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letzter Beitrag von Schmitti am

486er Mainboard MB-4S16/20/25 Frage

  • An sich wird es sicher reichen. Mehr macht dann vielleicht sind, wenn Du in Richtung 80 MHz gehst.


    Aber prinzipiell würde ich versuchen, den Kühlkörper immer mit Wärrmeleitpaste zu montieren und für die mechanische Befestigung mir etwas mit Klammern einfallen lassen.
    Sowas gab es auch direkt zu kaufen, wo mit Klammern der Kühlkörper direkt am Prozessor festgehalten wurde.
    Der riesen Vorteil ist, Du kannst den Kühlkörper jeder Zeit wieder problemlos demontieren/umbauen. Mit etwas Glück und entsprechendem Kühlkörper geht der Prozessor bestimmt auch auf 80 MHz. Das stört am Ende bestimmt nicht, da Du mit dem höheren Bustakt von dann 40 MHz den fehlenden Cache etwas ausgleichen kannst. Hier macht sich der höhere Bustakt insbesondere beim Speicherzugriff bemerkbar, da der jetzt direkt abläuft ohne den Cache dazwischen.

  • Hmm, irgendwie habe ich da einen Knick im Hirn.
    Der Speicher ist langsam, der Cache ist schnell.
    Der Prozessor ist ohnehin schneller als der Speicher.
    Wenn der Prozessor noch schneller arbeitet, wartet
    er genauso lange aufs RAM, aber sogar mehr Zyklen.
    Oder?

  • Jein, richtig, der Prozessor ist an sich schneller und legt Wartezyklen beim Speicherzugriff ein.
    Das soll normalerweise der Cache abfedern, das Mainboard hat aber keinen. Das heißt der Prozessor greift jetzt über den Chipsatz direkt auf den Speicher zu.


    Wenn der Bustakt höher ist, z. B. mit 40 statt 33 oder 25 MHz läuft (= 0,5 * OSC2), dann macht zwischen diesen Stufen jeweils um die 20 oder 25 % aus. Je nach dem, was für Speicher eingebaut ist, besteht durchaus die Chance, dass trotz erhöhtem Takt kein neuer Wartezyklus addiert werden muss und damit ist der Speicherzugriff auch entpsrechend 20 bis 25 % schneller.
    Falls der Speicher nicht mit macht, wäre dann doch ein Wartezyklus mehr fällig oder schnellerer Speicher. Wie schnell hier jetzt der Speicher ist und welche Reserven der hat, ist aktuell unbekannt. Wenn es nicht gerade welche mit 100 ns oder 80 ns ist, sind die Chancen gut, dass er ohne zusätzliche Wartezyklen 40 MHz mit macht. Darüber in Richtung 50 MHz und mehr kommt es dann wieder stark auf den Einzelfall ab und man muss es ausprobieren. Es gibt aber auch gute 80 ns DRAM's, die deutlich schneller sind als auf dem Papier.
    Davon unabhängig arbeitet der Prozessor und sein interner 8 kB 1-Level-Cache mit höherer Taktfrequenz auch schneller. Hier hängt es am Ende davon ab, ob tatsächlich ein Wartezyklus mehr beim Speicherzugriff in der Gesamtperformance langsamer ist. Meist kann man das ganze so einstellen, dass man mit höherem Bustakt auch einen Performancegewinn hat.


    Man kann übrigens auch alle krummen Frequenzen zwischen den bekannten Werte von 25, 33, 40, 50 MHz, … nehmen. Den Prozessor oder das Mainboard stört das in keiner Weise, ob das einer der typischen Frequenzen ist oder was anderes. Damit kann man auch sehr schön experimentieren, wieviel am Ende geht und wo das System/der Prozessor tatsächlich sein Limit hat. So würde es mich nicht wundern, wenn ein Intel 80486SX-25 mit 40 MHz zurecht kommen würde. 33 MHz schaffen sehr viele, weil Intel in der Anfangszeit den 80486SX nur mit bis zu 25 Mhz angeboten hat. Geschafft hätte viele aber deutlich mehr. Das hatte Marketing-Gründe.


