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letzter Beitrag von Mac Bacon am

Vice auf Linux installieren --> reicht einfaches kopieren?

  • Hallo zusammen,


    ich bin mittlerweile mittelgradig genervt und hoffe auf eure Hilfe:


    Ich habe einen Laptop, auf dem Lubuntu läuft. Ich hätte mir darauf gerne Vice installiert. Leider ist in der Software-Bibliothek von Lubuntu Vice nicht vorhanden (ansonsten hätte einfaches anklicken zur Installation gereicht). Ich müsste das also per Hand installieren. Anleitungen im Internet verweisen dauernd auf kryptische Terminal-Befehle, die ich nicht verstehe und die auch nicht geklappt haben.


    Jetzt folgendes Gedanke:


    Ich habe auch eine OpenPandora, auf welcher Angstrom läuft (auch so ein Linux-Derivat). Hier ist Vice installiert und läuft.
    Würde es reichen, einfach den Vice-Ordner mit allen Dateien von dort auf den Laptop zu kopieren (ins selbe Verzeichnis) und dann eine Verknüpfung auf dem Desktop anzulegen?
    Ich habs noch nicht ausprobiert, mir ist der Gedanke heute erst gekommen.


    Sorry, aber so sehr ich Linux auch schätze, diese Terminal-Befehle sind echt die Hölle... die krieg ich nicht gebacken. :böse


    Danke euch!


    Viele Grüße


    Christian

    Ausrüstung:


    2x C64 Brotkasten, 1x C128, 1x SX-64, 1x Amiga 500 mit ACA500+, 1x Amiga 1200 mit ACA 1221lc

    1x Floppy 1541 alt, 1x Floppy 1541 neu, 1x Floppy 1571, 1x Datasette 1530
    1x Monitor 1702, 2x Monitor 1084S, 1x Nadeldrucker Star NL-10
    1x PS1 und PS2, 1x SNES, 1x Mega Drive, 1x Pandora, 1x Wii, 1x N64, 1x MiSTer

  • Schau mal ob du Synaptic findest. Ist eine art von Grafischer Downloadoberfläche für Programme vom Lubuntu


    Dort suchst du nach Ubuntu Software Center und installierst dir das. Danach öffnest du das Ubuntu Software Center und installierst dir mit einem click Vice oder andere schöne Emulatoren

  • Würde es reichen, einfach den Vice-Ordner mit allen Dateien von dort auf den Laptop zu kopieren

    Nein. Es fängt damit an, dass auf einem *nix system wie Linux Software verteilt in einen Standard-Verzeichnisbaum installiert wird... ausführbare Programme landen in einem bin, bibliotheken in lib, usw... selbst wenn du jetzt alle vice files findest funktioniert es trotzdem nur, wenn dein system die gleichen libs hat wie das wo du herkopierst, z.b. gleiche glibc version. Auf windows schleppt jede software alle benötigten libs mit, auf *nix systemen nicht.

    Sorry, aber so sehr ich Linux auch schätze, diese Terminal-Befehle sind echt die Hölle... die krieg ich nicht gebacken.

    Dann lern es. Ehrlich, das ist keine Raketenwissenschaft, zur Installation von vice aus dem source tut's das übliche ./configure, make und make install. Vorher mit den Mitteln deiner dist den gcc und die development-pakete von glibc, gtk3 und evtl SDL installieren. Für eventuell interessante optionen beim bauen tut's ./configure --help | less.

  • >>Vorher mit den Mitteln deiner dist den gcc und die development-pakete von glibc, gtk3 und evtl SDL installieren


    Genau das ist ja immer die Krätze. Wie heisst das Paket, das man bei apt (oder dem Paketmanager der Woche) angeben muss? Welches braucht man, wenn beim configure irgendein Header nicht gefunden wird? Das ist echt ein völlig hirnfreies Ratespiel, wenn man es nicht x-mal gemacht hat und dann weiß, wie die Dinger heißen.

  • Genau das ist ja immer die Krätze. Wie heisst das Paket, das man bei apt (oder dem Paketmanager der Woche) angeben muss? Welches braucht man, wenn beim configure irgendein Header nicht gefunden wird? Das ist echt ein völlig hirnfreies Ratespiel, wenn man es nicht x-mal gemacht hat und dann weiß, wie die Dinger heißen.

