Meinen ersten C64 bekam ich - wie bereits mehrfach erwähnt - irgendwann im Frühsommer 1990.
Meistens habe ich mit dem Gerät gespielt, später dann auch damit experimentiert (jugendlicher Forscherdrang).
Als erstes kam der Reset-Taster - an der Linken Seite eingebaut. Das Loch wurde mit einem Schraubenzieher gepult und mit dem Taschenmesser aufgebohrt.
Später kam eine zweite Power-LED - vorne, links diagonal unterhalb des Typenschilds.
Der Taster war mechanisch vom Billigsten und hielt nicht lange, auch die LED war dann doch nicht so cool und verschwand wieder. Das Loch an der Seite störte mich nicht, aber das vorne schon - so schmierte ich Plastik mit dem Lötkolben in die Bohrung bis das Loch wieder aufgefüllt war.
Später wollte ich dann etwas professioneller vorgehen und das Inter-Carrier-Brummen beseitigen, dass immer bei weißem Text oder kontrastreichem Bild aus dem Lautsprecher meines fernöstlichen schwarzweiß-Glotzomaten ertönte.
Mit dem Uhrmacherschraubendreher wurde fleißig an den Ferritkernen im Modulator gedreht - aber besser wurde es nicht. Irgendwann zerbröselten beide Kerne, statt eines besseren Tons kam nur noch Brummen aus dem Lautsprecher.
Der C64 kam auf den Dachboden. Dort lagerte er 20-25 Jahre - bis ich diesen Sommer beschloss, meine gesamte Commodore-Sammlung zu sichten, zu prüfen und möglichst wieder betriebsfähig zu machen.
So kam nun nach einigen Basteileien "mein" C64 an die Reihe.
Gilb um Gehäuseränder, die Löcher und Flickstellen, Kratzer, Macken und Verfärbungen - die Spuren der Jahre zeigten sich auf dem Gehäuse. Da dies sowieso nicht wieder in den Originalzustand versetzbar war, beschloss ich, das Gehäuse neu zu lackieren.
Farbton sollte aber Texktronix-Blau(grün) sein.
Doch zuerst mussten die ganzen Fehlstellen ausgebessert werden.
Als erstes widmete ich mich dem ausgebrochenen und verlustig gegangenen Steck zwischen Datasette- und User-Port. Zufällig hatte ich ein paar Tage vorher Erfahrungen im Heißverbinden und Formen von Plexiglas gemacht.
Zwei Nägel wurden glühend erhitzt, gebogen und von innen an der Stelle in das Gehäuse eingeschmolzen, wo der fehlende Steg wieder rekonstruiert werden sollte. Danach habe ich mit der flachen Lötspitze das umliegene Plastik etwas über die Nägel "verputzt" um sie in das Material einzubetten.
Mit der Dekupiersäge wurde ein passender Streifen transparenter Kunststoff geschnitten (was anderes hatte ich grad nicht da) und von außen über die Nägel gelegt. Mit Wärme und Lötspitze ließ sich das "Ersatteil" in Position bringen und mit dem Gehäuse verschmelzen.
Fortsetzung folgt...