    Ich hoffe, die Erklärung macht es etwas klarer. :)

  • Okay ich denke, ich werde meine CPU-Klebung erstmal so lassen, wie sie jetzt ist, aber die CPU nur mit 50 MHz laufen lassen, das 66 MHz Experiment mache ich dann mit diesem Prozessor lieber nicht (habe mir aber schonmal einen 66 MHz Oszillator bei Reichelt bestellt). Sicherheitshalber werde ich aber zusätzlich einen größeren Lüfter ins Gehäuse einbauen. Mal sehen wo ich den hinsetze, ich glaube das Gehäuse hat gar keine Kühlschlitze .... Sollte der Lüfter dann aus dem Gehäuse rausblasen oder hineinblasen ? Evtl. nehme ich hinten einige ISA-Slot-Abdeckbleche ab und lasse ihn dort rausblasen. Ideal wäre, wenn vorne an der Front unten Lufteinlässe wären, so würde ein Luftstrom entstehen.


    Grüße,
    Ralf

  • Sollte der Lüfter dann aus dem Gehäuse rausblasen oder hineinblasen ?


    Kommt drauf au, wo du den Lüfter einbaust. Auf der Gehäuserückseite sollte der Lüfter die Luft aus dem Gehäuse herausziehen und auf der Vorderseite hineinsaugen. Idealerweise wäre eine Kombination von beidem.

  • Wenn Du den 66 MHz Oszillator einbaust, spendier ihm einen Sockel. Dann kannst Du vielleichter später gegen einen anderen mal tauschen.
    Warum willst Du jetzt den STM 486'er nicht mit 66 MHz probieren? Das sollte der mindestens packen.


    Einen in Gehäuse hineinblasenden Lüfter möglichst immer mit Filter versehen. Ansonsten verdreckt der Rechner innen ziemlich schnell, wenn er nicht in einem Reinraum steht.

  • Auf der CPU steht heatsink required und bedeutet tatsächlich nur Kühlkörper. Lüfter wurden ab ca. 100MHz oder Pentium eingesetzt. Wenn dein Epoxy nicht zu dick aufgetragen ist solltest Du keine Probleme bekommen. Wenn man bedenkt was es alles an 486 Boards gab da ist dieses Board ein ziemlicher Krüppel, eigentlich ist es 386 Technik zeitgenössisch mit 486SX und 487SX "CoPro" bestückt. Wo bei der 487SX ein Marketing Special ist. Technisch gab es nie einen 487SX, es war ein umgelabelter 486DX der den ggf. vorhanden 486SX deaktiviert hat also eine Overdrive CPU. Das Shuttle HOT-433 war ein gutes 486 Board bis zu 1MB 2nd Level Cache, bis zu 256MB ECC EDO RAM, 4x PCI dazu ne AMD CPU mit 3x 50 MHz oder 4x 40MHz, das war schneller als die meisten Pentium 75 Systeme.

  • Hallo
    Also ich denke die Epoxidharz-Schicht ist sehr dünn, ich hatte beim Trocknen eine Rolle Lötzinn auf den Kühlkörper gestellt, sodass das Harz an den Rändern rausgerückt wurde. Ich weiss, dass das Board kein Rennpferd ist, da werde ich mir lieber später ein besseres Board holen und dann einen DX4/100 darauf setzen.
    Grüsse,
    Ralf

  • ralf02: Laß Dir das Mainbaord nicht madig machen. Es ist zwar in der Tat nicht das beste, aber durch den Cache im 486'er selbst wird eine Menge abgefedert. Probier es erstmal aus. Denn ein 486'er-Mainboard mit einem Bustakt mit mehr als 33 MHz zu betreiben führt dazu, dass Du in der Regel alles übertaktest. Das ist bei einem ISA-Board, wie Du es hast viel unkritischer, da Du den Takt für den ISA-Bus in der Regel bis 50 MHz Bustakt sauber auf konforme ca. 8 MHz runterteilen kannst. Erst wenn Du mehr als 50 MHz nimmst, kann es kritisch mit den verwendeten Steckkarten werden. Aber davon bist Du aktuell noch ganz weit weg.