    Man sollte sich schon die Zeit nehmen, seinen Paketmanager auch richtig kennenzulernen. Eine Suchfunktion haben alle, normalerweise sowohl nach Titel, Beschreibung als auch Inhalt (einzelne Files). Wenn man dann wirklich mal ein "kryptisches" Problem hat reicht in der Regel eine vernünftige Suchanfrage bei Google.

  • Sicher ist das Terminal keine Raketenwissenschaft... Wenn man es ein paarmal gemacht hat, kriegt man schon Erfahrung. Aber so die ersten Male, wenn man das nur aufgrund von Anleitungen im Internet versucht, dann auf irgendwelche Fehler läuft, wo man nicht weiß, was bedeutet der, was ist der Grund, was kann ich tun... das ist die Hölle. Wie beim Autofahren, wenn man das erste mal versucht, gleichzeitig zu blinken, zu kuppeln und Gas zu geben. Ach ja, in den Spiegel schauen muß man auch noch...


    Das Terminal ist ein machtvolles Instrument, aber gemacht für Linux-Cracks und Admins. Nicht für Otto-Normal-User.
    Auf Windows käme auch keiner auf die Idee, DOS-Kommandozeilen einzugeben.


    Aber ich seh schon, ich muß mich damit beschäftigen. Linux finde ich prima, da gehört halt dann das Terminal dazu.

    Ausrüstung:


    2x C64 Brotkasten, 1x C128, 1x SX-64, 1x Amiga 500 mit ACA500+, 1x Amiga 1200 mit ACA 1221lc

    1x Floppy 1541 alt, 1x Floppy 1541 neu, 1x Floppy 1571, 1x Datasette 1530
    1x Monitor 1702, 2x Monitor 1084S, 1x Nadeldrucker Star NL-10
    1x PS1 und PS2, 1x SNES, 1x Mega Drive, 1x Pandora, 1x Wii, 1x N64, 1x MiSTer

  • Das Terminal ist ein machtvolles Instrument, aber gemacht für Linux-Cracks und Admins. Nicht für Otto-Normal-User.

    Doch, eigentlich schon ... Beim C64 hat sich ja auch keiner beschwert. Oder bei Unix-Workstations OHNE GUI (ja, das gab's mal), genau wie bei Home-PCs mit lediglich (MS-)DOS. Es gibt Anwendungsfälle, da beschweren sich die Leute eher, wenn sie mit (entsprechend langsamer) Maus- und GUI-Bedienung genervt werden ;)


    Auf Windows käme auch keiner auf die Idee, DOS-Kommandozeilen einzugeben.

    Auch hier, eigentlich schon. Bzw wenn man eine Shell mit zeitgemäßen Features haben will nimmt man eben eher die Powershell. Oder eben doch wieder bash / zsh / ... aus der *nix-Welt, gibt's ja auch alles für Windows :)

  • Das wird jetzt ein bisschen Off-Topic hier :D


    Auf jeden Fall Danke für die Infos und Meinungen. Das Ganze einfach zu kopieren geht also nicht - ich versuch mal den Weg über das Unbuntu Software-Center (da sollte Vice wohl vorhanden sein) und wenn das nicht klappt, werd ich mir mal doch das Terminal mit Hilfe von Google reinziehen...

    Ausrüstung:


    2x C64 Brotkasten, 1x C128, 1x SX-64, 1x Amiga 500 mit ACA500+, 1x Amiga 1200 mit ACA 1221lc

    1x Floppy 1541 alt, 1x Floppy 1541 neu, 1x Floppy 1571, 1x Datasette 1530
    1x Monitor 1702, 2x Monitor 1084S, 1x Nadeldrucker Star NL-10
    1x PS1 und PS2, 1x SNES, 1x Mega Drive, 1x Pandora, 1x Wii, 1x N64, 1x MiSTer

  • Mhmmm,
    vice ist teil von Ubuntu also dann auch von Lubuntu...
    https://wiki.ubuntuusers.de/VICE/
    Im Terminal sollte das tun (nicht vergessen das Passwort eingeben):
    sudo apt install vice


    Welchen Vice auf der Pandora verwendest du?
    Hast du zu den Emulatoren Menü-Einträge?


