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letzter Beitrag von Bad Toro am

Welche Linux Distro benutzt ihr?

  • apt install und upgrade weisen Dich auf "verwaiste" Pakete hin und sagen auch gleich, dass Du sie per "apt autoremove" entfernen lassen kannst. :)

    Du meinst auf der Konsole, oder? Ja, das weiß ich. Aber wo ist die entsprechende Info im GUI? Und am besten eben direkt mit dem dazu passenden Knopf, das Problem zu beheben.

  • Ich finde halt, Dinge, die relevant sind, also die nicht nur alle 1.000 Menschen mal einer braucht, könnte man schon mal in GUIs übernehmen, oder anders rum, einen entsprechenden Command dafür schaffen. Das schöne an der UNIX/Linux Konsolen Philosophie ist ja gerade das atomistische. Ein Tool für eine scharf umrissene, relativ kleine Aufgabe, die es aber hervorragend erledigt und was in Kombination mit anderen Tools richtig mächtig werden kann, woraus man andere, tolle Tools schaffen kann. Die Mächtigkeit kann man dann wegen mir gern in ein GUI-Tool gießen, das wegen mir auch gern im Hintergrund einfach nur diese Tools nutzt. Warum nicht?


    Manchmal ist es aber halt echt nervig, dass bestimmte Dinge nur mit Klimmzügen auf die eine oder andere Weise gehen, aber durchaus regelmäßig benötigt werden. Manches daran ist der Philosophie geschuldet. Unter Windows kann ich ganz ohne Admin-Rechte meinen OpenVPN-Client nutzen, was unter Linux dann wieder irgendwie root-Rechte braucht, um zu funktionieren. Klar, ich kann mit geeigneten Kenntnissen dann wieder ein eigenes Skript schaffen, oder einen Aufruf nutzen, der dann ganz speziell immer mit root-Rechten geht, selbst wenn ich normalerweise gar keine root-Rechte habe. Aber warum nicht gleich so? Weil es anders gedacht ist... Es soll ja gar keiner an den Netzwerkeinstellungen rum fummeln können.


    Aber warum dann nicht ein entsprechendes Werkzeug bereitstellen, dass – falls gewünscht – doch wieder die Möglichkeit schafft. Darf ja gern zum Nachinstallieren sein. Denn für $DAU will ich halt keine sudo-Rechte vergeben müssen, nur damit der mit seinem Laptop nach Hause telefonieren kann. Alles selbst per Hand schnitzen will ich aber auch nicht... Woanders hat man das einfach angenehmer gelöst.

  • [...]

    Um zum Thema zurückzukommen: Hat mal jemand mit Qubes OS experimentiert? Z.B. https://www.computerbase.de/2020-01/qubes-os-4.0.2/ liest sich ja ganz interessant, und vor allem ist das nicht wie die meisten anderen Distributionen letztendlich nur anderes Skin und/oder anderer Paketmanager.

    Ich habe mich mal damit beschäftigt bzw. eingelesen, und sogar mein Laptop auf 8GB RAM deswegen ausgebaut.

    Habe dann doch Debian 9 wieder installiert, und für meine Zwecke diverse KVMs eingerichtet, weil QubesOS dann doch etwas 'Overkill' wäre für mein rein privates Computergeklicke ;-)

    Aber sehr interessantes Konzept ist es allemal.


    Achso & wegens Topic: Mein 'Hauptlaptop' (zZ im Krankenstand) rennt seit Jahren Debian9 und das wird es so lange wie es Updates gibt.

    Mein Raspi 3 luppt mit Q4OS, meine Rapsi 2 laufen mit Raspian bzw. mit RiscOS :-)

    Auf ein (sehr) alten Thinkpad 570E läuft AntiX.

    Und das ganze fing auf mein 386er mit 4MB RAM, 60MB HD-Space und SLS (SoftLandingSystem) mit Kernel 0.99pl6.

    Mei is datt lang her....

  • Richtig toll ist ja, dass es inzwischen unter Windows auch in diese Richtung geht. Zumindest ist mein Eindruck spätestens seit Win 7 und 10, dass so einiges wohl besser über die cmd abgesetzt wird (oder zumindest die Tutorials es halt so machen), oder über die Powershell.

    Das geht sogar total in diese Richtung, grade was Server-Administration betrifft. Es würde mich nicht wundern, wenn so Dinge wie ein (grafisches) DCpromo usw. vollständig verschwinden würden. Wenn man sich den "Einstellungen"-Kram anschaut, verschwindet da auch immer mehr raus, was Windows dann einfach "für den Anwender sinnvoll einstellt".


    Könnte sein, dass sich das für Kommandozeilenallergiker zum Bumerang entwickelt.