    Meine Empfehlung:
    Probier erstmal die Sachen mit dem Mainboard aus, welche Du gerne machen möchtest. In wirklich vielen Fällen reicht das. Natürlich hat das Mainboard dann nicht den Prestige-Faktor, aber eventuell brauchst Du den auch nicht.


    Was für Speichermodule hast Du eigentlich für den 486'er aktuell zur Verfügung?


    Wenn das bei der Performance am Ende nicht reicht, bist Du nämlich mit einem einfachen Sockel 5 Mainboard für einen Intel Pentium, AMD K5 oder Cyrix/IBM 6x86 besser bedient. Um da später hinzukommen brauchst Du auf 486'er-Ebene schon besonders ausgewählte Komponenten.

  • Hallo Schmitti,


    mit dem PC möchte ich alte Spiele wie Master of Orion und Dogfight auf der originalen Hardware (Originale habe ich von GOG in der DOSBox) spielen. Eine weitere Hürde ist noch, die Disk-Images aus dem Internet mittels Kryoflux auf Disketten zurückzuschreiben. Das ging bisher wohl nur mit ADF und Kryoflux Stream Files, soll aber nach einem Update wohl auch mit Sektoren-Images für PC-DOS funktionieren. An Speicher habe ich 4 x 4 MB Simm Module drin. Einen Soundblaster 16 habe ich mir schon besorgt. An Peripherie habe ich eine 3.5 Zoll und 5.25 Zoll Floppy (1.2MB) schon da, ein CD-Rom Laufwerk fehlt mir noch. Als Betriebssysteme habe ich DOS 6.22 und Win 3.11 im Original da. Falls die alten Datenträger nicht mehr funktionieren, möchte ich die Image-Files mit Kryoflux auf Disk schreiben, aber da fehlen mir im Moment noch die passenden DTC - Kommandos. Hat Microsoft die alten Betriebssysteme nicht sogar freigegeben ?


    Dein Vorschlag mit dem Pentium Board finde ich Interessant, eine Pentium 80 oder 100 habe ich glaube ich noch in der CPU-Sammlung. Haben diese Boards auch noch ISA-Slots und AT-Netzteilanschlüsse, also könnte ich die alten Karten und Netzteil weiterverwenden ? Welches Board wäre da zu empfehlen ?


    Grüße,
    Ralf

  • Dein Vorschlag mit dem Pentium Board finde ich Interessant, eine Pentium 80 oder 100 habe ich glaube ich noch in der CPU-Sammlung. Haben diese Boards auch noch ISA-Slots und AT-Netzteilanschlüsse, also könnte ich die alten Karten und Netzteil weiterverwenden ?

    Wenn sie AT-Boards sind schon, erst ATX hat die anderen Anschlüsse.


    Mit einem Pentium-100 kann man auch schon 3D-Spiele wie Descent brauchbar spielen. Ist natürlich im Vergleich zu heute 'etwas' gröber gepixelt. :)

  • ralf02: Ja, das sollte oder zumindest das meiste wohl laufen. Mit 16 MB Hauptspeicher ist der 486'er von Dir schon üppig ausgestattet. Oft hatten die damals nur 8 MB.
    4 Sockel hättest Du ja sogar noch frei zum Aufrüsten.
    Mit der Frage, was Du für Module hast, meinte ich allerdings mehr, ob es Markenspeicher ist und welche Zugriffszeit der hat. Daraus kann man auch ganz gut lesen, ob der mit guter Wahrscheinlichkeit noch Luft hat und beispielsweise mit 40 MHz Bustakt und dennoch ohne untypisch viele Wartezyklen läuft.


    Die Soundkarte klingt ok für solch ein System, beide Diskettenformate mit 3,5- und 5,25"-Laufwerken ist auch gut.
    Ein CD-ROM-Leser wäre sicher gut. Besonders schnell muss der nicht sein. Ab 4-fach-Laufwerken sollte das brauchbar sein. Eine Festplatte brauchst Du noch und einen passenden IDE-Kontroller. Bei der Festplatte kommt es aufs BIOS an, was da sinnvoll ist. Häufig haben bei den älteren BIOSen nur Festplatten bis 504 MB Kapazität ohne Klimmzüge funktioniert. Das sollte aber kein Problem sein, etwas zu bekommen. Die meisten vergleichbaren 486'er wie Deiner hatten damals etwas in dem Bereich 80 MB bis 300 MB.