    Weil dann kann man das mit erstellen der entsprechenden desktop-Files unter
    .local/share/applications/ lösen.
    Diese snid einfach gestrickt. Meine x64.desktop sieht so aus:



    [Desktop Entry]
    Name=x64
    Comment=Vice C64 Emulator
    Categories=Game;Application;X-Debian-Applications-Emulators;
    Exec=/media/disk2/home/hoeppie/bin/x64
    Icon=/media/disk2/home/hoeppie/bin/icon.png
    Terminal=false
    Type=Application


    Das Icon habe von hier:
    https://repo.openpandora.org/f…nd/vice-sdl2-svn/icon.png


    Unter Windows 10 nutze ich häufig die cmd, well es einiges gibt, was nur mit PowerScript geht.
    Aber der Stufe, ich möchte ein OS besser verwenden, kommt halt nicht um die "Schell", "CMD" usw herum.


    Gruß Höp

  • selbst wenn du jetzt alle vice files findest funktioniert es trotzdem nur, wenn dein system die gleichen libs hat wie das wo du herkopierst, z.b. gleiche glibc version.

    selbst dann wird es nicht klappen, denn Laptop und OpenPandora haben verschiedene CPU-Architekturen.
    Die Binarys auf dem Laptop sind z.B. in i386/i686 und die OpenPandora hat einen OMAP/ARM A15 Prozessor.
    Ein selbstkompiliertes VICE erstellt auf dem eigenen Linux passt eben am besten zum jeweiligen Rechner.


    So ein SoftwareCenter haelt alle moeglichen Pakete vorkompiliert fuer Dein Linux vor.

  • Im Terminal sollte das tun (nicht vergessen das Passwort eingeben):
    sudo apt install vice

    Nu verwirre mal nicht hier ....
    Wenn schon, dann ....
    sudo apt-get install vice
    :P

  • Nu verwirre mal nicht hier ....Wenn schon, dann ....
    sudo apt-get install vice
    :P

    Naja, ich setzte das aktuelle Lubuntu voraus. (ab 17.04. geht es auch mit apt ohne apt-get. ;)
    Irgendwie sollte jeder, der Linux verwendet, ohne ein Terminal nutzt, jemanden haben, der
    dann das für einen macht.
    Teamviewer drauf und fertig. (So macht es meine Frau mit ihrer Familie, bei Rechner support.
    Über den Tauschring haben wir noch ein paar Linux Nutzer dazu bekommen, dann je Aufwand bis zu 40€ schenken.
    Ich bin dann als Backup dabei.)
    ^^

  • Nein. Es fängt damit an, dass auf einem *nix system wie Linux Software verteilt in einen Standard-Verzeichnisbaum installiert wird... ausführbare Programme landen in einem bin, bibliotheken in lib, usw... selbst wenn du jetzt alle vice files findest funktioniert es trotzdem nur, wenn dein system die gleichen libs hat wie das wo du herkopierst, z.b. gleiche glibc version. Auf windows schleppt jede software alle benötigten libs mit, auf *nix systemen nicht.

    Naja, das ist auch nur halb richtig. In der Praxis geht es häufig, nur das Binary zu kopieren, und falls das nicht direkt geht, mit ldd nachzuschauen, welche Libs für das Binary fehlen. Bei Programmen mit vielen Abhängigkeiten wird das aber schnell ein Kampf und generell ein Hack.


    Konkret bei VICE ist das aber kein Thema, wie man leicht auch im Web sehen kann. Hier mal am Beispiel Debian:

    Selbst kompilieren ist totale Grütze für Endanwender, weil man sich dann...

