Elkos oder Kerkos?

Richtig, aber besser noch mal 15 Jahre wie original, als irgendeine hingezimmerte Lösung und wenn es die in 20 Jahre noch gibt, kauf ich sie auch neu
Ist mir lieber als Kerkos.

Das Amiga-Dresden-Forum hat sich auch schon mit unserer Frage befasst. Wie ich weiter oben schon schrieb, "Elko vs. Kerko" ist bei Amigaranern ein Dauer(streit)thema. In besagtem Thread ist folgendes Posting von User "CB1JCY" ist eine recht gute Zusammenfassung:

Zitat von QB1JCY

"Zur Frage Elkos-Kerkos: Nur soviel. Der Amiga ist auf die Eigenschaften von Elkos ausgelegt. Sind Kerkos drinne, kann als nächstes das Netzteil "hochgehen", weil Kerkos z.B. die steilere Ladekurve haben und somit sich dem idealem Kondensator besser nähern. Das hat einen höheren Einschaltstrom zur Folge, wenn keine Vorkehrungen getroffen werden, wie sie bei modernen Platinen gemacht werden bei Kerko-Einsatz. Warum wohl bei Mainboards immer noch die, für die Automatische Bestückung ungeeigneteren Elkos, verwendet werden ? Noch bedenklicher ist die Spannungsabhängigkeit der Kapazität bei Kerkos, was zur Folge hat, dass man für Amigas min. die dreifache

Spannungsfestigkeit wählen muss. Wer keine Elkos verarbeiten kann, sollte grundsätzlich die Finger von Rechnerboards lassen, die danach noch funktionieren sollen. Sowas ist
kein Übungsobjekt für unerfahrene Löter. Lötpads, die das vorsichtige Abdrehen nicht verkraften, haben eh schon Lauge darunter und müssen ab. Und, die Anschlussdrähte von THT-Elkos sind dünn genug um ein festes Lötpad bei Bewegung weniger zu schädigen als SMD-Elkos."

Das sind ein paar ganz gute Argumente "contra Kerko".

"Pro" kennen wir ja eh alle. Verpolungssicher und sehr lange Lebensdauer.

Um ehrlich zu sein, halte ich das überhaupt nicht für gute Argumenten. Normalerweise ist der Serienwiderstand der Elkos ein großer Nachteil. Es gibt Situationen, in denen dies nicht der Fall ist, aber das Ganze umzukehren und als Nachteil von Kerko's abzutun, geht mir zu weit. Lies einfach die Schaltpläne, fertig. Und genau auf Computerhauptplatinen wirden die Elkos heute nur noch selten eingesetzt. Polymerkondensatoren sind da der Standard für größere Kapazitäten.

Das der Serienwiderstand allgemein ein Nachteil ist, bestreitet ja keiner, daher braucht man ja manchmal low-ESR.

Ich darf dazu sagen, der Profi der meinen A1200 unter seine Fittiche genommen hat, der hat mir auch noch ein neues Industrienetzteil in die Netzteilhülle vom A1200 eingebaut und das wahrscheinlich auf die Kerkos abgestimmt. Dann hat er meinen Elko-Siff im Gehäuse mit Lackdraht gefixt und mir noch blaues LED Licht ins Gehäuse gepackt damit ich im Dunkeln den Diskettenlaufwerksschacht finde.

In dem A1200 steckt eine interne CF und eine externe über PCMCIA-Adapter. Und noch eine Blizzard 1260 mit 64MB RAM. Ich glaube, wenn mein Hardware-Freund nicht so eine ehrliche Haut wäre, hätte er den Amiga weiterverkauft und sich einen Urlaub davon finanziert.

Er heißt Ingo Fricke und hat seinen Schwerpunkt auf Amigas. Aber er hat auch eine 8 Bit Sammlung, die er getunt hat. Ich kenne seinen Szene-Nicknamen nicht.

Naja. Da ich eine wandelnde Gefahr für alles bin, was nicht per Maus und Tastatur angesteuert wird, bin ich froh, dass es Leute gibt, die sich mit allen Facetten der Materie auskennen.