    Ich würde Dir noch empfehlen, eine Netzwerkkarte zu besorgen. Wenn Du Windows 3.11 installierst und selbst mit DOS, kannst Du dann per Netzwerk Daten austauschen und selbst der Zugriff aufs Internet geht dann. Lediglich von den Seiten ist es dann abhängig, wie gut und wie schnell die dargestellt werden. Wenn die gut programiert sind, geht aber auch das.


    Was Microsoft an Betriebssystemen freigegeben hat, weiß ich nicht. Aber die damaligen Versionen sollten im Zweifelsfall für recht wenig Geld zu bekommen sein.


    Pentium-Mainboard: Ja, die früheren Ausführungen haben auch das AT-Format und die gleichen Anschlüsse wie Dein 486'er-Mainboard. Das wäre somit ohne Größeres tauschbar. Der Hauptunterschied ist, dass auf den Mainboards in der Regel bereits einige Schnittstellen integriert waren: IDE-Kontroller, RS232-, Centronics-Schnittstellen. Aber genau diese sind in Deinem 486'er-Mainboard auch leicht mit einer Multi-I/O-Karte aufzurüsten. Diese kostet auch nicht viel, falls Du keine hast.
    Die Pentium-Mainboards haben meist noch 3 oder 4 ISA-Steckplätze neben 3 oder 4 PCI-Steckplätzen. Aber ich denke, das ist ein Thema, das Du Dir auch etwas später anschauen kannst, wenn Du Dein 486'er-System am laufen hast.
    Die ersten Pentium-Prozessoren für den Sockel 5 gab es mit 75 MHz, 90 MHz und 100 MHz, später auch mehr. Aber selbst die kleinen Versionen kommen leicht in den Geschwindigkeitsbereich, wo Du Dich mit einem 486'er-System schon anstrengen must.
    Bei Interesse können wir da aber auch gerne noch vertiefen.

  • Mit den alten Boards ohne Schnittstellen on Board konnte man noch richtig schön experimentieren. Wenn man eine Schnittstelle zerschossen hat, kam halt eine neue Schnittstellenkarte rein. ;)

  • Oft waren auf den Schnittstellenkarten die Treiber-IC auch tauschbar. Dann konnte man das Standard-IC einfach gegen einen Ersatz-IC tauschen. Das ging dann erst nicht mehr so richtig, als die immer mehr integriert haben und am Ende alles in einem Spezial-IC steckte.
    Die alten Schnittstellenkarten hatten oft auch noch stärkere Treiber, so dass man tendenziell längere Kabel verwenden konnte.

  • Heute habe ich den PC richtig in Betrieb genommen, nachdem ich im Netzteil noch die beiden Hochspannungs-Elkos und die beiden X2 Kondensatoren ausgetauscht und eine neue Bios-Batterie angeschlossen hatte. Im Rechner ist eine Multi IO-Karte und eine Festplatte (85 MB) drin. Sie hat nach Eingabe der richtigen Anzahl von Sektoren, Köpfen usw. (autodetect gabs noch nicht) ohne Probleme gebootet (MS-DOS 6.22) und es startete ein Programm zur Steuerung von Ventilatoren (offenbar für die Relaiskarte, die eingebaut war). Windows 3.11 ist auch installiert, es ließ sich von der Eingabeaufforderung einfach mit "win" starten. Ach ja ich hatte gleich mit der ST486DX2/66 CPU gestartet - scheint bisher ohne Probleme zu laufen. Nach dem Speicherhersteller und Zugriffszeit muss ich nochmal schauen. Als nächstes will ich erstmal die Floppies zum laufen kriegen und dann die Festplatte genauer prüfen, gab es dafür nicht die "Norton Utilities", mit denen man die HDD auf defekte Sektoren überprüfen konnte ?


    Grüße,
    Ralf