    "Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst. Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, dann kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist." - Quelle unbekannt.


    "Steve Jobs hat User hervorgebracht, Jack Tramiel Experten." - Quelle unbekannt.

    "Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen." - Voltaire.

    "Diskutiere nie mit einem Idioten - er zieht dich auf sein Niveau hinunter und schlägt dich dort mit seiner Erfahrung!" - Volksweisheit.


  • Das schöne an der UNIX/Linux Konsolen Philosophie ist ja gerade das atomistische. Ein Tool für eine scharf umrissene, relativ kleine Aufgabe, die es aber hervorragend erledigt und was in Kombination mit anderen Tools richtig mächtig werden kann, woraus man andere, tolle Tools schaffen kann. Die Mächtigkeit kann man dann wegen mir gern in ein GUI-Tool gießen, das wegen mir auch gern im Hintergrund einfach nur diese Tools nutzt. Warum nicht?

    Was macht das denn schon wirklich genau so und benutzt nicht etwa Libraries? Mir fällt da gerade mal das typische CD/DVD-Brennprogramm ein bzw. die Audio-CD-Auslese-Software oder LyX oder (und da wird's schon obskur) Denemo. Und bei allen diesen Anwendungen ist dieser Ansatz die Seuche. Ständig funktioniert irgendwas nicht, weil z.B. das benutzte Backend-Tool in einer anderen Version vorliegt als erwartet oder das Backend-Tool für Fehlerfall X gar nicht das passende Signaling eingebaut hat oder Funktionalität Y nicht eingebaut werden kann, weil kein Informationsfluss in die nötige Richtung vorgesehen ist.


    Schnittstellen sind eben schwierig.


    Der "viele kleine Executables"-Ansatz macht auch, dass die Tools dann schlecht integriert werden, denn "das andere Tool ist ja nicht mein Job". Sieht man auch schön beim Feld der 3D-Drucker: Was man da nicht alles machen könnte, wenn CAD-Programm, Slicer und G-Code-Feeder richtig integriert wären. Sind sie aber (meist) nicht, und so ist das alles unflexibel und fehleranfällig.


    Gerade mal in mein pstree geschaut, da sehe ich jetzt gerade gar nichts, was wirklich eine Kombi aus mehreren einzelnen Executables wäre...

  • Das mit der Inkompatibilität sollte der Maintainer der Paketquellen unterbinden. Also eben gerade nicht GUI-Version x ausliefern, die Unterbau z verlangt, obwohl nur y mit dabei ist. Ich weiß, das ist nicht immer gegeben. Aber dann kann man halt nicht gerade Arch mit dem neusten Scheiß™ verwenden, sondern z. B. eher ein Debian.


    Worauf ich hinaus wollte ist aber eben, dass insbesondere Konsolen-Tools da meistens schon brauchbar trennen, sodass man sich für seinen Anwendungszweck mit dem was eh dabei ist was zimmern kann und normalerweise auch davon ausgehen kann, dass das auch in 2 Jahren noch immer einfach nur läuft. Wenn ich z. B. nur ein krudes Backup-File anlegen will, das meine aktuelle Fassung der Nextcloud-Software inkl. Datenbank-Dump enthält, brauche ich nicht drauf zu hoffen, dass $irgendwer mir was kleistert, sondern kann das ganz einfach mit den Bordmitteln selbst machen: DB-Dump mit Bordmitteln anlegen, NC-Verzeichnis zusammen mit dem Dump in ein Tar-Archiv packen, wenn ich lustig bin auch in ein gzip oder verschlüsseltes 7zip mit automatisch generiertem Dateinamen, Dump hernach wieder löschen. Das ganze in ein shell-Skript und fertig ist die Laube. Und das aber alles ohne dass ich darauf angewiesen wäre, dass mir irgend ein Dritter das baut oder ich auf irgendwelche obskuren Dinge angewiesen wäre, die nur $Hersteller mir liefert. Ich kann's mit den mitgelieferten Tools machen, die ich auch auf jedem Linux System vorfinde (oder über die Paketverwaltung schnellstens installiert habe) und ggf. die Daten auch händisch wieder auseinander kriege, falls ich mein Skript gerade nicht da habe.


    Unter Windows habe ich da sehr oft schlechte Karten, weil das eben vieles einfach gar nicht mitbringt, bzw. vieles nur in Form irgendwelcher Drittanbieter-Software zu kriegen ist, die sich so nebenbei auch alle Nase ändern kann und ggf. auch meinem Anwendungszweck so überhaupt nicht gerecht wird.

