Ich will hier nur einen kleinen Erfahrungsbericht mit euch teilen. Vorgestern wollte mein MacBook Pro (2012, noch mit uralter System-Software 10.9 Mavericks) auf einmal nicht mehr richtig arbeiten und laggte unglaublich. Weil ich mir das nicht erklären konnte und mir kein Mittel dagegen einfiel, führte ich erstmal einen Neustart durch (mache ich sonst höchstens alle 1 bis 2 Monate). Entgegen meiner Erwartung, dass der Rechner nach kurzem Reboot wieder arbeitsfähig wäre, rödelte die Festplatten-Reparaturfunktion des Boot-Prozesses unendlich lange herum, bis sie schließlich aufgab und den Rechner herunterfuhr.
Jetzt hatte ich so einige Optionen (2 Alt-Rechner zum Reaktivieren, Backup-Platte ...), entschied mich aber für einen Weg, der mich gleich ein Stück weiter Richtung Gegenwart schieben sollte. Letztes Jahr hatte ich mir das 2012er MBP als Ersatz für den direkten Vorgänger von 2011 gekauft (modernere Nachfolger setzen auf schwer austauschbare Hardware, was mir nicht behagt). Um seinerzeit ohne Pause weiterarbeiten zu können, hatte ich die interne Plattes des "Neugeräts" durch die aus dem Vorgänger ersetzt. So werkelte seitdem die alte 750GB Platte statt der serienmäßigen 1TB-Platte des Nachfolgers in meinem neuen Mac.
Jetzt war die Gelegenheit gekommen, auf die neuere, größere Platte und eine aktuellere Systemsoftware zu migrieren. Also steckte ich die 1 TB Platte in mein SATA-Dock mit USB-3-Verbindung und bootete von externer HD. Ich stellte fest, dass ich wohl schon nach dem Kauf die Platte neu formatiert und mit Systemsoftware High Sierra (macOS 10.13) bespielt hatte. Nachdem der Rechner hochgefahren war, versuchte er gleich wieder, die interne Platte zu reparieren, scheiterte aber wieder. MacOS schlug mir vor, die Daten auf das neuere System zu "migrieren". Also folgte ich der Empfehlung und konnte dann alle User-Verzeichnisse, sowie Programme und Einstellungen (jeweils mit Optionen) auf die neue Platte übertragen lassen. Das dauerte einige Stunden (da die alte Platte rappelvoll war).
Nach einem weiteren Neustart war dann aber quasi fast alles, wie vorher. Alle Desktop-Fenster waren an ihrem Ort, Alle Dateien lagen auf dem Schreibtisch, wie zuvor, alle 3rd-Party-Programme funktionierten ohne Neuinstallation. Der mitgelieferte Webbrowser konnte, trotz zwei großer Versions-Sprünge, alle Erweiterungen laden und es waren nicht nur die History und die Bookmarks da, sondern alle (über 150) geöffneten Tabs in ca. 10 Fenstern vorhanden. Einzig zwei alte Systemerweiterungen waren nicht mehr kompatibel und mein kleiner Helfer LittleSnitch wollte neu lizenziert werden. Die Dropbox syncte eine ganze Zeit lang und der Spotlight-Suchindex wurde komplett neu aufgebaut.
Natürlich sieht nach 4 Systemupgrades auf einen Schlag (ähnlich, als würde man direkt von Windows Vista auf Windows 10 upgraden) alles etwas moderner aus (nach Mavericks kam Yosemite, El Capitan, Sierra und dann High Sierra, demnächst kommt schon Majave). Aber nahezu alle bekannten Funktionen sind erhalten geblieben und höchstens erweitert worden. An viele neue Funktionen, vor allem das verbesserte Zusammenspiel mit iPhone und iPad, muss ich mich erst noch gewöhnen. Was mir gut gefällt, ist die Tatsache, dass alles snappier geworden ist – wahrscheinlich dank neuer Grafik-Schnittstelle Metal und durch das Abschütteln einiger Altlasten, da mein altes System seit der ersten Installation von OSX (noch auf PowerPC) nie frisch installiert, sondern immer nur upgedatet wurde.
Jetzt muss ich nur noch die interne, defekte Platte durch die frisch installierte, externe austauschen. Danach werde ich mal gucken, für welche Programme es Updates gibt, die vielleicht noch besser mit dem neuen OS harmonieren. Nachdem das kombinierte Festplatten/System-Upgrade recht reibungslos vonstatten ging, sollte ich mich bald mal dransetzen, die schon länger herumliegende SSD zusätzlich zu verbauen und das jetzt aktuelle System auf diese Platte zu migrieren. Das bringt wahrscheinlich einen weiteren kleinen Boost, sodass ich den Rechner hoffentlich noch ein paar Jahre produktiv einsetzen kann.
Sollte es Fragen zum Upgrade-Prozess geben, werde ich gerne versuchen, diese zu beantworten.