst erstellen kann. :)

  • Jederzeit. Wir können deinen ersten Artikel auch im Teamwork machen, wenn dir das für den Anfang lieber ist.


    Einen Account solltest du halt haben, alles weitere ist reine Übungssache. Durch spicken in etablierten Artikeln kann man sich eigentlich fast alles selbst beibringen, da es unterm Strich recht leicht ist ^^

  • Hey Leute, da entwickelt sich doch was.


    Ich habe für meine abgetippte Version mal den F64Summer ausprobiert und mir die Checksummer in mein Listing geschrieben. Das Tool ist echt super. Ich habe dann das Listing noch einmal mit den Prüfsummen getippt. Es klappt super.

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    Ultimate64, TAPunio, SD2IEC, ZX Spectrum 48k, 1581 Replik, C64 Laptop, C64 MK II, C116, SX64,
    MiSTer FPGA, TI99/4A mit PEB, Atari 800 XL, Anycubic I3 Mega, Mega65, C64 Modular, Uniprom64

  • Super. Urheber- bzw- Quellenangabe versteht sich für mich von selbst. Wirst du lieber als zrs1, Zirius oder deinem richtigen Namen referenziert?

    Bitte entweder "Zirias" oder realname ;) Der Nick hier ist nur aus der Not geboren...


    Allgemein: Freut mich, dass das Tool so gut ankommt :) Die Grundidee war echt simpel, viel zu programmieren war es auch nicht -- aber ich habe mir Mühe gegeben, dass die einzelnen Checksummer so klein wie möglich werden (ohne auf so simplen Kram wie "aufaddieren" der ersten Checksummer auszuweichen)


    edit: Tatsächlich "tricky" war für mich der VDC (80col) Support auf dem C128, aber genau das hat auch Spaß gemacht, weil es was neues war *g* Wäre echt cool, wenn das mal jemand nutzt :)

  • Jetzt gehen die Ideen aber durch die Decke :D


    Aber ehrlich, warum das denn? Was hier so gepostet wird, wird ja wohl niemand ernsthaft abtippen, oder? Dafür gibt's copy&paste...


    Was ich mir vorstellen könnte ist, das mksums tool noch zu erweitern: Im Moment gibt es nur die Zeilennummern und die zugehörigen Prüfsummen aus*), cool wäre wenn dabei auch noch der BASIC Quelltext rauskäme. Das würde aber auch bedeuten, im Prinzip die Funktionalität von petcat mit einzubauen, also einiges an Arbeit ... =O


    *) sieht dann etwa so aus:

  • Danke dafür! Bei dieser plötzlichen Aufmerksamkeit überlege ich mir tatsächlich, was ich da noch verbessern könnte :)


    Wenn ich was mache wird auf jeden Fall das Berechnungsverfahren gleich bleiben, für volle Rückwärtskompatibilität.


    Wie schon erwähnt wäre es sicher sehr praktisch, wenn mksums nicht nur Prüfsummen sondern fertig formatierten Source zum drucken ausgeben könnte -- aber das halte ich auch für ziemlich aufwendig, mal sehen ob mir da was einfällt.


    Was haltet ihr davon, wenn die Checksummer sich selbst verifizieren würden? Damit könnte man (in gewissen Grenzen) Abstürze durch falsch eingegebene DATA werte vermeiden, allerdings zum Preis, dass man für den Checksummer selbst ein bisschen mehr abtippen muss...

  • Was haltet ihr davon, wenn die Checksummer sich selbst verifizieren würden? Damit könnte man (in gewissen Grenzen) Abstürze durch falsch eingegebene DATA werte vermeiden, allerdings zum Preis, dass man für den Checksummer selbst ein bisschen mehr abtippen muss...

    Das wäre vllt. eine gute Idee.

    Das Abtippen des Summers ist dann ja auch nur einmalig. Wenn da jetzt zwei Datazeilen dazukommen ist das nicht so wild (meine Meinung)

  • Wie schon erwähnt wäre es sicher sehr praktisch, wenn mksums nicht nur Prüfsummen sondern fertig formatierten Source zum drucken ausgeben könnte

    Nun ja, so wie es jetzt ist (Zeilennummer + Checksumme), ist das für mich schon perfekt - schlicht und zweckdienlich. Damit kann ich recht einfach im Excel, die Checksummen mit dem Source-Code verknüpfen. Bitte diese Ausgabeform - so wie es jetzt ist - unbedingt drin lassen. Auch zeige ich die Checksummen in meinem Blackjack-Listing links, also vor der Zeilennummer an. Andere wollen diese lieber rechtsbündig haben. Manchmal ist weniger auch mehr.

    Was haltet ihr davon, wenn die Checksummer sich selbst verifizieren würden? Damit könnte man (in gewissen Grenzen) Abstürze durch falsch eingegebene DATA werte vermeiden, allerdings zum Preis, dass man für den Checksummer selbst ein bisschen mehr abtippen muss...

    Also wenn das innerhalb der Schleife mit c=c+b und am Schluss auf if c={SummeAllerDataZeilen} then print "ok" hinausläuft, dann würde mir das schon reichen. Viel aufwendiger würde ich es nicht machen. Das Elegante an diesem Checksummer ist meiner Meinung nach - im Vergleich zum 64er Checksummer - wie kurz das Checksummer-Listing ist.

  • Das Elegante an diesem Checksummer ist meiner Meinung nach - im Vergleich zum 64er Checksummer - wie kurz das Checksummer-Listing ist.

    Vielen Dank :-) Das war in der Tat auch (neben einer "robusten" Prüfsumme) das wichtigste Design-Ziel, kurzer Code.


    Kleine Anmerkung zum Wiki:

    Zitat

    There is also a Windows 32-bit application „mksums.exe“ ...

    mksums ist plattformunabhängig, habe es auch mit Linux und FreeBSD getestet, andere Systeme sollten auch kein Problem sein. Ein fertig compiliertes Binary gibt es aber nur für Windows, für andere Systeme muss man den Source selbst compilieren :)