  • Ja klar, so argumentiere ich ja durchaus auch. "Unix-Philosophie: Kleine Tools werden zu großen Anwendungen kombiniert" ist da nur etwas irreführend, denn aus cp/find/tar und Konsorten baut man schließlich keine ernsthaften Anwendungen, sondern eben nur praktische (handgeklöppelte) Skripte; und das man daraus irgendwas mit GUI macht, dürfte auch eher die absolute Ausnahme sein...


    Du hast völlig recht, dass das alles angenehm stabil über die Jahre ist: Z.B. ist mir ein bash-Skript zum Einrichten eines neuen Servers allemal lieber als ein hippes Puppet- oder Ansible-Skript, bei dem man fest davon ausgehen kann, dass sich die Semantik einiger Konstrukte beim nächsten Release der Plattform mal wieder leicht geändert hat.


    Was Skripte angeht, soll bei Windows wohl u.a. WSL und PowerShell in die Bresche springen. Wobei sich Windows mit dem Defizit grundsätzlich in "guter" Gesellschaft befindet, denn auch macOS oder sogar Solaris etc. ist ja nur mit den mitgelieferten Tools eher nicht zu gebrauchen (= niemand, der ernsthaft die Konsole benutzen will, gibt sich mit dem zufrieden, was man da von Haus aus vorfindet)...

  • Unter Linux verwende ich praktisch nur die Shell. X eigentlich nur, damit ich mehr Shells offen haben kann, aber ich verwende den Desktop eigentlich gar nicht. Lustigerweise ist es unter Windows genau umgekehrt. Da verwende ich die Shell so gut wie nie, weil die einfach nur Mist ist und halt alle Programme auf GUI Bedienung ausgelegt sind.

    Powershell geht zwar in die (richtige) Richtung der Unix Shell Philosophie, aber die Syntax ist einfach total kompliziert und IMO unintuitiv. Jedenfalls finde ich es sehr schwiergi damit zu arbeiten.

  • Das ganze Windows- und Linux-Zeugs ist mir alles viel zu modern ...


    Ich mache alles mit einem C64, 1541-Floppy und Modem! Klappt alles wunderbar und während das aktuelle Projekt kompiliert, mache ich meinen zweiwöchigen Urlaub. :D

    Warts ab bis Prodatron sein SymbOS auf Sir Clyve Sinclair's ZX81 portiert hat, dann wirst du merken das du so'n 'fetten' C64 gar nicht brauchst ;-)

  • Was ich bei Deepin interessant finde: das basiert ja (seit einer Weile schon) auf Debian.

    Ich habe es erstmal auf einer externen USB-Platte installiert. Die Platte habe ich heute intern an den letzten SATA-Anschluss geklemmt.

    Bei der Installation wurden wohl mehrere Partitionen angelegt, denn ich musste eine Weile rumprobieren bis ich die richtige Bootpartition gefunden hatte. Vorher, als die SSD noch im USB-Gehäuse steckte, hatte ich "Intenso $irgendwas USB" ausgeäwhlt. Als ich jetzt den Intenso-Eintrag wählte, meckerte der Rechner, die Bootpartition wäre nicht vorhanden.

    Nun ist das auch ein Eintrag "Ubuntu"... auf dem Rechner ist NICHTS Ubuntu-mäßiges. Und siehe da - DAS war der richtige Eintrag, davon wird korrekt gebootet. ... gefühlt doppelt so schnell wie Win10 von einer EVO860 bootet... :)

    Was mir aufgefallen ist bis jetzt: nach jedem Neustart ist die Uhrzeit wieder auf die 12h-Einstellung zurück. DIe Einstelleung "24h-Anzeige" wird nicht gespeichert. Sonst ist das OS echt Klasse.:thumbup:

  • Das' mir auch schon sauer aufgestoßen, dass schön langsam x86 einfach weg rationalisiert wird. Ich kann's verstehen, warum. Aber gerade für ältere Systeme hat man ggf. gar keine Alternative. Und gerade bei denen bietet sich Linux sehr oft geradezu an. Aber können, vor Lachen.

  • Powershell geht zwar in die (richtige) Richtung der Unix Shell Philosophie, aber die Syntax ist einfach total kompliziert und IMO unintuitiv. Jedenfalls finde ich es sehr schwiergi damit zu arbeiten.

    Das stimmt zwar, aber gerade beim Arbeiten mit Objekten (AD-User, usw.) ist sie SAUSTARK. Das ist derzeit so eine Hassliebe. Warum man alles neu erfinden musste ist mir noch nicht klar.

    "Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst. Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, dann kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist." - Quelle unbekannt.


    "Steve Jobs hat User hervorgebracht, Jack Tramiel Experten." - Quelle unbekannt.

    "Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen." - Voltaire.

    "Diskutiere nie mit einem Idioten - er zieht dich auf sein Niveau hinunter und schlägt dich dort mit seiner Erfahrung!" - Volksweisheit.