    • ...das System mit -dev-Packages vollmüllt
    • ...haufenweise vom OS-Paketmanager nicht verzeichnete Dateien einfängt (cruft wird kräftig meckern)
    • ...das Problem mit den Abhängigkeiten nur verschiebt: Sobald neue Versionen der Libs vom OS-Update auf den Rechner befördert werden, geht Dein selbstkompiliertes Binary nicht mehr.
  • Naja, das ist auch nur halb richtig. In der Praxis geht es häufig, nur das Binary zu kopieren, und falls das nicht direkt geht, mit ldd nachzuschauen, welche Libs für das Binary fehlen.

    ... und dann mal eben eine libc rüberkopieren und sich wundern, dass das System kaputt ist :D

    Allemal besser/schneller als selbst kompilieren ist, sich das Package als .deb herunterzuladen und zu versuchen, das per Paketmanager manuell zu installieren.

    Ausgangspunkt war, dass es kein Paket gibt. Natürlich ist paketierte Software für das RICHTIGE System immer vorzuziehen, da sollte man aber an sich nie etwas manuell runterladen müssen.

    Selbst kompilieren ist totale Grütze für Endanwender

    Keineswegs.

    ...das System mit -dev-Packages vollmüllt

    Kann jetzt nicht wirklich dein Ernst sein, oder? Das Zeitalter des knappen Speicherplatzes haben wir wohl hinter uns, sonst könnte man auf einem aktuellen Windows sowieso kaum Software nutzen -- die schleppt nämlich sehr viel mehr mit sich rum.

    ...haufenweise vom OS-Paketmanager nicht verzeichnete Dateien einfängt

    Was einen gescheiten Paketmanager kein bisschen zu stören hat, wenn dafür ein lokal verwalteter Pfad (auf Linux in der Regel /usr/local) verwendet wird. Noch schöner ists mit nem kleinen Script, das symlink-basiertes Paketmanagement macht, kann mein privates perl-Gedöns gerne mal teilen -- aber nötig ist das sicher nicht.

    ...das Problem mit den Abhängigkeiten nur verschiebt: Sobald neue Versionen der Libs vom OS-Update auf den Rechner befördert werden, geht Dein selbstkompiliertes Binary nicht mehr.

    was natürlich schnell und einfach mit make && make install behoben ist. Muss man nichtmal etwas neues herunterladen.

  • Das wird jetzt ein bisschen Off-Topic hier :D


    Auf jeden Fall Danke für die Infos und Meinungen. Das Ganze einfach zu kopieren geht also nicht - ich versuch mal den Weg über das Unbuntu Software-Center (da sollte Vice wohl vorhanden sein) und wenn das nicht klappt, werd ich mir mal doch das Terminal mit Hilfe von Google reinziehen...

    Vice lässt sich recht einfach über das Software Center oder das Terminal installieren aus den Ubuntu Repositoris.
    Das einzige was man benötigt sind die ROMs, die sind in der Linux Variante nicht vorhanden.
    Wenn du Hilfe brauchst, kann ich dir gerne helfen.

  • Ich habe einen Laptop, auf dem Lubuntu läuft. Ich hätte mir darauf gerne Vice installiert. Leider ist in der Software-Bibliothek von Lubuntu Vice nicht vorhanden

    Doch, ist es. Das Paket heißt einfach "vice" und sollte sich per Software Center, Synaptic oder was auch immer Lubuntu gerade benutzt installieren lassen.


    Aus Copyright-Gründen sind die ROMs nicht dabei, die muss man selbst nachinstallieren. Für Ubuntu gibt es ein ausgezeichnetes deutschsprachiges Wiki, dass auch eine ausführliche Anleitung zur Installtion von VICE bzw. der benötigten ROMs enthält.


    Zitat

    Anleitungen im Internet verweisen dauernd auf kryptische Terminal-Befehle, die ich nicht verstehe und die auch nicht geklappt haben.

    Wenn du Probleme unter Linux hast, solltest du dir detailliertere Fehlerbeschreibungen als "hat nicht geklappt" angewöhnen, viele Linux-Anwender reagieren da allergisch drauf.

  • Wenn du Probleme unter Linux hast, solltest du dir detailliertere Fehlerbeschreibungen als "hat nicht geklappt" angewöhnen, viele Linux-Anwender reagieren da allergisch drauf.

    Hab das mal kurz korrigiert. ;)